Die Göttin der Liebe als gefällter Baum und Hure
Im babylonischen Gilgamesh-Epos nahm sich Gilgamesh das Recht, die eine hohe Zeder zu fällen, weil er dem Monstrum Chumbaba den Garaus machen wollte. Sehr vielsagend ist, dass er dann aus dem Holz der Zeder eine dann Tür im Tempel des Gottes der Luft machte. Der Gott der Luft stellt konsumierende Macho-Männlichkeit dar. Das Bild bedeutet, dass er aus der höchsten Jungfrau im Land eine Hure machte (indem er mit ihr Sex hatte).
Gilgamesh und die Zedern im Libanon
Dadurch gelangte Gilgamesh zu göttlichem Königsruhm. Unzählige weitere Zedern fällte er im Libanon für den Bau seines Palastes. Nach seinem Weg unter dem Berg gelangte er jedoch in einen Garten, in Edelsteine statt Früchte an den Bäumen wuchsen. Weiter erzählt die Geschichte, dass er 200 Zedern fällten musste, um Ruderstangen herzustellen, weil er die Steinernen zerschlagen hatte (die ihn über die Wasser des Todes hätten bringen können).
Das Recht der ersten Nacht: systematische Vergewaltigung von Jungfrauen
Das Thema bei all diesen «Fällungen» ist, dass Gilgamesh als despotischer Herrscher und König-Gott das Recht der ersten Nacht beanspruchte. Das bedeutet, dass er systematisch Jungfrauen an der Hochzeit vor dem Bräutigam vergewaltigt. (So lautet es in den ersten Zeilen: «Nicht lässt Gilgamesh die Braut zum Bräutigam».)
Bestrafung und Läuterung
Gilgamesh wurde jedoch durch die Götter bestraft. Sein weiterer Weg führte ihn lange unter einem Berg hindurch (ein Bild für Unbewusstheit), und als er endlich aus der Dunkelheit herauskam, erkannte er Bäume, an denen Edelsteine wuchsen (ein Bild für weibliche Verführung, s. unten). Weiter erzählt die Geschichte, dass er 200 Zedern fällten musste, um Ruderstangen herzustellen, weil er die Steinernen zerschlagen hatte (die ihn über die Wasser des Todes hätten bringen können).
[S. Gilgamesh–Königgott von Uruk; Die hohe Zeder und Die Zerschlagung der Steinernen.]