Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Die Sprache der Bilder und der rationale Verstand

Schattentheater, Sprache der Bilder

By on 24. März 2020

Schattentheater

Abbildung 1: Adam und Eva, Rotkäppchen und der Wolf, Schneewittchen

Die Sprache der Bilder und der rationale Verstand

Die Sprache der Bilder und der rationale Verstand gehören zu unterschiedlichen Welten. Während der Verstand mit den Bildern wenig anfangen kann, sprechen diese direkt zum Unbewussten und zum Körper. Durch Deutung werden die Bilder für den Verstand übersetzt und können so auch für das rationale Denken an Bedeutung gewinnen.

Übersetzung für den Verstand

Ein Bild sagt meistens mehr als ein Wort und kann auch komplexere Inhalte übermitteln. So ist zum Beispiel eine “Hexe” eine Frau, die im Bereich des Geistes Macht ausübt. Die Sprache der Bilder wird vom Körper «verstanden» und kann auch Emotionen beinhalten. Will man sie in Worte übertragen, sind häufig längere Umschreibungen nötig.
In der heutigen Zeit erleben Bilder einen grossen Aufschwung in Icons oder Emojis. Beispiele:

Eine Emoji-Reihe zur Frage: Worum geht es im Leben?

Emojis

Übersetzung: Königsherrschaft im Leben als Ziel

Der bewusste Mensch (1) braucht sich vor der Magie des Unbewussten (2) nicht zu fürchten (3). Vielmehr geht es darum, dass er mit seinem liebenden Bewusstsein sein Denken mobilisiert, um sein Leben nach bestem Wissen und Gewissen zu gestalten (4). So kann er zuversichtlich und selbstwirksam – als guter König –­ in seinem Leben stehen (5).  [S. Königsherrschaft im Leben.]

Icons zum Thema Pandemie:

Emojis

Übersetzung: Wie kann Heilung geschehen?

  1. Die Welt braucht in vieler Hinsicht Heilung. Bei Heilung handelt sich um ein universelles Prinzip, das überall angewendet werden kann. In einem ersten Schritt gilt es, überhaupt zu erkennen, dass etwas im Argen liegt (Bewusstwerdung).
  2. Der nächste Schritt ist, sich konkret zu entscheiden, Besserung zu suchen (der erste Schritt).
  3. Dazu braucht es eine möglichst präzise Diagnose (Was fehlt?).
  4. Hilfreich ist, wenn Vertrauen in Fachpersonen und in vorhandenes Wissen gegeben ist (Erfolg, 4).
  5. Indem das Problem bei der Wurzel angepackt wird, kann hoffentlich das richtige Heilmittel gefunden und eingesetzt werden (Integration der Schatten 5, Läuterung).

[Diese fünf Phasen entsprechen dem Heldenweg des Menschen, der zu Heilung führt.]

Drache aus Wurzeln

Botschaften aus dem Unbewussten für den Körper 

Alltägliche und abstruse Bilder und Geschichten

Symbolhafte Erzählungen in bildhafter Sprache, kurz «Bilder”, sprechen das Unbewusste an. In Märchen, Mythen und auch in religiösen Überlieferungen werden komplexe und tiefgründige Inhalte durch Bilder übermittelt. Manchmal sind es Alltagsgeschichten, wie zum Beispiel das Gleichnis von der Saat, die nur auf fruchtbarem Boden aufgeht. Manchmal sind es aber auch abstruse Geschichten, mit Figuren und Umständen, die im täglichen Leben des Menschen gar nicht vorkommen, wie zum Beispiel Magie, Zauberei oder Tiere, die sprechen können.

Verborgen, weil für den Verstand uninteressant  

Der Verstand kann ohne Übersetzung mit den Bildern nicht viel anfangen. Bei Bildern aus dem Alltag, wie zum Beispiel Saat und Ernte oder Tag und Nacht, wendet er sich gelangweilt ab, denn diese findet er zu simpel und uninteressant. Bei Fantasiegeschichten und Erzählungen von Dingen, die es in seiner rationalen Welt gar nicht gibt, wie Hexen, Zauberer, Wundern und Monstern, fühlt er sich nicht zuständig. 

Bilder – Samen der Wahrheit in den Körper gepflanzt

So sickern die prägenden Inhalte – vom Verstand ungehindert und unerkannt – an ihm vorbei direkt in den Körper und ins Unbewusste hinab. Und dort formen sie sich zu einem tieferen Wissen, dem sogenannten “Körperwissen”.

Körperwissen

Dieses “Körperwissen” ist mehr ein “Fühlen” der Aussage mit ihrer spezifischen Energie und emotionalen Bedeutung als ein “Verstehen”. Das Kind, das von Schneewittchen und der Hexe hört, fühlt innerlich die Eifersucht der bösen Stiefmutter und auch die Angst von Schneewittchen im dunklen Wald.

Der rationale Verstand: Zensur durch das Ego

Medusa und Kopf des Perseus (Garbati)

Bilder an der Zensur vorbeigeschmuggelt 

So “schmuggeln” Märchen und Mythen ihr zum Teil «explosives Material», in Bildern verpackt, unbemerkt am Verstand vorbei. Dies hat einen grossen Vorteil: Sie entgehen so einer “Zensur”. Der Verstand ist nämlich häufig geneigt, Botschaften, die eine Veränderung bewirken können, zu blockieren.

Das Problem mit dem Ego: Wertung und Scham 

Dahinter steckt das Ego, welches sich des Verstandes bemächtigt hat. Es sträubt sich gegen jede Art von Veränderung und Bewusstwerdung und ist sofort mit Anklage und Verurteilung zur Stelle, was zu Negativität und Ablehnung führt.

Das Ego ist der innere Ankläger und die Identität der Trennung.

Das Ego ist stolz, hartherzig und ein notorischer Lügner. Keineswegs an der Wahrheit interessiert, ist es sofort mit Ablehnung und Verurteilung zur Stelle. Es hält sich im Schatten verborgen, denn es weiss: Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, geht es ihm an den Kragen. Es sieht nur sich selber und leugnet das Grosse, Ganze und auch die Liebe. Aufgebracht schreit es: “Du bist hier ganz allein! Niemand hilft dir!!! Wehre dich!”.

So werden heilsame Prozesse verhindert, indem die Schuld für alles Unglück auf andere geschhoben wird (Projektion des Schattens) oder indem der Mensch durch negative Einflüsterungen von der Liebe getrennt wird, wie zum Beispiel: “Siehst du, du hast schon wieder versagt! Wenn das ans Licht kommen würde… das wäre ganz schlimm für dich. Du hast es nicht verdient…”

Die Lösung (Erlösung): Vertrauen und Mut zur Wahrheit 

Die Auflehnung gegen die Erkenntnis der Wahrheit ist verständlich, denn sie ist oft hart und schmerzhaft. Der Mensch kann sie nur ertragen, wenn sie mit Liebe und Vertrauen in ein Grösseres, Gutes gepaart ist. Die Liebe ermöglicht Verständnis und Versöhnung und bahnt damit den Weg zu Bewusstwerdung und Heilung. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass der Mensch überhaupt bereit ist, seinen eigenen verhassten Schwächen ins Gesicht zu schauen, ist. Wer sich trotz allem geliebt weiss, ist eher bereit, Fehler einzusehen, zu lernen und sich zu verändern (s. auch Das Ego und das Selbst).

Bilder in Überlieferungen

Hathor, ägyptische Göttin der Unterwelt

Deutung als Übersetzung für den Verstand

Bildhafte Darstellung von geistigen Wahrheiten

Die bildhaften Figuren und Ereignisse stellen Faktoren dar, welche den Menschen auf der seelisch-geistigen Ebene prägen und beeinflussen. Über Gefühle und Gedanken wirken sie auf Motivation und Antrieb.

Beispiele für Übersetzungen für den Verstand:

  • Die Hexe, der Magier/Zauberer stehen bildhaft für Menschen, welche andere durch Verblendung oder Gewalt manipulieren (wie in Schneewittchen oder Aladdin und die Wunderlampe).
  • Die vor Wut schäumende Partnerin wird häufig durch ein Monstrum symbolisiert (zum Beispiel durch einen rasenden Stier, wie schon im Gilgamesh-Epos)
  • Jäger symbolisieren Aufreisser, grasfressendes Wild, wie Rehe oder Hirsche und auch das Einhorn symbolisieren den Körper der jungen Frau (s. Das letzte Einhorn).
  • Vampire: Sie sind ein Bild für Menschen, die von anderen Menschen seelische Lebenskraft „saugen“ (symbolisiert durch Blut).

Die Deutungen bringen tiefere Botschaften ans Licht, welche auch für den Verstand wertvoll sind, wenn der Mensch bereit ist, sie anzunehmen und sich selbst kritisch zu hinterfragen.

Wichtig: Neutrale Betrachtung, ohne Wertung!

Um sich die tieferen Inhalte zu erschliessen, ist eine neutrale Haltung eine wichtige Voraussetzung. So kann das Ego beschwichtigt werden. Das bedeutet mit anderen Worten, dass der Mensch die Botschaften ohne Wertung, Anklage und Verurteilung zur Kenntnis nimmt. Wer sich selbst in seiner Schwäche liebt und dabei aber bescheiden bleibt, kann aus den unbequemen Botschaften Neues lernen, daran wachsen und seine Persönlichkeit zu erweitern.

Das Ziel – Ganzheit durch Integration des Unbewussten ins Bewusstsein

Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies

Märchen und Mythen thematisieren in ihren Bildern das, was im Unbewussten, im Schatten des Menschen verborgen liegt (s. auch Märchen und Mythen als Träume und Schattentheater). Durch Deutung werden tiefere menschliche Wahrheiten und Inhalte dem Verstand zugänglich gemacht, und so kommen mit anderen Worten vom Schatten ans Licht.

Der Mensch integriert seine unbewussten Anteile, die im Schatten verborgen sind, indem er sich ihnen liebevoll zuwendet und so Heilung und Versöhnung ermöglicht (s. Die Integration des Schattens). Dies ist sein Heldenweg, bei welchem er sein Ego, den Schattenherrscher, überwindet und Ganzheit findet.

Ein religiöses Bild für diesen Weg ist die Befreiung und der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Der tyrannische Pharao symbolisiert das Ego. Das gelobte Land symbolisiert das Ziel des Menschen: Freiheit, Königsherrschaft im Leben, Einheit, Ganzheit, Fülle und das ewige Leben (s. Der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten).


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