Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Starke Emotionen – Schattenaktivität aus dem Unbewussten

Emotionen als Zeichen von Schattenaktivität

By on 24. März 2020

Aktivität des Unbewussten

Starke Emotionen und das Unbewusste

Starke Emotionen sind immer ein Hinweis auf Aktivität des Unbewussten und damit auf den Schatten. Sie manifestieren sich durch körperliche Symptome wie Schwitzen, Erröten oder Herzrasen.

Emotionen und Gefühle – Unterschied

Starke Emotionen hängen mit dem Unbewussten zusammen. Sie sind von gewöhnlichen Gefühlen, welche die Persönlichkeit am Licht des Bewusstseins und unter Kontrolle hat, zu unterscheiden. Ist dies der Fall, kann sie selbst entscheiden, ob sie ihren Gefühlen durch Worte oder Taten Ausdruck verleihen will oder ob sie sie lieber für sich behält.

Emotionen hingegen treten heftig und unwillkürlich auf und bewegen den Körper direkt. Sie sind wahrnehmbar, häufig ungesteuert sowie fühl- und messbar. Sie äussern sich zum Beispiel durch heftiges Atmen, durch eine andere Tonlage der Stimme, durch Schwitzen, Erröten, Herzrasen, Zittern oder Lähmung.

Der Körper als Teil des Unbewussten

Automatische Funktionen

Der Körper ist Teil des Unbewussten. Er funktioniert autonom, das heisst unabhängig von einer Steuerung durch den menschlichen Willen. Er regelt Puls, Blutdruck, Bewegungen u.s.w., ohne dass der Mensch nur einen Gedanken daran verschwenden müsste. Aber manchmal führt dies zu Problemen, nämlich dann, wenn unbewusste Persönlichkeitsanteile die Regie übernehmen – unabhängig vom Willen des Menschen, ja sogar gegen seinen Willen.

[S. Das Bewusstsein und das UnbewussteDas menschliche BewusstseinDas Bewusstsein und das menschliche Gehirn.]

Eine Regung des Unbewussten

Das Unbewusste, zu welchem der Körper mit seinen automatischen Funktionen gehört, hat nämlich das Vermögen, den Körper direkt in Bewegung zu setzen, noch bevor das bewusste Denken sich überhaupt einschalten kann (s. Das Bewusstsein und das menschliche Gehirn).
Dies entspricht auch der Bedeutung des Wortes Emotion. Es kommt von lateinisch ex = aus und motio = Bewegung: Bewegung aus … Ja, woraus denn? Aus dem, was man als nicht vorhanden wähnt, weil man es nicht bewusst wahrnimmt oder gar verdrängt: eben aus dem Unbewussten. Und weil man sich der zugrunde liegenden Ursache seiner Reaktion nicht bewusst ist, scheint diese spontan und ohne jeglichen Grund, auch ohne Erklärung, aufzutreten.

Hinweis auf Aktivität des Unbewussten

Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung: Je schwerer Emotionen zu verstehen oder zu beeinflussen sind, umso deutlicher sind sie ein Hinweis auf Aktivität des Unbewussten und damit auf Schattenaktivität. Um die verborgene Ursache dahinter herauszufinden, muss man der Sache auf den Grund gehen, was einiges an Arbeit bedeuten kann.

Starke Emotionen – das Unbewusste meldet sich!

Aktivierung bei Stress

Meistens beginnt die Aktivität des Unbewussten damit, dass eine Person in eine Stresssituation gerät oder gar die Kontrolle verliert. Dann kann das, was im Unbewussten verborgen liegt, hervorkommen, wie ein Gefangener, der aus seinem Verlies im Keller entkommen kann, weil die Wachen anderweitig gebraucht und darum abgezogen wurden.

Der leere Kerker als Beispiel für die Integration der Schatten

Kontrollverlust bei Bedrohung

Wenn also die innere Kontrollinstanz, die interne “Hauspolizei” aufgrund Belastung und Stress mit “auswärtigen” Angelegenheiten am Anschlag läuft, dann benutzen die Schatten die Gelegenheit, um aus ihrem Gefängnis im Untergrund zu entweichen und ans Licht zu drängen. 

[S. Der entwichene Gefangene als Anschauungsbeispiel.]

Teilhaben am Licht des Lebens

Der Grund dafür ist, dass die unliebsamen Eigenschaften ebenfalls am Leben teilhaben wollen. Vielleicht geht es ja noch weiter, vielleicht hat man die Schatten ja sogar unbewusst selbst gerufen, zum Beispiel, weil man merkt, dass man an dieser Stelle mit angepasstem Verhalten nicht mehr weiterkommt.
Wirklich hilfreich sind diese Eigenschaften aber erst, wenn es gelingt, sie zu integrieren.

[S. Die Integration des Schattens.]

Negative Gefühle und unkontrolliertes Verhalten

Geleugnet

Denn zunächst überschwemmen die Schatten die Person mit negativen Gefühlen, Aggressivität und unkontrolliertem Verhalten. Ihre negative Energie wurzelt in Scham und Ablehnung, und in der Tatsache, dass sie bisher eben verdrängt waren. Auf diese Weise hat die Person selber sie mit Negativität besetzt, nämlich mit der unbewussten Überzeugung: „Das gehört sich nicht! / Das gehört nicht zu mir!“ Oder: „So bin ich aber nicht und so will ich auch nie sein!  – So schlimm sind nur die Andern!“.

Unreif

So kommt es auch, dass die Persönlichkeitsanteile, die im Keller des Lebenshauses weggesperrt waren, kaum die Gelegenheit hatten, sich zu entwickeln. Darum treten sie entsprechend unreif, kindisch-egoistisch und unzivilisiert in Aktion. Sie sind (noch immer) trotzig, verängstigt, verdattert, gelähmt oder zornig, gewalttätig und ungehobelt.

Impulsive Rechtfertigung und emotionale Rationalisierung

Tauchen sie erst einmal aus dem Schatten auf, dann machen sie häufig «kurzen Prozess». Sie richten Unruhe und Chaos an, und die Person selber, wie auch ihre Umgebung, weiss nicht, wie ihr geschieht.
Doch das unverständliche und impulsive Verhalten wird häufig nachträglich gerechtfertigt, rationalisiert und durchaus auch vehement verteidigt.

… und zurück ins Gefängnis!

Weil das Ganze aber dennoch recht unerfreulich war, will man verständlicherweise so schnell wie möglich wieder zur «alten Ordnung» zurückkehren. Das Resultat ist, dass die ungeliebten Persönlichkeitsanteile nun noch vehementer weggesperrt werden – bis zur nächsten Krise, in welcher sie mit verstärkter Energie von Neuem auftauchen …

Anima als Göttin (Uhrenwerbung)

Positive Emotionen, Verliebtheit und Magie

Aber auch starke positive Emotionen sind ein Hinweis auf Schattenaktivität. Wenn sich zum Beispiel ein gestandener Mann und Familienvater in eine junge Frau verliebt, dann ist ebenfalls das Unbewusste im Spiel. Es handelt sich dabei um eine Projektion seiner weiblichen (noch nicht wirklich reifen) Persönlichkeitsanteile auf eine mehr oder weniger geeignete “Projektionsfläche”. Dabei gehen die Gefühle hoch und fühlt sich plötzlich alles neu und lebendig an, als sei ein Stück Himmel in den grauen Alltag hereingebrochen.

Bewusstsein und Achtsamkeit – genau hinhören!

Die Botschaft des Unbewussten ist hier: “Schau mal genau hin! So attraktiv kann sanfte Weiblichkeit sein! Wecke diese Eigenschaften in dir (denn sie fehlen dir noch zur Ganzheit)! Suche und finde deine eigene Liebe und deine Seele und damit das ewige Leben!”

[S. Die Projektion des Schattens.]

Achtung! Die Magie im Rausch der Emotionen

Doch statt diese Botschaft wahrzunehmen, hört man im Rausch der Emotionen: “… so attraktiv …!”. Mit der Sehnsucht nach Ganzheit erwacht darum stattdessen das Begehren (s. Magie und die Macht des Unbewussten). Und so kommt als erstes der Impuls, dieses attraktive Gegenüber, das diese wunderbaren Eigenschaften aufweist, für sich zu besitzen und sich so einzuverleiben. Dies, obwohl wahrscheinlich vieles auf dem Spiel steht, die glückliche Beziehung, die Familie, die Karriere …, schlicht alles, wofür man sich bis jetzt abgerackert hat. Und zudem verpasst man zu allem Überfluss auch noch das Ziel, nämlich, diese Eigenschaften in sich selbst zu aktivieren und so seine Persönlichkeit zu erweitern.

Neue Realität

Starke Emotionen als Impuls zu Wachstum

Integration des Unbewussten

Von Schattenseiten zu Ressourcen, von negativ zu positiv

Persönliche Eigenschaften haben immer zwei Seiten: eine starke, positive, gewinnbringende Seite und eine negative, eben die Schattenseite. Kommt diese ans Licht des Bewusstseins, ist sie zunächst wie beschrieben mit negativer Energie behaftet. Werden die Eigenschaften aber durch Liebe integriert, dann stehen sie in ihrem positiven Aspekt zur Verfügung. So wird zum Beispiel aus Angst Achtsamkeit, Aggressionen werden zu Durchsetzungsvermögen; Dominanz weicht der Entscheidungsfreude; Überanpassung wird zu Flexibilität und an der Stelle von intrigantem Verhalten findet man Wege der Versöhnung.

Die Integration des Schattens

Die Eigenschaften werden integriert, indem sie wahr-genommen und akzeptiert werden. Dabei kann ihre starke Energie durchaus gefühlt und auch bestaunt werden. Wichtig ist dabei, dass man sich davon nicht zu negativen Emotionen, Worten oder Taten hinreissen lässt. Es gilt also, Ruhe und innere Distanz zu bewahren, während man die aufwallende Bewegung aufmerksam beobachtet und allenfalls sogar mit einem Augenzwinkern dazu sagt: “Ah! Hier bist du wieder. Wow! Du bist aber stark!” Und: “Ja! Du gehörst auch zu mir. Aber dennoch: Im Moment verhalte ich mich lieber mal ruhig und schaue, was hier hilfreich sein könnte.”.

[S. Wie integriere ich meine Schatten konkret?]

Fazit:

Starke Emotionen und Körpergefühle sind ein Hinweis auf die Aktivität des Unbewussten, das zur Erweiterung der Persönlichkeit anregen möchte. Indem bis anhin verdrängte Eigenschaften integriert werden, stehen sie neu als Ressourcen zur Verfügung.

Schatten Mann Frau

Beispiele für starke Emotionen als Hinweise auf Schatten

Starke Emotionen in Überlieferungen und Kunst

Überlieferungen

Kunst:

  • Die griechische Göttin Medusa stellt ebenfalls starke Weiblichkeit dar, vor welcher die Männer davonlaufen (s. Garbatis Medusa und #MeToo).

… und viele weitere.

Emotionen in der Paardynamik

1. Frustration und Zorn einer Frau

Eine Frau stellt fest, dass sie in einer bestimmten Situation mit Liebenswürdigkeit und Charme nicht das erreicht, was sie möchte. Sie wird frustriert oder ärgert sich. Unbewusst realisiert sie auch, dass nun andere Fähigkeiten gefragt sind wie Autorität und Durchsetzungsvermögen. Das ist nun die Gelegenheit für ihren inneren Mann, aus dem Schatten hervorzukommen, um auf die Bühne ihres Lebens zu treten. Er taucht jedoch zunächst recht unvermittelt aus dem Nichts auf und überschwemmt die Frau mit Aggressionen und unreifer Macho-Männlichkeit.

Hier gilt es zu lernen, mit diesen Energien weise umzugehen und sie konstruktiv einzusetzen (s. Die Integration des Animus).

2. Lähmung des Mannes

Auf der anderen Seite kann ein Mann, der mit einer Frau, die ihn im Griff ihrer männlich-aggressiven Macho-Energie angreift, seinerseits negativer Weiblichkeit verfallen. Sie bewirkt, dass er wie gelähmt, empfindlich oder gar intrigant wird. Er ist nämlich in einer Zwickmühle: Unbewusst und reflexartig, auf körperlich-intuitiver Ebene, ortet er die Frau als «Feind» und «Gefahr». Darum wäre sein erster Impuls, sie zu bekämpften und mit der gleichen Aggression zurückzuschlagen. Weil er aber gelernt hat, dass sich dies nicht gehört, ist er zu Untätigkeit verdammt. Damit verfällt er seinerseits seiner passiv-negativen inneren Frau (ANIMA): Wie gelähmt durch den Biss einer Schlange kann er darum nicht mehr seinen Mann stehen, sondern greift vielleicht stattdessen zu hinterhältigem Verhalten (List, s. Der Sündenfall-Bericht und das Geheimnis der Schlange und Negative Paardynamik). 

Die Integration der weiblichen Anteile des Mannes geschieht meistens durch eine Erfahrung der Schwäche (s. Die heilige Wunde / Wunde des Königs.) Auf diese Weise gewinnt er Vater-Liebe, die durch Warmherzigkeit und Verständnis zum Ausdruck kommt (s. Die Integration der Anima).

Weitere Beispiele für Aktivität des Unbewussten 

Wenn das Unbewusste am Werk ist, dann weiss man häufig nicht, „wie einem geschieht“. Zudem befindet man sich ohnehin in einer Situation, da die Selbstkontrolle durch Ohnmachtsgefühle, Wut oder einen Rausch beeinträchtigt ist …

Schattenaktivität und mögliche Erklärung

  • Jemand ärgert sich über Gebühr über das Verhalten einer Person. – Er/sie prangert dabei das an, was er/sie in sich selbst unterdrückt (s. Die Projektion des Schattens).
  • Eine normalerweise ruhige und angepasste Person wird plötzlich von starker Wut überschwemmt: Verdrängte aktive Energie meldet sich.
  • Ein tatkräftiger, draufgängerischer Mensch ist plötzlich von Angst wie gelähmt und blockiert oder gar depressiv. Er ist im Griff seiner negativen Anima. 
  • Ein glücklich verheirateter Professor verliebt sich plötzlich Hals über Kopf in eine Studentin: Sein Unbewusstes projiziert seine weiblichen Anteile auf eine junge Frau, welche seiner noch zarten Seele (Anima) mehr entspricht als die reife Frau, die frustriert zuhause auf ihn wartet.

Fazit:

Obwohl – oder sogar weil – die Schatten mit Negativität ans Licht kommen, haben sie dabei auch etwas Gutes. Denn sie zeigen dem Menschen unverkennbar, dass und wo etwas im Argen liegt und was noch zur Ganzheit fehlt. Zudem zwingen sie ihn auf eine reichlich drastische Weise, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.


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