Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Strahlende Inanna – Rollsiegel, Beschreibung und Deutung der Symbole

Strahlende Inanna, akkadisches Rollsiegel (um 2500 v.Chr.)

By on 27. März 2020

Das Original: “Der Morgenstern und strahlende Inanna”. Akkadisches Zylindersiegel, um 2500 v.Chr, 4 x 2 cm, Oriental Institute, University of Chicago, Abrollung im Bibel-und Orient Museum (A27903). Abbildung in Kramer-Wolkenstein[1], p. 92/193; auch in Othmar Kehl, Gott weiblich[2] S. 88 m. weiterem Verweis)

Strahlende Inanna – Königin des Himmels und der Erde

Das Rollsiegel stellt Inanna, die sumerische Göttin der Liebe, als Göttin des Himmel, Königin der Erde, und Herrin der Unterwelt dar.

Inanna (NinLil) – Göttin des Himmels

Die Flügel: eine Göttin

Die Flügel als Symbol für den Geist zeichnen sie als «Göttin des Himmels» aus.

Strahlende Inanna – Königin der Erde

Die Krone für die Königin der Erde

Die sogenannte Hörnerkrone auf der Abbildung kann die «Shugurra» sein (Krone der Steppe, der Erde, s. sumerische Überlieferung von Inanna, Der Gott der Weisheit). Sie ist das Zeichen, dass sie eine initiierte Frau ist, die den ersten Geschlechtsverkehr hinter sich hat. Sie hat damit ihren Körper eingenommen und ist nun «Königin der ERDE» (das Element der ERDE ist das Symbol für den weiblichen Körper).

Der linke Fuss auf der ERDE: Verankerung in ihrem weiblichen Körper

Die Erde ist das Symbol für den weiblichen Körper (Samen aufnehmen, Frucht bringen, s. Die 4 Elemente). Sie hat mit der Sexualität ihren Körper eingenommen und ist in diesem verankert und «geerdet».

Inanna (NinGal/EreshKiGal) – Herrscherin der Unterwelt

Der rechte Fuss auf dem Löwen – mit den männlichen Anteilen Kraft integriert

Der Löwe ist ein Symbol für das Element des Feuers und für die männlichen Anteile der Göttin: wilde Kraft im Körper und in der Materie. (s. Die 4 Elemente). Sie ist stark, hat aber ihre Emotionen (die durchaus auch furchterregend sein können) unter Kontrolle (den Löwen an einer Leine und unter ihrem rechten Fuss). Das bedeutet auch, dass sie sich zur Wehr setzen und abgrenzen kann, wenn es nötig ist.

Ganzheit: Sieben Zepter und der achtstrahlige Stern

7 «Stäbe» oder Zepter – Herrschaft in allen 7 Bereichen der Existenz:

Drei Stäbe ragen über die linke Schulter und repräsentieren die weibliche Seite, Beziehung, Mutterschaft und das Leben in der Materie (s. Weibliche Ganzheit 3-in-1). Die drei über der rechten Schulter («männlich») die männliche, Leidenschaft, Inspiration und Motivation (s. Männliche Ganzheit 3-in-1). In der rechten Hand hält sie das Zepter für Königsherrschaft und göttliche Herrschaft im Leben durch die Liebe, die Mitte, welche die widerstrebenden Kräfte zusammenhält: das Selbst. (S. Die Sieben – Ganzheit der irdischen Realität und 7 – Die Schöpfung in Harmonie).

Der Morgenstern, Symbol für die Liebe

Männlich und weiblich – acht Strahlen

Die Jungfrau und der Sonnengott / Christus 

Der Morgenstern als der Stern der Liebe wird meistens mit acht Strahlen dargestellt. Die vier spitzen Sternenstrahlen symbolisieren die weibliche Seite der Liebe, symbolisiert durch die JUNGFRAU. Die vier gewellten Strahlen als Sonnenstrahlen stehen für die wärmende Kraft der Sonne, welche in den alten Überlieferungen mit dem Sonnengott die männliche Seite darstellt. Dnn die Sonne ist durch ihr «Sterben» am Abend und «Auferstehen» am nächsten Morgen ein CHRISTUS-Symbol, s. Der Sonnengott und Christus).So tritt der Sonnengott UTU schon in der sumerischen Überlieferung als Hüter der guten Ordnung, aber auch  liebevoll und barmherzig auf (s. Gilgamesh und die Fällung des Baumes; Heilige Hochzeit für Inanna und Der Hirte wird geschlagen). 

Die Gestalt zu Inannas rechter Seite

Der Heldenkönig der Göttin?

Ist es ein Mann oder eine Frau? – Interessant ist die Form, welche aus der Stirn hervortritt. Sie erinnert an die Schlange im Kopfschmuck der Pharaonen. Tatsächlich ist anzunehmen, das zwischen Sumer und Ägypten ein kultureller Austausch stattgefunden hat (schon im 3. Jahrtausend v. Chr.; s. dazu Der fruchtbare Halbmond). Es ist sehr  wohl möglich, dass es sich bei der Figur um einen Mann handelt (s. Die Frau als Göttin und der Mann als ihr Heldenkönig). 

Strahlende Inanna

Nachweise

[1] Wolkenstein, Diane / Kramer Samuel Noah (1983). Inanna. Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. New York: Harper & Row

[2] Keel, Othmar (2010). Gott weiblich. Eine verborgene Seite des biblischen Gottes (2., leicht veränderte Auflage). München: Gütersloher Verlagshaus.


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