Der Kirchturm als männliches Symbol
Der Kirchturm ragt, wie viele andere Türme, auch Obelisken oder Minarette, bis in den Himmel, als wollte er in den Bereich des Geistes zeigen.
Türme stehen grundsätzlich als Mahnmal für geistige Werte, für die Vermittlung von geistigen Inhalten wie Liebe oder für die Demonstration von Macht.
Die Kirche hat das deklarierte Ziel, Menschen zu Bewusstwerdung zu verhelfen. Sie spricht von Liebe, von Erlösung, sie vermittelt Regeln, welche die Liebe und das gute Zusammenleben der Menschen fördern sollen.
Der Turm mit der Spitze nach oben: Er kann als Phallus-Symbol angesehen werden, das heisst als Symbol für die schöpferische Autorität der herrschenden, übergeordneten, geistigen Instanz („männlich“). Sie hat das Recht und sogar auch die Pflicht, durch den „Samen des Wortes“, durch Impulse oder Weisungen an die anvertrauten, untergebenen Menschen als Kollektiv („weiblich“) neue Realität zu initiieren.
Dieser Turm steht im Wasser. Wasser ist ein Symbol für das grosse Weibliche und für das Leben. Wasser steht zudem bereits in der sumerischen Mythologie als Symbol für Geschlechtsverkehr, in dem das männliche und das weibliche „Wasser“ zusammenfliessen. Auch dies ist wiederum ein Bild: Wie neues Leben durch die Vereinigung von Mann und Frau entsteht, so entsteht neue Realität durch die Einheit von männlich (Geist) und weiblich (Materie).