Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Wandlung – der Weg des Menschen als Metamorphose

By on 8. April 2020

Schmetterlings Metamorphose

Die Metamorphose des Schmetterlings als Symbol für Wandlung

Die Metamorphose des Schmetterlings kann als Symbol für Wandlung angesehen werden. Im menschlichen Leben bedeutet sie Weg aus der Verhaftung an der Materie in die Freiheit des Geistes.

Der Schmetterling und seine Metamorphose als Metapher für den Menschen

Diese drei Stadien bilden den Weg des Menschen im Leben:

  1. Raupenstadium, Fressen: Festigung der materiellen Existenz
  2. Verpuppungsstadium, Umwandlung im Inneren: Krise, Weg durch die Unterwelt, Läuterung
  3. Schmetterlingsstadium, Fliegen: die Freiheit und Leichtigkeit des Geistes
Tabelle zur Metamorphose

1. Raupenstadium – Aufbau und Festigung der materiellen Existenz

Die Raupe kriecht auf Boden und Blättern und frisst, wobei sie immer grösser und dicker wird und auch ein beträchtlicher Schaden entstehen kann …

In der ersten Phase des Lebens geht es darum, die materielle Existenz
zu sichern. Der Mensch ist entsprechend stark an die Materie
gebunden und dem Körperlichen verhaftet.
Er arbeitet, um zu leben, er baut an seiner Karriere,
an seinem Heim, an seinen Beziehungen und an seiner Familie.

Hat sie genug gefressen, beginnt sie, sich einzuspinnen …

Im Leben des Menschen kommt es irgendwann – äusserlich gesehen – zu einer Stagnation. Ein Plateau ist erreicht, höher geht nicht. Was nun?

2. Verpuppungsstadium – Wandlung, “Umbau”

Nachdem die Raupe sich in ihrem Kokon eingesponnen hat, geschieht nach aussen hin nichts mehr. Man könnte nun meinen, das Tier sei tot. Aber innen drin findet eine Verwandlung statt. Alles wird „umgebaut“: Was nicht „fliegen“ kann, wird aufgelöst, umgeformt …

Die Krise als Anstoss zur Veränderung

Der Mensch muss sich weiterentwickeln, sonst wird er unflexibel und starr. In der Lebensmitte, beginnend etwa im Alter von 40 Jahren, steht Veränderung an. Denn lange überwunden geglaubte Probleme und Verhaltensmuster tauchen plötzlich in überraschender Intensität auf und bringen Unruhe ins Leben. Diese Phase wird denn auch häufig durch eine Krise ausgelöst (griechisch crisis = Entscheidung, Wendepunkt).

Der Sache auf den Grund gehen: der Schatten

Was ist los?
Der Schatten meldet sich zu Wort, denn nun ist es höchste Zeit, sich mit ihm, also mit den inneren Trieben und Treibern, auseinanderzusetzen. Dabei gilt es auch, die verdrängten und weggesperrten Eigenschaften zu integrieren, um so die eigenen Möglichkeiten und Ressourcen zu erweitern.

[S. Der Schatten und Die Integration der Schatten.]

Der Weg des Helden in die Unterwelt

Mythologisch gesprochen stellt diese Phase den Weg des Helden in die Unterwelt dar, in das Reich der Toten, die Nachtmeerfahrt des Odysseus oder das Verschlungen-Werden vom Walfisch, wie es vom biblischen Propheten Jona berichtet wird. Und zwar bedeutet er die letzte Prüfung des Helden, seine Feuerprobe, bei welcher er alles auf eine Karte setzt, verliert und dafür alles gewinnt: ewiges Leben und Fülle.

[S. Der Heldenweg; Die Feuerprobe und Der Weg durch die Unterwelt.]

Wandlung von der Verhaftung an die Materie in die Freiheit des Geistes

Während also nach aussen wenig sichtbar ist, geschehen nach Inneren grosse Veränderungen. So wird alles, was keinen Ewigkeitsbestand hat, aufgelöst. Dies bedeutet in der Existenz des Menschen, dass das Ego, die Identität der Trennung, „sterben“ muss, damit der Zugang zum grossen Ganzen und zum Geist möglich wird (s. Vom Ego zum Selbst).

3. Schmetterlingsstadium: Fliegen! – Der Bereich des Geistes: Ganzheit!

Die Raupe hat sich im Inneren des Kokons in einen Schmetterling verwandelt. Doch erst durch den Befreiungskampf aus der starren, reglosen Hülle werden Saft und Kraft aus dem plumpen Körper in die Flügel gepresst, welche irgendwann gross und stark genug sind, um ihr „Gefängnis“ zu sprengen, sich auszubreiten, abzuheben und zu FLIEGEN!

Durch die Integration des Schattens werden gebundene Ressourcen freigesetzt. Neues ist gewachsen, Ganzheit erlangt, die Persönlichkeit und die Identität gefestigt. Weisheit und Liebe tragen in dieser neuen Dimension des Daseins, in der unendlichen Weite des Geistes.

Nachtrag: die Krise als Chance der Wandlung

Ohne Druck keine Veränderung

Verständlicherweise fürchtet sich der Mensch vor der Krise, denn er spürt, dass er dabei existentiell herausgefordert wird. Es wird dabei nämlich ein Prozess der Wandlung eingeleitet, welcher auch mit einem inneren Sterben einhergehen kann. – Und wer stirbt schon gerne?
Hier braucht es Vertrauen ins Leben und in gute Mächte. Wer sich aber gegen die Umstände und das Schicksal auflehnt, gerät in Negativität, die eine problematische Ausgangslage bedeutet, welche die Persönlichkeitserweiterung blockieren kann.
[S. Sterben und Auferstehen: Im Hier und Jetzt!.]

Ermutigung, Macht loszulassen

Leider ist es eine Realität, dass man auf dem Weg durch Krisen selten ermutigt und gestärkt, sondern eher als „krank“ oder „schwach“ behandelt wird. Hinzu kommt, dass das System der Macht nicht an der Ganzheit der Menschen interessiert ist (denn ganze Menschen konsumieren weniger und sind schlechter manipulierbar).

So bleiben Frauen lieber ihrer weiblichen Macht verhaftet und bezahlen Unsummen, um ihr jugendliches Aussehen zu behalten, statt zu ihrer Kraft zu finden. Männer bleiben auf der anderen Seite ewige Machos und versäumen es so, zur Warmherzigkeit und Weisheit des Vaters zu gelangen.

Der Weg der Machtlosigkeit

Doch der Mensch auf dem Weg zu Ganzheit wird zwangsläufig auf den Weg der Machtlosigkeit geführt, damit er sich für das Grössere, den Geist, öffnen und diesen empfangen kann. Damit gewinnt er Zugang zu unbegrenzten Möglichkeiten.

Liebe statt Macht: der Weg in die Ganzheit und in die Freiheit des Geistes

Wer an seine Grenzen kommt, hat die Gelegenheit, diese zu erweitern. In diesem Sinn kann die Krise als positives Ereignis willkommen geheissen werden, als Chance für den Aufbruch in eine gute Richtung, das heisst in Richtung Ganzheit.

Der Schmetterling als Symbol für die Freiheit des Geistes

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