Ein Urnengrab im Grünen für das Ego
Die Aufschrift auf der Urne: EGO
Vor dem Urnengrab steht eine Urne mit der Aufschrift „Ego“. Das Grab ist offensichtlich für diese Urne bestimmt.
Die Aufschrift auf dem Grabstein
Auf dem Gedenkstein des Grabes steht: „Sopra tutto – sotto niente“, italienisch für: „Alles ist oberhalb, drunter ist nichts.“
Dies passt hervorragend zum Ego, zur negativen Identität. Alles was ist, ist nur eitler Schein, um zu blenden, um zu imponieren, um abzuräumen. Aber darunter ist nichts. Darunter ist gähnende Leere, beziehungsweise noch schlimmer: darunter ist das „alles verschlingende Nichts“, ein schwarzes Loch, das auch noch das, was ist, hinabzieht und verschlingt.
Dieses Nichts ist die Identität des Mangels, die mehr Mangel erzeugt, die Identität des Leidens, das mehr Leiden erzeugt. Es ist die Identität, die – geboren aus dem Minus – von anderen nehmen möchte, um dieses Minus zu kompensieren. Indem es von Anderen nimmt, versetzt es wiederum Andere ins Minus. Es ist der Vampir, der von Anderen Lebenskraft saugt.
Asche in der Urne
Eine Urne enthält Asche.
Was einst war, ist im Feuer verbrannt worden.
Das liebende Bewusstsein hält im Feuer des Leidens und der Krise den brennenden Trieb, sein Begehren und sein emotionales Defizit aus. Es lässt sich dabei weder zu negativen Worten oder Taten hinreissen noch greift es auf die Anderen zu, um so sein Minus zu kompensieren.
So wird das Ego, die Identität der Macht und des Leidens, „ausgehungert“ und überwunden.
Auferstehung wie der Phönix aus der Asche
Und so steht der Mensch wieder auf, wie der Phönix aus der Asche. Er erhebt sich befreit auf den Schwingen des Geistes in eine grössere, weitere Existenz.