Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Der Trieb – Herrschaft des Körpers und des Unbewussten

Der Trieb - Herrschaft des Unbewussten

By on 1. Mai 2020

Der Trieb - Herrschaft des Unbewussten

Der Trieb – Herrschaft des Körpers und des Unbewussten

Der menschliche Trieb gehört zum Unbewussten. Er besteht aus “Programmen”, die im Körper verankert sind und automatisch funktionieren.

Die Triebe und das Bewusstsein

Die Triebe als Teil des Unbewussten

Das Bewusstsein in einem tierischen Körper

Der Mensch, geboren in einem ehemals tierischen Körper, steht zunächst noch unter dem Einfluss seiner Tiernatur. Dies wird im babylonischen Gilgamesh-Epos sehr anschaulich thematisiert. Tiere sind durch ihre Triebe und Instinkte gesteuert.

Die Triebe: automatische Funktionen

Die Triebe gehören zum Unbewussten (s. Das Bewusstsein und das Unbewusste). Sie steuern den Menschen über innere Körperprogramme und bewirken reflexartige Reaktionen, unabhängig vom Denken. Darum sind sie schneller als das Bewusstsein, welches die Lage zuerst prüfen und reflektieren muss und erst dann entscheiden kann, was zu tun ist.

Herrschaft der Triebe

Ein Mensch, der von seinen Trieben gesteuert ist, kann derart davon besetzt sein, dass er innerlich völlig unfrei ist. Dann ist er nicht in der Lage, seinen eigenen Willen zu tun, nämlich das, was er als gut und richtig erkannt hat. Stattdessen tut er, was er (eigentlich) gar nicht will und hasst sich dafür. [S. Ich elender Mensch! – Paulus und das Gesetz.]

Das menschliche Bewusstsein und Königsherrschaft

Das Bewusstsein (der Geist) ist jedoch das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Denn er bedeutet die Fähigkeit, über sich selbst und seine Situation nachzudenken und sein Handeln entsprechend zu lenken. [S. Das menschliche Bewusstsein.]

Ziel für den Menschen: Königsherrschaft des liebenden Bewusstseins

Es ist also das Bewusstsein, welches den Menschen zum Menschen macht. Darum thematisieren die grossen Überlieferungen auch alle den Heldenweg des Menschen zur Königsherrschaft im eigenen Leben. Diese bedeute nichts anderes, als dass der Mensch lernt, mit seinem liebenden Bewusstsein weise über seine Triebe und Ressourcen zu herrschen. 

Krone - Königsherrschaft

Sieg über die Feinde und Befreiung aus der Knechtschaft der Triebe

Auf diesem Königsweg gilt es, Widerstand und Feinde zu überwinden. Der grösste Feind ist der dunkle Schattenherrscher, der das ganze Land unterdrückt. Er ist ein Bild für das Ego, welches den Menschen unter dem Joch der Triebe und dem Defizit versklavt. Der wahre Heldenweg des Menschen bedeutet darum, das Ego, das immer Macht sucht, in der Kraft der Liebe zu überwinden (s. Vom Ego zum Selbst).

Die Triebe und Macht statt Liebe

Wenn etwas Wichtiges fehlt, gibt der Körper einen unbewussten, starken Impuls, um diesen Mangel zu decken. So werden auch die Triebe über Bedürfnisse aktiviert, die dann zu Begehren werden.

Der Sexualtrieb, ehemalas tierischer Arterhaltungstrieb

Entprechend ist aus dem ehemals tierischen Arterhaltungstrieb, der zum Ziel hatte, den Fortbestand einer Gemeinschaft zu sichern, der menschliche Sexualtrieb entstanden. Wo aber beim Menschen, der mit einem Bewusstsein ausgestattet ist, der nackte Trieb herrscht, verkommt Sexualität zum Machtmittel.

Sex als Machtmittel

Dies gilt sowohl für Männer wie für Frauen. Auf der einen Seite üben Frauen Macht über Männer aus, indem sie deren Sexualtrieb ansprechen. Auf der anderen Seite setzen Männer ihre körperliche und finanzielle Überlegenheit ein, um Frauen zu unterdrücken und Sexualität konsumieren zu können.

Der Machttrieb, der ehemals tierische Selbsterhaltungstrieb

Das Ego, die Identität der Macht und Dominanz

Aus dem Selbsterhaltungstrieb ist das Ego geworden. Es hat sich des Bewusstseins bemächtigt, und will immer mehr Macht denn es ist grenzenlos gierig und reisst alles an sich, was es kann. Wo die Macht herrscht, stirbt die Liebe.

Das Drama der Menschheit: Macht, Sex und das Sterben der Liebe

So ist das Sterben der Liebe und der Missbrauch der Sexualität ist das grosse Drama der Menschheit. Davon berichten schon die ersten Überlieferungen, deren Bilder und Inhalte in die jüdisch-christliche Überlieferung eingeflossen sind. Auch Sagen, Legenden und Märchen drehen sich um diese Themen.

Denn die Liebe ist letztlich die stärkste Kraft im Universum. Sie allein kann die äussersten Gegensätze einen und daraus neue Realität schaffen.

[S. Die sumerische Überlieferung von Inanna, der Göttin der Liebe (Einführung)Das babylonische Gilgamesh-Epos (Einführung) und Der biblische Sündenfall-Bericht.]

Der negative emotionale Trieb aus Leiden

Die Sucht des Menschen nach Negativität

Während der Körpertrieb jedem bekannt ist und durchaus ein Thema ist, ist der emotionale Trieb zwar überall präsent, aber weniger deklariert. Er bedeutet die Sucht der Menschen nach Negativität. Sei es, dass man sich am Leiden anderer weidet oder auferbaut oder dass man sich durch negative Gefühle wie Zorn oder Empörung einen “Kick” holt.

Dieser Trieb ist auch dafür verantwortlich, dass ein grosser Teil der Unterhaltungsindustrie nicht auf Darstellungen von Elend und Gewalt oder auf negative Schlagzeilen verzichten kann. Darum hier noch ein paar Gedanken dazu:

Ursache: Materialismus und Fehlen der Liebe

Grundsätzlich hat die Seele in der irdischen Realität einen schweren Stand, denn sie ist immateriell. Weil sie nicht Materie ist, behaupten viele, es gäbe sie nicht. Damit ist sie schon mit Negativität besetzt (nämlich geleugnet). Zudem kommt dort, wo das immaterielle keinen Platz hat, auch die Liebe zu kurz.

(Die Definition der Seele ist aber der immaterielle Teil der Persönlichkeit mit Willen, Verstand und Gefühlen. S. Der Mensch 3-in-1: KÖRPER – SEELE – GEIST und Was ist die Seele und wo im Körper befindet sie sich?)

Die Seele, das Leiden der Frau und die Sucht nach Negativität

Auch ist die Seele mit Weiblichkeit assoziiert. Denn die Frau fühlt sich im Bereich der Seele und des Geistes, der Liebe und der Beziehungen zu Hause (s. Der weibliche Weg). Und damit beginnt bereits das Problem. Denn während in einer immateriellen Existenz Perfektion problemlos denkbar ist, ist sie in der unvollkommenen irdischen Realität meistens zum Scheitern verdammt.

So ist die Frustration, insbesondere der Frauen, häufig bereits vorprogrammiert. Diese kann darüber hinaus zum Selbstläufer werden, wenn man resigniert und Leiden als Teil ihrer Existenz akzeptiert. Darin mag auch der Grund liegen, warum Frauen eher in eine Opferrolle und in Negativität geraten. Letztere ist durch die Unterwelt symbolisiert und ist schon in den ersten menschlichen Überlieferungen ein Thema.

[S. Das grosse Weibliche in der Unterwelt.]

Der Mensch 3-in-1

Trieb und Begehren in den drei Bereichen Körper, Seele und Geist

Die Triebe wirken in den drei verschiedenen Lebensbereichen Körper, Seele und Geist und in “männlicher” und in “weiblicher” Ausprägung. (Dabei gilt es einmal mehr festzuhalten: Beide haben beides. Männer haben auch weibliche Anteile, Frauen männliche, s. Männlich und weiblich – die Urkräfte der Schöpfung.)
Grundsätzlich zielt der Trieb immer auf Nehmen und Konsumieren statt auf Geben ab.

Der Körpertrieb

Konsum – der “männlich-aktive Trieb” 

Weil der Körper in seiner Sturm- und Drangphase dem jungen Mann zugeordnet ist und weil er auch mit dem inneren Mann der Frau zusammenhängt ist, wird er hier als “männlicher” Trieb bezeichnet. Er wurzelt im körperlichem Bedürfnissen nach Nahrung und Nähe und kann zu einem Begehren nach Essen und Sexualität führen.

Emotionen – der “weibliche-passive” Trieb (im Bereich der Seele) 

Emotionen gehören ebenfalls zum Bereich des Körpers (das Wort kommt von lateinisch ex = aus/heraus und motio = Bewegung). Eine Emotion ist ein starkes Gefühl, begleitet von körperlichen Symptomen wie zum Beispiel erhöhter Puls, Schwitzen oder Erröten. Als unbewusste Manifestationen treten Emotionen meist unwillkürlich und spontan und reflexartig auf. Sie setzen direkt am Körper an und bewegen ihn aus dem Unbewussten, unabhängig von Denken und Wollen. Deshalb sind sie auch schwerz zu kontrollieren. 

Der Trieb auf der Ebene der Seele

Täter und Opfer, Lust und Leiden 

Im Bereich der Seele hängt der Trieb mit der Dynamik von Macht und Unterwerfung beziehungsweise mit Lust und Leiden zusammen. Daraus entsteht ein Wechselspiel zwischen Täter und Opfer. Der Trieb zeigt sich hier als Sucht, sich von starken Emotionen “dahintragen” zu lassen. Er wurzelt in der Sehnsucht nach Geborgenheit im Grösseren und lässt wieder jenen Zustand aufleben, als man klein, vollkommen abhängig und auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war.

Fühlt sich das Leiden noch immer “richtig” an, dann ist man eher Opfer. Steht hingegen eine innere Entscheidung fest, die sagt: “Nicht mit mir!”, gerät man eher in die Rolle des Täters.

"Gollum" von Hilma af Klint

Der Lust-Trieb (Libido, “männlich”) – (Leben) nehmen und konsumieren

Der Lust-Trieb ist mit dem Körper und damit der männlichen Seite der Existenz assoziiert. Die körperlichen Bedürfnisse gehen mit der Sehnsucht nach Fülle und Sättigung einher. Darum ist hier der Fokus auf Konsum, welcher notfalls mit Gewalt erzwungen wird.

Der Todes-, Schmerz oder Opfer-Trieb (Mortido, “weiblich”) – Lust an Leiden

Aus der Erfahrung des Leidens kann sich eine Opfer-Identität entwickeln. Diese gewinnt dann heimlich Lebenskraft und Bedeutung aus dem Opferdasein. Sie kann sich auch besser verbergen und sieht auf den ersten Blick „edler“ aus als der Täter, fühlt sich darum auch „erhabener“.

Zudem kann das Opfer auch Leben und Kraft von anderen nehmen, indem es sie in seine Negativität hinabzieht und sich auf ihre Kosten aufbaut. Weiter kann es seine Umgebung manipulieren, indem es sich „aufopfert“ und passiv-duldendes Leiden demonstriert.  Aus Ohnmacht, Depression, Krankheit, Schmerz zieht es damit seinen geheimen Gewinn.

Wenn sich Leiden als Opfer richtig anfühlt, wird es zur Lust oder gar zum Zwang.
Täter und Opfer sind aber nicht immer klar getrennt.

Häufig wird das Opfer
später
zum Täter.

Eigentlich sollte es umgekehrt sein! Libido für die Frau / Mortido für den Mann ...

Lust für die Frau, Hingabe für den Mann

Die Ordnung der Welt, der Macht und des Triebes ist verkehrt. Denn sie zwingt die Frau zur Hingabe und lockt den Mann zum Konsum. Doch es sollte umgekehrt sein: Die Lust gehört mit der Liebe zum Weiblichen, während der “Todestrieb” den Mann bewegt, sich von der Gebundenheit des Körpers zu befreien. Denn indem er seine ganze Existenz in die Waagschale wirft und sich zur Hingabe an das Weibliche durchringt, gewinnt er seine Seele, die Liebe und das Leben.

So erfahren beide wahre Erfüllung, denn …

  • Wahre Männlichkeit ist Heldenmut und Lust zu Hingabe des Lebens ohne Furcht vor dem Tod (Antrieb aus Liebe, “Christus“).
  • Starke Weiblichkeit hingegen bedeutet Strenge und Lebenslust, denn die Frau ist die Quelle der Liebe und des Lebens. Sie prüft, ob er zur Hingabe bereit ist und ihre Liebe verdient hat [S. Wasser, weiblich und Der Schoss der Frau als Leben spendendes Gefäss (Gral)].

 

[S. Negative Paardynamik, bei welcher eine Vertauschung der “Elemente” auch zur Verschiebung der Geschlechterrollen führt.]

Der Trieb auf der Ebene des Geistes: Macht und Magie

Die Macht hat nämlich wiederum eine männliche und eine weibliche Seite:

  • „Männlich“: Unterdrückung und Gewalt („Schwarze Magie“).
  • „Weiblich“: Verführung und Verblendung („Weisse Magie).
Antrieb und Motivation

Der Bereich der Götter oder Archetypen

In diesem Bereich treten nun die Archetypen in Aktion, welche als geistige Faktoren oder “Götter” in Motivation und Handeln des Menschen beeinflussen. Beispiele dafür sind “der König”, “der Magier”, “die Hexe”, “die Göttin”, “die Schlange”, “die Hure”, “das Tier” oder “der Teufel”, “Christus” oder “die Jungfrau”.

Weisse Magie – Macht durch Verführung und Verblendung (“weiblich”)

Durch Verführung und Verblendung können Menschen manipuliert und instrumentalisiert werden. Diese Art Magie führt zu Macht von Frauen über Männer mittels Erotik, aber auch in kollektiven Gebilden wie Glaubensgemeinschaften oder Volksgemeinschaften. Als weisse Magie missbraucht diese Seite der Macht die edle Ausstrahlung von Schönheit, reinen Idealen und Vollkommenheit. Dadurch werden gerade Menschen, die sich in der Gebrochenheit der Welt nach dem Guten und nach Perfekten sehnen, verführt und verblendet. 

Schwarze Magie – Macht durch Unterdrückung und Gewalt (“männlich”)

Die männliche Seite der Macht benutzt Kraft und Gewalt, um sich durchzusetzen. So sind Menschen, die traumatisiert sind, leicht zu manipulieren und zu unterwerfen. Der Grund dafür liegt darin, dass sie ihre Verankerung in der Liebe und im Vertrauen durch negative Erlebnisse geschwächt oder zerstört ist. Darum kann zum Beispiel ein Mann über Frauen Macht ausüben, indem er sie in Negativität versetzt, sie abwertet oder ihnen Schmerzen zufügt. Auch weltliche Herrschaftsgebilde sind immer wieder auf Durchsetzung mittels Macht durch Gewalt angewiesen (Polizei, Militär und Kriege). Diese Seite der Macht konsumiert und zerstört letztlich Leben. Darum wird sie – schwarz wie der Tod – schwarze Magie genannt.

Das Ziel: Befreiung aus der Herrschaft der Triebe

Der Mensch kann und soll mit seinem liebenden Bewusstsein über seine Triebe herrschen.

Es gilt in diesem Zusammenhang vor allem, der Versuchung der Macht zu widerstehen. 

[Dazu: Überwinden in Versuchungen – der Trieb und die Macht.]

Kampf gegen den Drachen

Der Weg zur Befreiung von den Trieben ist der Heldenweg. Sie geht mit der Überwindung des Egos einher, welches häufig durch den Drachen symbolisiert ist (s. Der Drache, die alte Schlange und ihre Überwindung und Der Drachentöter Georg und die Jungfrau).

Aus der Knechtschaft ins gelobte Land

Ein weiteres starkes Bild für Befreiung aus der Herrschaft der Triebe ist die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft. Dabei symbolisiert der Pharao das Ego als die Identität der Macht (durch Unterdrückung, s. Die 10 Plagen Ägyptens).
Das “versprochene Land” des Menschen bedeutet konkret Gestaltungsfreiheit und Königsherrschaft im eigenen Leben.

Der siegreiche Ritter in Der Eisenhans

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