Die Salbung als Wasser des Lebens
Überfliessen der weiblichen Seele aus Liebe
Die geistige Liebe im Herzen der Frau bringt das Wasser ihrer Seele zum Überfliessen, ja es materialisiert sich, indem es ihren Körper befeuchtet und ihn bereit macht, Samen aufzunehmen. Dies steht in Analogie zur Erde, welche ebenfalls dann gut Samen aufnehmen kann, wenn sie feucht ist. (Wasser ist das Element der weiblichen Seele, ERDE ist das Symbol für den weiblichen Körper, s. Die vier Elemente).
So wird das weibliche Wasser zum “Wasser des Lebens”. Denn im Schoss der Frau kann – umgeben von “Fruchtwasser” – neues Leben, ein Kind heranwachsen (s. Wasser, weiblich).
Die Wasser des Todes und der Antichrist
Der Vergewaltiger und Unterdrücker im Geist des Antichristen
Wer jedoch ungebeten ins Weibliche eindringt und seinen Samen sät, ohne dass die Salbung als Zeichen der Liebe und Bereitschaft da ist, ist ein Anti-Christus, nämlich ein Anti-Gesalbter und damit ein Vergewaltiger und Unterdrücker (s. Christus / Messias, der Gesalbte und der Antichristus). Das feurige Begehren unreifer Männlichkeit, welche sich mit Gewalt nimmt, was sie will, wird schon in der jüdischen Überlieferung von Lilith angetönt, ebenso in der Erzählung vom Sündenfall.
[S. Ich bin Lilith, die dunkle Jungfrau; Der zweite Schöpfungsbericht der Bibel: die Männin und Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange.]
Gilgamesh und das Wasser des Todes
Doch schon im babylonischen Gilgamesh-Epos muss der König das «Wasser des Todes» überwinden, um das ewige Leben zu finden. Die “Wasser des Todes” symbolisieren das männliche Begehren (genauer also den Drang nach Ejakulation). Als junger Königgott und Despot beanspruchte Gilgamesh nämlich “das Recht der ersten Nacht” (Vergewaltigung der jungfräulichen Braut vor dem Bräutigam). Später muss Gilgamesh bei der Überquerung dieses Wassers “sterben”, um so zu seinem Urahnen zu gelangen, der die grosse Flut überlebt hat und Weisheit zu lernen.
[S. Wasser des Todes und Wasser des Lebens.]