Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Schneewittchen (Einführung) – über sieben Berge zu Ganzheit

Eitelkeit

By on 13. Juni 2020

Eitelkeit

 

Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
Aber Schneewittchen über den sieben Bergen
Bei den sieben Zwergen
Ist noch tausendmal schöner als Ihr.

(So sprach der Spiegel zur narzistischen Königin.)

Schneewittchens Weg über sieben Berge (Einführung)

Der Weg der Frau zu Ganzheit

Das Märchen “Schneewittchen” handelt vom Weg der Frau zu Ganzheit (Weiss, Rot, Schwarz).
Der Weg führt über sieben Berge zu sieben Zwergen. Sie helfen ihr dabei, die böse Hexe und ihre Ohnmacht überwinden. Sowohl die drei Farben wie auch die sieben Berge symbolisieren die irdische Realität in ihrer Gesamtheit (s. Die Sieben – Ganzheit der irdischen Realität). In allen Bereichen sich die Frau “klein machen”. Sie muss “unten durch” und wird gedemütigt (wie schon in der sumerischen Überlieferung von Inannas Weg in die Unterwelt und die sieben Tore).
Doch zuletzt gewinnt sie den Prinzen, und es kann Heilige Hochzeit gefeiert werden.  

Ganzheit der Frau: WEISS – ROT – SCHWARZ

Die drei Farben Weiss, Rot, Schwarz – drei Lebensphasen

Das Kind, das geboren wird, trägt bereits die drei Farben: Es hat schneeweisse Haut, rote Wangen und Lippen und schwarzes Haar. Die drei Farben Weiss – Rot – Schwarz stehen für die drei Lebensphasen der Frau. Zusammen symbolisieren sie Ganzheit durch ein erfülltes Leben.

Weiss: Reine Liebe – die junge Frau (“Jungfrau” als Potenzial)

Die Jungfrau ist unschuldig, vertrauensvoll und ihre Liebe ist noch intakt. Das Märchen erzählt, wie diese Liebe früh zerstört wird. Die Umstände in der Welt sind so, dass die Liebe der Frau enttäuscht wird (s. Die Stiefmutter als Frau Welt). Schmerz in Körper und Seele machen sie zunächst “ohnmächtig” und in einem nächsten Schritt aggressiv (sie sieht rot) und machtorientiert.

Rot: Blut und Leben – Königin-Mutter (Realität) oder Stiefmutter?

Rot ist die Farbe von Blut und Zorn. Die “gute” Königin (Symbol für das folgsame Unbewusste) “stirbt” bei der Geburt des Kindes (neue Realität). Die “böse” Königin zieht ins Schloss ein. Sie symbolisiert die Frau, die aus Mangel, Zorn und Schmerz in Negativität ist und darum Macht statt Liebe lebt (Unbewusstheit, s. Das Weibliche in der Unterwelt und Der Schmerzkörper der Frau). Übersetzt man die Sprache der Bilder, sagt das Märchen: Das gute Unbewusste (welches der Liebe Folge leistet) hat “König Bewusstsein” verlassen und stattdessen  herrschen nun die Triebe, Das Ego und die Macht (das “böse” Unbewusste, s. Das Bewusstsein und das Unbewusste). 

Schwarz: das Unbewusste und die Kraft in der Materie (Schicksal) – die Hexe und der Prinz

Mit der äusseren Schönheit nimmt auch die Macht der Frau ab, und Negativität nimmt zu. Mörderische Negativität, welche die Liebe tötet, wird auf dem Weg durch die Unterwelt (inneres Sterben) überwunden. Dabei werden die Schatten integriert (Schwäche, erstickende Konventionen, Macht und vergiftete Liebe). So erwacht die reine Liebe wieder. Die Frau hat mit der Integration ihrer männlichen Anteile (Prinz) ihren Körper und ihre Kraft gewonnen und steht zu neuem Leben und zu Ganzheit auf (s. Die Heilige HochzeitDas Selbst und Der Weg der Frau).

Zu den drei Farben Weiss – Rot – Schwarz, im Leben der Frau diese Übersicht:

Schneewittchen - der Heldenweg der Frau

Der Weg über Sieben Berge – der Heldenweg

Die Sieben symbolisiert die Ganzheit der Schöpfung in der irdischen Realität. Diese ist voll von Hindernissen, Grenzen, Entbehrungen, auch Krankheit und der Tod, in welchen der Mensch mit seinen natürlichen Sinnen die Grösse des Geistes nicht wahrnehmen kann. (Dazu braucht er seine “geistigen” Sinne, die Liebe und den Glauben.)
Die SIEBEN BERGE symbolisieren somit die Hindernisse, die es darin zu überwinden gilt, und die SIEBEN ZWERGE stehen für sieben Bereiche der “kleinen Identitiät” des Menschen (der Materie verhaftet und im Griff des Egos).

Hinter den Sieben wartet aber die grosse Realität der Ganzheit, Einheit und Königsherrschaft im Leben und das ewige Leben.

Sieben Berge als die sieben Phasen des Heldenweges

Sie beinhalten siebenmal die Chance, über sich hinauszuwachsen:

7: VERTRAUEN IN DIE GANZHEIT (WEISS – ROT – SCHWARZ) –(im Geist, “Vater”) in die übergeordnete Vision (die drei Farben): Macht oder Liebe? Lüge oder Wahrheit? Angst oder Vertrauen?

1: ENTSCHEIDUNG FÜR DEN WEG DER LIEBE (Gute oder böse Königin = Unbewusstes? – Bewusstwerdung!): Liebe oder Macht? Bewusstsein (Vater) oder Triebe? 

2: ERSTER SCHRITT (INITIATION) – BEKENNTNIS ZUR LIEBE oder Konsum? Mann mit Herz oder Jäger? Liebe oder Sex? (Der erste Geschlechtsverkehr als der erste Schritt in Richtung Einheit durch Ergänzung). 

3: IN MANGEL UND ENTBEHRUNGEN (WÜSTE): WEGLAUFEN ODER HINGABE? Durch den Wald zum Zwergenhäuschen – von emotionalem Mangel und Angst zu Bescheidenheit (Enthaltsamkeit, Containment) und Wertschätzung dessen, was ist (schlichte Geborgenheit im Zwergenhäuschen).

4: DIENST UND HILFSBEREITSCHAFT ODER MACHT UND MANIPULATION? (Liebe oder Macht – Schneewittchen bleiben oder Hexe werden?) Zufriedenheit und Hilfsbereitschaft oder Macht, Materialismus und Magie (Korsett, Kamm, Konventionen)?

5: STERBEN DES EGOS UND AUFERSTEHEN DER LIEBE (Glassarg): Von Ohnmacht zu Kraft durch Integration der Schatten (Schwäche und Verletzung: “Hexe”; die männlichen Anteile: Prinz).

6: GANZHEIT VEREINIGUNG VON MÄNNLICH UND WEIBLICH (Hochzeit): Integration des Unbewussten ins Bewusstsein, Durchbruch zu Leben in Vollmacht, Fülle und Ganzheit (“Mutter”) (s. Das Bewusstsein und das Unbewusste und Heilige Hochzeit).

Mit der Vollendung der sieben Phasen ist Ganzheit erreicht und das neue Leben in der Kraft der Liebe. 

[S. das Lied: “Über sieben Brücken musst du gehn”]

Zur Übersicht über die sieben Berge (die fünf mittleren entsprechen dem Heldenweg):

Die Stiefmutter als "Frau Welt"
Schneewittchens Heldenweg über 7 Berge

Der vergiftete Apfel und der Prinz – Tod und Auferstehung der Liebe

Vergiftete Liebe

Der vergiftete Apfel, welcher die Prinzessin tötet, symbolisiert vergiftete Liebe. Die junge Frau hat ihn von der bösen Stiefmutter-Hexe verabreicht gekommen. Diese symbolisiert die Frau in der roten Phase, in Schmerz, Zorn und tiefer Negativität (darum ist auch ihre Liebe gestorben).

In einem weiteren Sinn symbolisiert sie die kollektive Dimension von Missbrauch (s. Der vergiftete Apfel – Missbrauch als kollektive Realität).

Der Prinz – der innere Held als Erlöser und heilige Hochzeit

War die böse “Hexe” im Griff ihrer destruktiven männlichen Persönlichkeitsanteile, so symbolisiert der Prinz die positiven männlichen Persönlichkeitsanteile. Der Animus als der innere Mann der Frau wandelt sich im Märchen vom negativen Antrieb aus Schmerz und Zorn (Schmerzkörper und “Teufel”) zum positiven Antrieb aus Liebe. Der Prinz als der innere Held symbolisiert das liebende Bewusstsein (“männlich”) und ist damit eine Christus-Gestalt. Durch die Begegnung mit bedingungsloser, hingebungsvoller Liebe steht die reine Liebe der Frau wieder auf (“Jungfrau”). Die Einheit von Prinz und Prinzessin, bewusst und unbewusst, wird durch die Hochzeit symbolisiert (s. Die heilige Hochzeit).

[S. dazu auch das Lied HERO (Youtube)gesungen von Mariah Carey, mit Übersetzung]

Die Deutung und Neuerzählung des Märchens 

Symbole und Archetypen im Märchen Schneewittchen – kurze Deutung

  • Die drei Farben rot – weiss – schwarz: Ganzheit
  • Die gute Königin, die ein Kind zur Welt bringt: das gute, dienstfertige Unbewusste, welches den Impuls des Bewusstseins aufnimmt und neue Realität hervorbringt (s. Das Bewusstsein und das Unbewusste).
  • Das Kind: neue Realität
  • Die böse, eitle Königin: das „böse“ Unbewusste, das Ego, Herrschaft der Triebe, die Frau im Griff ihrer negativen Männlichkeit (rot; Macho, Gewalt, Macht, „Teufel“, s. Der Animus der Frau).
  • Schneewittchen: Reine Liebe („Jungfrau“)
  • Jäger: Frauenheld
  • Tötung: Vergewaltigung (Tötung der Liebe)
  • Herz und Leber: Emotionen
  • Frischling/Wildsau: „versaute“ Frau und ihre Tochter
  • Wald: Das Unbewusste im Bereich des Körpers
  • Zwerge: Die kleine Identität, vielleicht auch Männer, die der „Prinzessin“ nicht gewachsen sind
  • Graben nach Schätzen: Materialismus
  • Hexe: Frau in Negativität die Macht ausübt (Negativität aus Schmerz, Zorn, Eifersucht, der weibliche Trieb; Macht durch äussere Schönheit, s. Der Schmerzkörper)
  • Korsett, Kamm: Knechtschaft unter Konventionen
  • Vergifteter Apfel: vergiftete Liebe
  • Ohnmacht: Lähmung aus Negativität
  • Die Prinzessin im Glassarg: hübsch anzusehen, aber ohne eigenes Leben
  • Prinz: die positiven männlichen Persönlichkeitsanteile (ANIMUS), Kraft, Vaterliebe 
  • Hochzeit: Heilige Hochzeit, Vereinigung des liebenden Bewusstseins (männlich, Glaube) mit dem Unbewussten – Königsherrschaft im Leben, Vollmacht über Körper, Materie

1. Noch immer märchenhaft: Lilianas Geschichte

Schneewittchen heisst in dieser Erzählung Liliana. Ihre Geschichte spielt ebenfalls zur “Märchenzeit”, als es noch Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen gab. Sie handelt von einer jungen Frau, die um ihre Liebe kämpft.

Erzählt wird eine Geschichte, welche zum Vorschein kommt, indem die “kindgerechten” Symbole und Archetypen des Märchens entschlüsselt werden. Sie ist entsprechend nicht mehr ganz “jugendfrei”.

2. Die moderne Geschichte: Lilian erzählt

Um Inhalten des Märchens in seiner ganzen Tiefe gerecht zu werden, erzählt auch Lilian ihre Geschichte (Dabei kommt die erweiterte Deutung, die Figuren als Persönlichkeitsanteile der Hauptperson zum Tragen).

Lilian ist eine moderne, reife Frau, welche die SIEBEN BERGE bereits überwunden hat. Im Blick zurück auf ihr Leben spricht sie von verlorener Unschuld, von der Faszination der Macht, von Schmerz und Zorn und dem Weg zum wahren Leben in Selbstbestimmung, Liebe und Kraft.

Los gehts mit dem ersten  Teil der “anderen” Schneewittchen-Geschichten:

Start: 1. Episode des Märchens, das Thema (7): Ganzheit (Weiss, Rot, Schwarz)


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