Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Animus und Anima, männlich und weiblich: Antrieb und Motivation

Animus und Anima und die 4 Elemente

By on 26. Juni 2020

Schwan Nr.1 von Hilma af Klint für Anima und Animus

Schwan Nr. 1 von Hilma af Klint für Ania und Animus, den weiblichen und den männlichen Geist.

Animus und Anima – der männliche und der weibliche Geist

MotivAction!

Animus und Anima sind zwei Grössen, die die Welt bewegen! Sie stehen für den geistigen Antrieb sowohl in der Materie als auch im Menschen: Motivation und Aktion aus Leidenschaft – MotivAction!

    Ganzheit aus der Einheit der Gegensätze

    Neue Realität aus der vereinigung von männlich und weiblich

    Die Realität ist aus der Einheit der ultimativen Gegensätze männlich und weiblich, Geist und Materie entstanden. Eine Koexistenz und ein konstruktives Zusammenwirken der beiden sich widerstrebenden Kräfte ist nur dann möglich, wenn in jedem auch etwas vom anderen drin ist. Dies wird zum Beispiel durch das Symbol von Yin und Yang veranschaulicht. Dabei erscheinen Animus und Anima als die beiden Punkte, weiss für den Geist in der Materie, das Leben selber; schwarz für die Materie im Geist, bewusstes Leben in der Liebe.

    Yin Yang

    Der männliche und der weibliche Geist

    Die beiden schöpferischen Ur-Kräfte

    Anima und Animus sind Prototypen, Archetypen oder geistige (Vor-)Bilder von von Weiblichkeit (Anima) beziehungsweise Männlichkeit (Animus). Damit decken sie welche das ganze Spektrum dieser beiden gegensätzlichen Energien decken.
    Sie können positiv zusammenwirken zu Liebe, Hingabe, neuem Leben und neuer Realität oder negativ zu Kampf, Macht und Tod.

    [S. Männlich und weiblich, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung und Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität.]

      Der Animus, FEUER – der männliche Geist, Antrieb im Körper

      Als der Antrieb (FEUER) in der Materie (ERDE) stellt der Animus die männliche Seite des Geistes dar. Als „Feuergeist“ verkörpert er dabei aktive physische und Impuls gebende Energie, welche Materie und Körper in Bewegung setzt, sei es durch feurige Leidenschaft oder brennende Schmerzen. Er symbolisiert auch den inneren Mann der Frau, ihren Körperantrieb und ihre Kraft.

      Die Anima, WASSER – der weibliche Geist, Motivation der Seele

      Die Anima, die weibliche Seite des Geistes, zieht das Leben (WASSER) in den Bereich des Geistes und der virtuellen Welt (in die LUFT zu EIS). Sie weckt Fantasien und Begehren und motiviert durch Ideen und Ideale. Sie ist die Muse, die den Künstler inspiriert, das hohe Ziel, für das es sich lohnt zu leben und sogar zu sterben.

      Der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens

      Die beiden geistigen Kräfte entsprechen dem Baum der Erkenntnis (Anima) beziehungsweise dem „Baum des Lebens“ (Animus) in einem „paradiesischen Garten“ von zwölf Bäumen. (s. für einen Überblick Die Ganzheit der Zwölf und Die beiden Bäume im Paradies).

      Animus und Anima im Reich der Götter

      Animus und Anima als Götter 

      Geistige Macht und Kraft

      Animus und Anima sind als „Geister“ oder „Götter“ zu bezeichnen, denn sie sind nicht greifbar. Ihre Kraft besteht darin, dass sie geistige Komplexe sind, die den Menschen als Antrieb oder über innere Bilder und Vorstellungen bewegen.

      Gewichtige Archetypen

      Als Ur-Typen (Archetypen) der energetischen Gegensätze männlich und weiblich erscheinen sie in positiver oder negativer Gestalt, je nachdem, ob sie in Funktion der Liebe oder der Macht erscheinen.

      In ihrer kollektiven Bedeutung sind Animus und Anima durch gewichtige Archetypen wie CHRISTUS, der TEUFEL oder der VATER beziehungsweise die JUNGFRAU, die MUTTER, die HURE oder die SCHLANGE vertreten.

      Ambivalent: zum Guten wie zum Bösen

      Die Anima – Göttin, Idealbild von Frau und der Traum der Männer

      Die Anima ist das geistige Ur-Bild von Weiblichkeit, die „Göttin“.
      Sie vermag den Mann in den Bereich des Geistes zu ziehen, wie Goethe in seinem Faust formulierte: 

      Das ewig Weibliche zieht uns hinan.

      Als HURE kann bindet sie aber das Männliche an die Materie und als Schlange lähmt und verblendet sie.

      Die Anima ist die Göttin, Wasser oder Eis, Liebe oder Verführung, HEXE oder HEILIGE (JUNGFRAU).

      Der Animus – Antrieb und Kraft in der Materie.

      Der Animus ist die Kraft in der Materie, kraftvolle Energie und Lebenstrieb. Seine Energie ist schöpferisches FEUER, das entweder Licht und Wärme gibt oder aber zerstörerisch um sich frisst. In dieser Ambivalenz symbolisiert er sowohl den egoistischen Trieb als auch den Antrieb aus Liebe. Als dieser Ambivalenz erscheint er im Gilgamesh-Epos als der Gott Shamash (als wilder Trieb beziehungsweise Fährmann, der über die Wasser des Todes bringt) und in der Bibel als der Christus / Antichristus.

      Der Animus ist verzehrendes Feuer, Leiden oder Leidenschaft, Tod oder Leben, TEUFEL oder CHRISTUS.

      Die Magie von Anima und Animus: Feuer und Eis

      Universale Wirkung in der Materie

      Animus und Anima sind Archetypen für die universalen gegensätzlichen Kräfte männlich und weiblich, die als geistig-initiierende Faktoren Materie bewegen. In der Gestalt von FEUER und EIS beeinflussen sie die ganze Existenz, und zwar allen drei Ebenen der Existenz:

        1. Materie und irdische Realität: EISZEITEN (Anima) oder KLIMAERWÄRMUNG (Animus).
        2. SEELE – Beziehungen zwischen männlich und weiblich (Seele): Liebe oder Verführung (Anima) auf der einen Seite und Leiden oder Leidenschaft (Animus) auf der anderen.
        3. GEIST – auf der kollektiven Ebene (Geist): reine Liebe (Christus und die Jungfrau) oder Macht durch Verführung/Verblendung beziehungsweise Unterdrückung/Gewalt (weisse und schwarze Magie / die Hure und das Tier).

      Unwiderstehlich und gefährlich magisch

      Solange der Mensch sich dieser Kräfte noch nicht bewusst ist, wirken diese verborgen und mit ihrer negativen Energie und treiben ihr Unwesen aus dem Schatten.

      C.G. Jung schrieb:

      Mit dem Archetypus der Anima betreten wir das Reich der Götter beziehungsweise das Gebiet, das sich die Metaphysik reserviert hat. Alles, was die Anima berührt, wird numinos, das heisst unbedingt, gefährlich, tabuiert, magisch. Sie ist die Schlange im Paradies des harmlosen Menschen voll guter Vorsätze und Absichten.[1]

      Entsprechendes gilt auch für den Animus. Man kann sagen: Er ist der Stachel im Fleisch, der den arglosen Menschen antreibt, über sich selber hinauszuwachsen – oder aber die Peitsche, die ihn in Knechtschaft und in den Tod treibt.

      Wenn das Erleben „magisch“ wird, wenn man wie „verzaubert“ ist, im Bann einer Person oder einer Situation, wenn man die Kontrolle verliert, nicht mehr Herr der Lage ist, wenn „es“ einfach abgeht … Dann sind wahrscheinlich Animus und Anima am Werk und spielen ihr Spiel von Verführung und dunklem Zauber.. 

      Das innere Bild von Mann und Frau

      Animus und Anima in der Gestalt von Maleficent und Conchita Wurst als die Archetypen “Teufel” und “Hure”

      Anima und Animus als Archetypen in Überlieferungen

      Die Anima – Motivation, Antrieb in der Seele (Liebe oder Lust)

       Archetypen und mythologische Anima-Figuren sind:

      • Die Göttin der Liebe / die Göttin der Unterwelt
      • Die helle / die dunkle Jungfrau (Lilith vom sumerisch LIL = Wind und ITU = dunkel)
      • Die gute / die böse Königin
      • Die gute Fee / die böse Hexe
      • Die schöne Helena / die alte weise Frau
      • Die Meerjungfrau, die Schneekönigin
      • Die Schlange, der Drache, die Schildkröte
      • Das Orakel …

      Der Animus – Antrieb im Körper (Leidenschaft oder Schmerz)

      Der Animus ist geistige Lebenskraft in der Materie und im Körper. Er wirkt als Lebenstrieb, Trieb und Antrieb aus höheren Motiven (Liebe, Hingabe). Archetypen und mythologische Animus-Figuren sind:

      • Der wilder Stier / der Himmelsstier / der Flammenstier
      • Der Gott der Luft (Sturm oder Wind) / der Gott der Erde und der Weisheit
      • Der Fährmann, der über den Fluss in die Anderswelt bringt
      • Der Türhüter der Unterwelt / Der Teufel
      • Der Sonnengott / Christus
      • Der König, der Prinz
      • Der weisse / der schwarze Magier (Zauberer aus Afrika)
      • Der Riese, das Phantom, das Monstrum, das Biest …

      Die Begegnung mit dem anderen Geschlecht

      Animus und Anima – der Dritte im Bunde

      Animus und Anima spielen eine wichtige Rolle in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht. Sie sind der Dritte im Bunde der Paarbeziehung.

      Das innere Bild vom anderen Geschlecht als geistiger, treibender Faktor

      Diese inneren Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit sind zunächst stark von Mutter und Vater geprägt. Wenn ein Mann eine Frau trifft, die ihn unbewusst an seine Mutter erinnert, kann es sein, dass er sich verliebt und umgekehrt gilt dasselbe: Trifft eine Frau auf einen Mann, der sie wie ihr Vater behandelt, kann es sein, dass sie sich verliebt. Es handelt sich dabei aber um eine Projektion der eigenen gegengeschlechtlichen Anteile. Diese zerfällt jedoch häufig wieder, wenn man das Gegenüber richtig kennenlernt (und merkt: “Die Person ist ja gar nicht wie ICH … dachte“. S. Die Projektion des Schattens).

      [Mehr s. Animus und Anima in der Paarbeziehung.]

      Der Animus als der innere Mann der Frau

      Die Beziehungstriade der Frau

      Antrieb und Beziehung zum Körper

      Der Animus als der Antrieb im Körper der Frau ist stark bestimmt durch das geistige, innere Bild, das sie von Männlichkeit hat. Dieses ist als Erstes durch ihren Vater geprägt, als Zweites durch die Erfahrungen, die sie mit ihrem Körper und Männern gemacht hat, und nicht zuletzt auch durch “geerbte” Vorstellungen von Mutter oder Grossmutter und durch den weiteren gesellschaftlichen Konsens. Alle diese Faktoren beeinflussen die Art, wie sie Männern begegnet, entscheidend (Abbildung: Beziehungstriade der Frau).

      • In seiner positiven Form (Antrieb aus Liebe) bewegt der Animus die Frau, sich mit Leib und Seele für das Leben anderer hinzugeben (s. Die Frau als Leben spendendes Gefäss).
      • In seiner negativen Form treibt er sie durch Negativität (Schmerz und Zorn) in aggressives, dominantes und machtorientiertes Verhalten oder aktiviert damit ihren Schmerz- und Todestrieb (s. Der Schmerzkörper der Frau).

      [Mehr s. Der Animus.]

      Die Anima als innere Frau des Mannes

      Die Beziehungstriade des Mannes

      Seele und Beziehungsfähigkeit

      Die Anima als Seele und Beziehungsaspekt des Mannes ist stark bestimmt durch das geistige, innere Bild, das der Mann von Weiblichkeit hat. Dieses ist als Erstes geprägt durch seine Mutter, als Zweites durch die Erfahrungen, die er mit Frauen gemacht hat, und nicht zuletzt durch gesellschaftliche Vorstellungen und Ideale. Alle diese Faktoren beeinflussen auf entscheidende Weise die Art des Mannes, wie er Frauen begegnet  (Abbildung: Beziehungstriade des Mannes).

      • In ihrer positiven Form (reine Liebe, «JUNGFRAU») bewegt die Anima den Mann dazu, sich mit Leib und Seele für ein höheres Ideal einzusetzen (Frau, Familie, Berufung) und sich auf den Heldenweg zu begeben, um die Freiheit des Geistes zu erlangen («CHRISTUS»).
      • In ihrer negativen Gestalt bindet die Anima als Hure oder Schlange den Mann an Körper, Materie und Konsum. Er wird entsprechend Frauen als Huren behandeln und das grosse Weibliche, die Materie konsumieren und unterwerfen wollen. Die negative Anima als Schlange verleitet ihn dazu, seine Umgebung durch intrigantes Verhalten zu Zwecken der Macht zu manipulieren (s. Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange.)

      [Mehr s. Die Anima.]

      Die Integration von Animus und Anima

      Die Feuerprobe, ein Feuerordal: Der Weg durch die Schatten

      Die Integration der gegengeschlechtlichen Anteile ist Voraussetzung für die Ganzheit des Menschen. Als die männliche und die weibliche Seite des Geistes werden Animus und Anima in der Feuerprobe auf dem Weg durch die Unterwelt, das Reich der Schatten, integriert (die fünfte Phase des Heldenweges, s. Die Feuerprobe, fünfte Phase des Heldenweges).

      C.G. Jung schrieb, dass die Integration des Schattens (des inneren Kindes) im Vergleich zur Integration der gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile ein “Kinderspiel” ist:

      Ist die Auseinandersetzung mit dem Schatten das Gesellenstück, so ist diejenige mit der Anima das Meisterstück. Denn die Beziehung zur Anima ist wieder eine Mutprobe und ein Feuerordal für die geistigen und moralischen Kräfte des Mannes.[2]

      Das Feuerordal für die Frau ist hingegen die Auseinandersetzung mit der eigenen Schwäche und mit dem inneren feurigen Schmerzkörper, der sich im Keller ihres Lebenshauses verbirgt.

      Die Integration der Schattenseiten von Animus und Anima

      Hexagramm Mann-Frau

      Erst wenn ihre Schattenseiten überwunden sind, stehen Animus und Anima in ihrem positiven Aspekt zur Verfügung. Dies geschieht, wie erwähnt auf dem Weg durch die Unterwelt. Er kommt einer Feuerprobe gleich, die zu einem Sterben des Egos führt. Dabei vollzieht sich eine innere Wandlung, sodass die beiden geistigen Aspekte in der Gestalt von reiner Liebe (KÖNIGSTOCHTER, JUNGFRAU) und erlösender Kraft (PRINZ, KÖNIG, CHRISTUS) integriert sind.

      Weiter geht es mit:

      Die Integration von Animus und Anima   
      Anima und Animus in negativer Gestalt (weisse und schwarze Magie)
      Die negative Dynamik der Elemente: FEUER UND EIS (Grundlagen)
      Anima und Animus in der Paarbeziehung
      Die „Hure“ und das „Tier“  (Animus und Anima in ihrem kollektiven Aspekt)

      Weiterführende Beiträge:

      Der Animus
      Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper
      Der Animus der Frau – innerer Mann und Körperantrieb
      Die Integration der männlichen Anteile (Animus)

      Die Anima – Inspiration und Motivation (Seele)
      Die Anima des Mannes (innere Frau)
      Die negative Anima als Hure oder Schlange
      Die Integration der weiblichen Anteile (Anima)

      Die beiden Bäume im Paradies
      Die Integration des Schattens
      Der Weg durch die Unterwelt
      Die Feuerprobe, 5. Phase des Heldenweges
      Männlich und weiblich – Geist und Materie

      Archetypen von Anima und Animus:

      Christus / Messias, der Gesalbte und der Anti-Christus
      Die Jungfrau – Wunder wirkende Liebe und Potenzial
      Lilith: verstörende Weiblichkeit und die Macht der Frau
      Der Gott der Luft – eroberungswütige Männlichkeit
      Maria Magdalena und die Frau als Heldin
      Der Vater – bedingungslose Liebe
      Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt 
      Der Drache, die alte Schlange und ihre Überwindung

      Anima und Animus in Überlieferungen:

      Klassiker:

      Die sumerische Mythologie von Inanna, der Göttin der Liebe
      Das Gilgamesh-Epos (Zusammenfassung): der Heldenkönig
      Goethes Faust und der Pakt mit dem Teufel
      Der Fischer – Goethes Meerjungfrau als Anima

      Märchen:

      Der Eisenhans (Einführung): Vom wilden Mann zum König
      Der Drachentöter Georg und die Jungfrau (Einführung)
      Dornröschen / Maleficent – vom Fluch zur Ganzheit (Einführung)
      Schneewittchen (Einführung) – über sieben Berge zu Ganzheit

      In modernen Werken:

      Das letzte Einhorn (der Animus der Jungfrau)
      Der Herr der Ringe (der Weg des Helden zum König)
      Das Phantom der Oper (der Schmerzkörper)
      Der Pferdeflüsterer, die Geschichte einer Heilung: der liebende Vater
      Maleficent – die dunkle Fee als Schicksalsgöttin

      Songs:

      Céline Dion: Parler a mon père
      HERO, gesungen von Mariah Carey: der positive Animus der Frau
      Robbie William’s ANGELS: die Anima des Mannes

      und viele weitere …

      Nachweise:

      [1] C.G. Jung, Gesammelte Werke, Band/I, „Die Archetypen und das kollektive Unbewusste“, S. 37, § 59

      [2] C.G. Jung, Gesammelte Werke, Band 9/I, „Die Archetypen und das kollektive Unbewusste“,  S. 38, § 61


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