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Die Schlange im Kopf – unser altes Reptiliengehirn

Die Schlange im Kopf

By on 26. November 2020

Das Reptiliengehirn - die Schlange im Kopf

Die Schlange im Kopf – unser altes Reptiliengehirn 

Das Reptiliengehirn – der älteste Teil des menschlichen Gehirns

Das Reptiliengehirn ist der älterste Teil des menschlichen Gehirns (rot-orange in Abb. oben). Es ist im Stammhirn angesiedelt zu welchen das limbische System und der Hirnstamm gehören.

Vorrang der alten Strukturen vor den neuen

Die Sache ist nun aber die, dass diese “alten” Hirnstrukturen des sogenannten “Reptiliengehirns” Vorrang haben, das bedeutet, bei Alarm übernehmen sie reflexartig die Kontrolle, während das Bewusstsein Zeit braucht. So übertrumpfen unser ehemals reptilisches Erbe das menschliche Bewusstsein.

Ausbootung des jüngeren Bewusstseins

Das Bewusstsein in den jüngeren Hirnstrukturen zu lokalisieren, in der die Grosshirnrinde; violett in Abb. oben). Der Mensch braucht Zeit, um nachudenken und sein Bewusstsein zum Tragen zu bringen. Erschwerend kommt hinzu, dass Angst und Stress Verwirrung bringen und die Verbindung zum Grosshirn schwächen, was seine Funktion behindert (s. Das Bewusstsein und das menschliche Gehirn).

Dazu ein paar anschauliche Ausführungen, wörtlich übernommen von: Eterna SL:

Das "alte" Reptiliengehirn: Ähnlichkeit mit dem Gehirn einer Schlange

Der unterste Gehirnteil ist der älteste und tiefst liegende Teil des menschlichen Gehirns. Dieser Gehirnbereich wird auch “Reptiliengehirn” genannt, weil er dem einfachen Gehirn einer Schlange oder eines Krokodils ähnelt. Alle Wirbeltiere haben diesen Gehirnteil und er ist bei allen nahezu gleich aufgebaut. Bei niederen Wirbeltieren wie den Reptilien, macht dieser Bereich sogar fast das gesamte Gehirn aus. Daher trägt er den Namen „Reptiliengehirn“. Das Reptiliengehirn ist hauptsächlich für die Art- und Selbsterhaltung

Wirkung des Reptiliengehirns: "Roboterähnliche Kontrolle"

«Roboterähnliche Kontrolle» bei verminderter Leistungsfähigkeit des Grosshirns:

Nur in die höheren Funktionen des Gehirns sollte es sich im Normalfall NICHT einmischen. Doch leider tut es das bei vielen Menschen fast ständig. Das Reptiliengehirn repräsentiert genetisch vorbestimmte Verhaltensweisen(Programme), die dem primitiven Überleben des Individuums und der Arterhaltung dienen. Es fungiert als Kontrollzentrum unbewusster, gefühlloser, roboterähnlicher Programme, die dem Reptilienverhalten ähneln.

Das “alte Reptiliengehirn” übernimmt in bestimmten Stresssituationen die völlige, lähmende und negative Kontrolle über uns. Wann immer unser limbisches Gehirn und unsere Großhirnrinde in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind – sei es durch Alkohol, Drogen, Stress, Krankheit, Alter, Müdigkeit, depressive Gefühle, einen starken Glauben (Einbildung), eine feste Überzeugung, Stress, Angst, Panik oder übermäßige Verliebtheit – gerät unsere mentale Haltung und unser Verhalten unter den Einfluss unseres alten reptilischen Erbes.

Keine Unterscheidung des Reptilienhirns von realen und virtuellen Bedrohungen

Aktivierung des Reptiliengehirns auch durch unreale, virtuelle «Bedrohungen»

Ein großes Problem unserer Zeit ist es, dass Bedrohungen des Hirnstamms für ihn eher unreal zum Beispiel aus der Kinoleinwand, dem Fernsehen, dem Börsenkurs, der Steuernachzahlung oder der Ehescheidung erfolgen. Für diese Situationen hat der archaische Hirnstamm keine direkten Lösungsansätze, weil es keinen sichtbaren Feind gibt, den man bekämpfen kann oder vor dem man fliehen könnte. Die Bedrohungen unserer Zeit finden also überwiegend auf der mentalen Ebene statt, doch das kann unser ältester Hirnbereich nicht erkennen.

Virtuelle Bedrohungen heute: Ängste, Sorgen, Nervosität

Angstzustände, Panikatacken und Phobien

Oft leben wir in einer pausenlosen inneren Unruhe. Die Ängste, Sorgen und Nervosität haben sich im Reptiliengehirn festgesetzt, sie sind permanent vorhanden, selbst wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Allein in den USA sind den Forschern zufolge etwa 25 Millionen Menschen von Panikattacken, sozialen Phobien, Zwangsstörungen und Angstzuständen im Rahmen von posttraumatischen Störungen betroffen.

Dominanz des Reptiliengehirns bei Stress und Druck

Nervosität und Sorgen

Die Dominanz des Reptiliengehirns hält die meisten Menschen in einem permanenten Zustand von Stress, Nervosität, Sorge und Angst.
Durch äußeren gesellschaftlichen oder zwischenmenschlichen Druck und Manipulation ist es leicht möglich, dass Betroffene ihr gesamtes Leben in Angst und Sorge zubringen. Es genügt schon, dass man an etwas Beängstigendes denkt, schon reagiert unser Reptiliengehirn. Wie schon bemerkt: Das Reptiliengehirn unterscheidet nicht zwischen real oder eingebildet.

Hauptmerkmale des reptilischen Verhaltens: Egoismus, Argwohn, Gewaltbereitschaft, Sucht ...
Ein ganzer Katalog:

Selbstsucht, Ichbezogenheit (Egoismus), Rücksichtslosigkeit, Tücke, Verschlagenheit. Argwohn, Gefühllosigkeit, Grausamkeit, Kaltblütigkeit, Starrheit, Hartnäckigkeit, Beharrlichkeit, Wettbewerbsdenken, Anmaßung, Territorialverhalten, Isoliertheit, Intoleranz, Aggressivität und Gewaltbereitschaft, mangelnde Fürsorglichkeit, kurzsichtiges Nutzdenken, Opportunismus, Oberflächlichkeit, Eitelkeit, abartiges und/oder aggressives sexuelles Verhalten, Eifersucht, psychopathisches Verhalten. Suchtverhalten (wie Esssucht, Alkoholismus etc.) sind Zeichen einer starken Dominanz des Reptiliengehirns. Unser reptilisches Gehirn ist auch für jedes ritualisierte, stereotype Verhalten verantwortlich. 
[…]

Einfach zu manipulieren…

Was sonst vorgeht, ist für diesen Hirntyp Nebensache, er denkt nicht wirklich zukunftsorientiert und ist einfach zu lenken. Er reagiert direkt auf Angst machende Situationen. Somit ist die Erzeugung von ständiger Angst und Unsicherheit zu einem der wichtigsten Kontrollinstrumente der Politik geworden. Abgabe der Selbstbestimmung an eine “Autorität” ist eine typische Reaktion dieses Typs. Auch ziehen viele Reptiliengehirntypen die Geborgenheit des Unwissens vor … 
[…]

Der Weg aus der Falle:

Wer Neues wagen will, muss sich selbst überwinden, oder wie es in alten Sagen berichtet wird – den “inneren Drachen besiegen”. Für diesen Mut zum Risiko und zum Experiment ist ein anderer Gehirnteil zuständig, den die Evolution ebenfalls ins Menschenhirn eingebaut hat, das moderne Stirnhirn [orbifrontaler, ventromedialer Kortex]. 

Das Reptiengehirn kann also noch immer das menschliche Verhalten beeinflussen, wobei Probleme entstehen können.

1. Problem: schnellere Reaktion und Vorrang des «Reptiliengehirns»

Das Problem ist, dass das Gehirn eine Vorherrschaft der älteren, tieferen Strukturen erlaubt. Dies führt zu “Handeln vor Denken”.

Blitzschnelle, instinkthafte Reaktionen im Tierreich

Die Gründe dafür liegen in der Entwicklungsgeschichtliche des Menschen. So musste er bei Gefahr blitzschnell reagieren, um in der Wildbahn überleben zu können. Diese instinktiven schnellen Reaktionsmuster sind dem Menschen erhalten geblieben. Sie sind vom bewussten Denken losgelöst und sitzen noch als genetische Programme im menschlichen Körper.

Aber: Andere Arten von Herausforderungen in der modernen Kultur

Der Mensch ist jedoch in der modernen entwickelten Kultur einer anderen Arten von «Gefahren» ausgesetzt ist, wie Börsenkursen, Steuernachzahlungen oder Scheidungen. In solchen Stresssituationen ist das strategische Handeln des Bewusstseins gefragt und viel sinnvoller.

2. Problem: Terminator-Aktivierung des Reptiliengehirns bei Stress und Druck

Das Reptilienhirn kann aber nicht zwischen realer und virtueller Bedrohung unterscheiden, sondern reagiert auf alle Arten von Stress und Angst gleich. In solchen Situationen übernimmt es sogleich lähmende oder gefühllose roboterähnlich Kontrolle und fungiert dabei als zuverlässiger “Terminator”.

3. Problem: Verminderte Kontrolle des Grosshirns

König Bewusstsein und sein hinterhältiger Berater “Schlangenzunge”

Ängste, Rauschzustände, Depressionen, Müdigkeit beeinträchtigen die Funktion des Grosshirns noch zusätzlich. Und damit ist die Gelegenheit für das Reptilgehirn gehkommen, die Kontrolle zu übernehmen. Bildhaft gesprochen herrscht dann der üble Berater “Schlangenzunge” im Reich von “König Bewusstsein”, der zunehmend lethargisch wird.

Die Schlange im Kopf

Das Wesen der Schlange

Die Dominanz des Reptiliengehirns hält die meisten Menschen in einem permanenten Zustand von Stress, Nervosität, Sorge und Angst. Diese Negativität zerstört, was das Menschsein ausmacht, nämlich die Beziehungsfähigkeit, Liebe und Empathie und macht ihn stattdessen zum Tier. Er wird kalt und gefährlich wie ein Reptil. Dies weil seine unbewussten Triebe und Treiber, die in der Angst wurzeln, ihn aus dem Schatten im Griff haben.

Zum Wesen der Schlange darum als Erstes ein Zitat von C.G. Jung:

Indem der Schatten an sich schon den meisten Menschen unbewusst ist, entspricht die Schlange dem gänzlich Unbewussten und Bewusstseinsunfähigen, welches aber als kollektives Unbewusstes und als Instinkt eine eigentümliche Weisheit und ein oft als übernatürlich empfundenes Wissen zu besitzen scheint. Dies ist der „Schatz“, den die Schlange (resp. der Drache) hütet, und zugleich der Grund, warum sie einerseits das Böse und die Dunkelheit, andererseits aber Weisheit bedeutet.

Ihre Unbezogenheit, Kälte und Gefährlichkeit drücken eine Triebhaftigkeit aus, welche rücksichtslos grausam und unerbittlich sich über moralische und sonstige menschliche Wünsche und Bedenken hinwegsetzt und darum ebenso erschreckend und faszinierend wie der plötzliche Anblick einer gefährlichen Giftschlange wirkt.[1]

Vom Reptiliengehirn zu “Schlangenzunge”

Die Schlange: vom Lebenstrieb zum Ego

Die Schlange symbolisiert grundsätzlich zunächst einmal den Lebenstrieb (s. Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg). Der ehemalige tierische Selbsterhaltungstrieb ist mit dem Menschen zu Bewusstsein aufgestiegen und hat sich zum Ego entwickelt, zur Identität der Macht. Dieses möchte mithilfe des Bewusstseins alles kontrollieren und seine Macht immer mehr ausweiten.

Herrschaft der unbewussten Funktionen (der Triebe und des Egos)

Es übernimmt mittels der unbewussten Funktionen des Gehirns bei Angst und Stress Kontrolle über den Menschen. Dabei werden das rationale und auch das vernetzte Denken sowie die Fähigkeit zu Empathie beeinträchtigt oder vollständig blockiert.

Von “Schlangenzunge” zum Drachen

In Überlieferungen ist das Ego durch «Schlangenzunge», den hinterhältigen Berater des Königs symbolisiert. Er herrscht durch die Verbreitung von Angst, Lügen und Intrigen, welche König Bewusstsein lähmen wie ein tödliches Gift (s. Der Herr der Ringe und Das dritte Auge und der Schatz des Königs). Dabei weitet er seine Macht immer mehr aus und seine Gier und Rücksichtslosigkeit kennen keine Grenzen. So wird er mythologisch gesprochen zum gefürcheten Drachen.

Die Überwindung des Drachen, der alten Schlange

Das Tier, die Bestie im Menschen

C.G. Jung schrieb mit den Schrecken des zweiten Weltkrieges im Nacken:

In einer Zeit, wo ein grosser Teil der Menschheit anfängt, das Christentum wegzulegen, lohnt es sich wohl, klar einzusehen, wozu man es eigentlich angenommen hat. Man hat es angenommen, um der Rohheit und Unbewusstheit der Antike zu entkommen. […]

Wir haben es ja erlebt, was kommt, wenn ein ganzes Volk die moralische Maske zu dumm findet. Dann wird die Bestie losgelassen, und eine ganze Zivilisation geht im Rausche der Entsittlichung unter.[2]

Negativität und Trennung überwinden und das ewige Leben finden

Die wichtigste Kampffront, die sich dem Menschen im Leben stellt, ist der Kampf gegen die innere Negativität, welche Trennung bewirkt (“Sünde”). Sie wirkt mit destruktiver Energie aus dem Schatten und führt zu negativen Worten und Taten („Sünden“)
[S. Das Ego, die Identität der Trennung und Der Trieb, Herrschaft des Körpers und des Unbewussten .]

Sieg in der Kraft der Liebe

Wahrer Held ist, wer für die Liebe kämpft. Er überwindet sein Ego auf dem Heldenweg (s. Abbildung unten). Durch die Integration des Schattens erlangt er Ganzheit. In sich selber geeint und versöhnt ist er auch mit der ganzen Welt versöhnt. Er hat die Trennung überwunden und den Zugang zur umfassenden, ewigen Existenz der Liebe gefunden (s. Das Ego und das Selbst).

Heilung und Ganzheit 

Annehmende und bedingungslose Vaterliebe ermöglicht Versöhnung und Heilung – im Inneren und auch in der Welt. Der Mensch kann an diese Liebe glauben und sie auch anderen zuzusprechen.

Die Liebe führt zu verändertem Verhalten. Negativität wird in positive Kraft und in neue Ressourcen transformiert. Dies ist die Bedeutung der Erlösung der “Gefangenen” aus dem Reich der Schatten oder der Toten (s. der Text Der entwichene Gefangene als Anschauungsbeispiel).

7 Lebensbereiche und der Heldenweg

Zähmung der Drachenschlange und “Umprogrammierung” des Gehirns

Aktivierung und Stärkung der frontalen Grosshirnrinde

Grundsätzlich gilt: Die frontale Grosshirnrinde muss bewusst aktiviert und die Dominanz des Körpers zurückgebunden werden (das Wort «Religion» kommt von lateinisch re-ligio = Rückbindung). Achtsamkeit, Reflexion und Meditation können das limbische System beruhigen und Raum für Intuition, Mitgefühl und Kreativität schaffen (s. Wie lenke ich mein Leben konkret in eine positive Richtung?).

Überwindung oder Zähmung der Drachenschlange

Das Gehirn muss durch das liebende Bewusstsein neu konditioniert werden. Wille, Verstand und Gefühle müssen in eine positive Richtung gelenkt werden. Dies erfordert geduldiges, konsequentes Üben (s. Selbstwirksamkeit – positiv leben und Positive Instruktionen für den Körper). So gewinnt er Zugang zu den im Schatten gebundenen Ressourcen und gelangt zu Königsherrschaft im Leben und zu Ganzheit.

Und so wird – bildhaft gesprochen – der innere Drache besiegt oder gezähmt. Dies kommt in Legenden wie jene vom heiligen Georg, dem Drachentöter oder der heiligen Martha und der Zähmung des Drachen von Tarascon gut zum Ausdruck.

Die Drachenschlange und der Schatz des Königs

Nachweis:

[1] C.G. Jung, Gesammelte Werke, Band 9/II, 249 f. § 370, („Aion“, Struktur und Dynamik des Selbst)

[2] C.G. Jung, Gesammelte Werke, Band 5, Symbole der Wandlung, S. 293 f., § 341


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