Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Georgs Weg zu Ganzheit (1), Weiss – Rot- Schwarz

Die alte Weise und der Weg zu Ganzheit

By on 28. Januar 2021

Die alte Frau und der Weg zu Ganzheit

Georg und die alte Weise: Der Weg zu Ganzheit (1)

Eine alte, weise Frau gibt Georg, dem Helden Hinweise, wie er die Jungfrau in der Burg der rosigen Wolken finden kann. Der Weg zu Ganzheit führt über drei Lebensphasen, symbolisiert durch die drei Farben Rot, Weiss und Schwarz.

Georg und der Weg zu Ganzheit Weiss – Rot- Schwarz

Auf der Suche

Georg zog weiter durch die Welt, arbeitete wo es Arbeit gab und schlief, wo er einen Schlafplatz fand. Wo er hinkam, erkundigte er sich nach der Rosenburg in den Wolken, wo die Jungfrau wohne. Dabei wurde er ausgelacht und verspottet:
– Du lebst wohl selber etwas in den Wolken – Bist anscheinend ein bisschen übergeschnappt …? lachte der Eine.
– Ein hohes Ziel im Leben, welches du dir da gesteckt hast…, sagte ein Anderer und klopfte ihm höhnisch auf die Schulter.

Unterkunft bei der alten, weisen Frau

Auf der Suche nach einer Unterkunft gelangte er eines Tages im Wald zu einer kleinen, schäbigen Hütte, in der eine uralte Frau wohnte. Sie bot ihm ein Lager an und er teilte seine Verpflegung mit ihr, denn er sah, dass sie wenig hatte. Georg fragte auch sie nach der Jungfrau der Rosenburg.

– Lange ist es her, dass mich jemand danach gefragt hat, sagte die Alte. Ich weiss den Weg nicht, auch wird es nicht einfach sein, dahin zu gelangen, wenn man nur zwei leere Hände hat. Wenn ich mich recht an das alte Lied meiner Kindheit erinnere, dann werden für diese Reise merkwürdige Dinge verlangt .

Die alte Weise und der Weg zu Ganzheit – Weiss / Rot / Schwarz

Sie dachte nach, dann begann sie zu summen. Sie sang leise eine alte Weise: 

Willst du die Jungfrau finden
musst du Hindernisse überwinden.
Du brauchst den Apfelschimmel
der dich trägt zum Himmel,
den Mantel rot wie Blut,
der dich schützt vor Feuer und Glut,
und das Schwert Galle, das lange,
das erschlägt die Drachenschlange.

– So war das, sagte die alte Frau. Diese Reise schlägst du dir wohl am besten aus dem Kopf.
Ja, dachte Georg, weder weiss ich, wo ich diese wunderbaren Sachen kaufen kann, noch habe ich etwas, womit ich sie kaufen könnte.
Die ganze Nacht träumte er vom Apfelschimmel, vom roten Mantel und vom Schwert Galle.

Er blieb noch eine Weile bei der Alten, half ihr, die Hütte in Stand zu stellen, und versorgte sie mit Brennholz für den Winter. Dann zog er weiter.

Archetypen, Deutungen und Bemerkungen

Symbole und Deutungen:

  • Wanderschaft, Arbeit, Schlafplatz in der Fremde: Der Jüngling mit dem hohen Ziel lebt bescheiden und als Fremdling.
  • Er fragt nach der Jungfrau: Er bekennt sich zu seinem höheren Ziel, auch wenn er deswegen verspottet wird.
  • Wald: Das Unbewusste im Bereich des Körpers und der Materie, die materiellen Lebensumstände, Schicksal oder Karma.
  • Die uralte Frau – eine Vertreterin der grossen Mutter: Geistig kraftvolle Weiblichkeit weist den Weg zu …
  • Ganzheit, WEISS – ROT – SCHWARZ: Ganzheit durch gelebte Liebe in allen drei Lebensphasen und -bereichen: Vaterschaft (weiss, Seele); stürmische Jugend (rot, Körper); reifes Alter (Geist, schwarz).
  • Jungfrau: Zugang zum Geist und zum ewigen Leben durch reine Liebe.
  • WEISSES PFERD für die Seele: kraftvolle Leidenschaft für das Gute. (Der Apfelschimmel ändert die Farbe seines Fells von Schwarz bis Weiss; s. Einführungen).
  • ROTER MANTEL, Feuer für den Körper: Schutz des wahren Kerns (Selbst) vor Entmutigung, Lähmung und feurigem Begehren.
  • SCHWERT für den Geist: Die Drachenschlange symbolisiert den blinden Trieb, Gier und destruktives Machtstreben. Der Held überwindet diese durch Liebe und Glauben (das „Schwert des Wortes“). Indem er sich mit seiner Körperkraft für Rettung des Lebens hingibt (für die Beziehung, Kinder) statt Leben zu nehmen (durch Konsum von Sex, Geld, Macht).

 

Die erste Phase des Heldenweges

Der Held erkennt seine konkreter, was er tun muss, um seinen Traum zu erreichen. Damit tritt er in die erste Phase des Heldenweges, persönliche Berufung/Bestimmung ein.

Die alte Weise als Schicksalsgottheit

Die alte weise Frau tritt als Archetyp im Einklang mit der Muttergottheit in ihrem 3. Aspekt als Schicksalsgottheit auf (schwarz; s. Weibliche Ganzheit – die Göttin, Weiss / Rot / Schwarz).

Männliche Ganzheit – Weiss, Rot, Schwarz

Der junge Mann hat von ihr die Information erhalten, die er braucht, um sein hohes Ziel zu erreichen. Auch dieses entspricht den drei Farben Weiss, Rot, Schwarz mit dem weissen Pferd, dem roten Mantel und der Drachenschlange, die sterben muss. Sie symbolisiert das Ego, schwarz wie der Tod. Mit diesen drei Attributen gewinnt der Held Ganzheit.

[S. Männliche Ganzheit 3-in-1; Vater, Sohn, Geist.]

Die Geschichte anders erzählt

Unterkunft bei der alten, weisen Frau

Meine Grossmutter war immer zu Hause, während Mutter arbeitete. Ich pflegte, ihr mit kleineren oder grösseren Diensten zur Hand zu gehen. Grossmutter war wunderbar. Als ich ein Kind war, erzählte sie mir viele Geschichten. Nun, da ich grösser wurde, konnte ich mit ihr über alles reden, was mich beschäftigte. Als ich von der Schule nach Hause kam, merkte Grossmutter sofort, dass ich traurig war:
– Was ist los, Junge? Warum bist du so niedergeschlagen?

Auf der Suche

Da erzählte ich ihr von Camilla, welche nicht mehr zur Schule kam und in einen anderen Kontinent umgezogen war.
– Ich vermisse sie! Wenn ich gewusst hätte, dass sie verreist, einfach aus meinem Leben verschwindet … Ich habe das Gefühl, ich habe eine grosse Chance verpasst! Und die Jungs in meiner Klasse lachen mich aus und sagen, ich sei ein Weichei, das lieber mit Mädchen zusammen ist, und dass ich Liebeskummer hätte. ­– Sie verspotten mich bei jeder Gelegenheit, nicht zuletzt, weil ich mich für die Schwachen einsetze.

Die alte Weise und der Weg zu Ganzheit – Weiss, Rot, Schwarz

Grossmutter wurde nachdenklich. Schliesslich sagte sie:
– Mach dir nichts draus, wenn die Anderen dich hänseln und verspotten. Wichtig ist, dass du den Weg deines Herzens findest und gehst! Das Einzige, was wirklich zählt ist: Junge! Bewahre dein Herz! Dann wird dir das Leben bringen, was zu dir kommen soll.

Nach einer weiteren Pause fuhr sie fort:
– Geh nicht den Weg der Welt, sondern folge der Leidenschaft deines Herzens und der Liebe! Es ist gut, wenn du anderen hilfst. Lass dich nie und durch nichts entmutigen, dann wirst du jeden Abgrund überwinden! (Seele, weiss)

– Was auch immer dir begegnet: Lass nicht zu, dass Verletzungen oder Begierden, die wie Feuer brennen, von deiner Seele Besitz ergreifen. Bleib in Frieden und fern von bösem Geschwätz und hüte dich vor Verführungen, die dich lähmen und schwächen und vom Weg abbringen können. (Körper, rot)

– Aber allem voran: Hüte dich vor deinem inneren Feind! Die Verstrickungen von Macht und die Verlockungen dieser Welt können in dir Egoismus und Gier wecken. Lass das nicht zu! Kämpfe stattdessen für das Gute!

– Vergiss nie, wer du bist! Bewahre ein reines Herz! Bleib im Vertrauen und mache aus allem, was dir im Leben begegnet, das Beste. Du musst wissen: Auch das Schwierige, ja besonders das Schwierige, kann dir zum Guten dienen. Werde Mann, werde stark und kämpfe den Kampf des Glaubens an das Gute in der Welt, dann wirst du bekommen, was dir zusteht! (Geist, schwarz-weiss)


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