Sterben und Auferstehen im Hier und Jetzt!
Das Ziel des Menschen im Leben ist die Umkehr vom Weg der Macht zum Weg der Liebe. Dies kommt einem inneren Sterben und Auferstehen gleich, denn es gilt, das Ego, das kleine Ich, welches die Identität der Trennung und der Macht ist, zu überwinden.
Darauf folgt die Auferstehen in die ewige und unbegrenzte Existenz der Liebe.
Wer diesen Weg gemacht hat, fürchtet den Tod nicht mehr, hat er doch an sich selbst erfahren, dass die Liebe stärker ist als der Tod und diesen überwindet.
Den Tod im Leben selbst überwinden
Das Thema der Auferstehung ist zwar von der Kirche ins Jenseits verschoben worden, wo nach dem körperlichen Tod eine unbestimmte Zukunft auf die menschliche Seele warten soll.
Doch interessanterweise spricht das Neue Testament der Bibel von einem ersten Tod und einer ersten Auferstehung sowie von einem zweiten Tod und einer zweiten Auferstehung:
Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht.[1]
Die erste Auferstehung: Geburt in die Existenz der Liebe
Die erste Auferstehung geschieht im Leben selbst, nachdem der Mensch sein Ego, die Existenz der Trennung und der Macht, überwunden hat. Damit tritt er in die ewige Existenz der Liebe ein. Nun fürchtet er den Tod nicht mehr, denn er weiss, dass die Liebe den Tod überwindet, weil er es an sich selbst erfahren hat. Er weiss auch, dass, wenn auch der Körper stirbt und zerfällt, seine Seele dennoch weitergeht (die zweite Auferstehung; s. Die erste und die zweite Auferstehung).
Darum hat er keinen Grund, sich vor dem Tod zu fürchten [2]. Wer den Tod nicht fürchtet, der ist wahrhaft frei.
Durch Sterben und Auferstehen zum wahren Leben
Das Ziel: Fülle im Jetzt und für immer
Unzählige Überlieferungen beschreiben auch den Weg des Helden zu einem freien Leben in Fülle im Hier und Jetzt und für immer. Häufig ist das Ziel durch die Königstochter und das Königreich symbolisiert. Dabei stellt die Königstochter oder Jungfrau die eigene reine Seele (Anima) dar, die gewonnen wird, und das Reich steht für Königsherrschaft im eigenen Leben.
Der Weg des Helden
Damit der Mensch wirklich frei sein kann, muss aber zuerst sein Ego «sterben» und jeder Lebensbereich unter die Herrschaft der Liebe gestellt werden. Dies geschieht auf dem Heldenweg, der aus fünf Prüfungsphasen besteht. Ist das hohe Ziel ins Auge gefasst, führt der Weg zunächst durch Mangel und Entbehrungen, symbolisiert durch die Wüste, weiter über die Verlockungen des Erfolgs und zuletzt in die Unterwelt, in das Reich der Schatten und des Todes.