Vulkane, der Schicksalsberg und die grosse Mutter
Vulkane, feurige Eruptionen aus dem Inneren der Erde, wurden immer wieder als Zorn Gottes gedeutet und mit der Muttergottheit in Zusammenhang gebracht.
Zum Einstieg ins Thema:
Tongariro Crossing, eine Wanderung zum Schicksalsberg
Feuer aus der Erde: Reden Gottes in Vulkanen
In früheren Zeiten, als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, lebten sie in starker Verbundenheit mit der Natur. Dabei verehrten sie «Mutter Erde» als Leben spendende und nährende Gottheit lange vor dem Aufkommen eines geistigen Vater-Gottes.
Gewaltige Naturmanifestationen, welche ihre Existenzgrundlage erschütterten, wurden als Zeichen übernatürlicher Macht erfahren und göttlichen Kräften zugeschrieben. So wurden Vulkane mit ihrer feurigen Gewalt aus dem Inneren der Erde immer wieder als «Zorn Gottes» beziehungsweise als der Zorn der Göttin gedeutet.
Vulkane in Überlieferungen
Entsprechend spielen Vulkane schon in den frühen menschlichen Überlieferungen eine Rolle.
In der babylonischen Überlieferung (um 1500 v. Chr.) fürchtet sich Gilgamesh vor einem Feuerberg, einem Vulkan, der auf ihn und seinen Gefährten stürzen könnte.
Auch die jüdische Überlieferung erzählt, dass Mose auf einem Berg in Feuer und Rauch mit «Gott» sprach, der ihm den Auftrag gab, dem Volk den rechten Weg zu weisen (s. Der Auszug aus Ägypten).
H.R. Tolkien stellt in seinem Epos «Der Herr der Ringe» den Vulkan in die Mitte des Kampfes von Gut und Böse, Liebe und Macht, dem gerechten König und dem bösen Herrscher. Dabei kann der Ring der Macht nur im Feuerberg selber, im Schicksalsberg, nämlich dort, wo er geschmiedet wurde, zerstört werden.