Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Die Zwölf und die Dreizehn im Überblick

E. Baldenweg für die Zwölf und die 13

By on 28. Juli 2021

E. Baldenweg für die Zwölf und die 13

Die Zwölf und die Dreizehn

Die Zwölf symbolisiert Ganzheit. Ohne Zwölf keine Dreizehn, ohne Ganzheit keine … ja was liegt denn eigentlich ausserhalb der Ganzheit? Die Zwölf und die Dreizehn haben gemeinsam eine wichtige symbolische Bedeutung, welche in diesem Beitrag das Thema ist. 

Zwölf – die ursprüngliche, paradiesische Ganzheit

In menschlichen Traditionen und Überlieferungen erscheint die Zwölf immer dort, wo Ganzheit dargestellt werden soll:

  • Das Jahr besteht aus 12 Monaten.
  • 12 Tierkreiszeichen werden zwölf Monaten oder Jahren zugeordnet (China).
  • Tag und Nacht sind in 12 Stunden unterteilt.
  • 12 Geschworene fällen das Urteil.
  • Im Märchen Dornröschen gibt es 12 goldene Teller und 12 Feen.
  • Im Märchen von Aladin sind 12 silberne Schalen gefüllt mit Speisen.
  • 12 Götter herrschen im griechischen, germanischen und nordischen Götterhimmel.
  • Gemäss der jüdischen Überlieferung bilden 12 Stämme das Volk Israel, und 12 Jünger von Jesus begründeten das Christentum.

Die Ganzheit der Zwölf steht für Liebe und Harmonie im Bereich der Beziehungen, welche sich auf das ganze Dasein konstruktiv und erfüllend auswirkt.
Sie lässt sich folgendermassen aufschlüsseln:

12 = 3 x 4

Die Zahl Zwölf setzt sich aus Vier und Drei zusammen:

Zwölf bedeutet, dass jeder der vier Aspekte des Menschseins dreifach abgestützt ist und damit göttliche Ganzheit erreicht ist.

So wird denn auch die ursprüngliche paradiesische Ganzheit durch die Zahl Zwölf symbolisiert. Sie bedeutet, dass Die vier Elemente (symbolisiert durch die vier der Familie) in Harmonie sind und jedes davon wiederum in sich selber ganz, das heisst dreifach abgestützt ist.

4: Die vier der Familie und die vier Elemente

Vier Elemente als die Ur-Kräfte der Schöpfung spiegeln die Eigenschaften der vier Mitglieder der Familie:

  1. Der Vater (FEUER, männlicher Körper): aktive, initiierende, vorwärtsstrebende Kraft.
  2. Die Mutter (WASSER, weibliche Seele): passive, annehmende, Leben spendende Kraft.
  3. Die Tochter (ERDE, weiblicher Körper): Impulse aufnehmendes Potenzial, neue Realität und Wachstum gebende Kraft.
  4. Der Sohn (LUFT, männliche Seele): bewegende, erfrischende, inspirierende Kraft.

Die ganze Schöpfung besteht aus diesen vier Energien, aus deren Zusammenwirken neue Realität entsteht, symbolisiert durch die Geburt eines Kindes.

[S. Die Vier der Familie und die Entstehung neuer Realität.]

3: Drei, die göttliche Zahl

Die Drei ist die Zahl Gottes, des Geistes oder der Ganzheit:

1) Drei erfüllte Lebensphasen machen ein ganzes Menschenleben aus:

    1. Kindheit und Jugend
    2. Erwachsenenalter und Verantwortung
    3. Reifes Alter und Weisheit

2) Der Mensch lebt in drei Ebenen, in Körper, Seele und Geist.

    1. Er lebt mit seinem Körper in der Materie.
    2. Als Einheit von Körper und Seele lebt er zwischen Himmel und Erde, Geist und Materie, Vater und Mutter. Dabei stellt seine immaterielle Persönlichkeit seine Seele dar (mit Willen, Verstand und Gefühlen).
    3. Der Mensch hat die Fähigkeit, sich im Geist auf eine Meta-Ebene, eine geistige Ebene ausserhalb zu begeben. Dort kann er sich selber reflektieren, geistige Impulse empfangen und sich auch selber leiten, also instruieren.

3) Auch prägen drei geistige Aspekte das Menschsein:

    1. Der weibliche Geist, die Motivation (Anima).
    2. Der männliche Geist, der Antrieb im Körper (Animus).
    3. Die verbindende Kraft, die Liebe (das Selbst, eins mit Christus).

12: Ganzheit (Integrität) und ewiges Leben

Der Mensch gewinnt also Ganzheit oder mit anderen Worten Integrität, indem er in allen Phasen und Bereichen seines Lebens Liebe lebt und mit seiner inneren Familie ganz versöhnt wird. Damit erhält er Zugang zum Geist und zum ewigen Leben.

[S. Die innere Familie und die zwölf Bäume im Paradies.]

Die Zwölf und die Dreizehn: Die Ganzheit und das Ego

Angriff auf die Ganzheit der Zwölf durch die Dreizehn

Ganzheit, Einheit und neue Realität in der Kraft der Liebe

Die Liebe allein hat die Kraft, die widerstrebenden Energien in einem stabilen Gleichgewicht zu halten. Sie vereint Geist und Materie sowie männlich und weiblich zu einem fruchtbaren Zusammenwirken. Dabei ist sie selber der ruhende Pol und die Achse, um welche sich die gegensätzlichen Kräfte drehen. Aufgrund der Spannung zwischen den Energien entsteht eine Rotationsbewegung um diese Mitte: das Leben selber.

Wo die Liebe fehlt …

Wenn die Liebe als das verbindende Element fehlt und stattdessen Angst, Negativität und Machtstreben herrschen, dann zerfällt die Einheit. Es ist das Ego, die Identität der Macht und der Trennung, welches anstelle der Liebe den Platz in der Mitte einnimmt und die Ganzheit der Zwölf angreift (s. unten). 

Die Dreizehn – der Schatten und das Ego 

Geleugnete Persönlichkeitsanteile

Die Dreizehn symbolisiert letztlich zusammen mit dem Ego den Schatten und damit alles, was der Mensch nicht kennt oder mag. Diese abgelehnten oder geleugneten Eigenschaften und Ressourcen nehmen nicht am Leben im Licht (des Bewusstseins) teil, sondern sind verdrängt, weggesperrt und mit Negativität behaftet.(so wird zum Beispiel die verhasste Schwäche häufig überspielt.). Das Ego ist durch «die alte Schlange» im Paradies des Menschen voller guter Vorsätze dargestellt (als negative Anima; s. Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange).

Das Ego und das innere Kind

Das Ego ist der dunkle Herrscher im Schatten, welcher den Menschen über seine Triebe knechtet. Es bläht sich auf und bekommt nie genug. Doch hinter ihm steckt ein kleines, verängstigtes und verlassenes Kind, das nur wahrgenommen und geliebt werden will.

Ganzheit durch Integration des Schattens

Der Weg durch die Unterwelt: Todesmut

Die Konfrontation mit dem eigenen Schatten braucht Mut, ja Todesmut. Sie ist die letzte Phase des Heldenweges und die Feuerprobe des Helden. Darin begegnet der Mensch seinem eigenen Tod, nämlich allem, was er in seinem Leben abgespalten hat und was ihn darum vom wahren Leben in Fülle trennt.

Überwinden in der Kraft der Liebe: Sterben und Auferstehen

Wer sich selber aber in seiner Schwäche annehmen und lieben kann, überwindet den Tod in Gestalt des Egos, seiner Identität der Trennung. Dessen Macht “stirbt” dabei und stattdessen steht das Selbst, die Identität der Liebe auf (s. Vom Ego zum Selbst).

Eine neue Ganzheit und ewiges Leben

So gelangt der Mensch wieder zu Ganzheit. Er weiss und hat selber erfahren, dass die Liebe stärker ist als der Tod, denn er hat seine eigenen Schatten gesehen und lebt noch immer und trotzdem weiter. Damit hat er auch zu Dankbarkeit, Einheit und zur Geborgenheit im Grösseren zurückgefunden.

Das Lamm auf dem Thron (E. Baldenweg)

Von 13 zu 10: Die neue Ganzheit 

Die Schlange im Paradies und die beiden Bäume 

12 Aspekte der Ganzheit als paradiesischer Garten

Paradiesische Ganzheit: Zwölf “Bäume” 

Die ursprüngliche Ganzheit der Zwölf kann als “paradiesischer Garten” von 12 “Bäumen” dargestellt werden. [S. Die beiden Bäume im Paradies und die verbotene Frucht.]
Diese paradiesische Ganzheit ist aber in unserer Existenz offensichtlich beeinträchtigt. Dies ist auch in der biblischen Lehre das Thema.

Die Dreizehn als das Ego: die Schlange im Paradies

Gemäss dem biblischen Sündenfall-Bericht ist die Ganzheit durch die Schlange angegriffen, welche das Ego darstellt. Wenn dieses anstelle der Liebe den Platz in der Mitte einnimmt, dann zerfällt die ganze Harmonie der zwölf und die Liebe stirbt.

Die Schlange im Paradies des Menschen voller guter Vorsätze suggeriert einen Mangel und weckt dadurch den Trieb. Zudem korrumpiert sie den männlichen und weiblichen Geist (Animus und Anima) mit Macht.

Die beiden Bäume in der Mitte: Erkenntnis und Leben

Diese beiden geistigen Grössen sind im Schöpfungs- und Sündenfallbericht durch die beiden Bäume in der Mitte des Paradieses dargestellt (dunkel in Abb. oben rechts):

  • Der Baum der Erkenntnis symbolisiert die Anima (Motivation durch Liebe).
  • Der Baum des Lebens symbolisiert den Animus (Hingabe des Lebens aus Liebe).

Statt Motivation und Hingabe aus Liebe, rückt mit dem Ego nun Macht durch Verführung und Unterdrückung in den Vordergrund.

[S. Die beiden Bäume im Paradies und die verbotene Frucht.]

Der Weg zurück zum Baum des Lebens (10 Sephiroth)

Entfernung der drei korrupten Faktoren

Um wieder Ganzheit herzustellen, müssen die drei korrupten Faktoren entfernte werden, also das Ego sowie Anima und Animus in ihrer negativen Gestalt als Macht durch Verführung und Unterdrückung.

Die jüdisch-christliche Überlieferung thematisiert, wie Die negative Anima als Hure oder Schlange und der negative Animus als Tier bereits aus dem System entfernt worden sind(!).

10 Sephiroth

Die 10 Sephiroth und der Baum des Lebens

Danach formiert sich das Ganze neu zu einem System von zehn Faktoren. Dieses entspricht den zehn Ziffern («Sephiroth») des Baumes des Lebens der jüdischen Kabbala und stellt die erlöste Schöpfung und die neue Ganzheit dar.

[S. Von 13 zu 10, zum Baum des Lebens]

Der Baum des Lebens von Zak Yitro

Weiter geht es mit:

Die innere Familie und die zwölf Bäume im Paradies
Die beiden Bäume im Paradies und die verbotene Frucht
Der Baum des Lebens
Der Baum des Lebens der jüdischen Kabbala
  
Von 13 zu 10, zum Baum des Lebens      

Angaben zur Kunst:

Elisabeth Baldenweg, Bilder aus “Das verlorene Paradies” von Anne Fäh-Langen und Elisabeth Baldenweg (EWA-Verlag, 1997):

  • Titelbild: die urpsrüngliche “paradiesische” Ordnung und die “gefallene Schöpfung” für die Zwölf und die Dreizehn.
  • “Das Lamm auf dem Thron” für das Überwinden der Macht und die Auferstehung der Liebe.

Zak Yitro at Marshall University Jewish Student Association: Der Baum des Lebens als Einheit der beiden Gegensätze Geist und Materie / männlich und weiblich (Yin und Yang).


Kommentare

  1. Mein Gott, liebe Anne! Ich bin überwältigt von all den detaillierten Informationen, wie Du sie darstellst und wie das eine in das andere fliesst. Phantastisch! Eindrückliche Beiträge.
    Die Bilder haben mich fasziniert, und ich fragte mich, wo Du diese gefunden hast. Nun sehe ich, dass es zum Teil Eigenkreationen sind von Dir und Elisabeth. Ich beabsichtige die Bilder zu kopieren, zu vergrössern und auszudrucken, dass ich sie anschauen, studieren und verinnerlichen kann. Nun lese ich weiter. Dornröschen ist mein Lieblingsmärchen. Ich möchte herausfinden wieso. GlG. Christa.

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