Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Evolution No 12 von Hilma af Klint: vertauschte Rollen

Der Fluch 1 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 12)

By on 17. November 2021

Der Fluch 1 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 12)

Evolution No 12 von Hilma af Klint: Rollentausch

Hilma af Klint schuf in Evolution No 12 und 13 1908 zwei Gemälde, die in Abfolge stehen. Sie zeigen die Installation der Negativdynamik durch vertauschte Geschlechterrollen und die ausgewachsene negative Paardynamik durch das Einwirken der Schlange, Symbol für das Ego und den Trieb.

[Hintergrund: Die negative Paardynamik FEUER]

Evolution No 12 und 13: negative Paardynamik FEUER

Vertauschte Rollen der Geschlechter 

Während Hilma af Klint in Evolution No 12 die Installation der Negativdynamik durch die Umkehr der Rollen von Mann und Frau darstellt, zeigt sie in Evolution No 13 die vollendete Negativdynamik in ihrer ganzen Tragweite. Diese führt dazu, dass der Mann durch seelisch-geistige Vorherrschaft dominiert (Löwe), während die Frau sich dem Unbewussten zuwendet, um daraus zu schöpfen.

Die beiden Gemälde von Hilma af Klint in Gegenüberstellung:

Der Fluch 1 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 12)

Evolution No 12 

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

Evolution No 13

Die Installation der Negativdynamik in Evolution No 12

Die Schlange: der Trieb, das Ego und die Macht

Das Gemälde EVOLUTION No 12 von Hilma af Klint zeigt die Installation der Negativdynamik “Feuer”, bei welcher die Frau in Unterdrückung gerät. Diese ist das Werk der SCHLANGE als Symbol für das Ego, den Trieb und die negative innere Frau (Anima) des Mannes.

Evolution: Macht und Vorherrschaft des Stärkeren

Evolution bedeutet eine Realität ohne Gnade, in welcher der Stärkere siegt. Hilma af Klint hat eine ganze Serie zum Thema “Evolution” geschaffen, welche die Interaktion der beiden schöpferischen Energien “männlich” und “weiblich” thematisiert. Evolution Nr. 12 und 13 stellen die negative Paardynamik FEUER dar, die darauf hinausläuft, dass der Mann die Frau über ihre emotionale Schwäche, ihr Bedürfnis nach Zuwendung dominiert.

 

Das Werk der Schlange im Paradies (12) und der Fluch (13)

Interessanterweise steht die 12 häufig für die ursprüngliche paradiesische Ganzheit des Menschen (s. 12 Bäume im Paradies: die innere Familie), während die 13 das Ego symbolisiert (s. Zwölf und Dreizehn im Überblick). Dieses verbirgt sich im Schatten des Unbewussten und wird in Überlieferungen durch die Schlange oder den Drachen dargestellt. Passend dazu zeigt die Symbolik dieser beiden Bilder von Hilma af Klint die gestörte Beziehung und Negative Paardynamik, die bis heute unter den Menschen wirkt, “Fluch” oder “Erbsünde” genannt. So stellt “Evolution No 12” die Schlange im Paradies dar und Evolution Nr. 13 den Fluch und die Vertreibung aus dem Paradies.

Evolution No 12 – die Bedeutung der Symbole 

Die Installation der negativen Paardynamik FEUER

Nun zur Aussage des Gemäldes Evolution No 12 von Hilma af Klint aufgrund der Deutung der Symbole.

Die 4-Elemente als Kreis

Der Kreis und die Schlange

Die Ordnung der Elemente in Harmonie

Der Kreis ist ein Symbol für Ganzheit. In vier Teile geteilt thematisiert er die vier Elemente . Bereits die Anordnung der Elemente zeigt, ob es sich um Harmonie oder eine gestörte Ordnung handelt. So wäre die harmonische Ordnung wie in Abb. rechts, doch in Evolution 12 und 13 stehen die Elemente in anderer Ordnung (s. Die Verschiebung der Elemente und die Swastika, das Hakenkreuz).

Der Fluch 1 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 12)

Der Kreis in der Mitte: gestörte Ordnung der Elemente

In EVOLUTION No 12 sind die Elemente gemäss den Prinzipien der negativen Dynamik vertauscht. So steht oben das Element FEUER (rot) oben im Bereich der Seele und des Geistes auf der Seite der Frau und deutet Schmerz und Zorn der Frau an. Auf der Seite des Mannes das Element ERDE (in Brauntönen) für Materialismus und Konsum. Unten im Bereich des Körpers und der Materie steht Blau für WASSER (das Element der weiblichen Seele, die “drunter kommt”) und stattdessen zum “Wasser des Todes” (männliches Begehren, ocker-hellblau) wird.

Der schwarze Knäuel: das individuelle Unbewusste und der Trieb

Das Unbewusste wird in EVOLUTION No 12 durch einen schwarzen Knäuel dargestellt. Es setzt sich aus Veranlagungen, Prägungen und Mustern zusammen, welche im Körper verankert sind und über die Emotionen das Handeln beeinflussen. Aus diesen steigt die Schlange auf, welche als emotionaler Trieb auf der einen und Machttrieb auf der anderen Seite das Paar beeinflusst. (S. Der Trieb).

Die Kleidung von Mann und Frau in Gelb und Blau

Vertauschte Rollen!

Die Farben der Kleidung in EVOLUTION No 12 weisen auf vertauschte Rollen hin. Dies ist möglich, weil der Mann im Griff seiner negativen inneren Frau (Anima) als HURE oder SCHLANGE ist und die Frau im Griff ihres negativen inneren Mannes (Animus) als Schmerzkörper oder TIER ist. [Die negative Anima verführt den Mann zu Lust (Libido, Lusttrieb), während der Animus die Frau in Negativität treibt (Mortido, Todestrieb).]

Der Mann in Hellblau: weiblich-passive und “listige” Strategie

Der Mann ist also in der weiblichen Farbe Blau gekleidet (für die Seele der Frau; WASSER), und diese Farbe durchzieht auch den Hintergrund. Das bedeutet, dass er (im Griff seiner negativen Anima als Schlange) in ihre Rolle geschlüpft ist. Dabei wendet er List an, behandelt sie streng und abweisend, indem er ihre Liebe infrage stellt. Sein wahres Motiv hält er aber bedeckt (symbolisiert durch die Kapuze). Er will sie nämlich auf diese Weise zu Sex nötigen (gemäss seinem inneren Frauenbild, der Anima als HURE).

Die Frau: männlich-aktives Bemühen um Zuwendung

Die Ablehnung des Mannes trifft die Frau in ihrem Kern und aktiviert ihren Trieb, den negativen inneren Mann (Animus) als Schmerzkörper (“Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden …”). Und weil sie ihn liebt, ist sie sogar bereit, dies zu beweisen (ein fataler Fehler!). Damit ist sie in Aktivität getrieben, was in Evolution No 12 durch die gelbe Kleidung symbolisiert ist. (Gelb für die Seele des Mannes, LUFT, welche aktive und mitfühlende Freundlichkeit sein sollte.)
Hat sie alles gegeben, was sie hat und ist (durch Geschlechtsverkehr, s. Die Frau 3-in-1), hängt sie nun an ihm, ist “ohnmächtig” wie Dornröschen oder Schneewittchen.

Verkehrte Welt

So hat der Mann “listig”, also im Griff seiner inneren Frau als Schlange, den Spiess umgedreht, während sie sich nun in der («männlichen») Rolle der Bittstellerin findet (s. auch Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange). 
Doch wahre heldenhafte Männlichkeit wirft die ganze Existenz in die Waagschale, um sich der Liebe der Frau als würdig zu erweisen (s. Die Frau als Göttin und der Mann als ihr Heldenkönig).

Die Negativdynamik als Evolution von 12 zu 13

Negative Paardynamik als Fluch

Der Kreis schliesst sich: die ausgewachsene Negativdynamik

Nachdem er seine Dominanz auf diese Weise etabliert hat, schliesst sich der Kreis und die negative Paardynamik Feuer ist als Teufelskreis installiert. Sie wird im nächsten Gemälde von Hilma af Klint dargestellt: «Evolution No 13».

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

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