Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Der Vater – rettende Liebe und tiefe Weisheit

By on 23. März 2022

Sagrada Familia im Bau (2008)

Der Vater als Baumeister – Fotos in diesem Beitrag von den Bauarbeiten an der Kirche “Sagrada Familia” (Heilige Familie) in Barcelona (2008)

Der Vater – rettende Liebe und tiefe Weisheit

Der liebende Vater «im Himmel»: geistige Kraft

Der Vater ist schöpferische, geistige Kraft, welche Materie bewegt und aus dem Potenzial neue Realität initiiert. Diese Kraft wirkt im Verborgenen, “im Himmel”. Von diesem inneren geistigen Bereich gehen Impulse an die lebendige Materie (“Mutter”) aus. Es ist die Liebe allein, welche die beiden schöpferischen Urkräfte verbindet.

Das liebende Bewusstsein und Schöpferkraft

Als Archetyp und Gott der Weisheit symbolisiert der Vater im Himmel das liebende Bewusstsein (während die weibliche Seite die Materie (lat. mater = Mutter) und das Leben selbst darstellt.

[S. Vater und Mutter – Geist und Materie; Das Bewusstsein und das Unbewusste und Männlich und weiblich, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung.]

Der Vater in der sumerischen Mythologie: ein Gesalbter

In der sumerischen Mythologie macht sich der Vater furchtlos auf den Weg in die Unterwelt. Mit Leichtigkeit segelt er auf den tiefen Wassern der Seele des grossen Weiblichen, bis die Fluten ihn verschlingen. Aus der Vereinigung mit der Mutter als der lebendigen Materie entsteht neues Leben: die Göttin der Liebe.

[S. Der Vater wagte den Weg in die Unterwelt, Prolog II.]

Vom Vater wird auch gesagt, dass er sein Heiligtum an den tiefen Wassergründen im Inneren der Erde hat (s. Inanna 5). Das Wasser ist das Symbol für die weibliche Seele und die Erde für den weiblichen Körper. Somit sind die Wassergründe im Inneren der Erde ein Bild für die Salbung des Weiblichen (analog zur Scheidenflüssigkeit) und das Zeichen der Bereitschaft, den Geliebten an- und aufzunehmen.
Damit ist der Vater ein Gesalbter.

[S. Christus / Messias, der Gesalbte und Die Salbung – Vollmacht über die Materie.]

So heisst es in Psalm 42,8:

Urflut ruft der Urflut zu beim Brausen deiner Wassergüsse;
alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen.

Die reine Liebe des Vaters: die Tochter

Ganzheit und Einheit durch Integration der weiblichen Anteile

Der Archetyp des Vaters ist per Definition Licht und Liebe. Denn durch die Beziehung zu seinen Kindern hat er seinen eigenen Schatten integriert (Angst, Schwäche …). Und durch die Beziehung zu seiner geliebten Tochter (dargestellt durch den Archetyp der Jungfrau) hat er reine und bedingungslose Liebe, die weibliche Seite des Geistes, integriert.

[S. Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich.]

So hat auch der grosse Künstler Michelangelo in seinem Bild Die Erschaffung Adams Eva als Tochter und Jungfrau im Himmel im linken Arm des Vaters gemalt (links für die weiblich-passive Seite): 

Die Jungfrau, linker Arm des Vaters

Die erlösende Kraft des Vaters: der Sohn

Hingabe des Sohnes (Kraft, Potenz) aus Liebe

Der Vater geht durch seinen Sohn in die lebendige Materie ein, dringt bis ins Innerste vor, um darin den Samen der Liebe zu säen, welcher die neue Schöpfung der Liebe initiiert. Denn der SOHN (als Archetyp) symbolisiert die Kraft und des Vaters (und damit auch den Phallus, denn in ihm ist die Potenz, einen Sohn zu zeugen, das Kind, welches für die neue Realität der Liebe steht).

[S. Männliche Ganzheit 3-in-1, Vater – Sohn – Geist.]

Michelangelo-ErschaffungAdamsT

Die Erschaffung Adams, das ganze Bild von Michelangelo: Der Sohn als der verlängerte rechte Arm des Vaters (rechts für die männlich-aktive Seite). 

Der Mensch als Kind des Vaters

Königsherrschaft (Gottes) im Leben

Der Mensch wird durch das Bewusstsein zum Menschen – geschaffen aus dem Vater, “gott gleich”, nämlich kreativ und selbstwirksam.

Bewusst leben

Göttliche Herrschaft im eigenen Leben

Das Bewusstsein beinhaltet die Fähigkeit, sich auf eine geistige Ebene (Meta-Eben) wie ausserhalb von sich selbst zu begeben und dabei sich und die Umstände zu reflektieren. Aus den gewonnenen Einsichten kann das Verhalten geplant und die eigene Realität gestaltet werden. Dies ist die Bedeutung der Königsherrschaft (Gottes) im Leben (s. Das menschliche Bewusstsein).

Rettende Vaterliebe in 5000 Jahren Überlieferungen

Sumer Auferweckung der Göttin der Liebe durch den Vater am 3. Tag

Der Vater, ein Gesalbter

In der sumerischen Überlieferung hat der Vater und Gott der Weisheit sein Heiligtum an den tiefen Wassergründen im inneren der Erde. Die Erde symbolisiert den weiblichen Körper, das Wasser im inneren der Erde die Salbung (s. Die vier Elemente). Darum ist der Vater ein Gesalbter, indem er Zugang zum Innersten, zur Quelle des Lebens hat, um darin seinen Samen der Liebe zu säen.

Denn die Wassergründe gehören zum ABZU, zum Grosse Unten. Dies ist der Herrschaftsbereich der Grossen Mutter und ein Symbol für das Unbewusste (s. Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt). Der Vater ABBA selbst ist in der Kraft der Liebe aus dem ABZU in den Bereich des Geistes (ANZU) aufgestiegen.

Rettung der gestorbenen Liebe

In ihrer Not sucht auch Inanna, die Göttin der Liebe, die gestorben und in der Unterwelt gefangen ist, beim Vater und Gott der Weisheit Hilfe. Er nimmt an ihrer Trauer teil und rettet sie aus der Unterwelt, indem er sie am dritten Tag von den Toten auferweckt.

[S. Die sumerische Überlieferung von Inanna, der Göttin der Liebe (Zusammenfassung); Inannas Weg zum Vater und Auferweckung durch den Vater und Der Morgenstern und meine Reise durch Raum und Zeit.]

Judentum: 3 Tage Finsternis, die Rettung des Erstgeborenen und Jona

Das Passahlamm für den erstgeborenen Sohn

Diese drei Tage im Reich der Toten entsprechen der neunten Plage Ägyptens (drei Tage Finsternis), nach welcher die “erste Liebe” (symbolisiert durch die Erstgeburt) stirbt (die 10. und letzte Plage). Die zehn Plagen entsprechen zehn destruktiven Faktoren der Negativdynamik, welche durch Sanftmut und Vergebung (symbolisiert durch das Lamm) abgewendet werden.

[S. Die zehn Plagen Ägyptens und Die doppelte Negativdynamik.]

Die Berufung des Propheten Jona

Ebenso verbrachte Jona drei Tage in der Unterwelt, symbolisiert durch den Bauch des Walfisches. C.G. Jung bezeichnet die “Nachtmehrfahrt”, welche in vielen Mythologien vorkommt, als Unterweltserfahrung. Diese stellt die letzte Phase des Heldenweges, die Feuerprobe, dar. 

Christentum: Auferweckung von Jesus durch den Vater am 3. Tag

Hingabe als Zeichen der Liebe des Vaters

Rund 3000 Jahre später wird von einem jüdischen Rabbi mit dem Namen Jehoshua berichtet (“Jesus”), der immer wieder zum Vater betete und von sich sagte, dass er Vaterliebe lebe. Er nannte den Vater ABBA (aramäisch für “Pappa”; s. auch oben zur sumerischen Überlieferung).
Auch Jesus wurde gemäss Überlieferung (wie die sumerische Göttin der Liebe) nach seiner Tötung am dritten Tag durch den Vater von den Toten auferweckt. Er hinterliess seinen Anhängern ein Gebet, das mit “UNSER VATER IM HIMMEL” beginnt.

[S. Das Gebet „Unser Vater.]

Moderne Beispiele für die Vermittlung von Vaterliebe

Vater (2; Sagrada Familia)

Ein freier Text zum Vater

Beziehung in Freiheit

ICH BIN DER VATER.

Mit meiner schöpferischen Kraft habe ich ein gutes Werk begonnen, das ich gewiss auch vollenden werde. Ich habe viele Kinder, und es ist mir wichtig, dass sie in Freiheit aufwachsen und lernen, mit ihren Gaben und Begabungen umzugehen. Das bedeutet, dass sie auch Fehler machen dürfen. 

Immer wieder mache ich mir über meine Kinder Gedanken. Oft wünsche ich mir, sie würden zu mir kommen, besonders wenn sie Probleme haben. Gerne würde ich ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihnen helfen. Aber ich kann nicht mehr tun, als ihnen die Beziehung anbieten.

 Auch habe ich zwei sehr verschiedene Söhne. 

Der rebellische Sohn

Der eine Sohn hat mich verlassen. Er ist umgetrieben von stürmischer Männlichkeit. Er hat seinen Teil des Erbes – sein eigenes Leben – von mir eingefordert und geht damit seine eigenen Wege. Was soll ich tun? Ich muss ihn gehen lassen. Ich muss ihn seine Erfahrungen machen lassen. Mit Sorge sehe ich zu, wie er seine Ressourcen verprasst, und alles konsumiert, was er kann, Genussmittel wie auch Frauen. Er sucht Macht und nimmt ohne Skrupel. Er schert sich nicht um die Liebe, auch nicht um sein Gegenüber: Er behandelt Frauen wie eine Ware und übergeht ihre Gefühle.

Stattdessen verschafft er sich mit Gewalt Macht über Menschen und Dinge.  Seine Devise lautet: „Ich will alles und ich will es jetzt!“. In seiner unreifen, aufbrausenden Männlichkeit ist er im Griff des Geistes der Macht der Luft …

Nicht dass ich es nicht verstehen würde … ich war selbst einmal jung. Aber umso mehr weiss ich: Die jungen Männer müssen lernen, ihre Lebenskraft zu zügeln. Wir müssen alle lernen, wahrhaftig zu lieben.

Der gehorsame Sohn

Der andere Sohn ist mir eine Freude. Er fragt mich und folgt meinem Rat. Vieles hat er mir abgeschaut und so von mir gelernt. Er tut, was ich sage, weil er mir vertraut. Ich freue mich über seine Hingabe und seinen Respekt, nicht nur mir gegenüber, sondern gegenüber allen, denen er begegnet. Er ist der jüngere Sohn, der Sohn meiner Weisheit. Sein Weg ist die Liebe, darum ist er ein Gesalbter. Er ist sanft. Doch auch wenn manche denken, dass er schwach ist, so weiss ich: In ihm ist wahre Überwinderkraft, die den Tod nicht fürchtet.

Normen und Traditionen zum Schutz vor Verletzungen

Weisheit zu erlangen ist ein Prozess, der Zeit braucht. – Und leider können und wollen die jungen Menschen häufig nicht so lange warten. Deshalb wurden Gebote und Normen vorgegeben, um sie vor Verletzungen zu schützen.
So wurde auf der einen Seite der junge Mann in die Pflicht genommen und in eine verbindliche Beziehung gestellt, in welcher er Hingabe lernen kann. Auf der anderen Seite bleibt diese Wahrheit bestehen: Die junge Frau ist (nur) dann eine wahre Göttin der Liebe, wenn sie nicht herrschen und angebetet werden will, sondern ihr göttliches Leben aus Liebe verschenkt.
So müssen beide lernen, ihr Begehren zu zügeln: Er muss sein körperliches Verlangen in den Griff bekommen und sie ihre Emotionen.

Vater (2; Sagrada Familia)

Die Liebe in Gefahr

Denn leider … Es ist der Lauf der Welt: Die Liebe ist in Gefahr.
Meine Töchter werden viel zu früh mit der magischen Macht ihrer Ausstrahlung konfrontiert. Doch indem sie ihre Reize spielen lassen, lässt sich kaum vermeiden, dass sie verletzt werden. Denn in Antwort auf ihre verführerische Attraktivität erhalten sie nicht die Liebe, nach der sie sich im Grunde ihres Herzens sehnen, sondern wecken das Begehren.
Dies ist der Grund, weshalb die reine Liebe, die ich jeder meiner Töchter ins Herz gegeben habe, in Gefahr ist.
Manche nennen das “Fluch” oder “Erbsünde”, – das Problem, das so alt ist wie die Menschheit selber.

Die Geburt des Egos, der Identität der Macht

Und… ach ja, das leidige Thema der Macht! – Wann hat alles begonnen? – Einst vor langer Zeit, mit der Geburt der Menschheit und täglich, mit der Geburt eines neuen Menschen, fürchte ich.

Denn bei der Geburt wird der Mensch gewissermassen aus dem Paradies hinausgestossen. Zuvor war alles da, was er brauchte, denn im Körper der Mutter hatte er konstante Wärme, Geborgenheit, Nahrung, Nähe, Sicherheit. Doch bei der Geburt wird das neue Leben durch einen engen Kanal gepresst und erlebt zum ersten Mal Todesangst bis zum ersten panischen Atemzug sowie Schmerz, Kälte, Mangel, Verlassenheit!
Dies ist die Geburt des kleinen Ich – aus Angst, Misstrauen und Negativität. Wenn der Mensch darin verharrt, dann will er Macht, um die Kontrolle zu haben und nehmen zu können.

Vergessene Träume

Es schmerzt mich immer wieder zu sehen, wie meine Kinder sich von mir abwenden und mich vergessen, ja sogar den wahren Funken, den ich in ihr Herz gegeben habe, auszulöschen versuchen … Wenn sie doch nur verstehen würden, dass ich ihnen gerne gebe, was sie brauchen, was ihnen zusteht und noch viel mehr: was sie sich wünschen und was sie nicht einmal zu träumen wagen.
Wenn sie mir doch bloss vertrauen würden!

Aber manchmal geraten meine Kinder einfach durcheinander. Dann tun sie das, was ihnen schadet.

Die Wahrheit ist der Grund

Sie müssen erst lernen, ihre Angst, ihr Ego, also ihr kleines Ich zu überwinden. Nur so können sie über ihre Grenzen hinauswachsen und ihr grosses Ich, das Selbst finden. Der Weg dahin bedeutet, sich von der Macht abzuwenden und der eigenen Wahrheit furchtlos ins Auge zu blicken. Gewiss lasse ich sie dabei nicht allein! Ich war immer da und habe alles mitgekommen. Nichts ist vor mir verborgen und egal, was geschieht, ich liebe meine Kinder und werde sie immer lieben.

Sie denken, sie können sich vor mir und auch vor sich selbst verstecken. Aber das geht nicht. Denn die Wahrheit ist nun mal der Grund, auf dem man aufbauen kann. Wenn sie sich gesehen und dennoch geliebt wissen, dann kann auch ihr Vertrauen wachsen, welches eine Frucht der Liebe ist.

Das Leben im Unbewussten und das Licht in der Dunkelheit

Durch Macht, Missbrauch und Ausbeutung ist viel Dunkelheit in die Welt gekommen …

Doch das Licht scheint auch in der dunkelsten Finsternis. Es zündet darin ein Licht an, den Glauben, dass es eine bessere, ewige Wahrheit gibt sowie auch die Hoffnung, dass alles Sinn macht.

Es ist die Liebe, die alles trägt, erträgt und so verwandelt. Sie fürchtet das Dunkel nicht, fürchtet auch den Tod nicht, sondern ist stärker als der Tod und überwindet ihn.
Auch füllt sie den tiefsten Mangel zuerst und lässt auf den Trümmern des Alten das Neue wachsen.

Ich, der Vater, habe ein gutes Werk begonnen und werde nicht ruhen, bis es vollendet ist.
So wahr ich ewig lebe.

Sagrada Familia, Decke

Annette schreibt:

Der Vater kennt uns – bis auf den tiefsten Grund – nichts lässt sich verstecken – nichts lässt sich überspielen – es gibt keine Maske.

Er sieht ALLES!

Und eben dieses spiegelt sich in unseren Beziehungen.

So sind wird aufgerufen – selbst dem Weg zu folgen – der Spur der Ewigkeit …

Dieser Weg bedeutet Heilung.

Selbst der liebende Vater zu sein –
und in jedem das göttliche Selbst zu erkennen,

Selbst den Widersacher noch zu lieben,
den Rebellen, den Verlorenen,
den mit dem verstockten Herzen –

uns Selbst zu lieben.

Denn erst diese Liebe bewegt – bewegt uns zur Einkehr.

Lebe und liebe so großartig – wie Du kannst – wachse täglich an dieser Aufgabe – stell Dich den Prüfungen, die das mit sich bringt!

So werden wir erkennen, dass wir das Geschenk der Liebe sind, die so großartig ist – dass diese Liebe verbindet – dass diese Liebe alles überwindet.

So sind wir alle Überwinder – im Namen des Vaters – den ER UNS gegeben hat.

Weiter geht es mit:

Das Gebet „Unser Vater“
Der Name Gottes    


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