Der Weg ans Licht
Während Ingrith weibliche Macht im Griff der negativen Anima darstellt (Verführung und Verblendung), gelingt es Maleficent, sich zu Erbarmen gegenüber ihrer Feindin durchzuringen. Damit integriert sie die Liebe des Vaters und wird wie er (s. u.).
Doch Liebe macht verletzbar. Die innere Tochter, welche für die reine Liebe steht und soeben gerettet worden ist, weint nun über all dem, was innerlich gestorben und äusserlich zerbrochen ist.
[S. Der Weg durch die Unterwelt und Die Integration der Schatten.]
Die Trauer ist das Tor aus der Negativität zurück zur Liebe im Licht des liebenden Bewusstseins. Es scheut die Wahrheit nicht, und so wird sichtbar, was ist: Da ist grosse körperliche Kraft, symbolisiert durch den Bären und grosse geistige Kraft, symbolisiert durch den Phönix – die Kraft der Frau!
Der Prinz: Versöhnung – auch in der Beziehung
Doch diese geistige Kraft muss kanalisiert und zum Guten eingesetzt werden. Hier kommt nun der Prinz als das liebende Bewusstsein zum Tragen (Symbol für die positiven männlichen Anteile der Frau, der Animus als Christus-Figur). Er schliesst Frieden zwischen den Reichen und so kann der Kampf endlich aufhören.
König John: Der liebende Vater
Als der gute «König Bewusstsein» war König John durch die Intrigen der Schlange geschwächt und ohnmächtig (s. Das dritte Auge und der Schatz des Königs). Das Ziel für den Menschen ist aber, dass das liebende Bewusstsein das Zepter übernimmt. Seine Weisheit, Güte und freundliche Warmherzigkeit motivieren sowohl Mann als auch Frau zu guten Taten.
Damit steht der Hochzeit, welche die Integration des Unbewussten ins Bewusstsein symbolisiert, nichts mehr im Wege (s. Die heilige Hochzeit).
Freiheit und Frieden
Bildhaft sagt das Märchen zum Schluss: Eine Ziege ist jene Frau, die Macht statt Liebe leben will, und so den Kampf vorwärtstreibt, statt Frieden zu suchen.
Denn die wahre Kraft und Macht der Frau ist ihre Liebe.