Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

FAQ: Kurze Antworten auf grosse Fragen

Die Entschlüsselung der Symbole

By on 3. Juli 2019

FAQ – KURZE ANTWORTEN AUF GROSSE FRAGEN

FAQ – unter dieser Rubrik finden sich kurze Antworten auf grosse Fragen, welche auch zu den entsprechenden Inhalten in den verschiedenen Beiträgen von GOLDSPUR führen.

FAQ – AKTUELLE FRAGE:

Was unterscheidet den Menschen vom Tier?

Das Bewusstsein!

Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist das Bewusstsein. Es ist das, was am Menschen «göttlich» oder «Gott gleich» macht.

Das Bewusstsein ist die einzigartige Fähigkeit des Menschen, sich selbst wie «von aussen» zu betrachten, sich zu reflektieren und instruieren und damit kreativ (schöpferisch) im eigenen Leben zu stehen und es zu gestalten.

[Das menschliche Bewusstsein.

Automatische Funktionen und das Tier im Menschen

Der Mensch steckt in einem ehemals „tierischen“ Körper, der über weite Strecken „automatisch“ gesteuert wird. (So muss man zum Beispiel nicht darüber nachdenken, welche Nervenbahnen und Muskeln aktiviert werden müssen, damit man ein Glas vom Tisch heben und zum Mund führen kann. Oder wenn auf einem Waldspaziergang im Gehölz ein Ast dem Auge gefährlich nahekommt, hat sich dieses zum Schutz bereits geschlossen, bevor man den Ast überhaupt bewusst wahrgenommen hat.)

Die Entwicklung von unbewusst zu bewusst

[S. Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg.]

Tiere; unbewusstes Leben

Im Gegensatz zum Menschen haben Pflanzen und Tiere noch unbewusstes, körperlich-materielles Leben. Selbsterhaltung und Arterhaltung sind in ihnen als “Programme” angelegt. Höher entwickelte Tiere verfügen jedoch auch über eine Seele. Das bedeutet, dass sie lernfähig sind und darüber hinaus zudem Gefühle wie Freude oder Ärger oder sogar Scham zeigen können.

Der Mensch: von unbewusstem zu bewusstem Leben

Beim Heranwachsen entwickelt der Mensch zunächst seine seelische Existenz, bevor er lernt, sowohl über seinen Körper (Triebe, Emotionen) wie auch über seine Seele (Wille, Verstand, Gefühle) mittels seinem Bewusstsein Kontrolle auszuüben. (Solange er dies nicht kann, das heisst, solange er im Griff seiner Triebe oder noch schlimmer des Egos ist, ist er nicht viel besser als ein Tier).

[S. Der Mensch 3-in-1, Körper, Seele und Geist und Was ist die Seele und wo im Körper befindet sie sich?.]

Der Mensch und sein Trieb

Solange der Mensch im Griff seiner Triebe ist, lebt er nicht bewusst, dann geht es mit ihm einfach ab. So hat sich beim Menschen der tierische Arterhaltungstrieb zum Sexualtrieb entwickelt und der Selbsterhaltungstrieb hat sich mithilfe des Bewusstseins zum Ego, zur Identität der Macht pervertiert. So treibt dieses nun mit listiger Strategie ohne Rücksicht auf Verlust die eigenen (Macht-)Interessen voran.

[S. Das 3. Auge und Schlangenzunge | Der Sündenfall-Bericht und das Geheimnis der Schlange und Der Drache, die alte Schlange und ihre Überwindung.].

Das Ego, der alte Tyrann

Das Ego ist grenzenlos gierig und phobisch misstrauisch, ist das Tier im Menschen, das auf dem Thron sitzt. In Überlieferungen wird es durch den dunklen Schattenherrscher, welcher den Menschen knechtet, symbolisiert. (So z. B. in Der Herr der Ringe, s. auch Der negative Animus als Teufel oder Tier).

Das mythologische Ziel für den Menschen und die Kräfte der Weisheit

Das mythologische Ziel für den Menschen ist aber, dass er «Gott gleich» sein Leben wie auch seine Ressourcen schöpferisch gestaltet. So enthält bereits die sumerische Überlieferung eine lange Liste von göttlich-kreativen Fähigkeiten, die sogenannten ME (Kräfte der Weisheit), die den Menschen gegeben sind.

Das menschliche Bewusstsein und die Meta-Ebene, Ebene des Geistes

Der Mensch kann sich einen Überblick über sein Leben und seine Ressourcen verschaffen, indem er sich im Geist wie ausserhalb von sich selbst begibt, auf eine sogenannte «META-EBENE». Von hier kann er sich in seiner geistigen Vorstellungskraft wie ein neutraler Beobachter von aussen betrachten. 

Dabei nimmt er sich in seinem Umfeld wahr, denkt darüber nach, was und wie er Umstände und Dinge verändern könnte, um die Situation nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. Gemäss den gewonnenen Erkenntnissen kann er in einem nächsten Schritt sich selbst instruieren, das heisst seinem Körper und auch seinen Gefühlen Impulse geben (z. B. «Ruhe bewahren»!) und so sein Verhalten nach seinem Willen lenken.

Auf diese Weise übt er Königsherrschaft oder «Herrschaft Gottes» in seinem eigenen Leben aus. Das ist das hohe Ziel für den Menschen.

FAQ – DIE THEMENBEREICHE DER FRAGEN

Themenbereiche, Übersicht:

  1. ARCHETYPEN mit göttlichem Status: GOTT / DIE GÖTTER
  2. ARCHETYPEN als universale und kulturübergreifende SYMBOLE
  3. CHRISTUS – Teufel     
  4. GEIST: Geist und Materie / Geister / Der Heilige Geist / Seele – Geist
  5. GLAUBE – Religion – PARADIES
  6. HEILUNG und ERLÖSUNG – aus der Knechtschaft ins gelobte Land
  7. LEBEN und Tod
  8. MÄNNLICH und WEIBLICH
  9. SINN und ZIEL des Menschen
  10. KRÄFTE und GRUNDPRINZIPIEN der Existenz
  11. ZAHLEN

 

Die Fragen sind den entsprechenden Bereichen oben zugeordnet.

1. ARCHETYPEN: GOTT / DIE GÖTTER (s. auch unter CHRISTUS und GEIST):
Wer oder was ist GOTT?
  • Gott ist Geist. Geist ist das Gegenteil von Materie. Das Geistige kann nicht mit Händen ergriffen, gefasst, gehalten werden. Es kann nicht gezählt, gemessen, gewogen werden werden. Es kann einzig mit Glauben wahrgenommen werden.
  • «Gott» ist, was der Mensch anbetet: Was ihm das Wichtigste im Leben ist, das ist sein Gott. In dieser Hinsicht gibt es viele Götter: Magie, Geld, Sex, Konsum, Macht…
  • Gott ist gut. Gott ist das Gute, das dem Menschen im Leben begegnet.
    (Das Wort «GOTT» hängt mit germanisch «GUT» zusammen; englisch: God, good; schwedisch: Gud, god, gott; holländisch: God, goed.)
  • Gott ist eins – einer – Einheit auf der höchsten Stufe: Er ist ganz, Ganzheit – Heil – Heiligkeit. Gott ist Überwindung jeder Trennung und vollkommene Versöhnung.
  • Gott ist Ganzheit, 3-in-1 (s. Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich).
  • Gott ist Liebe: Die Liebe ist die stärkste Kraft im Universum. Sie allein hat das Vermögen, die äussersten Gegensätze zu vereinen. Aus der Vereinigung der gegensätzlichen Prinzipien Männlich und weiblichGeist und Materie entsteht neues Leben.

Weiterführende Artikel:

Männliche Ganzheit, Gott, Vater – Sohn – Geist
Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich
Männlich und weiblich, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung
Vater und Mutter, Geist und Materie

Was ist die WEIBLICHE Seite Gottes?

Die weibliche Seite Gottes ist das Leben selber und die lebendige Materie. Das Geheimnis des Lebens entsteht aus der Vereinigung von männlich (schöpferischer Geist) und weiblich (lebendige, empfangende Materie, als Potential und Realität, “Wellen” im Meer aller Möglichkeiten und Quanten). Das Wort “Materie” kommt vom lateinisch mater, was “Mutter” bedeutet. So wie männliche Ganzheit drei Aspekte beinhaltet (Sohn, Vater, Grossvater/Geist/Weisheit), so beinhaltet auch weibliche Ganzheit drei Aspekte: Tochter (Jungfrau, Potential), Mutter (Realität) und Grosse Mutter (Kraft, Naturgewalten, Schicksal). Damit ist auch die weibliche Gottheit beschrieben (s. Weibliche Ganzheit 3-in-1).

Was ist die Bedeutung der JUNGFRAU?

Die Jungfrau steht als Symbol für die wunderwirkende Kraft reiner Liebe und für das Potenzial.

  1. Das Potenzial kann alles sein, ist aber nichts Konkretes. So wie eine Jungfrau Mutter eines Kindes mit braunen, grünen oder blauen Augen werden, je nach Samen, der sie befruchtet. In der Terminologie der Quantenphysik entspricht das Potenzial dem «Meer aller Möglichkeiten». Quanten, die nicht in Gebrauch sind, «schwimmen» als «Wellen» in einem «Meer» aus virtueller Energie und potenzieller Information. Werden sie von Bewusstsein (Geist, Information, «Samen») getroffen, schalten sie auf Realität.
  2. Als reine Liebe entspricht die Jungfrau dem Äther, dem alles verbindenden, unsichtbaren göttlichen Element, das alles umgibt und alles verbindet. Die Liebe ist die Kraft, welche die Grenzen von Raum und Zeit überwindet, denn sie währt ewig. Sie allein kann die ultimativen Gegensätze vereinen und so den Impuls des Geistes in die lebendige Materie bringen. Aus der Einheit von Geist und Materie entsteht neue Realität.

Die neue Realität ist durch das Kind, das geboren wird, symbolisiert.

[S. Die Jungfrau – Wunder wirkende Liebe und Potenzial und Die Erschaffung neuer Realität – Frucht der Ganzheit.]

Was ist die Bedeutung der «jungfräulichen Geburt»?

Die Kirche hat das Dogma der „jungfräulichen Geburt“ aufgestellt, an die man «glauben» muss, um ein guter Christ / eine gute Christin zu sein.
Um mit diesem Thema weiterzukommen, kann man die provokative Frage stellen: Wer entjungferte Maria, die Verlobte des Josef?
Das Dogma selber bietet dazu eine klare Antwort: Die Entjungferung geschah durch das Kind, das geboren wurde, durch den Sohn, Jesus Christus. (Denn spätestens bei der Geburt muss das Hymen, das anatomische Zeichen der Jungfräulichkeit, durchbrochen worden sein.)

Mit anderen Worten: Der «Sohn» entjungferte die Jungfrau und machte sie zur Mutter.
Betrachtet man den SOHN als Symbol, dann macht dies durchaus Sinn.
Denn der «Sohn» hat zwei bildhafte, übertragene Bedeutungen:

  1. Der Sohn symbolisiert den Phallus des Mannes, denn in diesem ist die Potenz, in der Frau einen leibhaftigen Sohn zu zeugen. Damit steht er für das Glied des Mannes, durch welches er in den Schoss der Frau eingeht. (Jesus gilt übrigens – auch in den Augen der Kirche – unverkennbar als der leibliche Sohn des Josef, denn dessen Stammbaum wird auch als der Stammbaum von Jesus angeführt.)
  2. Der «erstgeborene» Sohn symbolisiert auch die Beziehung der Frau zum Mann als ihr Das Kind steht in Überlieferungen immer wieder auch stellvertretend für die erste Frucht der Liebe zwischen Mann und Frau, welche eben die Beziehung selber ist.

(Für weitere Ausführungen zu diesen Gedanken s. Die Weihnachtsgeschichte und ihre Symbole).

Was sind die GÖTTER?

Menschliche Charaktereigenschaften

Mythologische Götter repräsentieren als Modell verschiedener menschlicher Charaktereigenschaften als Ur-Typen und fungieren darum auch als Archetypen. So stellt die JUNGFRAU rein Liebe dar, der Gott der Luft symbolisiert strümisch-invasive Macho-Männlichkeit, die Göttin der Liebe Weiblichkeit in ihrem positiven Aspekt und der Vater steht für Weisheit und freundliche Warmherzigkeit.

Abschreckendes Beispiel oder Idol

So können die Götter als Archetypen dem Menschen zu Bewusstsein verhelfen («So bin ich nicht und will ich nie sein!»). Wenn sie jedoch angebetet werden, werden sie zur Identifikationsfigur. Denn was der Mensch verehrt, das verinnerlicht er und eignet sich diese Eigenschaften an, indem er zulässt, dass sie sein Leben prägen. Zum Beispiel: Mit der offenen Verehrung des stürmischen Gottes der Luft als der oberste Gott in Babylon, begannen die Menschen jugendliche, eroberungswütige und unterdrückende Männlichkeit zu verherrlichen (s. Einführung ins babyonische Gilgamesh-Epos).

2. ARCHETYPEN als universale und kulturübergreifende SYMBOLE
Was bedeutet der Archetyp des Vaters?

Der VATER: Rettende, heilende Liebe

Rettende Liebe

Der Vater als Gott der Weisheit kommt schon in der sumerischen Mythologie vor. Er begibt sich in die Unterwelt, um dort neues Leben zu initiieren. Auch ist er voll Verständnis für das Leiden der Frau und des Grossen Weiblichen, des Lebens selbst.
So rettet er auch die (Göttin der) Liebe aus der Unterwelt, die am dritten Tag aufersteht und ins Leben zurückkehrt (s. Die sumerische Mythologie von Inanna, der Göttin der Liebe).

Mit diesen Eigenschaften entspricht er dem biblischen Vater-Gott.

Gott der Weisheit

Weisheit ist Wissen gepaart mit Liebe. Als Gott der Weisheit und symbolisiert der Vater das liebende Bewusstsein. Er ist schöpferische und Impuls gebende geistige Kraft, welche Materie bewegt und aus dem Potenzial neue Realität initiiert.

[S. Vater und Mutter – Geist und Materie und Das Bewusstsein und das Unbewusste und Die Erschaffung neuer Realität.]

Archetyp für positive Männlichkeit

Als Archetyp hat der VATER per Definition Liebe, denn er hat sie durch die Beziehung zu seinen Kindern gelebt. Und reine Liebe hat der Vater durch die gute Beziehung zu seiner Tochter (JUNGFRAU) gewonnen (denn Sex ist nicht das Thema). Mit ihr hat er auch seine innere Frau und damit seine weiblichen Anteile integriert. (Die Liebe ist die weibliche Seite des Geistes). Damit hat der Vater seine Seele und die Liebe errungen und ist voll Verständnis und Warmherzigkeit.

Der SOHN des Vaters – Kraft und schöpferische Potenz

Der Vater geht durch seinen SOHN in die lebendige Materie ein, um darin durch den Samen (des Wortes) der Liebe, die neue Realität der Liebe anzustossen. (Grundsätzlich steht der SOHN als Archetyp für die Kraft des VATERS und symbolisiert damit auch die Potenz, einen Sohn zu erzeugen (also den Phallus; s. Männliche Ganzheit 3-in-1, Vater – Sohn – Geist).

So hat der Vater zwei sehr unterschiedliche Söhne:

Der verkehrte Sohn: der unkontrollierte Trieb

Der verkehrte Sohn des Vaters symbolisiert den Trieb. Er will sich nicht hingeben, sondern strebt Macht an, um nehmen zu können. So verfolgt er seine eigenen Interessen, macht was er will, konsumiert, wo er kann, und unterwirft das Weibliche (das Land und die Frauen). Dieses Verhalten führt zum Tod, nämlich zum Sterben von Beziehungen und zum Verheizen von Ressourcen.

Der gehorsame Sohn: Hingabe an das grosse Weibliche

Auf der anderen Seite gibt sich der gehorsame Sohnes gemäss dem Willen des Vaters dem Weiblichen und damit dem Leben selbst hin. Er fürchtet den Tod nicht, sondern überwindet ihn in der Kraft der Liebe und vertraut in das (ewige) Leben.
Jesus bezeichnete sich als «der gute Sohn des Vaters», der mit ihm eins war und ihm (bis zum Äussersten) gehorchte (Joh 10,30 und 15,9).

[S. Christus / Messias, der Gesalbte.]

 

Befreiung aus der Gebundenheit an die Materie und Auferweckung vom Tod

Das liebende Bewusstsein überwindet den Trieb. So befreit der Vater aus der Knechtschaft unter den Trieben und der Materie. – Wie C.G. Jung formulierte:

Der Vater ist Vertreter des Geistes, welcher sich der Triebhaftigkeit hindernd in den Weg stellt.[4]

Die Bibel sagt:

Die Warmherzigkeit des Vaters ist groß. Waren wir doch einst in Negativität gefangen und darum wie tot, so hat er durch seine Liebe aufgeweckt, sodass wir in Christus leben werden. (Eph 2,4 f. wörtlich im Bibelserver)

[S. Der Vater – ein freier Text.]

Das grosse Weibliche in der Unterwelt – was bedeutet dies?

Die Unterwelt

Die Unterwelt ist ein Bild für den Bereich des Unbewussten, der Schatten und des Todes, aber auch für Läuterung und Geburt des Neuen.

Das grosse Weibliche

Das grosse Weibliche ist ein Symbol für die lebendige, empfangende und Realität gebärende Materie, ja für das Leben selbst. Dazu gehören sowohl das Potenzial wie auch die lebendige Realität (in Form von Wellen und Quanten, symbolisiert durch Jungfrau und Mutter).
[S. Die Jungfrau – Wunder wirkende Liebe und Potenzial]

Damit beinhaltet das grosse Weibliche also konkret (neben dem «Meer aller Möglichkeiten» als das Potenzial) alle Frauen, alle Menschen, die ganze Erde, ja die ganze Schöpfung.
[S. Das Grosse Weibliche in der Unterwelt.]

Neue Realität aus der Einheit von männlich und weiblich

Die lebendige Materie reagiert auf schöpferische Impulse des Bewusstseins («männlich») und bringt entsprechend neue Realität hervor. Konkret reagiert sie auf Unterdrückung mit Auflehnung und Empörung, Revolten und Aufstand. Liebe hingegen wird mit Vertrauen beantwortet, sodass Impulse bereitwillig in neue Wirklichkeit materialisiert werden (Geburt, Wachstum, Ausführen von Weisungen wie Bau von Strassen …).
[S. Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität.]

Das Weibliche in der Unterwelt

Nun erzählen bereits die ältesten menschlichen Überlieferungen, (über 4000 Jahre alt), dass das grosse Weibliche in die Unterwelt geraten ist – und zwar als Reaktion darauf, dass in der irdischen Existenz Macht statt Liebe herrscht.
[S. Der sumerische Schöpfungsbericht.]

Der begrenzte Mensch

Die Konsequenz davon ist allem voran, dass das Leben selbst ausserhalb des Bewusstseins des Menschen liegt. Der Grund dafür ist, dass der Mensch mit seinem Bewusstsein durch Macht korrumpiert worden ist [s. Der biblische Sündenfall-Bericht.]

Deshalb hat er keinen Zugriff auf das schöpferische Potenzial und ist auch seine Lebenszeit beschränkt (damit er nicht noch mehr Schaden anrichten kann).
[S. Die Vertreibung aus dem Paradies.]

Die irdische Situation als Chance der Bewährung

Der wahre Heldenweg des Menschen, zu welchem die Überlieferungen aufrufen, besteht darin, der Versuchung der Macht zu widerstehen und stattdessen den Weg der Liebe zu wählen.
Die Liebe fürchtet die Unterwelt nicht, sondern gibt sich mutig in die Schatten der Existenz hinein, um die darin gebundenen Ressourcen freizusetzen. Sie überwindet sogar den Tod und ermöglicht so den Zugang zum ewigen Leben (s. Vom Ego zum Selbst).

Die neue Schöpfung der Liebe

Sie kommt die Liebe des Vaters mitten hinein in die Dunkelheit der Materie und sät darin den Samen für die neue, umfassende Existenz.

[S. Das Grosse Weibliche in der Unterwelt.]

 

Wer oder was ist Lilith?

Lilith, die dunkle Jungfrau: starke, aber auch zornige Weiblichkeit

Lilith wird schon in der sumerischen Überlieferung erwähnt als die dunkle Jungfrau, denn der Name kommt von Lil = Wind und ITU = dunkel (s. Inanna, Lilith und der Baum, Episode 2). Als solche stellt sie die Schattenseite von Inanna, der Göttin der Liebe dar (von NIN = Göttin und AN-NA = die vom Himmel herabstieg). Die Schattenseite der Liebe ist die Macht und ihr weiblicher Aspekt bedeutet Verführung und Verblendung. Dies wird auch schon in der Kunst thematisiert. So wird im Burney-Relief (ca. 1800 v. Chr.) «die Königin der Nacht» dargestellt, eine nackte Frau mit makellosem Körper, die auf Löwen steht und von Eulen flankiert ist, beides sind Jäger der Nacht.

Lilith, Adams erste Frau

Gemäss der jüdischen Überlieferung war Lilith Adams erste Frau, die nicht die Unterliegende sein wollte (im wahrsten Sinn des Wortes). Sie wurde aber dennoch zu Boden gedrückt, wurde zum Dämon und flog ans Rote Meer. Dort soll sie mit einem männlichen Dämon namens Samael kopuliert und unzählige Kinder gezeugt haben, die aber alle starben. Auch soll sie die Männer in ihren nächtlichen Träumen heimsuchen.

Es sind starke Bilder, die nach einer Antwort schreien.
[S. Ich bin Lilith, die dunkle Jungfrau.]

Ein Dämon? – Was ist ein Dämon?

Ein Dämon ist ein Geist oder anders gesagt ein personifizierter negativer geistiger Inhalt (Archetyp), der Menschen beeinflussen und sie in seinen Sog ziehen kann. Während Lilith einen Archetyp für negative Weiblichkeit stellt (als die negative Anima, stellt der Teufel, Satan oder Samael negative Männlichkeit dar; s. Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper.)

Schmerz und Zorn aufgrund von Verletzung

So erzählen bereits die ersten Überlieferungen davon, dass Weiblichkeit aufgrund von Verletzung in Negativität aus Unbewusstheit (bildhaft in die Unterwelt) geraten ist. Es handelt sich dabei um ein kollektives menschliches Problem, Erbsünde genannt, welche den Fluch über den Menschen bezeichnet. Sie bedeutet, dass die Liebe gestorben ist und darum das grosse Weibliche, das Leben selbst in Leiden und Tod gefangen ist (s. Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt).

Auferstehung weiblicher Liebe und Kraft durch Integration der Schatten

So stellt Lilith weibliche Kraft aus dem Schatten dar, die noch integriert werden muss (s. Die Integration des Schattens: der Weg durch die Unterwelt). Denn die Jahrtausende währende Unterdrückung und Unterwerfung der Frau haben sich zu einen starken weiblichen Schmerzkörper zusammengeballt, welcher heute im Zorn vieler Frauen auf Männer zum Ausdruck kommt (s. Garbatis Medusa und #MeToo).

 Schliesslich hilft aber auch gerade diese Energie, die reine Liebe zu retten und (vor dem Bösen) zu bewahren, wie in Disneys Dornröschen-Interpretation “Maleficent, die dunkle Fee” und “die Mächte der Finsternis” mit Angelina Jolie zum Ausdruck kommt. [S. Maleficent als Dornröschen-Interpretation und Die dunkle Fee als Schicksalsgöttin.]

[S. Lilith: verstörende Weiblichkeit und die Macht der Frau.]

HÖLLE: Warum wurde aus der Schicksalsgöttin die Hölle?

Starke machtorientierte Männlichkeit, welche das Weibliche unterdrückte und ausbeutete, verteufelte zugleich starke Weiblichkeit. In Auflehnung gegen jede höhere Ordnung wurde der berechtigte Zorn der mächtigen Schicksalsgöttin und Herrin der Unterwelt zur Hölle mit ihren Feuerqualen.

Dies spielte wiederum der Macht in die Hand, denn damit konnte man die Menschen in Angst und Schrecken versetzen und sie noch besser manipulieren. Durch solche Verfremdungen wurde letztlich die Kraft Mythen geschwächt, welche ursprünglich das Vertrauen der Menschen in das Gute und in einen höheren Sinn vermitteln wollten.

Dieser Antwort liegen die folgenden Gedanken zugrunde:

1. “Hel” oder Frau “Holle” für die Göttin und die Hölle

Das Wort Hölle steht mit dem Namen «HEL» in Verbindung, dem Namen einer germanischen Unterweltsgöttin. Auch in «Frau Holle» klingt das Wort «Hölle» an.  Sie ist eine der wenigen Spuren der großen Schicksalsgöttin, die in Märchen noch zu finden ist. Sie belohnt jene, die Gutes tun und bestraft die Übeltäter.

2. Manifestation des Schicksals in der Materie

Die grosse Göttin als Archetyp für die Lebenskraft in der Materie symbolisiert in ihrem dritten Aspekt die Naturgewalten (zum Beispiel Vulkane) und das Schicksal (s. Weibliche Ganzheit – die Göttin, Weiss / Rot / Schwarz). Sie gibt jedem Menschen, was er verdient und zwar in Form seiner Lebensumstände und seines Schicksals.
Sie ist Leben spendend, kann aber auch vor Zorn rasen und sehr destruktiv wirken.

3. Furcht vor Strafe

Kein Wunder fürchtet der Mensch der Macht vor dieser Kraft. Tief unten weiss er nämlich, dass seine Übeltaten nicht ungestraft bleiben. Eine starke Auflehnung dagegen kommt schon im babylonischen Gilgamesh-Epos zum Ausdruck. Die Göttin selber wird darin als Hure beschimpft und der Himmelsstier wird erschlagen. Ansonsten kommen darin keine starken Frauenfiguren mehr vor, sondern höchstens noch Monster. Doch die Strafe bleibt für Gilgamesh nicht aus …

4. Das Schicksal: Scheinbar Böses führt zuletzt zum Guten

Die moderne Dornröschen-Interpretation von Disney, Maleficent (mit Angelina Jolie), greift dieses Thema auf. Sie stellt die böse Fee als die gute dar, welche allen Grund hat, mit dem ungerechten König zornig zu sein. Als Schicksalsgöttin stellt sie den Fluch, aber auch die Wiederbelebung der Prinzessin durch den Kuss dar.

GEORG, der Drachentöter: Was bedeuten roter Mantel und weisses Pferd?

Der Heilige Georg ist «heilig», weil er Ganzheit erreicht hat. Der Weg des Mannes zu  Ganzheit ist durch die Abfolge der Farben Rot, Weiss und Schwarz symbolisiert. Rot steht dabei für stürmische Jugendlichkeit, Weiss für rettende Hingabe aus Liebe und Schwarz für den Tod. Dieser bedeutet allem voran die Überwindung des Egos, wodurch Ganzheit und das ewige Leben erlangt wird (s. Vom Ego zum Selbst).
Eine nordische Sage beschreibt ausführlich diesen Weg des Helden. Er träumt als Jüngling von einer wunderschönen Jungfrau in weissem Kleid. Nach drei Jahren rettet er eine Frau vor einem furchterregenden Drachen. Nach sechs Jahren gewinnt er den roten Mantel, der ihn vor verzehrendem Feuer schützt. Nach 9 Jahren gewinnt er das weisse Pferd, das ihn über himmlische Pfade trägt. Zuletzt besiegt er den schwarzen Riesen und gewinnt die Jungfrau und das ewige Leben. Wie er dies alles vollbringt und was es zu bedeuten hat, siehe:

[Ritter Georg und die Jungfrau – 1.]

12: Was ist die besondere Bedeutung der Zahl Zwölf?

Die Zwölf – ein mächtiges Symbol für Ganzheit

In menschlichen Traditionen und Überlieferungen erscheint die Zwölf immer dort, wo Ganzheit dargestellt werden soll:

  • Das Jahr besteht aus 12 Monaten.
  • 12 Tierkreiszeichen werden zwölf Monaten oder Jahren zugeordnet (China).
  • Tag und Nacht sind in 12 Stunden unterteilt.
  • 12 Geschworene fällen das Urteil.
  • Im Märchen Dornröschen gibt es 12 goldene Teller und 12 Feen.
  • Im Märchen von Aladin sind 12 silberne Schalen gefüllt mit Speisen.
  • 12 Götter herrschen im griechischen, germanischen und nordischen Götterhimmel.
  • Gemäss der jüdischen Überlieferung bilden 12 Stämme das Volk Israel, und 12 Jünger von Jesus begründeten das Christentum.

[Mehr: Die Zwölf und die Dreizehn im Überblick.]

12 = 4 x 3 Ganzheit: Die innere Familie in Harmonie

Die Ganzheit der Zwölf steht für Liebe und Harmonie im Bereich der Beziehungen, welche sich auf das ganze Dasein konstruktiv und erfüllend auswirkt.
Die Familie, die den Fortbestand der Menschheit sichert, besteht aus VATER, MUTTER, TOCHTER und SOHN. Jeder dieser vier ARCHETYPEN,  ist in sich selber ganz, wenn er dreifach abgestützt ist: (s. Gott, Ganzheit, 3-in-1).

Die Ganzheit der Zwölf lässt sich also folgendermassen aufschlüsseln:

12 = 4 x 3

Die Zahl Zwölf setzt sich aus Vier und Drei zusammen:

Zwölf bedeutet mit anderen Worten, dass jeder der vier Aspekte des Menschseins dreifach abgestützt ist. Damit ist göttliche Ganzheit erreicht, die ins ewige Leben hinüberträgt (s. Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich). 

[Mehr: Die die innere Familie und die Ganzheit der Zwölf.]

13: Warum gilt die Dreizehn als Unglückszahl?

Die Dreizehn ist ein Symbol für den Schatten, das Ego oder die Schlange im Paradies.

Die 13 – der Schatten der Ganzheit der 12

Die Dreizehn symbolisiert das, was ausserhalb der Ganzheit der Zwölf liegt. Sie stellt mit anderen Worten das dar, was ausserhalb des Bewusstseins, nämlich im Unbewussten, im Schatten liegt.
So ist die Dreizehn ein Symbol für das Ego als die negative Identität der Trennung, welche zum Beispiel auch durch die Schlange im Paradies dargestellt ist.

Trennung von der Einheit und Ganzheit aus Mangel und Defizitempfinden

Sitzt das Ego anstelle der Liebe in der Mitte des Lebens auf dem Thron, dann zerfallen Einheit und Ganzheit in Einzelstücke. Die Vertreibung aus dem Paradies ist ein Bild dafür, dass der Mensch in eine gebrochene Realität hineingeboren wird, in welcher Mangel, Krankheit und Tod eine Realität sind. Diese führen wiederum zu Misstrauen aus einem Mangel an Liebe und zu einem Streben nach Macht (um nehmen zu können, was fehlt; s. Die Erbsünde als kollektives menschliches Problem).

So findet sich der Mensch in Mangel und Defizitempfinden. Er fühlt sich vom grossen Ganzen getrennt, erfährt Trennung auch von seinem Gegenüber und sogar in sich selbst, indem es Dinge gibt, die er an sich ablehnt. Weil er nicht an Liebe und Vergebung glaubt, muss er alles, wofür er sich schämt, zudem leugnen und in den Schatten des Unbewussten verdrängen.

So bringt die 13 aus der Negativität im Schatten (Angst, Defizitempfinden oder Neid) wiederum negative Gedanken, Worte und Taten und damit Unglück ins Leben.

[S. Die Zwölf und die Dreizehn im Überblick.]

50: Was bedeutet diese Zahl und was hat sie mit Pfingsten zu tun?

Überwindung der Negativdynamik

Das Wort Pfingsten kommt von griechisch pentecosté und bedeutet 50. Im Judentum wird 50 Tage nach Pessach das Erntedankfest (Chawuot) gefeiert, im Christentum 50 Tage nach Ostern Pfingsten.
Denn die Zahl 50 hat eine wichtige symbolische Bedeutung. Sie steht für die Überwindung der Negativdynamik in der Materie in ihren 49 Aspekten oder in 49 «Tagen». Damit ist Ganzheit (7) in der vollendeten Schöpfung der Sieben «Tage» erreicht (7 x 7 = 49).

[S. auch Die Versuchungen von Jesus.]

Das Friedensreich Gottes

Darum ist die 50 mehr als ein Jubiläum. Sie symbolisiert das Neue, welches die unvollkommene irdische Realität ablösen wird, nämlich das Friedensreich Gottes, das der Messias aufrichten wird.

Die christliche Lehre besagt, dass an Pfingsten der Heilige Geist Gottes über die versammelten und betenden Jünger ausgegossen wurde. Dies gilt als «Vorauszahlung» oder Angeld für das künftige Friedensreich.

Führung, Kraft und Vollmacht für die Menschen

So wirkt die göttliche Kraft durch den Geist Gottes seit Pfingsten in jeder Person, die dafür offen ist, indem er tröstet, unterweist, führt und dieselbe Vollmacht verleiht, wie Jesus selbst sie hatte.
Es ist dieses Ereignis, das Kommen des Heiligen Geistes, das an Pfingsten gefeiert wird.

[S. Der Heilige Geist und 50, Pfingsten und Prophetie.]

3. CHRISTUS und der Teufel
Christus und der «Anti-Christus»: Was bedeutet diese Unterscheidung?

Christus ist der Gesalbte, der in Liebe in die Materie eingeht, um darin die neue Realität der Liebe zu erzeugen. Das grosse Weibliche (die lebendige Materie, das Volk) bestätigt den Auserwählten durch die Salbung. Sie ist dabei das Zeichen der Bereitschaft, dass das Weibliche, die lebendige Materie, willig ist, den Auserwählten in Liebe aufzunehmen (und steht in Analogie zur Scheidenflüssigkeit der Frau).

Der Anti-Christus der Anti-Gesalbte, mit anderen Worten derjenige, der mit Gewalt eindringt, ohne dass die Salbung da ist. Er unterwirft das Weibliche (die Frauen, das Volk, das Land), indem er es tyrannisiert und traumatisiert. Er ist der Vergewaltiger, der rücksichtslose Herrscher und Despot, der kommt, um zu stehlen und Leben zu nehmen. Er wird in den Mythen durch den Gott der Luft symbolisiert und stellt den negativen Antrieb in der Materie dar (s. Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper).

[Mehr s. Christus / Messias, der Gesalbte]

Christus / Messias, der Gesalbte – Was bedeutet dieser Titel?

Die Bezeichnung “Messias” kommt von hebräisch Moshiach, die Bezeichnung “Christus” kommt von griechisch Christos. Beide Wörter bedeuten «Der Gesalbte». Die Salbung ist das Zeichen dafür, dass das Weibliche bereit ist, den Auserwählten in Liebe zu empfangen. Er geht in die lebendige Materie ein und sät darin den Samen des Wortes der Liebe (Weisung, Instruktion). So stösst er das Neue an, initiiiert beziehungsweise gibt den Impuls für das, was werden soll.

[Ausführlich dazu s. Christus / Messias, der Gesalbte.]

Wer war JESUS CHRISTUS?

Jesus Christus war ein jüdischer Gelehrter (Rabbi) mit namens Joshua oder Jehoshua (griechisch: Jesus) und der Gründer des christlichen Glaubens.
Der Name Jesus kommt von aramäisch Jeshua. Der Name wird mit dem Wort für «retten» oder «befreien» in Verbindung gebracht. Das griechische Wort Christos ist die Übersetzung des hebräischen Wortes Meshiach («Messias») und bedeutet «Gesalbter».
Jesus Christus bedeutet also: “gesalbter Retter“.

Jesus Christus nahm für sich in Anspruch, das kollektive menschliche Problem der Menschen und der Schöpfung zu lösen und sie von Sklaverei, Krankheit und Tod zu erlösen. Er gab sich mit bedingungsloser Vaterliebe (“im Namen des Vaters”) an die lebendige Materie hin und säte darin den Samen des Wortes des Vaters, um eine neue Schöpfung der Liebe zu initiieren. Zeichen und Wundertaten waren das Zeichen seiner “Salbung“, nämlich seiner Auserwähltheit und Legitimation durch das grosse Weibliche (das Leben in der Materie).

Ein zentraler Gedanke dabei ist:
Diese neue Schöpfung überwindet den Tod, weil sie aus der Liebe geboren ist, die stärker ist als der Tod. So wird die irdische, vergängliche Existenz in eine neue, geistige, ewige Existenz der Liebe transformiert.

Warum musste Jesus Christus sterben? – Und was hat das mit mir zu tun?

Warum musste Jesus Christus sterben?

Die kirchliche Lehre sagt: Jesus Christus starb wegen «unseren Sünden und Vergehungen». Doch was hat das konkret zu bedeuten? Musste er sterben, weil ich gestern eine Notlüge von mir gab und müsste ich jetzt deswegen auch noch wegen ihm ein schlechtes Gewissen haben?

Zur Frage, warum Jesus sterben musste, gibt es zwei unterschiedliche Zugänge, welche das Ganze erhellen. Der eine ist die mythologische Betrachtungsweise, welche von einer gefallenen Existenz spricht. Der andere Zugang ist die symbolisch-archetypische Bedeutung der Erschaffung von neuer Realität gemäss dem Akt der Zeugung eines Kindes.

[S. Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität.]

Nun zu den beiden Möglichkeiten, die obige Frage zu beantworten:

1. Der mythologische Zugang: Erlösung des Lebens aus der Unterwelt

Ein kollektives Problem: Die Schöpfung in der Unterwelt

Die Überlieferungen sprechen davon, dass die Schöpfung, welche als lebendige Materie das grosse Weibliche darstellt, in der Unterwelt ist. Dies ist das Reich der Schatten und des Todes, welches die Tatsache der Sterblichkeit und Unbewusstheit des Menschen aufgrund von Angst und Negativität («Sünde») bildhaft darstellt.

[S. Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt; Der sumerische Schöpfungsbericht und Die grosse Erbsünde und der Fluch.]

Der Weg in die Unterwelt: nur über ein Sterben

Will der Vater in seinem liebenden Bewusstsein die Schöpfung retten, dann muss er sich also auf den Weg dahin begeben, wo sie sich befindet, das heisst ins Reich der Schatten und des Todes. Dieser Weg führt über das Sterben.
Wer würde das freiwillig auf sich nehmen? Nur wer weiss, dass das Leben selbst nicht sterben kann. Dies bedeutet das Vertrauen, dass die Seele, die immateriell ist, bestehen bleibt, auch wenn der Körper zerfällt. Hinzu kommt die Zuversicht, dass das vollkommene Bewusstsein (die göttlich-geistige schöpferische Kraft) auch wieder neue Materie, einen neuen Körper «anziehen» kann.

Der Same des Wortes und die neue Schöpfung

«Jesus Christus» bedeutet «gesalbter Retter». Er steht für Hingabe aus Liebe und für den gehorsamen Sohn des Vaters. In seiner Kraft begibt sich der liebende Vater in die Unterwelt, dorthin, wo das Leben selbst in Angst vor dem Tod «gefangen» ist und die Liebe gestorben ist.
Er befreit es, indem er den Samen des Wortes von der Liebe des Vaters sät, die stärker ist als der Tod. So initiiert er in der Dunkelheit und Unbewusstheit der materiellen Existenz eine neue geistige Schöpfung, die zum Licht des liebenden Bewusstseins hinwächst. Dieses ist eins mit dem Geist des Vaters, der ewig ist (s. Das Selbst).

2. Der symbolische Zugang: Die Zeugung neuen Lebens

Die Erschaffung von neuem Leben und neuer Realität vollzieht sich im kollektiven Kontext nicht anders als auf der menschlich-körperlichen Ebene. Das bedeutet, der (künftige) Vater geht mit Liebe in die lebendige Materie (Jungfrau als Potenzial oder Mutter als Realität) ein, um darin den Samen zu säen, welcher die neue Schöpfung initialisiert.

[S. Weibliche Ganzheit – die Göttin, Weiss / Rot / Schwarz.]

Er handelt dabei in der Kraft seines Sohnes, der seine Potenz symbolisiert (denn in ihm ist das Vermögen, einen Sohn zu erzeugen). Der Sohn sät – im Sterben der Kraft oder Potenz den Samen (des Wortes) in der Materien. Was jeder weiss und was darum als «Naturgesetz» erscheint, ist: die Kraft oder Potenz, die bei diesem Akt «stirbt», wird auch wieder aufstehen.

[S. Männliche Ganzheit, Gott, Vater – Sohn – Geist.]

Und was hat das mit mir zu tun?

Noch eine Bemerkung zur Frage am Anfang: Die Botschaft vom Sterben und der Auferstehung gibt Kraft und Hoffung, doch es ist es letztlich die Verantwortung jedes Einzelnen, sich der Macht zu enthalten und stattdessen die Realität der Liebe zu leben. (Dies kommt einem Sterben des Egos gleich; s. Vom Ego zum Selbst.)

Was ist die SALBUNG?

Die Salbung bedeutet schöpferische und göttlich autorisierte Vollmacht, um in lebendige Materie (Volk, Potential und Realität) neue Realität anzustossen. Könige, Priester und Propheten liessen sich als Zeichen ihrer göttlichen Legitimation Öl über ihrem Haupt salben. Diese sybolische Handlung lehnt sich in seiner Bildsprache an den Akt der Zeugung eines Kindes an: Die “Salbung” der Frau ist das Zeichen ihrer Bereitschaft, den Geliebten zu empfangen. Er geht in  sie ein und sät im Sterben seiner Kraft den Samen zur Zeugung eines Kindes. Ebenso “sät” der Gesalbte in der lebendigen Materie, unter den Menschen, sein Wort (Impuls, Befehl), welches die Erschaffung von neuer Realität bewirken soll.

[S. Die Salbung und der Heilige Geist und Christus / Messias, der Gesalbte.]

Wer oder was ist der TEUFEL?

Das deutsche Wort «Teufel» kommt von griechisch diabolos, was «Auseinanderwerfer» oder «Trenner» bedeutet. Die Trennung steht im Gegensatz zu «Gott», der für Ganzheit, Einheit und Versöhnung steht und in der Kraft der Liebe. (Diese allein vermag die ultimativen Gegensätze Geist und Materie / männlich und weiblich zu einen.)

In den menschlichen Überlieferungen wird der Teufel durch den Gott der Luft symbolisiert. Dabei hat er die Funktion des negativen Antriebs (Animus) in der Materie aus Mangel, Defizit, Schmerz und Angst (s. Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper). Negativität trennt den Menschen von seiner Verankerung in der Liebe. Er verliert sein Vertrauen in das Gute und gerät darüber in Misstrauen und Isolation. Die Folge ist Trennung vom Grossen, Ganzen, von anderen Menschen und auch im Menschen selber (s. Das Ego – die Identität der Trennung.)

Was hat der Gott der Luft mit dem Teufel zu tun?

Stürmische, invasive Männlichkeit als negativer Antrieb in der Materie

Das deutsche Wort «Teufel» kommt von griechisch diabolos, was «Auseinanderwerfer» oder «Trenner» bedeutet. Die Trennung steht im Gegensatz zu «Gott», der für Ganzheit, Einheit und Versöhnung steht und in der Kraft der Liebe. (Diese allein vermag die ultimativen Gegensätze Geist und Materie / männlich und weiblich zu einen.)

In den menschlichen Überlieferungen wird der Teufel durch den Gott der Luft symbolisiert. Dabei hat er die Funktion des negativen Antriebs (Animus) in der Materie aus Mangel, Defizit, Schmerz und Angst (s. Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper). Negativität trennt den Menschen von seiner Verankerung in der Liebe. Er verliert sein Vertrauen in das Gute und gerät darüber in Misstrauen und Isolation. Die Folge ist Trennung vom Grossen, Ganzen, von anderen Menschen und auch im Menschen selber (s. Das Ego – die Identität der Trennung.)

4. GEIST
Gibt es GEISTER? - Was sind Geister?

Als «Geister» können personifizierte geistige Faktoren bezeichnet werden, welche Ideen, Inhalte und Vorstellungen transportieren, die vom Menschen in seinem Denken und Fühlen Besitz ergreifen und so sein Verhalten und Handeln prägen.
Es gibt «gute» geistige Inhalte – «gute Geister» und es gibt schlechte geistige Inhalte «böse Geister». Sie vermitteln z.B. Inhalte wie: «Niemand liebt mich, ich bin ganz alleine auf der Welt, darum muss ich für mich selber kämpfen…» Oder auf der anderen Seite: «Du bist geliebt und zu einer besonderen Aufgabe berufen, die nur du -in deiner Einzigartigkeit – erfüllen kannst.»).

[Mehr s. diese Artikel: Archetypen / Animus und Anima, der männliche und der weibliche Geist / Der Animus, Antrieb in der Materie / Der Trieb.]

Wer oder was ist der Heilige GEIST?

Der Heilige Geist ist der Geist der Heiligkeit und der Ganzheit („Heil“). Er beinhaltet sowohl die männliche Seite des Geistes (Kraft, feurige Leidenschaft) wie auch die weibliche (Liebe, Vergebung, Verständnis und Verständigung). 

Hebräisch RUACH bedeutet Hauch. In Ruach sind aber viele unterschiedliche geistige Aspekte vereint, weibliche wie männliche. Er beinhaltet Naturgewalten, Sturmwind, Kraft, Zorn, Mut als Eigenschaften der Grossen MUTTER und  Weisheit, Wahrheit, Rat, sanfte Liebe als Eigenschaften des Grossen VATERs,

[S. Vater und Mutter – Geist und Materie und  Ganzheit – Gott 3-in-1].

An Pfingsten kam der Heilige Geist über die versammelten Menschen. Er manifestierte sich durch einen Sturmwind (Kraft), durch Feuerflammen (Leidenschaft) und im Sprechen und Verstehen vieler Sprachen. Die daraus entstehende Begeisterung, die Einheit und das gegenseitige Verständnis können als Gegenbewegung zum babylonischen Turmbau angesehen werden. 

[S. Der Heilige Geist: Kraft, Vollmacht und Kommunikation.]

So gesehen ist der Heilige Geist ein Vorbote oder Pfand des Künftigen Friedensreiches, welches nach den Schrecknissen der Endzeit aufgerichtet werden wird.

[S. 50, Pfingsten und Prophetie.]

Was ist der menschliche GEIST?

Der menschliche Geist ist seine Fähigkeit, sich selber zu reflektieren (zu betrachten und zu kommentieren) und zu instruieren (sich selber Anweisungen zu geben, wie z.B. «Ich will meinen Ärger zurückhalten.»). Der menschliche Geist ist damit mit dem menschlichen Bewusstsein identisch (s. Bewusst und Unbewusst) und mit seiner Fähigkeit zur Abstraktion (von lateinisch übersetzt: wegziehen, abziehen). Der Mensch kann sich «im Geist» auf eine geistige Ebene zurückziehen, wo er aber mit einer Fülle von geistigen Impulsen konfrontiert wird, z.B.: «Man muss für sich selber schauen, damit man nicht zu kurz kommt!»» oder: «»Wenn dich jemand auf die Wange schlägt, halte ihm auch die andere hin!». Es ist die Aufgabe des Menschen, mit seinem Bewusstsein, die geistigen Impulse wahrzunehmen, und zu entscheiden, welchen er «glauben» und folgen will.

[S. Das menschliche Bewusstsein.]

Geist - Seele des Menschen: Was ist der Unterschied?

Die Seele ist der immaterielle Teil der Persönlichkeit, welche aus Wille, Verstand und Gefühlen besteht. Die Ausprägung dieser drei ist von Person zu Person verschieden (die einen sind eher verstandesorientiert, die anderen willensstark oder willensschwach, wieder andere eher gefühlsorientiert…).
Man kann die Seele nur wahrnehmen, wenn sie sich materiell manifestiert in Mimik, Gesten, Worten (Zungenbewegungen und Schallwellen) und Taten.
Ansonsten ist sie «unsichtbar» und nicht messbar und gehört damit zur geistigen Welt, zu welcher sie auch Zugang hat (mehr s. Was ist die Seele und wo im Körper befindet sie sich? und Der Mensch, 3-in-1, Körper-Seele-Geist).

5. GLAUBE, RELIGION, PARADIES
Was ist GLAUBE?

Glaube bedeutet Vertrauen und ist damit ein Ausdruck von Liebe. Wer liebt und sich geliebt weiss, vertraut. Wer vertraut, dass gute Kräfte im Leben am Werk sind, kann positiv im Leben stehen und wird eher positive Erfahrungen machen.
Der Glaube ist das einzige «Sinnesorgan» für die geistige Realität, für die Ebene des Geistes. Der Glaube und das liebende Bewusstsein sind identisch. In Überlieferungen wird der Glaube durch den König symbolisiert (s. Das Bewusstsein und das Unbewusste – König und Königin).

Was ist RELIGION?

Das Wort kommt von lateinisch RE-LIGIO, was Rückbindung bedeutet. Der Mensch muss in seinem egoistischen Trieb zurückgebunden werden, damit menschliches Zusammenleben in Frieden möglich ist. Religionen enthalten darum häufig Regeln, wie Menschen leben sollen, und knüpfen diese an einen «göttlichen Willen», um die universale Bedeutung der Regeln zu betonen. Religion kann mit Glauben zu tun haben, muss aber nicht. Die Religion ist die äussere Hülle. Der Glaube der Inhalt. Religion kann als Machtinstrument missbraucht werden.

Was ist oder war der GARTEN EDEN?

Das Wort kommt von sumerisch GuAnEdin. Sumer lag zwischen Euphrat und Tigris in Persien/Iran; sumerisch AN bedeutet «Gott» oder «göttlich», EDIN bedeutet Steppe, Gu steht für Land/Erde. Das Wort als Ganzes wird mit «begrünte Steppe» oder «Himmelsrand» übersetzt. Das Wort wurde zu hebräisch Gan Edin und zu deutsch Garten Eden.
Der Garten ist auch ein Symbol für den Schoss der Frau, in welchem Leben heranwachsen kann (s. Das Paradies, der Garten Eden – In Sumer).

Was ist das PARADIES?

Das Paradies ist zu einem Symbol für einen Zustand der Einheit und der Fülle geworden. Das Wort kommt vom persischen PARDES und bedeutet ursprünglich «Garten», «Tiergarten» oder «Lustgarten». Es handelt sich dabei um einen abgesonderten, geschützten Bereich, wie ein Garten (s. Das Paradies, der Garten Eden – in Sumer).

Was bedeutet die VERTREIBUNG aus dem Paradies?

Grenzen in der materiellen Realität

Die Vertreibung aus dem Paradies ist ein Bild für den Zustand des Menschen in der unvollkommenen irdischen Realität. Er begegnet darin Schwierigkeiten aller Art: Grenzen, Krankheit und Tod. Der Mensch kann sich zum Beispiel eine andere, bessere Realität vorstellen, aber er kann sie nicht mit seiner blossen Vorstellungskraft (im Geist) erzeugen. Er kann Veränderungen nur auf der physisch-materiellen Ebene herstellen, durch “Arbeit”.

Trennungen und negative Paardynamik

Dies führt zu Zweifeln und zur Frage, ob es überhaupt etwas anderes gibt. Der Mensch, der sich nicht als Teil des Grossen, sondern als getrennt ansieht, fühlt sich im Minus, im Mangel. Er tut sich schwer mit Liebe und Vertrauen. Er glaubt nur, was er sieht und fürchtet sich in vielen Belangen. Das ist die Geburtsstunde des Egos, der Identität der Trennung, welches sich über Negativität definiert und noch mehr Trennung erzeugt, indem es sagt: «Hier bin ICH, ganz allein. Niemand hilft mir. Ausseralb ist Feindesland!».
Der Tod und mit ihm das Ende der materiellen Existenz ist der äusserste  Ausdruck dieser Trennung.

[S. dazu Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange und Der Fluch und die Vertreibung aus dem Paradies: negative Paardynamik.]

Was ist eine VERSUCHUNG?

Was ist eine Versuchung?

Simpel formuliert ist eine «Versuchung» der Versuch, den Menschen vom «rechten Weg» abzubringen.
Im Menschen selbst sind sich widerstrebende Kräfte am Werk. Dabei handelt es sich um die beiden grundlegenden Gegensätze Liebe oder Macht. Sie wirken als «der gute oder der böse Trieb».

Anders formuliert verleitet eine Versuchung den Menschen zu egoistischem und triebhaftem Verhalten, mit welchem er anderen und auch sich selbst schadet.

Wie wirken Versuchungen?

Das Gefühl des Mangels

Versuchungen locken den Menschen, von seinen guten Vorsätzen abzuweichen und stattdessen seinen Trieben zu folgen, indem sie ihn von der Kraft der Liebe trennen und sein Vertrauen untergraben, weil sie einen Mangel suggerieren.
Je grösser der Mangel ist, umso kraftvoller wirkt die Versuchung.

Der Glaube jedoch, der in der Liebe wurzelt, kennt keinen Mangel, sondern ist voll Vertrauen, dass gegeben wird, was gebraucht wird.

[S. Überwinden in Versuchungen.]

Der Teufel als Versucher

Der Teufel, der Jesus in der Wüste versuchte, symbolisiert den Geist der Macht und auch den negativen Antrieb in der Materie aus Mangel. Diesen muss der Mensch zuerst überwinden, bevor er zur Fülle und Vollmacht durchdringt.

Durch 49 negative Faktoren zur Fülle der 50

Die Versuchungen der Macht sind durch 49 negative Faktoren dargestellt.

  • 40 davon symbolisieren körperliche Versuchungen in der irdischen Realität, symbolisiert durch die vier Elemente.
  • 9 weitere Faktoren symbolisieren die Überwindung der Versuchung der Macht im Bereich des Geistes.

 

[S. Die Versuchungen von Jesus in der Wüste.]

Von Ostern über Christi Himmelfahrt zu Pfingsten

Die 49 Faktoren kommen auch in den 49 Tagen nach der Auferstehung bis Pfingsten (was 50 bedeutet) zum Ausdruck. Dabei findet nach 40 Tagen Christi Himmelfahrt statt, welche darauf hinweist, dass nun mit den Versuchungen im Geist («Himmel») noch die letzten 9 Faktoren das Thema sind.

Wer die 49 überwindet, gelangt zur Fülle des Heiligen Geistes (des Geistes der Ganzheit) und zur Vollmacht über die Materie, symbolisiert durch die 50.  

[S. Die 50, Pfingsten und Prophetie.]

6. HEILUNG und ERLÖSUNG – aus der Knechtschaft ins gelobte Land
Wie entsteht NEUE REALITÄT?

Neue lebendige Realität entsteht aus der Vereinigung von männlich und weiblich. Der Impuls des Bewusstseins („männlich“) stösst in der lebendigen Materie („weiblich“) die Verwirklichung des Neuen an.
Dabei sind die Vier der Familie, Vater, Mutter, Tochter und Sohn beteiligt. Aus ihrer Einheit in Liebe entsteht das Neue. Der Mensch, der alle vier Aspekte integriert hat, gewinnt Ganzheit und Königsherrschaft im Leben und kann seine Realität frei gestalten.
Männliche Schöpferkraft ist initiierende Energie, welche den Impuls für das Neue setzt. Weibliche Schöpferkraft ist lebendige und Realität «gebärende» Materie. So steht auch die Zeugung und Geburt eines Kindes als Modell für die Erschaffung neuer Realität im grösseren Kontext, zum Beispiel in Herrschaftsgebilden (Staaten).

[Mehr s. Die Erschaffung neuer Realität – Frucht der Ganzheit
und Die Vier der Familie und die Entstehung neuer Realität.]

Wie kann der Mensch neue Realität erzeugen?

Dass der Mensch mit seinem Körper Materie beeinflussen und Neues herstellen kann, ist eine alltägliche Geschichte. Die Frage ist aber:

  1. Kann er mit seinem blossen Willen und Denken, also mit seiner Vorstellungskraft neue Realität erzeugen?
  2. Und wenn ja, was braucht es dazu?

 

Dazu ein paar Gedanken als Anregung für mögliche Antworten: 

  1. Grundsätzlich kann der Mensch neue Realität erzeugen, denn er ist mit einem schöpferischen Bewusstsein ausgestattet und damit «Gott gleich». Dem entspricht auch das quantenphysikalische Prinzip, dass alles durch Bewusstsein («männlich») entsteht. Die lebendige Materie («weiblich», bestehend aus Quanten als Potenzial oder Realität), ist darauf angelegt, den Impuls des Bewusstseins in Realität umzusetzen.
  2. Es gibt dazu aber eine Bedingung, die erfüllt sein muss: die Liebe. Neue Realität entsteht aus der Vereinigung von männlich und weiblich. Denn nur die Liebe hat die Kraft, die ultimativen Gegensätze Geist und Materie zu einem fruchtbaren Zusammenwirken zu einen. Sie bringt den Impuls des Bewusstseins in die lebendige Materie hinein. Im Heiligen Geist sind die beiden Kräfte vereint.

Aus dem Potenzial (symbolisiert durch die Jungfrau) entsteht so lebendige neue Realität (symbolisiert das Kind). Und damit wird – bildhaft gesprochen – die Jungfrau zur Mutter (s. Gott, weiblich).

Das Bewusstsein in Verbindung mit der Kraft der Liebe ist der Glaube. Er kann bekanntlich «Berge versetzen». Das liebende Bewusstsein ist mit dem Messias/Christus identisch.
Wer keine Liebe hat, braucht stattdessen Macht. Durch Zwang und Druck kann in der irdischen Realität zwar Materie manipuliert werden (Menschen, Land). Dann kommt aber anstelle der Liebe die «Magie der Macht» zum Tragen, die sich auf die Länge selber zu Tode läuft.

Mehr und ausführlicher zu diesen Themen in:
Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität

Vom Ego zum Selbst - von Tod zum Leben

Das Ego ist das „kleine Ich“, die Identität der Angst und der Trennung. Es ist die Existenz im Minus, ist «Nicht-Leben», nämlich ein Leben in und aus Negativität, Misstrauen und Mangel. Zwanghaft phobisch und ohne Vertrauen sieht ausserhalb von sich selber nur „Feindesland“. Es leugnet das grössere Ganze, und seine grösste Macht ist die Angst vor dem Tod. Es glaubt nur, was es sieht und es herrscht durch Erschaffung von «Tat-Sachen». Es ist der Ur-Materialist. Es ist verantwortlich für die Trennung des Menschen vom Grossen, Ganzen, für Trennungen unter den Menschen und auch für Trennung im Menschen selber. Das bedeutet, dass der Mensch in sich selber uneins und nicht versöhnt ist.

Das Ego wird auf dem Heldenweg, durch die Integration des Schattens, überwunden. Dabei “stirbt” es, und der Mensch gewinnt seine ewige Identität der Liebe, das Selbst.

 [Mehr s. Das Ego und Das Ego und das Selbst.]

 

Was ist der SCHATTEN und wie kann man ihn integrieren?

Der Mensch verdrängt, was er an sich nicht mag oder nicht kennt. Es handelt sich dabei um ungelöste Konflikte sowie persönlichen Eigenschaften, Gefühle und Reaktionsmuster, die er nicht am Licht seines Lebens haben will (s. Der Schatten). Diese sind darum, bildhaft gesprochen, “in seinem Schatten” weggesperrt und kommen nur dann an die Oberfläche, wenn der Mensch in Stress gerät und seine üblichen Kontrollmechanismen beeinträchtigt sind (bei Schwäche, in einem Rausch oder bei heftigen Emotionen).
Der Mensch integriert seine Schatten, indem er sich selber in schwierigen Situationen liebt und indem er übt, in der Krise liebevoll, verständnisvoll und geduldig mit sich umzugehen. Er kann lernen, sich nicht zu negativen Reaktionen (Worten und Taten) hinreissen zu lassen, sondern sich Zeit lassen, um trotz problematischen Gefühlen und Impulsen angemessen und konstruktiv zu reagieren (s. Wie integriere ich konkret meine Schatten?).

7. LEBEN und Tod
Warum gilt der STORCH als „Kinderbringer“?

Dies kann mit der symbolischen Bedeutung der drei Farben Rot – Weiss- Schwarz erklärt werden. Die drei Farben stehen für Ganzheit. Sie symbolisieren die drei Lebensphasen des Mannes: Jugend (rot), Erwachsenenalter (weiss) und reifes Alter (schwarz), ebenso wie die drei Lebensbereiche Körper, Seele und Geist. Diese Bedeutungen passen zudem hervorragend zur Anatomie des Storches:

  • Rot (Körper) – Mit den Beinen steht der Storch auf der Erde, mit dem  Schnabel frisst er  Frösche. Der Frosch galt früher als Symbol für den Penis, man sagte „fröscheln“ statt „vögeln“ (zu diesem Symbol auch die zweite „Plage“ Ägyptens, die Froschplage; s. Die 10 Plagen Ägyptens). Der lange, rote Schnabel, der den Frosch verschlingt, sieht zudem ein bisschen aus wie Beine, die sich spreizen. Spinnt man das Bild weiter, ist die Geburt eines Kindes durchaus eine logische Konsequenz. 
  • Weiss (Seele) – Kopf und Rumpf. Diese decken die beiden Bereiche der Seele, Verstand und Gefühl (Herz) ab. 
  • Schwarz (Geist) – Die Flügelspitzen. Die Flügel breiten sich aus, und der Storch fliegt durch die Luft, ein Symbol für den Bereich des Geistes.

Der Mensch, der Liebe in allen Bereichen lebt, ist ganz.
Wenn die Einheit von männlich und weiblich und damit Ganzheit erreicht ist, steht die “Geburt” des Neuen, der neuen Schöpfung an.

[ S. Die drei Farben rot – weiss – schwarz; Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich und Die Erschaffung neuer Realität als Frucht der Ganzheit.]

Was ist LEBEN?

Das Leben ist der Geist in der Materie. Das Geistige liegt ausserhalb des Bewusstseins des Menschen. Der Mensch kann Leben beenden, indem er die Voraussetzungen für Leben zerstört und er kann Leben initiieren, indem er die biologischen Voraussetzungen für neues Leben erfüllt. Aber es handelt sich in beiden Fällen lediglich um die Auswirkungen von «Naturgesetzen», deren Grundlagen ausserhalb der Einflussbereiches der Menschen gegeben sind.

[S. Vater und Mutter, Geist und Materie / Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg / Gilgamesh und die Suche nach dem ewigen Leben.]

Was ist der TOD?

Tod ist der Begriff für Abwesenheit von Leben in der belebten Materie und für deren Folge: der Zerfall. Der Tod tritt ein, wenn die materiellen Voraussetzungen für Leben nicht mehr gegeben sind (Herzschlag, Luft…). Materie ohne Leben wird als «tote Materie» bezeichnet. Menschen ohne inneres Leben, ohne Seele, werden als «geistlich tot» bezeichnet.

[S. Das Ego, die Identität der Trennung.]

Gibt es ein LEBEN nach dem TOD?

Wenn man davon ausgeht, dass der Mensch einen materiellen Anteil hat (Körper) und einen immateriellen (Seele), dann stellt sich die Frage, ob die immaterielle Seele zwingend aufhören muss, nur weil der materielle Körper zerfällt?

[S. Der Mensch 3-in-1, Körper, Seele und Geist.]

Gibt es ein LEBEN vor der Geburt?

Die meisten Religionen ziehen eine «Wiedergeburt» oder eine «Seelenwanderung» in Betracht, welche in Form von «Schicksal» oder «Karma» zum Tragen kommt.
Dies hat für die Integrität des Menschen Vorteile:

  1. Wenn der Mensch sich in einem Dasein von Ursache und Wirkung sieht und er davon ausgehen muss, dass seine jetzigen Taten in einer unbestimmten Zukunft ungeahnte Folgen für ihn haben können, wird er möglicherweise eher verantwortungsbewusst handeln.
  2. Der Mensch, der glaubt, sein Schicksal habe – wenn auch unbekannte – Gründe und damit seine Berechtigung, dann ist eher bereit, seine Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.
  3. Ein solcher Glaube lässt auch Raum für eine höhere Gerechtigkeit, nach dem Prinzip: «Jeder Mensch bekommt, was er verdient.». Dies kann ein Trost sein im Angesicht von Ungerechtigkeit.
Was ist ein Fluch? Und: funktionieren Flüche wirklich??

Ein Fluch ist ein böser Wunsch oder eine bereits vorhandene negative Realität im Leben, die sich destruktiv auswirkt. Er ist damit das Gegenteil des Segens, welcher gute Wünsche und gute Gaben bedeutet.

Fluch und Segen im Leben

Die menschliche Realität beschert dem Menschen Segen und auch Fluch, nämlich gute Gaben und Schattenseiten (s. z. B. in Dornröschen). Diese bilden einerseits die Umstände, in welche der Mensch hineingeboren wird, andererseits sind sie durch Gene, frühkindliche Prägungen und übernommene Verhaltensmuster im Körper verankert.

Negative Körperprogramme als Fluch

Gene und Prägungen, die im Körper verankert sind, führen zu spontanen, unwillkürlichen Reaktionen, die problematisch sein können. Indem der Mensch diese erkennt und bewusst dagegen angeht, kann er sich von der Macht des «Fluches» befreien und gelangt zu Selbstwirksamkeit oder mit anderen Worten zu Königsherrschaft im eigenen Leben.

[S. Wie gestalte ich positive Instruktionen für den Körper?]

Flüche als geistige Manipulation – funktioniert das wirklich?

Tatsächlich ist der Mensch, geschaffen nach dem Bilde Gottes, mit einem Bewusstsein ausgestattet, mittels welchem er Materie und damit Realität gestalten und beeinflussen kann (s. Die Erschaffung neuer Realität).
Dies gilt sowohl im materiellen wie im immateriellen Bereich. Nur sind sich die meisten der Tatsache nicht bewusst, dass sie auch im immateriellen Bereich sehr viel mehr bewirken können als sie glauben.
Doch im geistigen Bereich gibt es zum Glück eine Schranke. Wahre Vollmacht über die Materie erhält nur, wer sich durch Liebe bewährt und den Heldenweg vollendet hat. Das bedeutet, dass es dem Menschen nicht möglich ist, destruktive geistige Realität zu erschaffen. Er kann nur bereits vorhandene Prägungen und Schattenseiten aktivieren. 

Beispiel: Faust und der Pakt mit dem Teufel

Was Goethes Faust aus dem Pakt mit dem Teufel für sich fordert, ist: «Zeig mir die Frucht, die fault, eh man sie bricht!». Das bedeutet nichts anderes als: «Zeig mir eine junge Frau, deren Veranlagung ist, missbraucht und zu Fall gebracht zu werden.». Dieses Mädchen findet sich dann in Gretchen.

Fazit: Nur bei bereits vorhandenen Schwächen

Mildernd ist also zu sagen: Segen und gute Wünsche werden immer ankommen. Flüche als negative Gedanken oder böse Wünsche können hingegen nur dort wirken, wo bereits Schwachstellen in der Integrität der Persönlichkeit vorhanden sind. Diese wirken dann wie Lücken oder Schwachstellen in einer Stadtmauer, durch welche Feinde eindringen können. Konkret führen sie dann zum Beispiel in der Paarbeziehung zu einer negativen Paardynamik.
Aber auch hier gilt: Sobald problematische Muster erkannt werden, können sie behoben werden.

[S. Selbstwirksamkeit – das Leben positiv lenken.]

Denn, was ans Licht des liebenden Bewusstseins kommt, kann geheilt werden (s. Heilung – was ans Licht kommt, wird selber Licht). Das liebende Bewusstsein ist mit Christus identisch.
So führt auch das Leben schliesslich jeden Menschen dahin, die eigenen Schwachstellen zu erkennen, um Lücken zu schliessen und Ganzheit zu erlangen.

Beiträge zum Thema Fluch:

Dornröschen – Sterben und Auferstehen der Liebe (Einführung)
Dunkle Geheimnisse als Fluch
Fluch und Erlösung in Überlieferungen
Missbrauch – das gestohlene Leben als Fluch
Die Erbsünde als kollektives menschliches Problem
Die zehn Plagen Ägyptens
Negative Paardynamik

8. Männlich und weiblich und die Paarbeziehung
Männlich und weiblich – die zwei schöpferische Energien
  • Das männliche Prinzip ist aktive, vorwärtsstrebende Energie, die Raum einnimmt. Diese initiierende Kraft ist durch FEUER symbolisiert. Die gibt die In-Formation, den Samen des Wortes,  in die lebendige Materie hinein und stösst so dem Impuls für das Neue an.
  • Das weibliche Prinzip ist passiv-empfangend, Raum gebend und gestaltend. Passiv , kraftvoll und Lebenspendend ist es durch das WASSER symbolisiert. Als lebendige, gestaltungfähige Materie nimmt es den Impuls des Bewusstseins, die Information auf setzt diesen in neue, lebendige Realität um.

[Mehr s. Männlich und weiblich – die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung.]

Die beiden Prinzipien können sich in einer negativen Dynamik, die letztlich zum Tod führt, gegenseitig bekämpfen oder in Liebe und Einheit zusammenwirken und sich befruchten – zu neuem Leben und neuer Realität.

[S. Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität.]

Was ist negative Paardynamik und wie wirkt sie sich aus?

Männlich und weiblich können sich in ihrer positiven Form gegenseitig ergänzen und zu neuem Leben und neuer Realität befruchten (s. Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität). In ihrer negativen Form können sie sich aber in einem Machtspiel verstricken und sich gegenseitig bekämpfen, bis sich die Beziehung in einem «Teufelskreis», letztlich «zu Tode» läuft.
In dieser negativen Paardynamik der Macht spielen die beiden Archetypen Animus und Anima in ihrer jeweils negativen Gestalt eine entscheidende Rolle.

  • Die weibliche Seite der Macht (“EIS“): Verführung und Verblendung.
  • Die männliche Seite der Macht (“FEUER“): Unterdrückung und Gewalt.

Dabei werden die Eigenschaften der Geschlechter auf den Kopf gestellt. Die Frau tritt im Griff ihres negativen inneren Mannes (Animus) dominant und aggressiv auf. Im Gegenzug verfällt der Mann seiner negativen inneren Frau (Anima), die ihn lähmt und daran hindert, im Konflikt mit der aufgebrachten Partnerin «seinen Mann zu stehen».

[S. Negative Paardynamik.]

Warum sehen manche Männer Frauen nur als Huren oder Heilige?

Die Frau als Projektionsfläche für die Anima

Männer, die Magie suchen, sehen in der Frau letztlich nur ihre eigenen weiblichen Anteile (die innere Frau als Projektion ihrer ANIMA). Entsprechend bleibt es bei Schwarz-Weiss, Hure oder Heilige (s. dazu Robbie William’s Song “Angels”). Denn die Anima ist als innere Vorstellung oder Bild von Weiblichkeit ein geistiger Faktor, welcher über eine stark motivierende Ausstrahlung verfügt. Der geistige Antrieb im Menschen lässt sich aber letztlich auf diese zwei gegensätzlichen Kräfte reduzieren: auf Macht (geboren aus Angst) oder auf Liebe und Vertrauen. Diese korrespondieren mit den ARCHETYPEN der HURE (die ihren Körper als Machtmittel einsetzt) beziehungsweise der JUNGFRAU (als “Heilige”, nämlich als Symbol für reine Liebe und Hingabe und damit für Ganzheit).

Die Integration der weiblichen Anteile durch Liebe und Hingabe

Durch Hingabe und Liebe integriert der Mann seine innere Frau (“Jungfrau”) und gewinnt so seine ewige Seele (s. Das nordische Märchen vom Drachentöter und der Jungfrau). Wenn diese sich entwickelt, lernt er, Frauen in anderen Kategorien als Macht oder Anbetung zu begegnen, sie vielmehr als Gegenüber wahrzunehmen. Damit erweitern sich seine Beziehungsmöglichkeiten in alle Farben des Regenbogens (s. Gemälde von Hilma af Klint).

[S. Der Weg des Mannes zu Ganzheit und Die Integration der Anima.]

Geschlechtlicher Magnetismus bei gleichgeschlechtlichen Paaren?

Leserfrage: zum Beitrag: Geschlechtlicher Magnetismus:

Was passiert mit den Polen, wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich lieben? Welche Probleme entstehen dadurch?

Antwort:

Der Mensch – männlich und weiblich

Die meisten Probleme entstehen durch die menschliche Begrenztheit. Das Ziel für den Menschen ist aber Ganzheit. Geschaffen nach dem «Bilde Gottes» ist er männlich und weiblich. Obwohl er entweder einen männlichen oder einen weiblichen Körper hat, hat er dennoch auch beides, nämlich männliche und weibliche Persönlichkeitsanteile. Er kann sich dabei bewusst entscheiden, welche er leben möchte.
Doch das Ziel (Ganzheit) beinhaltet beides. Wichtig ist, dass der Mensch nichts leugnet oder ablehnt und damit in den Schatten verdrängt.

Männlich und weiblich als die beiden schöpferischen Urkräfte

Dabei geht es nicht um Genderstereotypien, sondern um männlich und weiblich als die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung. Aus der Vereinigung des aktiv-initiierenden Prinzips («männlich») und des empfangenden, Realität gebärenden Prinzips («weiblich») entsteht neue Realität.

Spannung und neue Realität aus dem Zusammenwirken der Polaritäten

Die Einheit dieser ultimativen Gegensätze ist nur durch die Kraft der Liebe möglich. Es mag zwar einfacher sein, das zu lieben, was man kennt und so ist wie man selbst. Aber Spannung und Erweiterung der Persönlichkeit entsteht in der Begegnung mit dem Andersartigen. So ist es auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren häufig so, dass die beiden Polaritäten im Rahmen der Beziehung gelebt werden. Sie können sich aber auch verschieben oder wechseln, indem z. B. manchmal die eine, dann wieder die andere Seite die Führung (männlich-initiierend) übernimmt. Ebenso können sich diese beiden Energien auch bei gegengeschlechtlichen Paaren verschieben oder gar die Rollen tauschen, sodass sie mehr «Mann» und er mehr «Frau» ist.

Die Einheit der beiden Energien und Pole in jedem Menschen

Beide Energien in sich selbst zu einem fruchtbaren Zusammenwirken und runden Kreislauf der Polaritäten zu vereinen bedeutet, immer wieder das Gleichgewicht zwischen Geist (z. B. Inspiration) und Materie («Erdung» und Umsetzung) zu suchen. Es bedeutet weiter, das Unbewusste («weiblich») und damit die tief verwurzelten Triebe und Muster ins liebende Bewusstsein («männlich») zu integrieren, um so selbstwirksam und schöpferisch im eigenen Leben zu stehen.

[Mehr s.: Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer RealitätVater und Mutter, Geist und MaterieDas Bewusstsein und das Unbewusste.]

Warum und woran scheitern Paarbeziehungen?

Rosa Phase und Ernüchterung

Es hatte so schön angefangen mit Schmetterlingen im Bauch und Frühlingsgefühlen … Man fühlt sich als Teil von etwas Grösserem, Göttlichem, ist berauscht, hat unendlich Energie und das Leben ist wundervoll.

Doch dann, früher oder später, kommt der Alltag zurück mit ihm die Routine. Gleichzeitig lernt man neue Facetten des Partners/der Partnerin kennen und merkt, dass das Gegenüber gar nicht so ist, wie man gedacht hatte. Ein Hauch von Enttäuschung oder Ernüchterung weht durchs Leben.

Was nun? Habe ich mich geirrt in der Person? Oder habe ich grundsätzlich zu hohe Ansprüche??

Eine Projektion der eigenen gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile (Schatten)

Das Problem ist, dass wir denken (und uns dies auch überall suggeriert wird), die rosa Phase sei der richtige Zustand einer Beziehung. Doch Verliebtheit ist eine Projektion der eigenen gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile auf ein mehr oder weniger geeignetes Gegenüber anderen Geschlechts. Diese Projektion ist von starken (positiven) Emotionen begleitet, welche (wie immer, wenn die Gefühle sich auch körperlich manifestieren) ein Hinweis auf die Aktivität des Unbewussten sind. In diesem Fall geht es darum, auf das andere Geschlecht aufmerksam zu machen (denn das Ziel ist, dass diese als Teil des Schattens integriert werden). Es ist als wollte das Unbewusste laut rufen: «Schau mal … so attraktiv kann Weiblichkeit sein!» Im Rausch der Emotionen antwortet meine ganze Existenz: «Ja, ja!», um dann gleich fortzufahren: «Ich muss sie/ihn haben!» und überhört dabei den zweiten Teil des Satzes: «Wecke diese Eigenschaften in dir, deine innere Frau/deinen inneren Mann!»

Die innere Frau (Anima) und der innere Mann (Animus) und die MAGIE

Und schon ist man mitten in eine Beziehung hineingeschlittert. Natürlich zerfällt diese Projektion, denn die Person ist nie genau so, wie ich sie mir vorstelle / gerne hätte oder anders formuliert, wie meine innere Frau (Anima) / mein innerer Mann (Animus).

Die Archetypen Anima und Animus wirken als das Idealbild von Männlichkeit oder Weiblichkeit und damit als «Götter» oder wie Götzen in uns und beeinflussen uns, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Dabei ist ihre positive Manifestation selten ein Problem. Als Christus oder die Jungfrau motivieren sie zur Hingabe aus Liebe. Doch die Schattengestalten spielen ihr geheimes Spiel von Verführung, Manipulation und dunklem Zauber, welches so faszinierend ist, dass man sich gerne davontragen lässt und jegliche Vernunft oder gar die eigene Freiheit über Bord wirft. Natürlich … Man kann nichts dafür … Man kann nicht anders, die Kräfte sind ja so stark! Man lässt sich mitreissen und spielt mit, bis es nicht mehr geht und man vor dem AUS steht …

Weiter geht es mit: Anima und Animus in der Paarbeziehung

Die Projektion des Schattens

Die Integration des Schattens

Starke Emotionen und das Unbewusste
Animus und Anima

Die Anima des Mannes (innere Frau)

Der Animus der Frau

 

 

9. SINN und ZIEL des Menschen
SEHNSUCHT – Wonach sehnt sich der Mensch?

Der Mensch sehnt sich nach Einheit, Heil, Ganzheit, Liebe und Erfüllung. Er sehnt sich letztlich nach einer Aufhebung seines Zustandes der Trennung und damit nach einem Dasein in Zugehörigkeit, Geborgenheit und Fülle (s. Das Ego und das Selbst).

Das ZIEL: Worum geht es im Leben?
  • Es geht darum, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen.
  • Es geht darum, die eigenen Grenzen zu sprengen und sich weiter zu entwickeln.
  • Es geht darum, die Seele zu gewinnen, das Leben und mit ihr den Geist und das ewige Leben.
  • Es geht darum, Schwierigkeiten zu überwinden und das ewige Leben zu finden (letzteres wird in Mythen häufig durch Gold symbolisiert).
  • Es geht darum, die Liebe in alle Bereiche des Lebens zu bringen (s. Der Heldenweg).
  • Es geht darum, Ganzheit (Integrität, Versöhnung, Heil und damit «Heiligkeit») zu erlangen (s. Einheit, Ganzheit und Die heilige Hochzeit.
  • Es geht darum, zu Königsherrschaft im eigenen Leben zu gelangen.
  • Es geht darum, in dieser Welt einen Unterschied zu machen.
Was ist LIEBE?
  • Liebe ist mehr als ein Gefühl, es ist der Wille und die Entscheidung, das Andersartige anzunehmen und es als Ergänzung der eigenen Art wertzuschätzen.
  • Liebe ist die stärkste Kraft im Universum. Sie ist das verbindende Element (der Äther, die Quintessenz, s. Das fünfte Element). Liebe ist die Kraft, welche die äussersten Gegensätze vereinen kann, so dass neues Leben und neue Realität entsteht (s. Die Erschaffung neuer Realität).
  • Liebe lässt Freiraum und gibt sich hin.
  • Die Liebe ist geistig. Sie geht weit über die menschlichen Grenzen hinaus. Liebe überwindet den Tod und überdauert Raum und Zeit.
Wo gibt es ANTWORTEN auf die grossen Fragen?

Sämtliche menschlichen Überlieferungen, welche das Wohl des Menschen im Blick haben und um sein Zusammenleben und seine Entwicklung besorgt sind, enthalten Weisheiten, die sich auf ein paar wesentliche Grundaussagen reduzieren lassen, welche für den Menschen hilfreich sind. Diese Grundlagen sind auf dieser Homepage unter den Zahlen 1 bis 12 zusammengefasst.

Warum sprechen Überlieferungen häufig in Bildern?

Symbolhafte Erzählungen in bildhafter Sprache, kurz «Bilder“,  sprechen das Unbewusste an. In Märchen, Mythen und auch in religiösen Überlieferungen werden komplexe und tiefgründige Inhalte durch Bilder übermittelt. Der Verstand kann ohne Übersetzung mit den Bildern nicht viel anfangen. So „schmuggeln“ die Überlieferungen ihr zum Teil «explosives Material» unbemerkt am Verstand vorbei. Mit seinen prägenden Inhalten sickert es vom Verstand ungehindert und unerkannt, direkt in den Körper und ins Unbewusste hinab und formt sich dort zu einem tieferen Wissen, einem sogenannten „Körperwissen“. Der Verstand ist nämlich häufig geneigt, Botschaften, die eine Veränderung bewirken können, zu zensurieren und zu blockieren. Dahinter steckt das Ego, welches sich des Verstandes bemächtigt hat. Es sträubt sich gegen jede Art von Veränderung und Bewusstwerdung und ist sofort mit Empörung, Anklage und Verurteilung zur Stelle. 

[weiterlesen]

10. Kräfte und Grundprinzipien der Existenz
Geist und Materie

Geist und Materie, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung, stehen auf Augenhöhe, und beide waren – zumindest nach menschlich-mythologischem Verständnis – immer schon da.

Der Geist, das Vater-Prinzip

Das männliche Prinzip ist schöpferische, geistige Kraft. Es geht in die lebendige Materie ein und sät darin den «Samen des Wortes», den Initialfunken, der das Neue, das werden soll, anstösst.
Der initiierende Geist hat drei Formen, die den drei Lebensphasen des Menschen entsprechen:

  1. Kraft/Potenz («Sohn»)
  2. Liebe, Hingabe («Vater»)
  3. Schöpferisches Wort, Samen («Grosser Vater»).

[S. Männliche Ganzheit 3-in-1, Vater – Sohn – Geist.]

Die Materie das Mutter-Prinzip

(Von lat. mater = Mutter). Das weibliche Prinzip als gestaltungsfähige Materie und Potenzial wird auch als «Ur-Chaos» bezeichnet. Diese noch nicht definierte, formbare Substanz entspricht dem Äther oder dem quantenphysikalischen «Meer aller Möglichkeiten».
Die lebendige Materie nimmt den Impuls des Geistes auf und «gebiert» neue materielle Realität. Sie hat damit ebenfalls drei Formen:

  1. Potenzial («Jungfrau»)
  2. Realität («Mutter»)
  3. Schicksal und Naturgewalten («Grosse Mutter»).

[S. Weibliche Ganzheit 3-in-1: Potenzial, Realität und Schicksal.]

[S. Geist und Materie, Vater und Mutter und neue Realität; Männlich und weiblich – die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung und Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich.]

Klimaerwärmung und die vier Elemente: Was ist der geistige Hintergrund?

Die Klimaerwärmung wie auch die Eiszeiten entstehen aufgrund einer negativen Dynamik der vier Elemente.

Die vier Elemente als Grundenergien der Existenz

Die vier Elemente FEUER, WASSER, ERDE und LUFT stellen dabei die geistigen Urkräfte der Schöpfung dar. Sie haben einerseits die bekannten irdisch-materiellen Funktionen, welche sich in der Natur beobachten lassen (als Sonnenwärme, Magma, Winde, Gewässer, Regen, Saat und Ernte).
Andererseits stehen sie aber auch für spezifische Eigenschaften des Menschen und ihre Beziehungen. So symbolisieren sie die Archetypen VATER, MUTTER, TOCHTER und SOHN als auch Körper und Seele, männlich und weiblich (männlich FEUER für den Körper und LUFT für die Seele; weiblich WASSER für die Seele und ERDE für den Körper).

[S. Die vier Elemente, Bedeutung.]

Die negative Dynamik der Elemente

Geraten die vier Elemente in eine Negativdynamik, so entsteht ein «Teufelskreis», der ohne Ruhe und ohne Mitte immer weiterdreht. Dabei läuft er stets nach denselben Prinzipien ab, sei es im Klima, im Rahmen von partnerschaftlichen Auseinandersetzungen oder im Zusammenhang mit Konflikten kollektiver Machtgebilden wie Staaten oder Glaubensgemeinschaften.

Geist bewegt Materie

Dahinter steckt das Prinzip «Geist bewegt Materie». In der Existenz gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche geistige Kräfte: die Liebe auf der einen Seite und das Ego, die Identität der Trennung und der Leugnung auf der anderen. Wenn Letzteres herrscht, geraten die vier Elemente in eine Negativdynamik.

Der Mensch mit seinem Bewusstsein (Geist)

Dabei nimmt der Mensch mit seinem Bewusstsein eine zentrale Rolle ein. Bereits in der sumerischen Mythologie wird er mit seinem Bewusstsein mitten in die schöpferischen Ereignisse hineingestellt.
Wenn nun das Ego herrscht und mit ihm Machtstreben, Gier und Rücksichtslosigkeit, dann beeinflusst der Mensch die Kräfte der Schöpfung einerseits ganz materiell, indem er zum Beispiel Wälder abholzt, Verbrennungen tätigt und die Meere verschmutzt. Andererseits wird aber auch das «geistige Klima» vergiftet, sodass statt Vertrauen, Frieden und Fülle eine Atmosphäre der Angst, des Misstrauens und des suggerierten Mangels herrscht, welche zu mehr Machtstreben, zu Egoismus, Gier und exzessivem Konsum führt.

[S. Die Dynamik der Elemente.]

FEUER und EIS; weisse und schwarze Magie

Die Negativität des Egos zettelt dabei zwei unterschiedlichen Teufelskreise an, die durch den weiblichen und den männlichen Geist (Animus und Anima) in ihrer negativen Gestalt zu zwei destruktiven Teufelskreisen (FEUER und EIS) führen.
Dabei bringt die Anima als Hure oder Schlange das Leben durch weisse Magie («Eiszeiten», Verführung und Verblendung) zum Erstarren, indem alles in eine abgehobene, vergeistigte oder virtuelle Realität gezogen wird. Der Animus als Teufel oder Tier auf der andern Seite verheizt das Leben in eine Spirale von Unterdrückung und Gewalt (schwarze Magie, «Klima-Erwärmung»), Krieg und Terror.

[S. Anima und Animus in Interaktion: weisse und schwarze Magie.]

Klimaerwärmung und die doppelte Negativdynamik FEUER

Die beiden Kräfte FEUER und EIS wechseln sich immer wieder ab. Doch zuletzt wird auch die negative Anima in den Kreislauf der Gewalt eintreten, sodass eine doppelte FEUER-Dynamik entsteht, welche die Klimadynamik und eskalierende Konflikte endlos anheizen, bis …
Ja, bis der Mensch (endlich, hoffentlich) lernt, den besseren Weg der Liebe und Achtsamkeit zu wählen, welche das Friedensreich Gottes einläuten werden.

[S. Die doppelte Negativdynamik und die zehn Plagen Ägyptens und Die Auflösung der Negativdynamik.]

11. ZAHLEN und ihre Bedeutung
50: Was bedeutet diese Zahl und was hat sie mit Pfingsten zu tun?

Überwindung der Negativdynamik

Das Wort Pfingsten kommt von griechisch pentecosté und bedeutet 50. Im Judentum wird 50 Tage nach Pessach das Erntedankfest (Chawuot) gefeiert, im Christentum 50 Tage nach Ostern Pfingsten.
Denn die Zahl 50 hat eine wichtige symbolische Bedeutung. Sie steht für die Überwindung der Negativdynamik in der Materie in ihren 49 Aspekten oder in 49 «Tagen». Damit ist Ganzheit (7) in der vollendeten Schöpfung der Sieben «Tage» erreicht (7 x 7 = 49).

[S. auch Die Versuchungen von Jesus.]

Das Friedensreich Gottes

Darum ist die 50 mehr als ein Jubiläum. Sie symbolisiert das Neue, welches die unvollkommene irdische Realität ablösen wird, nämlich das Friedensreich Gottes, das der Messias aufrichten wird.

Die christliche Lehre besagt, dass an Pfingsten der Heilige Geist Gottes über die versammelten und betenden Jünger ausgegossen wurde. Dies gilt als «Vorauszahlung» oder Angeld für das künftige Friedensreich.

Führung, Kraft und Vollmacht für die Menschen

So wirkt die göttliche Kraft durch den Geist Gottes seit Pfingsten in jeder Person, die dafür offen ist, indem er tröstet, unterweist, führt und dieselbe Vollmacht verleiht, wie Jesus selbst sie hatte.
Es ist dieses Ereignis, das Kommen des Heiligen Geistes, das an Pfingsten gefeiert wird.

[S. Der Heilige Geist und 50, Pfingsten und Prophetie.]


Kommentare

  1. Ich bin überwältigt davon, wie Du Dich, elegant und geschmeidig wie ein Delphin, an diese grossen Themen, heranwagst!
    Deine Kommentare zur Reinkarnation ist sind so pragmatisch, dass es jenen, die damit Mühe haben, bestimmt die Sprache verschlägt.
    Auch die Gedanken zum Teufel, und überhauptn alles – ganz toll!

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