Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Evolution No 13 von Hilma af Klint: negative Paardynamik

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

By on 18. November 2021

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

Evolution No 13 von Hilma af Klint: negative Paardynamik

Das Gemälde von Hilma af Klint, Evolution No 13 (1908), stellt die negative Paardynamik als Folge des Fluches und als das Werk der Schlange dar.

Das Werk der Schlange in Evolution No 12 und 13

Vertauschte Rollen der Geschlechter in Evolution No 12

Hilma af Klint stellt in Evolution No 12 die Installation der Negativdynamik durch die Umkehr der Rollen von Mann und Frau dar. Während er sich strategisch-passiv und streng (“weiblich”) verhält, wird sie durch Verunsicherung in Aktivität (“männlich”) getrieben und muss um seine Gunst werben.

Negative Paardynamik in Evolution No 13

In Evolution No 13 wird die ausgewachsene Negativdynamik in ihrer ganzen Tragweite dargestellt. Diese beinhaltet, dass der Mann durch seelisch-geistige Vorherrschaft dominiert (Löwe), während die Frau sich dem Unbewussten zuwendet (schwarzes Wasser), um daraus Energie und Macht zu schöpfen.

Der Fluch 1 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 12)

Evolution No 12 

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

Evolution No 13

Bildbeschreibung und Deutung von Evolution No 13 

Die Farben in Evolution No 13 und ihre Bedeutung

Die symbolische Bedeutung der Farben hilft, das Gemälde zu interpretieren (s. Die vier Elemente, Bedeutung und Geheimnis)
Grundsätzlich gilt:

  • Weiss und Schwarz für Geist und Materie (und das Unbewusste)
  • Blau für die weibliche Seele (WASSER, passiv, reinigend und Leben spendend)
  • Rot für den männlichen Körper (FEUER, aktiv)
  • Gelb für die männliche Seele
  • (Braun-Grün für den weiblichen Körper. Diese Farbe kommt im Bild nicht vor, denn der weibliche Körper ist konsumiert worden und damit “gestorben”.)
  • Gold (Ocker) für Herrschaft in der Materie 

Aus einer Mischung der Farben Rot und Blau mit Weiss ergeben sich diese im Bild zentralen Farben:

Die Symbole in Evolution No 13

Schwarz: die Schlange und das Unbewusste

Die Schlange: die Realität im Würgegriff 

Die Schlange als Symbol für das Ego und die Identität der Macht umschlingt die ganze Realität (symbolisiert durch den Kreis in der Mitte) und hält sie im Würgegriff. Ihre Giftzähne entblössend blickt sie von der Seite des Mannes (Löwe) zur Frau. Aus ihrem zur Frau hin halb geöffneten Schlund leuchten die beiden Farben der Seele (weiblich Blau und männlich Gelb).

Der schwarze Balken unten: das Leben im Unbewussten 

Das Reptil thront über dem Unbewussten und ist daraus hervorgegangen: Es ist durch den schwarzen Balken, “Wasser”, hervorgegangen, so wie alles Leben aus dem Unbewussten (Materie) entstanden ist. Das bedeutet, dass in der irdischen Realität das Leben in der Materie verborgen oder anders formuliert „begraben“ ist (und somit ausserhalb des Bewusstseins des Menschen liegt).

Das Geheimnis des Lebens im Schoss der Frau (hellblau auf schwarz)

Dieses Geheimnis des Lebens ist durch das hellblau-weisse runde Gebilde mit Flügeln dargestellt, welche einer Gebärmutter mit Eileitern gleicht, daneben die geschwungene Form wie Eierstöcke für männliche oder weibliche Nachkommen (rot – blau; dabei steht die rote, aktive Farbe auf der Seite der Frau, die blaue, passive auf der Seite des Mannes, Zeichen negativer Paardynamik).

Evolution No 13 - das Tier

Der Löwe: (passiv-verdeckte) Dominanz des Mannes

Subtile Unterdrückung der Frau

Auf goldenem Grund für “göttliche» Herrschaft” ist in Evolution No 13 ein Tier gemalt, das einem Löwen mit Menschengesicht gleicht. Es dominiert durch seine körperliche Stärke, jedoch passiv und strategisch verdeckt, was durch die hellblaue Spirale angedeutet wird. Weiblich-passiv in dem Sinn, dass es sich um raffinierte geistige Herrschaft (mit dem Anspruch “göttlicher” Legitimation) handelt, angezettelt durch die die negative Anima des Mannes als SCHLANGE.  

Konkret Abwertung der Frau und Beschuldigung (Sündenbock-Mechanismus)

Konkret vollzieht sich die subtile männliche Dominanz auf diese Weise:

1. Die Frau wird durch subtile Lieblosigkeiten aus dem Gleichgewicht geworfen, indem sie als HURE bezeichnet und behandelt wird und durch gezielte Abwertung in Rage gebracht wird.

2. In Negativität getrieben (aus Schmerz, Wut), setzt sie sich ins Unrecht (wird ausfällig), worauf der Mann ihr bequem für das Desaster (in der Beziehung und (in der Welt!) auch noch die Schuld in die Schuhe schieben kann. (S. Das grosse Weibliche in der Unterwelt und Die negative Paardynamik FEUER.)

Es läuft darauf hinaus, dass der Mann ohne Seele (TIER) buchstäblich auf Kosten der Frau lebt, indem er sich mit ihrem Körper auch ihres Lebens (ihrer Seele) und auch ihrer Liebe bemächtigt hat (s. Die Frau 3-in-1, Körper/Seele/Geist).  Das ist schwarze Magie (s. Aladin und die Wunderlampe).

Die Frau auf der Schattenseite

Evolution No 13 – die Frau auf der Schattenseite

Die Frau auf hellblauem in Evolution No 13 schöpft mit einem Gefäss aus dem schwarzen Wasser (“Wasser des Todes”, auch Symbol für das Unbewusste).

Leben im und aus dem Unbewussten (“Nicht-Leben”, Tod)

Denn die Folge der Unterdrückung der Frau ist, dass ihr nur die „Schattenseite“ der Beziehung und der Existenz bleibt. Diese kommt einem “Nicht-Leben” gleich und bedeutet ein Leben die Negativität, in welchem Zorn, Schmerz und Leid (negative Emotionen) zur einzigen Energiequelle wird. So schöpft die Frau/das Weibliche in Negativität aus dem Unbewussten. Denn sie selbst ist ja in die Unterwelt, das Reich der Schatten und des Todes verbannt. (Dies ist bereits in den ersten Überlieferungen ein Thema, s. Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt.)

Von Ohnmacht zu Kraft und Macht aus dem Unbewussten (Magie)

War die vergewaltigte Prinzessin einst ohnmächtig und willenlos (wie Schneewittchen und Dornröschen, s. zu Evolution No 12 von Hilma af Klint), so wacht sie irgendwann auf und will sich das nicht mehr gefallen lassen. Als “böse Königin” oder “böse Stiefmutter” sucht sie in einem nächsten Schritt nun ihrerseits Macht (auf hellblauem Grund für die Anima) und Herrschaft (die goldene Spirale).
Das bedeutet in der Sprache der Mythen und Märchen, dass sie zur “13. Fee” (Maleficent), zur Herrscherin der Unterwelt oder zur “Königin der Nacht” wird. Denn nun ist sie (aufgrund ihrer Erfahrungen) ihrerseits in der Lage, Menschen über ihre unbewussten Prägungen und Bedürfnisse gezielt zu manipulieren (das ist ihre “Magie“).

Negative Paardynamik 2 (Hilma af Klint, Evolution Nr. 13)

Der Kreis in der Mitte: Geistige Herrschaft durch Macht

Die Sieben (4 Elemente, 3 geistige Aspekte)

Rosa-Hellblau für Animus und Anima

Der Kreis in der Mitte symbolisiert die Ganzheit in der Beziehung als Einheit von männlich und weiblich und mit den vier Elementen auch die irdische Existenz. Dabei sind die Elemente in Harmonie wie in Abb. rechts angeordnet. Doch Evolution No 13 stellt das Gefüge der Macht dar, welches die Harmonie zerstört, entsprechend finden die Elemente keinen Raum, vielmehr ist das Innere von den beiden Geistern Anima (Hellblau) und Animus (Rosa) in ihrer negativen Gestalt besetzt.

So herrscht im Innersten der Schmerzkörper der Frau (Animus, Rosa) mit Negativität, der im Würgegriff der List (der SCHLANGE) und dem Begehren (nach der HURE) ist, welche zur negativen negative Anima des Mannes gehören (Hellblau).

Die kleinen Formen im inneren Kreis und ihre Farben

Der Kopf der Schlange und das rote Herz

Das giftige Haupt der Schlange hängt über einem halben Herz in Rot (Feuer) und ist dafür verantwortlich, dass die Liebe in der blutroten Farbe des feurigen Leidens steht (s. Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper).

Hellblau-Gelb im Herzen: seelisch-geistige Macht des Mannes über die Anima

Die Farben Hellblau und Gelb in den beiden Ovalen unter dem Herz deuten an, dass die Seele des Mannes (statt die Frau zu lieben) mit der Anima (hellblau) vereint ist, das heisst, er hängt seinem inneren Idealbild von der Frau als HURE nach.

Dunkelblau unten links: die weibliche Seele in Unbewusstheit

Dunkelblau für die weibliche Seele ist zuunterst im Bereich des Körpers (unten Mitte links) dargestellt: Sie steht dem Unbewussten nahe). 

Orange-Rot-Schwarz unten rechts: der männliche Trieb und der Animus

Die Farbe Orange entsteht aus der Synthese von Gelb (männliche Seele) und Rot (männlicher Körper). Sie steht auf der männlichen Seele (rechts, ebenfalls unten im Kreis), im Bereich des Körpers. Daneben gemalt zwei „Eier“, rot und schwarz für den Animus und das Unbewusste. Darin kann eine Andeutung der Durchsetzung des Körpertriebes mithilfe des negativen Animus (mittels Unterdrückung) gesehen werden.

Rechte Seite: Halbkreis in Blau-Gold für männliche Herrschaft

Der Halbkreis auf der männlich rechten Seite symbolisiert passiv-subtile (blau) Herrschaft (Gold) des Mannes.

Linke Seite: Schwarzes Quadrat für Unbewusstheit und Nicht-Leben

Auf der weiblichen Seite steht ein schwarzes Quadrat, welches darstellt, dass die ganze Existenz der Frau auf Körperlichkeit, Materie und Unbewusstheit reduziert ist. 

Die Konsequenz: ein Teufelskreis

Die doppelte Negativdynamik eskalierender Gewalt

Sterben der Beziehung

Mit dieser Rollenverteilung von Mann und Frau sind nun die Voraussetzungen für einen eskalierenden Teufelskreis der Gewalt gegeben, an welchem die Beziehung zerbrechen wird, wenn nicht die Macht in der Kraft der Liebe überwunden wird.

Die doppelte Negativdynamik FEUER – 10 Plagen der Unfreiheit

Es handelt sich dabei um die doppelte Negativdynamik FEUER, angetrieben durch Anima und Animus (die auch durch die 10 Plagen Ägyptens symbolisiert wird). Hilma af Klint malte sie im nächsten Gemälde der Serie:

Evolution No 14

Hilma af Klint - Evolution No 14

Weiter geht es mit:

Evolution No 14 von Hilma af Klint
Das Kreuz und Erlösung von Hilma af Klint (Serie US, No 5)

Zurück zu:

Evolution No 12 von Hilma af Klint

Kreuze von Hilma af Klint, Gruppe VIII, Serie US, Nr. 5 (1913)

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