Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Die Überlieferung von Inanna, Einführung und Zusammenfassung

Königspaar mit Zweig (Stele von Ur-Nammu)

By on 16. April 2020

Königspaar mit der Krone der Erde

Die Überlieferung von Inanna, der sumerischen Göttin der Liebe handelt von Partnerschaft und enthält gewichtige Symbole und Archetypen. (Abbildung: Königspaar, bearbeitet. Original s. Stele von Ur-Nammu.)

Die Überlieferung von Inanna – Einführung

Dieser Beitrag enthält einleitende Gedanken zur Überlieferung von Inanna, einen Überblick über deren Aufbau und eine kurze Zusammenfassung.

Einleitung in die Überlieferung von Inanna

Der lange Weg zur wahren Liebe

Die Überlieferung von Inanna ist darum so interessant, weil sie bereits jene grundlegenden Themen enthält, welche von so vielen der grossen menschlichen Überlieferungen aufgegriffen wurden. Sie handeln vom Weg zu Ganzheit, welcher über die Integration der Schatten und insbesondere der gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile (Anima und Animus) führt. Dabei sind diese mit spielerischer Leichtigkeit in anschauliche Bilder verpackt und mit einer kindlich-unbefangenen Frische vermittelt, die frei von Wertung und Verurteilung ist. Es ist die Geschichte der Göttin und ihres Heldenkönigs, welche vom langen Weg zur wahren Liebe handelt.

Gewichtige Archetypen und Symbole

Antworten auf so viele Fragen in der Überlieferung von Inanna!

Dabei sind es grosse und gewichtige Symbole und Archetypen, die bereits in der sumerischen Überlieferung von Inanna vorkommen und in viele spätere Mythen und religiöse Texte eingeflossen sind. Sie thematisieren zum ersten Mal grundlegende Fragen und Geheimnisse, welche die Menschen seit Anbeginn beschäftigen.

So steht die Überlieferung von Inanna im weiteren Kontext mit diesen Inhalten im Zusammenhang (Fragen und kurze Antworte in den folgenden Klapptexten):

Das Leben – Was ist Leben und wie entsteht es?

Das Leben wird in der sumerischen Überlieferung als Baum beschrieben mit seinen drei Bereichen: Krone im Himmel (Geist), Wurzeln in der Erde (Materie) und Stamm als Verbindung zwischen Himmel und Erde: das Leben (in Geist und Materie, Seele und Körper). [S. Der Weltenbaum oder Baum des Lebens und Goldspur – Der goldene Apfel und der Baum des Lebens.]

So ist das Leben aus der stürmischen Begegnung zwischen Vater und Mutter entstanden und hat sich in der Gestalt eines Bäumchens am süssen Wasser des Euphrats eingepflanzt. [S. Vater und Mutter, Geist und Materie und Der Vater wagte den Weg in die Unterwelt (Inanna, Prolog II.]

Der Garten Eden – was ist das?

Gemäss der Bibel lag der Garten Eden (Gan Eden) zwischen Euphrat und Tigris, also in Sumer. Sumerisch GuAnEdin bedeutet “himmlischer Garten am Rand der Steppe”. Gemäss der sumerischen Überlieferung hatte Inanna einen solchen paradiesischen Garten.

[S. Das Paradies: der Garten der Göttin in Eden (in Sumer) und Inannas Baum im Garten Eden (Episode 1).]

Lilith – Wer ist sie und was ist ihre Bedeutung?

Die Schattenseite der Göttin der Liebe

Der Name Lilith kommt vom sumerisch Lil-Itu, das bedeutet dunkler Wind. Als solcher stellt Lilith die dunkle Seite von Inanna, der Göttin der Liebe dar. Mit anderen Worten verkörpert sie als Archetyp negative, machtorientierte Weiblichkeit, und sei dies aufgrund von Verletzungen und damit die negative Anima als Hure oder Schlange.

[S. Ich bin Lilith, die dunkle Jungfrau und Lilith: verstörende Weiblichkeit und die Macht der Frau.]

Die Schlange – Was hat sie im Garten und im Baum zu suchen?

Der unzähmbare Trieb

Die Schlange hat sich gemäss der sumerischen Überlieferung von Inanna in den Wurzeln ihres Baumes eingenistet. Es heisst von ihr, dass sie nicht gezähmt werden kann. Man kann sie nur überwinden, indem man sie aushungert, als ihr keine negative Energie mehr gibt.

[S. Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange und Der Drache, die alte Schlange und ihre Überwindung.]

Gilgamesh schlägt der Schlange den Kopf ab, als er den Baum der Göttin fällt. Doch lässt sich der Ehegatte der Göttin später in eine Schlange verwandeln, um ihrem Zorn zu entkommen (s. Die Galla, Dämonen der Unterwelt). Gemäss der jüdischen Tradition war Lilith auch die Schlange im Baum. Dies passt, da ja Lilith als Schattenfigur Inannas die negative Anima als Hure oder Schlange darstellt.

Der Baum des Lebens – Was bedeutet er und was ist mit ihm geschehen?

In antiken Überlieferungen wie auch in der sumerischen steht der Lebensbaum für die ganze Existenz mit diesen drei Bereichen: Krone im Himmel (Geist), Wurzeln in der Erde (Materie) und Stamm als Verbindung zwischen Himmel und Erde: das Leben (in Geist und Materie, Seele und Körper). [S. Der Weltenbaum oder Baum des Lebens und Goldspur – Der goldene Apfel und der Baum des Lebens.]

Das Ziel für den Menschen ist, dass er alle diese Bereiche gewinnt, das heisst in sein Leben integriert, um auf diese Weise Ganzheit und das ewige Leben zu erlangen.

Die Bibel schreibt, dass der Baum des Lebens jedoch nach dem Sündenfall nicht mehr erreichbar ist (s. Der Fluch über Adam und Eva – zerrüttete Beziehungen). Die viel ältere sumerische Überlieferung erzählt, dass Inannas Baum, den sie im Euphrat vor sich hintreibend fand und in ihren Garten gepflanzt hatte, von Gilgamesh gefällt wurde. Dies ist ein Bild für Geschlechtsverkehr ohne Bindungsabsicht, das heisst für Konsum von körperlicher Liebe (als verbotene Frucht).

[S. Frauen als Bäume und ihre Fällung; Der biblische Sündenfall-Bericht und Inanna und Gilgamesh – die Fällung des Baumes (Episode 3).]

Die gute Nachricht ist jedoch: Es gibt einen Weg zurück zum Baum des Lebens! Er führt durch die Flamme des zuckenden Schwertes, ein Bild für die Feuerprobe als letzte Prüfung des Heldenweges. Diese ist mit dem Weg durch Unterwelt gleichzusetzen.

[S. Von 13 zu 10 – Der Weg zurück zum Baum des Lebens.]

Macht – Wer regiert die Erde?

Gemäss dem sumerischen Schöpfungsbericht hat der Gott der Luft die Erde “davongetragen”, das heisst sich ihrer bemächtigt. Dabei ist die Erde auch ein Symbol für den weiblichen Körper (s. Die vier Elemente, ihre Bedeutung und ihr Geheimnis). Er symbolisiert jugendlich-stürmische, kriegerische und machtorientierte Männlichkeit. Im Neuen Testament der Bibel wird er als “der böse Geist der Macht der Luft” bezeichnet – als Bild für den Teufel, der ja wiederum ein Archetyp für den negativen Antrieb in der Materie ist.

[S. Der Gott der Luft – eroberungswütige Männlichkeit; Der negative Animus als Teufel oder Schmerzkörper; Der liebende Vater und der Gott der Luft (Prolog II) und Schöpfung und Fall in Sumer.]

Die Unterwelt, das Reich der Toten – Was bedeuten diese?

Herrschaftsbereich der Grossen Mutter

Gemäss dem sumerischen Schöpfungsbericht ist das Weibliche und damit das Leben selbst aus Verletzung und Ausbeutung in Negativität, also in Unbewusstheit geraten. Dies wird durch die Unterwelt symbolisiert. Weil die Götter das Unrecht, welches an der Göttin begangen worden war, als solches anerkannten, erhielt sie die Unterwelt als ihren eigenen Herrschaftsbereich. Seither gilt sie als Herrin über Leben und Tod, Schicksalsgottheit und symbolisiert auch die Naturgewalten.

[S. Das Grosse Weibliche, das Leben selbst, in der Unterwelt; Ich bin Lilith, die dunkle Jungfrau und Ich bin EreshKiGal, die Herrin der Unterwelt.]

Die Unterwelt, das Reich der Schatten

Die Unterwelt als der Bereich des Unbewussten ist auch mit Negativität, das heisst mit Nicht-Leben (Leben als “Zombie”) in Verbindung zu bringen. Diese bedeutet tiefe Unbewusstheit aufgrund von Negativität, die sich durch Egoismus, Selbstsucht, Hass, Rache usw. äussert.

Freisetzung von Ressourcen auf dem Weg durch die Unterwelt

Auf dem Weg durch die Unterwelt werden diese Schatten in der Kraft der Liebe integriert, wobei verborgene Ressourcen (Kraft, Durchsetzungsvermögen, Achtsamkeit) ans Licht gebracht werden. Die gute Nachricht ist darum: Es gibt eine Auferstehung aus der Unterwelt – hinein ins Licht des Geistes und damit ins ewige Leben!

[S. Der Weg durch die Unterwelt; Die Integration des Schattens; Sterben und Auferstehen: Im Hier und Jetzt! und Inannas Weg in die Unterwelt: das geöffnete Ohr.]

Brot und Wasser des Lebens (Wein) – Worin liegt ihre Kraft?

Gemäss der sumerischen Überlieferung wird Inanna vom liebender Vater mittels Brot und Wasser des Lebens aufgeweckt. Aber auch die grosse Mutter verfügt über diese Gaben. Sie sind Symbole für die Integration der gegengeschlechtlichen Anteile, männlich und weiblich, Animus und Anima auf dem Weg durch die Unterwelt. Diese bedeutet die Integration des Geistes und führt zu Ganzheit und zu ewigem Leben.

[S. Die Integration von Animus und Anima: Zugang zum Geist; Läuterung: Brot und Wein (Brot und Wasser des Lebens) und Inannas Rettung durch den Vater und Auferstehung (Episode 15).]

Der Vater – Wer ist er und was ist seine Bedeutung?

Grundsätzlich ist der Vater ein Archetyp für liebende Männlichkeit, denn er hat mit seiner Tochter (symbolisiert durch den Archetyp der Jungfrau) seine weiblichen Anteile (Anima, Liebe, Mitgefühl) integriert.

[S. Der Vater – bedingungslose Liebe und Die Integration des Animus.]

Männliche Energie ist aktiv-initiierend, weibliche hingegen passiv neue Realität hervorbringend (“gebärend”).

[S. Vater und Mutter, Geist und Materie; Männlich und weiblich, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung und Männlich und weiblich und die Erschaffung neuer Realität.]

Als Vater von Jesus stellt er den Geist der Liebe dar, welcher sich der Not der Existenz annimmt, indem er sich in der Kraft seines “Sohnes” in deren Mitte und bis in die Unterwelt hineinbegibt und so die leidende Schöpfung erlöst.

[S. Männliche Ganzheit 3-in-1, Vater – Sohn – Geist.]

Die ME, Kräfte der Weisheit – Was ist ihre Bedeutung? Schicksalstafeln? Oder das Gesetz???

Die ME, die Kräfte der Weisheit beinhalten alles, was das Bewusstsein hervorzubringen vermag. In der sumerischen Überlieferung werden 80 ME beschrieben. Der Vater überlässt die Kräfte der Weisheit seiner Tochter, die sich in der Liebe bewährt (und die Negativität überwunden) hat.

[S. Die ME, Kräfte der Weisheit (Episode 5-1); Die ME in Inannas Stadt (Episode 8).]

Als (genetische) Information, welche neues Leben initiiert, sind die ME auch in den Spermien des Mannes und künftigen Vaters enthalten, was in der sumerischen Überlieferung zu einiger Verwirrung führt.

[S. Inanna erhält die ME (Episode 5).]

Natürlich sind die ME als Kräfte der Weisheit auch mit dem Gesetz, das zum Guten wirkt, in Verbindung zu bringen, ebenso wie mit dem Schicksal, das zuschlagen kann, wenn die Grundgesetze der Schöpfung mit Füssen getreten werden.

[S. Das babylonische Gilgamesh-Epos (Zusammenfassung): Der Himmelsstier und Die Zerschlagung der Steinernen.]

Gilgamesh – Wer war er?

Der Geliebte und Initiator der Göttin der Liebe

Gilgamesh kommt in der sumerischen Überlieferung nur ganz am Anfang vor und zwar als Inannas Initiator (der sie entjungferte, s. Inanna und Gilgamesh – die Fällung des Baumes. Ihr späterer Gemahl heisst Dumuzi = Sohn des Lebens). Es macht aber Sinn, die beiden Namen in Personalunion zu sehen. Da die Texte von Inanna aber erst tausend Jahre später oder mehr erstmals in Babylon aufgeschrieben wurden, kann es sein, dass der Name des Gilgamesh als der Geliebte der Göttin eine spätere Hinzufügung ist. Im Gilgamesh-Epos wird die Göttin der Liebe durch Gilgamesh als Hure verunglimpft.

[S. Einführung ins babylonische Gilgamesh-Epos und Von Sumer bis Babylon – Hintergründe.]

Vom ungerechten Herrscher zum dienenden König

Dennoch passt der Name ins Ganze, denn seine Bedeutung kann in den Silben Gi/Ki = Erde; Gal = Unterwelt und Mesh/Mash = Diener gesehen werden, also: Der König, “der auf dem Weg von der Erde durch die Unterwelt das Dienen gelernt hat”. So muss auch der Gemahl der Göttin der Liebe sich auf den Weg in die Unterwelt begeben (s. Heilige Hochzeit Inannas – das glückliche Ende).

Hinweise aus der sumerischen Königsliste

Diese Interpretation findet auch in einer weiteren Gestalt der legendären sumerischen Königsliste ein Gegenüber (dazu auf Wikipedia). Dort kommen die verflossenen Helden in mehreren Erscheinungen mit immer ähnlichen Namen vor. So erscheint auch ein MeshKiAnGa(l)Sher, der über das Meer ging und verschwand (Mesh = Diener, Ki=Erde, An=Himmel, Gal=Unterwelt, Sher=Herrscher). Tatsächlich fuhr Gilgamesh ja über die Wasser des Todes.

Das Gilgamesh-Epos, eine Hymne an Sargon, den ersten Weltherrscher

Zudem ist das Gilgamesh-Epos wahrscheinlich eine Verherrlichung des akkadischen Herrschers Sargon. Denn viele Elemente daraus passen inhaltlich zur Sargon-Legende.

Die Schafhürde und der Hirte - Wofür stehen sie?

Im Kleinen: der Schoss der Frau

Die Schafhürde, in welche der Hirte seine wollenen Schäfchen nach Hause bringt, symbolisiert den Schoss der Frau. Dies kommt zum Beispiel in der sumerischen Mythologie da zum Ausdruck, wo der treulose Ehegatte in der Schafhürde seiner kleinen Schwester(-Geliebten) entdeckt wird. Der gute Hirte steht für den treuen und fürsorglichen Mann, der Wolf, der in die Schafhürde eindringt, für den Vergewaltiger.

[S. Der Hirte wird geschlagen.]

Im Grossen: die Schafe als menschliches Kollektiv und ihr Versorger

Natürlich stehen diese Bilder darüber hinaus auch für das kollektive Weibliche, das Volk und seinen Beschützer, den guten Hirten als Bild für den liebenden Vater und seinen hingebungsvollen Sohn.

Der Ackerbauer und der Hirte, Kain und Abel – worum stritten sie?

Die Wahl der Göttin

In der sumerischen Überlieferung hat Inanna zwei Männer, die um ihre Gunst werben: der Ackerbauer und der Hirte. Sie entscheidet sich für den Hirten nicht zuletzt darum, weil er auch emotional involviert ist (s. Inanna und der Hirte, Episode 9).

Mutterkultur versus Patriarchat

In der jüdischen Überlieferung wurde “kindergerecht” daraus ein Opfer, das die beiden Brüder Kain und Abel Gott brachten. Interessant jedoch, dass die ältere sumerische Überlieferung von der Göttin spricht. Der Hirte, der von den Gaben der Natur lebt, ist eher einer Mutter-Kultur zuzuordnen, während der Ackerbauer mit dem Patriarchat verbunden ist, mit Herrschaft über Land, Ressourcen und Frauen.

[S. Kain und Abel, der Ackerbauer und der Hirte.]

Die grosse Flut – Was ist ihre Bedeutung?

Wasser – weiblich

Wasser ist als symbolisches Element mit dem weiblichen, genauer mit der weiblichen Seele verknüpft.

[S. Wasser – Symbol für das Weibliche und das Unbewusste und Die vier Elemente, ihre Bedeutung und ihr Geheimnis).

Ein Symbol für die Salbung der Frau beim Geschlechtsverkehr

In der sumerischen Überlieferung kommen stürmische Fluten zweimal vor. Zuerst zu Beginn, als der Vater sich auf den Weg in die Unterwelt macht (zur Mutter, s. Der Vater wagte den Weg in die Unterwelt, Prolog II). Dabei wird sein Segelboot von den Fluten verschlungen. Das zweite Mal, als Inannas Himmelsboot beladen mit den ME in ihre Stadt einfährt, da lässt sie die Strassen der Stadt überfluten (“damit auch tiefer liegende Boote hineingelangen”). Auf diese Weise gelangt das Himmelsboot direkt vor ihr Heiligtum, wo die ME ausgeladen und präsentiert werden (s. Die ME in Inannas Stadt.). Das Wasser hat hier eine positive Funktion und ist Teil der geschlechtlichen Vereinigung aus Leidenschaft.

Tödliche Fluten im Gilgamesh-Epos und in der Bibel

Im Gilgamesh-Epos spielen das Wasser und die Flut ebenfalls eine grosse Rolle. Zunächst wäscht Gilgamesh seine Füsse im Fluss. Die Füsse stehen im Überlieferungen häufig als symbolische Stellvertretung für das männliche Geschlecht. Beim Durchqueren des Flusses handelt es sich um eine Initiation, um in das gelobte Land (das weibliche, die Frau) zu gelangen. Später fährt Gilgamesh mehr schlecht als recht über die Wasser des Todes, welche als männliches Begehren interpretiert werden (s. Negative Paardynamik, Grundlagen) können.

Wütende Weiblichkeit und die Sintflut

Auf der anderen Seite trifft er seinen Urahnen, der ihm erzählt, wie er die grosse Flut überlebt hat und in den Stand der Götter erhoben worden ist. Darauf ist wohl der biblische Bericht von Noah und der grossen Flut zurückzuführen. Die Flut wurde durch den Gott der Luft inszeniert, und zwar, indem er die Göttin in Rage versetzte. Zuletzt gräbt Gilgamesh einen Schacht, um ans Unsterblichkeitskraut zu gelangen. Er nimmt das stachelige Kraut an sich, vergisst aber das Werkzeug im Schacht, wodurch er eine grosse Überschwemmung auslöst.

Als symbolische Bilder stehen die Fluten jeweils in Zusammenhang mit der Interaktion mit dem Weiblichen. Dabei ist jedoch auch erwiesen worden, dass sich etwa um 2600 v. Chr. im Zweistromland eine grosse Überschwemmung ereignete.

Warum wird der Hirte geschlagen, sodass sich die Schafe zerstreuen?

Die Göttin ist mit ihrem Gatten unzufrieden. Es erweist sich, dass deine fehlende Empathie und Präsenz in der Beziehung auf eine Aussenbeziehung (mit der Göttin des Weinstocks) zurückzuführen ist. Nach langem Hin und Her versöhnen sich die beiden aber wieder.

[S. Der Hirte wird geschlagen.]

Ebenso wurde Jesus, der sich als der gute Hirte bezeichnete, von den Juden abgelehnt, weil er seine Botschaft auch den Heiden nicht vorenthielt. Nach seiner Kreuzigung zerstreuten sich seine Jünger zunächst.

Die Göttin des Weinstocks - Was ist die Bedeutung des Weinstocks?

Die Göttin des Weinstocks spielt sowohl in der sumerischen wie auch im babylonischen Gilgamesh-Epos eine wichtige Rolle, und zwar als Geliebte des Hirten und säumigen Gatten. In der sumerischen Überlieferung wird sie als die kleine Schwester des Hirten bezeichnet, im Gilgamesh-Epos ist sie die Schenkin, die dem Helden den Weg weist. Als Anima-Figur stellt sie die zarte weibliche Seele des Helden dar, die sich noch entwickeln muss. Doch auch die Göttin muss sich wieder versöhnen und damit zur reinen Liebe (Anima als Jungfrau) zurückfinden.

Wenn Jesus sich selbst als der Weinstock bezeichnet, dann kann er dies, weil er die Liebe mit seiner Anima, seinen weiblichen Anteilen integriert hat.

Auferstehung am dritten Tag

Die sumerische Mythologie erzählt, dass der liebende Vater Inanna am 3. Tag aus dem Reich der Toten aufweckt (s. Inannas Auferstehung; Episode 15).

Dies rund 3000 Jahre vor der entsprechenden Erzählung über Jesus. Tatsächlich müssen beide, Mann und Frau, den Weg durch die Unterwelt machen, um zu Brot und Wasser des Lebens zu werden. Mit der Integration der gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile wird der Geist integriert.

Brot und Wein für Läuterung

Überblick über die Überlieferung von Inanna

Vorspann (Prolog): Die sumerische Schöpfungsgeschichte

Schöpfung …

Die sumerische Schöpfungsgeschichte erzählt von der Erschaffung der Welt, in welcher die Urkräfte bereits in dissonante Verschiebungen geraten sind.
Das Leben selbst beginnt mit der Gestalt eines Bäumchens, entstanden aus der stürmisch-leidenschaftlichen Begegnung zwischen den beiden Urkräften der Schöpfung, männlich und weiblich, Vater und Mutter.

… und Fall

Doch das junge Bäumchen wird entwurzelt, bevor es überhaupt erst aufwachsen konnte. Denn der Wind hat an den Wurzeln und Ästen gezerrt, sodass es in den Fluss gefallen und davongetragen worden ist. Dabei ist der Wind durch den Gott der Luft personifiziert, ein Archetyp für stürmische Macho-Männlichkeit.

So erzählt die sumerische Mythologie in Bildern, dass die junge Schöpfung, kaum ist sie entstanden, bereits von Macht besetzt und korrumpiert worden ist.

[S. In den ersten Tagen (Prolog I); Der Vater und der Gott der Luft (Prolog II) und Sumer: Schöpfung und Fall – Ausführliche Deutung.]

Inanna, die sumerische Göttin der Liebe

Die Rettung des Baumes des Lebens

Die Überlieferung von Inanna beginnt damit, dass die junge Frau am Ufer des Euphrats spazieren geht und dabei das Bäumchen entdeckt, das im Euphrat haltlos vor sich hintreibt. Kurz entschlossen holt sie es heraus und pflanzt es in ihrem Garten in Eden ein.

Inanna – ein Archetyp für starke Weiblichkeit

Als Göttin ist Inanna ein Modell oder ein Archetyp für Weiblichkeit. Damit ist sie so etwas wie ein geistiges Idealbild. Sie ist einerseits ein Vorbild für Frauen, was Handeln in Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung betrifft. Andererseits ist sie auch ein Modell für die innere Frau des Mannes (Anima), welche heranwächst und sich zur Reife entwickelt.

Kampf und Sieg der Liebe

Inannas Leben ist geprägt vom Kampf für die Liebe, welche zuletzt das glückliche Ende, die Versöhnung und Wiedervereinigung der ersten Liebe besiegelt.

Die Göttin 3-in-1 – Ganzheit der Frau durch 3 Lebensphasen

Ganzheit, die Göttin, Weiss, Rot, Schwarz: Jungfrau, Mutter, Grosse Mutter

Die babylonische Niederschrift des Mythos’ von der Göttin der Liebe ist in drei Abschnitte unterteilt, welche den Lebensphasen der Frau entsprechen. Sie schildert die Göttin zunächst als junge Frau, dann als initiierte, die ihren Lebenspartner gewinnt, und zuletzt als Grosse Mutter mit Kraft und Vollmacht.
Genauer gesagt liegt in den Texten von Inanna ein besonderes Augenmerk auf Übergänge von einer Phase in die nächste (denn diese beinhalten ja Krisenpotenzial).

[Zu den drei Aspekten der Göttin und drei Lebensphasen der Frau s. Weibliche Ganzheit – die Göttin, Weiss / Rot / Schwarz und Der weibliche Weg / der Weg der Frau in die Materie.]

Inanna – auch ein Archetyp für das kollektive Weibliche, die Menschen

Im kollektiven Kontext steht Inanna auch für das grosse Weibliche, das Leben in er Materie. Damit gehören die Texte um Inanna zu den ersten menschlichen Überlieferungen, welche spezifische Aussagen Göttern und Göttinnen im Sinn von geistigen Zusammenhängen wie auch zur Situation und zum Weg des Menschen machen.

Zum grossen Weiblichen gehören die Frauen, die Menschen, das Volk, die Erde ... Mehr:
Lebendige, empfangende und Realität gestaltende Materie (weiblich):
  • Die Frau, alle Frauen: Sie können Samen aufnehmen und neues Leben gebären.
  • Der menschliche Körper: Er nimmt Impulse des Bewusstseins („männlich“) auf und setzt sie in Worte, Taten und neue Realität um.
  • Das Kollektiv (Gruppe, Volk, die ganze Menschheit): Es reagiert auf Information, zum Beispiel auf Nachrichten, mit Stimmungen und Handlungen. Es nimmt auch die Instruktionen des Herrschers auf und gestaltet diesen entsprechend neue Realität (führt Weisungen aus, wie zum Beispiel den Bau von Strassen).
  • Die Erde: Sie kann Samen aufnehmen und Wachstum ermöglichen. Sie reagiert auch auf unterschiedlichste Impulse aus dem Kosmos oder aus menschlichem Verhalten, z. B. mit Klimaerwärmung.
  • Die ganze Schöpfung: Sie ist der Vergänglichkeit preisgegeben und damit in der „Unterwelt“.

    Das Weibliche als lebendige Materie gehört per Definition zum Unbewussten (s. Das Bewusstsein und das Unbewusste).

    Zusammenfassung der Überlieferungen von Inanna

    3 Teile der Überlieferung von Inanna

    Die drei Teile handeln von den Übergänge im Leben, welche ja immer besonders kritische Phasen darstellen.

    Damit steht dem Paar nun endlich der Weg in die Fülle und ins ewige Leben offen.

    [Zu den Episoden: Inhaltsverzeichnis der Überlieferung von Inanna.]

    Inannas Baum im Garten Eden 1

    Teil I: Der Garten der Göttin in Eden

    Dieser Teil erzählt die Geschichte von Inanna und ihrem Geliebten Gilgamesh durch Wirrungen zum glücklichen Ende, zur Hochzeit.

    Der Baum des Lebens

    Das Bäumchen im Fluss

    Eine junge Frau (es könnte jede Frau sein!) spaziert entlang des Ufers des Euphrats und entdeckt dabei das Bäumchen, welches haltlos vor sich hintreibt. Rasch entschlossen holt sie es aus dem Fluss und bringt es in ihren Garten in Eden. Im Zusammenhang mit dieser aktiven Handlung erfährt man nun den Namen der Frau: Inanna. Der Name bedeutet “Göttin (Nin), die vom Himmel (An) herabsteigt (Na)”. Indem sie beginnt, für das (eigene) Leben Verantwortung zu übernehmen, erhält sie auch eine Identität und damit ihren Namen. Denn geboren aus dem Geist (der Liebe) beginnt sie zu handeln und tritt damit in die irdische Realität ein. 

    Die Pflanzung des Baumes in Inannas Garten

    Inannas himmlischer Garten (sumerisch GuAn) liegt am Rand der Steppe (sumerisch EDIN). Hier wird das Bäumchen eingepflanzt. Dabei hat Inanna grosse Pläne damit: Wenn es gross ist, will sie aus seinem Holz ihren glänzenden Thron und ihr Bett machen lassen. Diese symbolisieren Selbstwirksamkeit im Leben und selbstbestimmte Sexualität.

    [S. Inannas Baum im Garten Eden (Episode 1).]

    Viel Zeit vergeht … fünf Jahre, zehn Jahre … Doch dann tauchen Probleme auf:

    Inanna und der Huluppu-Baum

    Der Baum – von fremden Wesen besetzt!

    Trieb, Macht und Raub

    Inannas Baum ist von dunklen Wesen der Macht besetzt.

    • In der Krone, im Bereich des Geistes, sitzt der An-Zu-Vogel, Löwenadler. Er steht für Raub im Bereich der Luft (Symbol für die Seele) sowie im Bereich der Erde (Symbol für Körper und Materie).
    • In den Wurzeln, im Bereich der Materie, die Schlange, die nicht gezähmt werden kann. Sie symbolisiert den nackten, kalten Trieb.
    • Im Stamm, im Bereich des Lebens der Seele, Lilith, die dunkle Jungfrau (Lil=Luft; Itu=dunkel). Als die Tochter des Windes stellt sie die Schattenseite der Göttin der Liebe dar und damit Macht durch Verführung und Verblendung.

    [S. Inanna und Lilith: der Baum im Griff der Macht (Episode 2).]

    Gilgamesh und die Fällung des Baumes

    Der starke Held von Uruk

    Inanna sucht Hilfe und findet sie zuletzt bei ihrem Vetter Gilgamesh. Der Held von Uruk betritt ihren Garten in seiner Rüstung, die über 200 Kilo wiegt. Und mit seiner Streitaxt aus Bronze, die ca. 30 Kilo wiegt, fällt er den Baum kurzerhand und schlägt der Schlange den Kopf ab. Der Löwenadler fliegt mit seinen Jungen in die Berge und Lilith flüchtet an einen öden Ort.

    Die Göttin Inanna und Gilgamesh, ihr Heldenkönig

    So bekommt Inanna ihren Thron und ihr Bett aus dem Stamm des Baumes und Gilgamesh bekommt Pukku und Mikku (Stab und Ring) aus den Ästen und Zweigen. Dies ist das Zeichen dafür, dass er Inannas auserwählter König ist.
    (Doch als König von Uruk bringt Gilgamesh viel Leid über die Jungfrauen und Mütter von Uruk, weil er «Pukku» missbräuchlich einsetzt.)

    [S. Inanna und Gilgamesh (Episode 3).]

    Inanna, der Apfelbaum und der Hirte

    Inanna, der Vater und die ME, Kräfte der Weisheit

    Ein Wetttrinken zwischen Inanna und dem Vater

    Als initiierte Frau und damit als Göttin der Erde bejubelt Inanna ihre wunderwirkende Vulva. Sie entschliesst sich, ein Gebet an den Vater und Gott der Weisheit zu richten. Darum macht sich auf den Weg nach Eridu, wo der Vater sein Heiligtum an den tiefen Wassergründen hat. Vater EnKi, der Gott der Erde, gebietet nun seinem Diener (Sukkal) Isimud, Inanna fürstlich zu empfangen und zu bewirten. Inanna und EnKi trinken zusammen ­viel Bier – und immer mehr Bier. Im Rausch spricht EnKi Inanna die 80 ME zu, das sind sämtliche Kräfte der Weisheit.

    [S. Inanna, Königin der Erde (4) und Inanna und die ME (5).]

    Die Kräfte der Weisheit im Himmelsboot

    Schnell packt Inanna diese in ihr «Himmelsboot» und stösst vom Kai ab. (Das Himmelsboot als Mondsichel bei zunehmendem Mond symbolisiert einerseits den jungfräulichen Aspekt der Göttin und andererseits ihre Vulva!).

    Kampf um die Me und Sieg der Liebe

    Doch kaum ist EnKi wieder etwas ausgenüchtert, stellt er mit Schrecken das Verschwinden der ME fest. (Der Vater symbolisiert das liebende Bewusstsein, welches aufgrund des Rausches ausser Kraft gesetzt war.)
    Deshalb schickt er nun Isimud hinter Inanna her. Dieser greift mithilfe der Enkum-Monster das Himmelsboot an, um die ME zurückzuholen. Doch Inanna ruft nun ihrerseits ihren Sukkal, Ninshubur, Königin der Erde. Sie verteidigt das Boot erfolgreich und die Monster werden nach Eridu zurückgeschleudert.

    [S. Ernüchterung (die ENKUM; 6) und Ninshubur – Kampf um die Liebe (7).]

    Eine Flut für das Himmelsboot und die ME in Uruk

    Inanna, die Stadtgöttin von Uruk, möchte nun die ME in ihr Heiligtum in der Stadt bringen. Auf Rat von Ninshubur lässt sie darum die Strassen der Stadt überfluten und segelt so mit dem Himmelsboot bis zum Kai vor dem Heiligtum. Hier werden nun die Kräfte der Weisheit ausgeladen und unter feierlichem Triumph dem ganzen Volk präsentiert.

    [S. Die ME in Inannas Stadt (8).]

    Heirat und ein Bündnis

    Auch Vater EnKi kommt zu den Feierlichkeiten. Er beglückwünscht die junge Göttin zu ihrem Sieg, besiegelt den Bund zwischen den beiden Städten Uruk und Eridu und entscheidet, dass die ME in Uruk bleiben sollen.

    Sumerischer Text aus Wolkenstein-Kramer, Inanna

    Heirat der Göttin: der Ackerbauer oder der Hirte?

    Inanna und der Hirte

    Nun ist für Inanna endlich die Zeit gekommen zu heiraten. Dabei werben zwei sehr unterschiedliche Männer um ihre Gunst: der Hirte und der Ackerbauer.
    Inanna befolgt den Rat ihres Bruders Utu, des Sonnengottes und entscheidet sich für den Hirten Dumuzi. Als ihr auserwählter Heldenkönig ist er auch der Gott der Wachstumskraft des Getreides. Er ist Enkis «Sohn des Lebens» (sumerisch ZI = Leben; DU/DUM = Sohn).

    [S. Inanna und der Hirte (9) und Heilige Hochzeit (10).]

    Inannas Abstieg in die Unterwelt

    Teil II: Inannas Weg durch die Unterwelt

    Auseinandersetzung mit dem Schatten

    Bewusstwerdung: “Inanna öffnete ihr Ohr für das Grosse Unten”

    Viele Jahre sind nun vergangen und Inanna ist nun Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Nun hat sie plötzlich etwas wahrgenommen …
    Es ist Zeit … Zeit, sich auf den Weg in die Unterwelt zu machen, um die Schatten zu integrieren und die eigenen Ressourcen zu erweitern. 

    [S. Inanna öffnete ihr Ohr (11).]

    Die Sieben Tore der Unterwelt

    Um zur Göttin der Unterwelt zu gelangen, muss Inanna sieben Tore passieren. Bei jedem Tor muss Inanna sich bücken und wird ihr ein Teil ihres göttlichen Schmucks und Ornates abgenommen, von der Krone bis zu ihrem Kleidern.

    [S. Die sieben Tore der Unterwelt.]

    Die Herrscherin der Unterwelt und das Auge des Todes

    Nackt und tief gebeugt erscheint nun Inanna vor EreshKiGal, der Herrscherin der Unterwelt. Sie wird angeklagt und durch das Auge des Todes getötet und ihr Leichnam wird an einen Haken an der Wand gehängt.

    [S. Inanna und die Herrin der Unterwelt.]

    Ninshuburs Hilfe

    Doch Inanna wäre keine Göttin, wenn sie nicht vorgesorgt hätte. Weise vorausschauend hat sie ihre Gefährtin Ninshubur angewiesen, Hilfe zu holen für den Fall, dass sie am dritten Tag nicht zurückkehren würde. Ninshubur macht sich also auf, um die Götter um Hilfe zu bitten. Doch Nanna (der Mondgott), und EnLil (der Gott der Luft) weisen sie ab, indem sie sagen: «Aus der Unterwelt kehrt niemand zurück!».

    [S. Hilfe für Inanna durch Ninshubur.]

    Inannas Auferweckung durch den Vater 

    Der Gott der Weisheit: heilende Empathie

    Schliesslich gelangt Ninshubur zu Vater Enki. Er trauert um Inanna und weiss auch eine Lösung. Er weiss, dass die grosse Mutter, Herrin der Unterwelt, in den Wehen liegt wie eine Gebärende.

    So kramt er unter seinen Fingernägeln etwas Schmutz hervor und erschafft daraus zwei winzige Wesen, klein genug, um durch die Tore der Unterwelt zu schlüpfen. Sie gelangen zu EreshKiGal und stimmen – Enkis Anweisungen folgend – in ihre Klagen ein. Auf diese Weise besänftigen sie die Herrin der Unterwelt und gewinnen ihre Gunst. Nun erbitten sie Inannas Leichnam und besprengen diesen mit Brot und Wasser des Lebens. 

    Inanna steht wieder auf.

    [S. Inannas Rettung durch den Vater und Auferstehung.]

    Inannas Rettung durch den Vater

    Teil III: Der Weg zu Ganzheit und Fülle

    Die Galla, Dämonen der Unterwelt

    Der Zorn der Göttin

    Als Inanna die Unterwelt verlassen will, wird sie von den Richtern der Unterwelt aufgehalten, die einen Ersatz für sie verlangen. Um einen solchen zu finden, heften sich die Galla, die Dämonen der Unterwelt, an ihre Seite.  

    Die Treuen verschont

    Wieder zurück auf der Erde treffen Inanna und die Galla auf Ninshubur. Sogleich wollen die über sie herfallen, aber Inanna wehrt ab: «Nein! Sie hat mich gerettet!». Dasselbe gilt für die beiden Kinder Lulal und Shara. Auch für sie steht Inanna ein.

    Der treulose Götter-Gatte auf dem Thron

    Die Galla gehen mit Inanna weiter zum grossen Baum. Dort sitzt Dumuzi, der Hirte auf dem Thron, fürstlich gekleidet in den prächtigen Gewändern der ME. Ungerührt hebt er nicht mal seinen Hintern, worauf Inanna das Auge des Todes auf ihn richtet. Nun fallen die Galla über ihn her und schlagen auf ihn ein.

    Der Hirte in der Wüste 

    Der Hirte und die Göttin des Weinstocks

    Dumuzi lässt sich in eine Schlange verwandeln und flieht voller Schrecken. Doch die Galla sind ihm auf den Fersen. Immer wieder entkommt Dumuzi und immer wieder finden sie ihn. Zuletzt finden sie ihn in der Schafhürde (im Gehege der Schafe) seiner kleinen Schwester Geshtinanna, der Göttin des Weinstocks. Nun gibt es kein Entrinnen mehr. Die Galla ergreifen Dumuzi. Der Hirte ist nicht mehr.

    Trauer und Versöhnung

    Geteiltes Leid ist halbes Leid

    Doch die Göttin des Weinstocks trauert um ihn. Als Inanna ihre Trauer sieht, wird ihr Herz weich. Gemeinsam suchen sie Dumuzi und finden ihn weinend in den Gräben von Arali.

    Inanna ist nun wieder versöhnt, doch es bleibt ihrem Gemahl nicht erspart, ebenfalls den Weg durch die Unterwelt zu machen. Geshtinanna bittet Inanna, das Schicksal ihres Bruders mit ihm teilen zu dürfen. Inanna willigt ein.

    Inanna stimmt ein Loblied zu Ehren von EreshKiGal, Grosse Mutter und Herrscherin der Unterwelt, an.

    Heilige Hochzeit

    Weiter geht es mit:

    Deutungen und Neuerzählung der Überlieferung von Inanna:

    In den ersten Tagen (die sumerische Schöpfungsgeschichte, Prolog, Teil I)
    Teil I: Der Garten der Göttin in Eden (Einführung)
    Start der Überlieferung von Inanna: Der Garten der Göttin in Eden (Episode 1)


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