Konstruktive Methoden in Richtung Selbstwirksamkeit
Training!
Es braucht unter Umständen einen starken Willen, Geduld, Vertrauen und viel Arbeit, um die Kontrolle über den Körper und die Triebe zu erlangen und eine gute Verbindung herzustellen. Geistige Kraft muss trainiert werden, so wie Muskeln trainiert werden.
Es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten, die hilfreich sein können, um die Vorherrschaft des Bewusstseins zu stärken und so das Erleben von Selbstwirksamkeit zu fördern:
Bewusstwerdung, Externalisierung und Rituale
Problematische Emotionen und Reaktionen sind immer eine Chance für Bewusstwerdung und Erweiterung der eigenen Ressourcen! Häufig muss der Mensch durch Schmerzen oder schwierige Situationen überhaupt aufgeweckt werden, bevor er bereit ist, die Frage zu stellen: «Was ist eigentlich (mit mir) los?».
Er kann dem auf verschiedene Weise nachgehen, durch Selbststudium oder durch Gespräche mit einer vertrauenswürdigen Person. Auch objektivierende Visualisierungen können weiterführen (zum Beispiel durch eine Darstellung mittels Figuren oder Münzen: Externalisierung). Wenn es darum geht, das Erkannte aufzulösen, sind rituelle Handlungen manchmal hilfreich. (Einfaches Beispiel: Ich schreibe auf einen Zettel, was ich loswerden will und verbrenne diesen Zettel anschliessend oder ich vergrabe ihn).
Konsequente Reflexion und neue Impulse
Es ist fordernd und anstrengend, Gedanken und Impulse zu überwachen und zu kontrollieren. Doch es ist wichtig, dass negative Treiber entlarvt und durch positive Ziele ersetzt werden. So werden das Leben und die Befindlichkeit in eine konstruktive Richtung gelenkt (s. Wie gestalte ich positive Instruktionen für den Körper?)
Meditation
Meditation beruhigt das ganze System und stärkt und die Vorherrschaft des Bewusstseins. Das Gehirn wird weniger mit Informationen geflutet (und kann „bei sich selber“ bleiben). Medizinisch-anatomisch gesehen führt Meditation zu vermehrter Aktivität im Frontalkortex und im cingulären Kortex (Vernetzung, Empathie). Hingegeben wird die Aktivität der Amygdala (Angst) gehemmt (s. Das Bewusstsein und das menschliche Gehirn).
So wird im Ganzen gesehen die kognitive Flexibilität erhöht und die Kontrolle von Gefühlen und impulsivem Verhalten verbessert.
Gebet
Das Gebet nimmt den Menschen ins Jetzt hinein, indem er in eine vertrauensvolle Beziehung zu einer höheren, guten Instanz tritt. Das Bitten um Hilfe oder um eine Lösung ist an sich schon ein lösungsorientierter Ansatz. So bleibt das Bewusstsein nicht bei der beklagenswerten Wahrnehmung stehen, sondern bewegt sich bereits in die Richtung von besseren Möglichkeiten. Schwierigkeiten werden losgelassen und stattdessen gewinnen die Hoffnung und das Vertrauen Raum, dass Besserung möglich ist. Nicht zuletzt durch die positive Sicht (Vision/Visualisierung), können auch die eigenen Grenzen gesprengt werden.
Bewegung und Sport
Sportliche Betätigung lenkt die Aufmerksamkeit weg von kreisenden Gedanken auf den Körper und seine Funktionen und damit auf das, was IST. Dies ist an sich schon positiv und lebensbejahend. Zudem ist das limbische System mit der Koordination von Bewegungen beschäftigt und hat weniger Energie für Emotionen und Hirngespinste.
Auch werden durch die Links-Rechts-Bewegung (beim Gehen oder Joggen) die linke und die rechte Hirnhälfte und damit Denken und Fühlen vernetzt, was ebenfalls zu neuen, positiven Ansätzen und Lösungen führen kann