Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Sterben und Auferstehen: Im Hier und Jetzt!

By on 24. März 2021

Sterben und Auferstehen im Leben selber

Sterben und Auferstehen im Leben selbst: Das Leben ist kein Kinderspaziergang, sondern eine anstrengende Gipfelwanderung, die dem Menschen viel abverlangt, ihm aber alles schenkt.

Sterben und Auferstehen im Hier und Jetzt!

Das Ziel des Menschen im Leben ist die Umkehr vom Weg der Macht zum Weg der Liebe. Dies kommt einem inneren Sterben und Auferstehen gleich, denn es gilt, das Ego, das kleine Ich, welches die Identität der Trennung und der Macht ist, zu überwinden.
Darauf folgt die Auferstehen in die ewige und unbegrenzte Existenz der Liebe.

Wer diesen Weg gemacht hat, fürchtet den Tod nicht mehr, hat er doch an sich selbst erfahren, dass die Liebe stärker ist als der Tod und diesen überwindet.

Den Tod im Leben selbst überwinden

Das Thema der Auferstehung ist zwar von der Kirche ins Jenseits verschoben worden, wo nach dem körperlichen Tod eine unbestimmte Zukunft auf die menschliche Seele warten soll.
Doch interessanterweise spricht das Neue Testament der Bibel von einem ersten Tod und einer ersten Auferstehung sowie von einem zweiten Tod und einer zweiten Auferstehung:

Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht.[1]

Die erste Auferstehung: Geburt in die Existenz der Liebe

Die erste Auferstehung geschieht im Leben selbst, nachdem der Mensch sein Ego, die Existenz der Trennung und der Macht, überwunden hat. Damit tritt er in die ewige Existenz der Liebe ein. Nun fürchtet er den Tod nicht mehr, denn er weiss, dass die Liebe den Tod überwindet, weil er es an sich selbst erfahren hat. Er weiss auch, dass, wenn auch der Körper stirbt und zerfällt, seine Seele dennoch weitergeht (die zweite Auferstehung; s. Die erste und die zweite Auferstehung).
Darum hat er keinen Grund, sich vor dem Tod zu fürchten [2]. Wer den Tod nicht fürchtet, der ist wahrhaft frei.

Durch Sterben und Auferstehen zum wahren Leben

Das Ziel: Fülle im Jetzt und für immer

Unzählige Überlieferungen beschreiben auch den Weg des Helden zu einem freien Leben in Fülle im Hier und Jetzt und für immer. Häufig ist das Ziel durch die Königstochter und das Königreich symbolisiert. Dabei stellt die Königstochter oder Jungfrau die eigene reine Seele (Anima) dar, die gewonnen wird, und das Reich steht für Königsherrschaft im eigenen Leben.

Der Weg des Helden

Damit der Mensch wirklich frei sein kann, muss aber zuerst sein Ego «sterben» und jeder Lebensbereich unter die Herrschaft der Liebe gestellt werden. Dies geschieht auf dem Heldenweg, der aus fünf Prüfungsphasen besteht. Ist das hohe Ziel ins Auge gefasst, führt der Weg zunächst durch Mangel und Entbehrungen, symbolisiert durch die Wüste, weiter über die Verlockungen des Erfolgs und zuletzt in die Unterwelt, in das Reich der Schatten und des Todes. 

Heilung: die Schlange am Kreuz

Der Weg durch die Unterwelt: inneres Sterben und Auferstehung

Die letzte Prüfung des Helden, seine Feuerprobe, ist der Weg durch die Unterwelt. Er bedeutet die Konfrontation mit dem eigenen Schatten und dem eigenen Tod, dem Ego als der Identität der Angst, Macht und Trennung. Dabei überwindet er diese, indem er sich selbst in seiner Schwäche liebt und annimmt.
Ebenso integrieren Held und Heldin i
n der Kraft der Liebe die Schatten und “erlösen” weggesperrte und gebundene Ressourcen. Indem diese ans Licht des liebenden Bewusstseins gebracht werden, stehen sie fortan als Stärken zur Verfügung.

[S. Die Integration des Schattens; Der entwichene Gefangene als Anschauungsbeispiel und: Heilung: Was ans Licht kommt, wird selbst licht.]

Damit steht das Leben nun auf neuem Grund, nämlich auf dem Grund der ewigen Liebe. Dies ist bildhaft gesprochen die Auferstehung, welche in die Ewigkeit hinüberträgt.

[S. Vom Ego zum Selbst.]

Leben in Freiheit als Ziel

Sinn und Zweck des Lebens 

Ein wahres, „menschenwürdiges“ Leben bedeutet immer, die eigene Realität frei, selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu gestalten.

Zu Freiheit berufen: Das menschliche Bewusstsein

Viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst, aber trotzdem gilt: Der Mensch verfügt über ein Bewusstsein, mit welchem er – Gott gleich – sein eigenes Leben und seine eigene Realität erschafft. (Dies tut er, indem er sich selbst von einer geistig-göttlichen Meta-Ebene aus reflektiert und strategisch seine Pläne gemäss seinem Willen umsetzt; s. Das menschliche Bewusstsein und Vollmacht über die Materie.)

Äussere und innere Freiheit

So ist also jeder Mensch zu einem Leben in Freiheit und Selbstwirksamkeit bestimmt. Er kann sogar innerlich frei sein, selbst wenn er – äusserlich gesehen – sich in Gefangenschaft befindet. Die Freiheit ist eine geistige Haltung. Ihr höchster Ausdruck lautet: «Ich bleibe meiner Überzeugung treu, egal, was geschieht. Man kann mir zwar mein körperliches Leben nehmen, aber nicht meine ewige Seele und meinen Geist.»

Befreiung aus der Tyrannei des Egos als Schattenherrscher

Um diese Freiheit zu erlangen, gilt es jedoch, wie erwähnt, sich aus der Herrschaft des Egos und der Triebe zu befreien.
Dies ist denn auch das Thema sämtlicher grosser Überlieferungen, wobei der dunkle Schattenherrscher oder böse König das Ego symbolisiert, welches die Menschen durch die Triebe in Unfreiheit und Sklaverei manipuliert. Bilder dafür sind zum Beispiel der «Pharao», welcher das «Volk Gottes» knechtet und zu Frondienst zwingt (s. Der Auszug aus Ägypten), der dunkle Herrscher Sauron in Tolkiens Epos Der Herr der Ringe oder Das Phantom der Oper.

Sterben und Auferstehen im Hier und jetzt

Lebende Tote und Aufwachen aus Unbewusstheit

Die Überlieferungen thematisieren auch, dass der Mensch innerlich wie „tot“ sein kann. In diesem Fall geht er „schlafwandlerisch“, nämlich unbewusst und voll von Negativität oder wie ein Zombie durch sein Leben, im Griff seiner Triebe und Begierden.
Das Ziel ist jedoch, dass er von Fremdbestimmung zu Selbstbestimmung gelangt. Dazu die Bibel (Eph 5,10-14):

Deshalb heisst es: «Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten! Dann wird Christus dir aufleuchten!»

Auferstehen zum Selbst und zu Selbstwirksamkeit

Sind auf dem Weg durch die Unterwelt die Schatten integriert worden und das Ego entmachtet (“gestorben”), steht der Mensch also neu auf, in sein Selbst hinein, welches seine ewige göttliche Identität bedeutet.

Auf diese Weise hat der Mensch Ganzheit, Einheit und Versöhnung erlangt. Das ist das Ziel.

Wir sind mitten im Leben zum Sterben bestimmt;
was da steht, das wird fallen.
Der Herr gibt und nimmt.

Wir gehören für immer dem Herrn, der uns liebt;
was auch geschieht, er nimmt und er gibt.

Wir sind mitten im Sterben zum Leben bestimmt;
was da fällt, soll erstehen.
Er gibt, wenn er nimmt.

 (Lothar Zenetti)

Nachweise:

[1] Bibel NT, Offenbarung des Johannes 20,6

[2] 1 Kor 15,55 f.; Elberfelder:  »Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?« Damit nimmt er Bezug auf den Talmud, Hosea 13,14. (Man beachte die Zahlen der Verses: von der 13, als der Zahl des Egos zur 14 als der Zahl der vollendeten Schöpfung, 2 x die Sieben, männlich und weiblich.)


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Top

Newsletter Abonnieren

We respect your email privacy

Newsletter abonnieren

You have successfully subscribed to the newsletter

There was an error while trying to send your request. Please try again.

Goldspur will use the information you provide on this form to be in touch with you and to provide updates and marketing.