Die Magie übernimmt die Regie
Der Mensch möchte sich lieber von der Magie wegtragen lassen als in Nüchternheit die harte Arbeit der Selbsterkenntnis leisten (und so sein tägliches Brot zu essen, s. Das Gilgamesh-Epos – Die sieben Brote und Brot und Wein).
Er möchte sich fallen lassen in grosse Emotionen und in seine Triebe und wie damals, als Säugling in Mutters Armen, erleben dass für alles gesorgt und im Grösseren aufgehen. Es ist der Traum vom Schlaraffenland, vom Land, wo Milch und Honig fliesst. Er möchte dabei erfahren, wie «Es», nämlich etwas Grosses, ohne sein eigenes Zutun geschieht. – Und dann ist er auch bereit, dieses Geschehen einem übernatürlichen, ja «göttlichen» Handeln zuzuschreiben.
Dies ist es ja auch – in gewisser Weise: Die Archetypen als geistige Faktoren oder «Geister» haben in seinem Leben die Regie übernommen und sorgen für die Magie.
Beispiel: Verliebtheit
Bei Verliebtheit haben die beiden geistigen Grössen, Animus und Anima, ihre Finger im Spiel und inszenieren ihr Feuerwerk von Emotionen und inneren Bildern. Sie projizieren die eigenen gegengeschlechtlichen Anteile (den inneren Mann der Frau/die innere Frau des Mannes) auf ein Gegenüber. Dabei gehen die Gefühle hoch.
Statt das, was man beim anderen als attraktiv erkannt hat, selber zu leben, gibt man dem Begehren Raum.
Sucht- und Stresshormone
Das Motivations- und Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert. Der Körper prodiziert Dopamin und schüttet vermehrt Adrenalin und Noradrenalin aus, während der Serotoninspiegel fällt. Der ganze Organismus ist in Aufregung und in einem Ausnahemzustand. Während das Bewusstsein zurückgedrängt wird, lässt man sich treiben und versinkt in der Welt des Unbewussten und der Triebe (welche sinnigerweise durch WASSER symbolisiert ist, s. auch Starke Emotionen und das Unbewusste und Das Bewusstsein und das menschliche Gehirn).