Maria Magdalena – Jüngerin und Heldin
Nicht Gender-Thematik – sondern…
Ganzheit durch Integration der gegengeschlechtlichen Anteile
Auf den ersten Blick sieht es aus, als handle es sich in dem Zitat um Gender-Fragen. Doch aus dem Dialog wird klar: Das Thema ist vielmehr die Integration der gegengeschlechtlichen Anteile, welche die Voraussetzung für Ganzheit und Königsherrschaft im Leben ist.
Die Gestalten, die uns im Leben begegnen und die Art, wie wir unsere Beziehungen gestalten, haben mit uns selber zu tun und spiegeln unsere Prägungen, Gefühle und Lösungsmuster.
Dies kommt auch in dieser Episode um Maria Magdalena zum Ausdruck.
So manifestieren sich die männlichen Anteile der Frau zunächst in Form von unreifer Männlichkeit. Sie sind wie Petrus: Hitzköpfig, Reden vor Denken, Zorn und vorgefertigte Meinungen … Und wie jugendlicher Sturm und Drang müssen sie „gezähmt“, „erzogen“ und eines Besseren belehrt werden. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Schwäche („Kreuzigung“) öffnet sich ein innerer Raum für die grössere Realität des Geistes. Daraus wachsen positive Männlichkeit, nämlich mitfühlende, bedingungslose und vergebende Vaterliebe.
Maria Magdalena als Heldin – geliebte und liebende Frau
Maria wurde zu einer führenden Jüngerin. Sie erfuhr Schwäche und Auferstehung zu Kraft. Während die männlichen Jünger sich fernhielten, stand sie bei der Kreuzigung von Jesus.
Als erste beim Grab wurde ihr die Gnade gegeben, die Wahrheit der Auferstehung zu erkennen. So wurde sie auch die erste Person, welche diese Botschaft der Hoffnung in die Welt hinein trug.