Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Inannas Weg in die Unterwelt, Einleitung: das geöffnete Ohr (11)

Das für die Unterwelt geöffnete Ohr

By on 15. Juni 2023

Das für die Unterwelt geöffnete Ohr

Inannas Weg in die Unterwelt beginnt damit, dass sie ihr Ohr für das Grosse Unten öffnet. Der Embryo symbolisiert das Neue, das entstehen soll. Das göttlich-geistige Bewusstsein wendet sich dem Unbewussten, der lebendigen Materie, der grossen Mutter zu und gibt die Information (die Samen) für das, was werden soll, ins Innerste hinein. Dort wird es aufgenommen, beginnt zu wachsen und strebt zum Licht.

Inannas Weg in die Unterwelt: Einleitung

Inannas Weg in die Unterwelt: Ganzheit durch Integration des Schattens

Der Weg durch die Unterwelt als Teil der ME (Kräfte der Weisheit) !

Zu den ME, den Kräften der Weisheit, die Inanna vom Vater empfangen hat, gehören auch Abstieg in die Unterwelt und Aufstieg aus der Unterwelt. Darum zeichnet Inannas Weg in die Unterwelt sie als Göttin aus, welche Ganzheit zum Ziel hat – auch als Vorbild für jede Frau.

[S. Die ME, die heiligen Kräfte der Weisheit in Sumer und Göttin Inanna – starke, selbstbestimmte Weiblichkeit in Sumer.]

Ziel: Integration der männlichen Anteile (Geist: Kraft und Antrieb in der Materie)

Inannas Weg in die Unterwelt wird sie neu mit ihrem Körper und ihrer Kraft in Verbindung bringen, indem sie ihre männlichen Anteile integriert. Davon handelt der zweite Teil der Überlieferungen um Inanna. (Während der dritte Teil davon handelt, wie ihr Götter-Gatte, der Hirte, seine weiblichen Anteile integrieren wird.). Dabei wird sich der negative weibliche Antrieb (Schmerzkörper, “Teufel”) zum positiven Antrieb aus Liebe (Christus / Messias) wandeln.

[S. Die Integration des Animus.]

Sinn und Zweck des Abstiegs in die Unterwelt ist der Aufstieg mit erweiterten Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten.

Was bisher geschah

Der Baum des Lebens

Aus der stürmischen Begegnung von Vater und Mutter entstand das Leben, das sich in Gestalt eines Bäumchens an den süssen Wassern des Euphrats einpflanzte. Doch der Südwind zog an seinen Ästen und Wurzeln, sodass es in den Fluss fiel und haltlos vor sich hintrieb. Inanna, damals noch ein Mädchen, zog es aus dem Fluss und pflanzte es in ihren Garten. Eines Tages entdeckte sie, dass das Bäumchen von fremden Wesen der Macht besetzt war. Sie fürchtete sich und suchte Hilfe. Sie fand sie bei Gilgamesh, der in ihren Garten kam und den Baum kurzerhand fällte, ein Bild für ihre Entjungferung.

Die Kräfte der Weisheit des Vaters

Weil die Beziehung zu Gilgamesh problematisch war, suchte Inanna Rat beim Vater und Gott der Weisheit. EnKi übertrug ihr sämtliche ME, Kräfte der Weisheit. Inanna konnte Gilgamesh für sich gewinnen und die beiden heirateten.

Mit Inanna als initiierter und glücklicher Frau in einer festen Beziehung nahm der erste Teil der sumerischen Mythologie sein Ende. 

Ein Zeitsprung: Inanna in den Wechseljahren

Inannas Weg von der Mutter zur Grossmutter

Nachdem der erste Teil der Mythologie um Inanna ihren Weg von der Jungfrau zur initiierten und erwachsenen Frau beschrieb, handelt dieser Teil nun von ihren Weg von der reifen Frau zur grossen Mutter (Grossmutter).
Damit macht nun also die Mythologie von Inanna einen Zeitsprung, denn Inanna, die mit Gilgamesh-Dumuzi, dem Hirten, verheiratet ist, hat nun mittlerweile zwei Kinder, Sarah und Lulal, grossgezogen. (Dies wird erst später, im Zusammenhang mit Inannas Aufstieg aus der Unterwelt beiläufig erwähnt.) 

Die Krise der mittleren Jahre

Inanna ist damit nun also in den mittleren Jahren angekommen, in einer neuen Umbruchphase.

Inannas Weg von Himmel und Erde in die Unterwelt

Von Jungfrau und Mutter zur Grossen Mutter

Als Jungfrau war Inanna Göttin des Himmels. Als initiierte Frau und Mutter wurde sie Königin der Erde. Mit anderen Worten: Himmel und Erde hat sie bereits eingenommen.
Nun gilt es, auf dem Weg zu Ganzheit auch noch die Unterwelt einzunehmen. Zu diesem Zweck muss Inanna Himmel und Erde – und damit sogar ihr Leben – verlassen. Das ist der Weg jeder Frau nach dem Vorbild Inannas als Göttin oder Archetyp für die Ganzheit der Frau.

[S. Der weibliche Weg / der Weg der Frau und Weibliche Ganzheit 3-in-1: Potenzial, Realität und Schicksal.]

Der Weg allen Lebens in die Unterwelt

Der Weg in die Unterwelt ist kein Spaziergang, sondern eine existenzielle Herausforderung, bei welcher das Individuum mit seinen ureigenen Ohnmachtsgefühlen und fundamentalen Ängsten konfrontiert wird. Das Ziel ist, diese zu integrieren und so zu überwinden, um Ganzheit zu finden.

Der Weg durch in die Unterwelt – Ganzheit durch Integration der Schatten

Durch die Integration der Schatten zu Ganzheit

Die Unterwelt, das Reich der Schatten, symbolisiert den Bereich des Körpers und des Unbewussten. Hier verbergen sich abgelehnte oder unbekannte Eigenschaften, unbewusste Triebe und Treiber. Hier versteckt sich auch das Ego, die Identität der Trennung und der Macht. Dieses zu erkennen, bedeutet, dem eigenen Tod ins Auge zu blicken, was einem innerlichen “Sterben” gleichkommt.
Eine besondere Herausforderung stellt dabei auch die Begegnung mit den eigenen gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteilen dar (Animus und Anima). Mit ihnen wird der Geist integriert und steht die reine Liebe wieder auf (symbolisiert durch Christus und die Jungfrau).

[S. Die Integration des SchattensSterben und Auferstehen: Im Hier und Jetzt! und Die Metamorphose des Schmetterlings als Symbol für Wandlung.]

Durch Überwinden und Integration der Schatten zu Ganzheit

Wer also Ganzheit erlangen will, muss die Trennung aufheben oder mit anderen Worten sein Ego aushebeln. Der Weg in die Unterwelt und die Konfrontation mit den Schatten ist darum die Feuerprobe, weil dabei alles verbrannt wird oder «stirbt», was keinen Ewigkeitsbestand hat.

Nachdem die Trennung, deren bedeutsamste Manifestation der Tod ist, aufgehoben worden ist, steht der Weg zur ewigen Dimension des Geistes offen. Damit erreicht der Mensch Ganzheit und ewiges Leben, also Göttlichkeit.

[S. Hintergrundbeitrag: Der Weg durch die Unterwelt.]

Altar Nr. 2 von Hilma af Klint

Inannas Weg in die Unterwelt im Originaltext *

Inannas Weg in die Unterwelt

Der Weg zu Ganzheit: 3-mal 3-fache Wortwiederholungen im Originaltext

Im folgenden Originaltext wird die Tragweite von Inannas göttlichem Weg in die Unterwelt durch die dreifachen Wortwiederholungen unterstrichen.

    3 x 3 = 9: Das erfüllte Leben – vom Grossen Oben (Geist) zum Grossen Unten (Materie, Mutter)

    Die Zahl der Göttin, die 9, symbolisiert das vollendete Lebens in der irdischen Realität. 3 x 3 = 9.

    Drei Lebensphasen: Jugend, Erwachsenenalter, reifes Alter

    Sie beinhaltet das erfüllte Leben, nämlich gelebte Liebe in 3 Lebensphasen (Jugend, Erwachsenenalter, reifes Alter) in jeweils 3 Lebensbereichen (Körper, Seele und Geist).

    Drei Lebensbereiche (Geist/Oben; Seele/Leben; Körper und Materie/Unten)

    1. Das Grosse Oben, der Bereich des GEISTES, gehört zum Himmel und zum VATER (als Archetyp für das liebende Bewusstsein.
    2. Das Leben als Einheit von Geist (Seele) und Materie (Körper) findet zwischen dem Grossen Oben (Geist/Vater) und dem Grosse Unten (lebendige Materie/Mutter) statt. 
    3. Das Grosse Unten, der Bereich des KÖRPERS und der Materie gehört zur MUTTER (als Archetyp für das Unbewusste und die Kraft in der Materie)

    Ziel für den Menschen ist es, die ultimativen Gegensätze, Geist und Materie, das Bewusstsein und das Unbewusste, Vater und Mutter in sich selbst zu vereinen. So erlangt er Ganzheit und Vollmacht über die Materie.

    [S. Vater und Mutter, Geist und Materie und Die heilige Hochzeit.]

    Deutungen und Kommentare zu Inannas Weg in die Unterwelt

    Das für die Unterwelt geöffnete Ohr

    Gedanken über das menschliche Ohr von Annette

    Unser Ohr ist das erste Organ, das zu voller Grösse und Funktionsfähigkeit heranwächst. Nach ca. 18 Wochen ist unser Ohr fertig und damit das erste Organ, das seine Tätigkeit aufnimmt. Es ist zudem das letzte Organ, das seine Tätigkeit einstellt.

    Sinnesenergie über das Ohr

    Der Hörner ist der erste Nerv, der eine Myelinschicht erhält.
    So ist das Ohr für unser Gehirn ein wichtiger Lieferant von Sinnesenergie, denn es liefert eine grosse Anzsahl Impulse, die ins Gehirn eintreten. Auf diese Weise ist des auch massgeblich am Bau unseres Gehirns beteiligt.

    Verbunden mit dem Körper

    Unser Ohr kontrolliert Muskelaktivität und wirkt an der Verteilung von Spannung und Entspannung im Körper mit. Auch ist es über Nervenleitungen direkt mit vielen wichtigen Organen verbunden (Kehlkopf, Bronchien, Herz, Magen, Solarplexus …).
    Hinzuzufügen ist, dass das Ohr, wie auch die Füsse und Hände, den Körper widerspiegeln.

    Aussen-, Mittel und Innenohr; 3 – in -1

    Das Ohr, mit seinem Aussen-, Mittel- und Innenohr sowie dem Trommelfell, erinnert an das, was wir in uns sind: ebenfalls 3-gliedrig. Wobei das Aussenohr durch das Trommelfell vom Mittel- und Innenohr “getrennt” ist – wie durch einen Vorhang …
    – Vielleicht ist das auch eine Art «Sieb», damit nur Wesentliches aufgenommen wird?

    So ist das äussere Hören ein anderes als das innere Hören …

    Himmel und Erde, Glanz und Vollmacht verlassen

    «Meine Herrin …. » – Inanna ist als Göttin ein archetypisches Vorbild für jede Frau.

    Inanna verliess ihre Göttlichkeit, königlichen Rang und geistliche Würde, um sich dem Dunkel und den Schatten zuzuwenden, dem inneren Kind und dem verdrängten Elend.

    Der Weg in die Unterwelt entspricht der letzten Prüfung auf dem Heldenweg, der Feuerprobe. Inanna wird gestärkt und geklärt emporsteigen, in der Würde und Kraft der Herrscherin der Unterwelt, der grossen Mutter. Denn das Neue, gezeugt aus dem Samen des liebenden Bewusstseins, wächst im Innersten, im Schoss der Existenz, heran.

    Ein Ohr für das Unbewusste … Was verbirgt sich da?

    Inanna hat ihr Ohr für das Unbewusste geöffnet. Hier verbirgt sich alles, was verdrängt, gehasst und geleugnet wird. Hier wohnen die Triebe, sowohl der Körpertrieb wie auch der emotionale Trieb, welche die Machtmittel des Egos, der Identität der Trennung sind.

    Die Krise als Feuerprobe und Anlass für den Weg durch die Unterwelt

    Fort von Ruhm und Glanz hin zu den Schatten

    Was bewegt einen Menschen, sich mit seinen Schatten auseinanderzusetzen, wo sich auch das befindet, was er ein Leben lang verdrängt und geleugnet hat?

    Meistens ist es eine Not, die den Grund liefert, in die tieferen Schichten der Existenz hineinzuschauen, eine Krise, die aufzeigt: «So geht es nicht mehr weiter! Du hast definitiv ein Problem, das du mit deinen bisher verwendeten Strategien nicht bewältigen kannst!».

    Die Feuerprobe: Integration des Geistes

    Die Feuerprobe ist der Weg der Läuterung für die reife Persönlichkeit. Hier geht es darum, mit den gegengeschlechtlichen Anteilen (Animus und Anima) den Geist zu integrieren. Es ist die letzte und die schwerste, ja die existenzielle Prüfung auf dem Weg des Helden, die zu Ganzheit, ewigem Leben und Vollmacht über die Materie führt.

    Was hat Inannas Ohr wahrgenommen? Welche Krise?

    Was veranlasst die Göttin dazu, sich dem Bereich des Unbewussten, Verborgenen, Verdrängten zu öffnen? Eine Krise? Was hat sie gehört oder wahrgenommen? (Dies wird in der Fortsetzung der Mythologie ausführlich das Thema sein.)
    An dieser Stelle eine kurze Vorwegnahme.)

    Inanna klopfte laut an das Tor zu Unterwelt. Der Türhüter fragte sie nach dem Grund ihres Kommens. Inanna antwortete:

    Wegen … meiner älteren Schwester, Ereshkigal,
    ihr Gatte, Gugalanna, der Stier des Himmels, ist gestorben.
    Ich bin gekommen, um dem Begräbnis beizuwohnen.

    Der verstorbene Gatte: der innere Mann

    Der Partner, die Liebe und die gegengeschlechtlichen Anteile

    So viel sei hier vorweggenommen: Der verstorbene “Gatte” steht einerseits für ihren Ehemann und andererseit auch für Inannas innen Mann. Dieser symbolisiert ihren Körper mit seiner Kraft und seinem Antrieb (S. Der Animus der Frau und Der Schmerzkörper der Frau). Konkret bedeutet dies: Wenn die Frau, angetrieben durch ihren inneren Mann als Schmerzkörper in Rage gerät, ist auch die Liebe in der Partnerschaft in Gefahr oder sogar “gestorben” (mehr und ausführlich in der nächsten Episode und im dritten Teil der sumerischen Mythologie, Der Hirte wird geschlagen).

    EreshKiGal, die Göttin der Unterwelt

    Auf dem Weg in die Unterwelt zur Ganzheit dreifachen Göttin

    Ereshkigal symbolisiert als Herrin der Unterwelt die Göttin in ihrem dritten Aspekt, die Grosse Mutter. Inanna, die einst als Göttin des Himmels Jungfrau war und dann als initiierte Frau zur Königin der Erde wurde, steht nun davor, diesen dritten Aspekt weiblicher Ganzheit einzunehmen, indem sie selbst zur Herrin der Unterwelt wird, ja diese Kraft wohnt jetzt schon in ihr, sie muss aber lernen, sie konstruktiv zu nutzen. Dazu muss sie ihre Schatten und insbesondere ihre männlichen Anteile integrieren, wodurch sie Kraft und Vollmacht gewinnt.

    [S. Weibliche Ganzheit 3-in-1: Potenzial, Realität und Schicksal und Der weibliche Weg/der Weg der Frau in den Körper und die Materie.]

    So führt Inannas Weg in die Unterwelt zur Begegnung mit der Grossen Mutter. Dabei wird sie auch mit dem Schmerz und der Ausbeutung des grossen Weiblichen sowie mit ihren eigenen Verletzungen konfrontiert und muss Schwäche integrieren, um durch Versöhnung zur Ganzheit des Vaters zu gelangen.

    Integration von Schwäche und Auferstehung

    Auferstehung zu neuer Kraft und neuer Liebe

    Die Frau, die erschöpft und ausgeschöpft in den mittleren Jahren angekommen ist, in Mangel und Negativität geraten, ist darum immer wieder als hysterisch oder depressiv und antriebslos bezeichnet worden.
    Der Grund dafür ist aber, dass sie zu viel gegeben hat und darum, auf dem Weg der Hingabe an andere, ihre Liebe und ihre Kraft zu Ende gegangen oder eben “gestorben” sind.
    Diese beiden Aspekte gilt es auf dem Weg durch die Unterwelt wieder zurückzuholen.

    Dies geschieht, indem sich die Frau ihren Schwächen stellt und sich selbst darin liebt und auch lernt, selbst für ihre Bedürfnisse einzustehen und so für sich Verantwortung zu übernehmen. Indem sie auf diese Weise ihren Schatten integriert, steht ihr innerer Held (Prinz, Erlöser, Christus) in ihr auf, und ebenso wird ihre reine Liebe (Jungfrau) von neuem geboren.

    [S. Die Integration des AnimusWie integriere ich meine Schatten konkret? und Der entwichene Gefangene als Anschauungsbeispiel.]

    Ereshkigal, Herrin der Unterwelt und verletzte Weiblichkeit in Negativität

    EreshKiGal, Inannas Grossmutter, Grosse Mutter und Herrin der Unterwelt

    Die Herrscherin der Unterwelt hat eine tragische Geschichte. Einst war sie Göttin des Himmels, des Äthers, NinLil. Sie hatte keine gute Beziehung zu ihrem Gatten, der sie hinterging. Ihre Geschichte handelt von Schmerz und Zorn und Enttäuschung, die zum Sterben der Liebe und tiefer Unbewusstheit, nämlich abgrundtiefer Negativität führten, symbolisiert durch die Unterwelt. Dies ist nicht nur das Schicksal der Göttin, sondern auch der gesamten Schöpfung, welche ebenfalls durch die Göttin als der lebendigen Materie symbolisiert wird.

    Die letzte Prüfung auf dem Weg zur Ganzheit der Sieben

    Integration des Unbewussten

    Inanna ist eine Göttin, das bedeutet, dass bewusst und selbstwirksam in ihrem Leben steht. Das Leben, das von Unbewusstheit zu Bewusstsein aufgestiegen ist, muss aber auch in der Kraft der Liebe (“Christus”) wieder hinabsteigen bis ins tiefste Unbewusste. Hier ist der Sitz des Lebens und des Antriebs in der Materie. Im Unbewussten, vergraben im Körper finden sich verborgene Muster und Triebe, welche es zu integrieren gilt, damit Ganzheit erreicht werden kann. [S. Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg.]

    Die Feuerprobe

    Der Weg durch die Unterwelt ist die letzte Prüfung auf dem Heldenweg der zur ewigen Dimension des Geistes führt: die Feuerprobe. Hier wird verbrannt oder “stirbt”, was keinen Ewigkeitsbestand hat. Danach hat der Mensch Ganzheit (symbolisiert durch die Sieben) oder Göttlichkeit erlangt (s. Die Sieben – Ganzheit in der irdischen Realität.)

    Neue Ressourcen: “Gefangene” erlösen

    Inanna hat ihr Ohr für die Unterwelt, für das, was im Verborgenen liegt, geöffnet. Sie handelt dabei in vollem Bewusstsein aus freier Entscheidung und erweist sich dabei als wahre Göttin. Indem sie der Sache auf den Grund geht und sich dem, was im Verborgenen ist, stellt, wird sie auch gebundene Ressourcen freisetzen.

    Sinn und Zweck des Abstiegs ist der Aufstieg mit erweiterten Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten.

    Abstieg in die Unterwel

    Inannas Weg in die Unterwelt anders erzählt – als moderne Geschichte

    Die Göttin der Liebe zu Inannas Weg in die Unterwelt:

    Es ist Zeit. Meine Tochter Anna hat es in ihrem Leben bisher sehr gut gemacht. Sie hat – als meine Priesterin – Liebe gelebt und weitergegeben. – Doch nun wartet eine neue, grosse Herausforderung auf sie. Es gibt Dinge, die sie nicht weiss, die ihr nicht bewusst sind, die in ihrem Inneren angelegt sind, welche sie noch überwinden muss. Nun ist es Zeit.

    Meine Tochter reif … reif für die Feuerprobe.

    Ich bin stolz auf meine Tochter. Mutig macht sie sich nun auf den Weg in die Unterwelt. Sie wird dabei dem eigenen Tod ins Auge blicken … Sie wird alles verlieren …
    Doch sie wird, wenn sie hindurchgegangen ist, so viel mehr dazugewonnen haben: Gold für die Ewigkeit!

    ***

    Anna:

    Das geöffnete Ohr

    Ich weiss nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist. Ich fühle mich ausgelaugt, werde älter und bin immer wieder soo müde … Die Kinder sind grösser und selbstständiger, und wenn sie nach Hause kommen, verbarrikadieren sie sich in ihrem Zimmer oder es gibt Zoff. Thomas und ich haben auch immer wieder Auseinandersetzungen. Dabei verhält er sich lieblos, ja häufig kalt und arrogant und bringt mich so zur Raserei. Auf diese Weise lässt er mich auflaufen. 

    Der gestorbene Gatte, Stier des Himmels

    Dabei wünschte ich mir von ihm doch unterstützende Zuneigung … Aber stattdessen geraten wir immer wieder in diese eskalierenden Streitigkeiten. Jedes Mal, wenn ich versuche, mich ihm zu erklären, endet es im Streit. Er blockt auch sogleich ab und sperrt sich, indem er sagt:
    – Was ist denn jetzt schon wieder los? Fängst du jetzt schon wieder damit an …?

    Und nur schon sein Ton bewirkt, dass mein Puls sogleich in die Höhe schnellt.

    Die Herrin der Unterwelt und der gestorbene Gatte

    Ich ertrage diese Feindseligkeit nicht mehr, ich muss sie nicht mehr haben! Und überhaupt muss ich ihn nicht mehr haben! Ja, ich habe das Gefühl, den falschen Mann geheiratet zu haben. Ich habe genug. In mir steht etwas auf, das sich wehrt und sagt: Nicht mehr mit mir!!! Dabei merke ich, das ich wütend bin – auf alle Männer! Die „Herren“ der Schöpfung haben die Frau schon seit Jahrtausenden ausgenutzt, und es hört nicht auf …! Es ist nicht recht!!!

    Der Sache auf den Grund gehen

    – Andererseits … Wenn ich darüber nachdenke: Weshalb falle ich immer wieder auf ihn hinein, auf seine Art, mich zu provozieren oder abzuwerten? Es fällt mir manchmal schwer, mich zu beherrschen … Ich bin wohl selber Schuld. Ich fühle mich schlecht.

    Aber so viel ist sicher: So geht es nicht mehr weiter! Ich muss etwas ändern. Egal, was passiert, – selbst wenn es mich alles kostet und ich alles verliere, ja, selbst wenn unsere Beziehung auseinanderbrechen sollte … Ich muss der Sache auf den Grund gehen! Denn das ist kein Leben und keine Beziehung!

    Annette schreibt:

    Auf Gott hören …
    Die feine Stimme der Intuition hören, die schnell vom Laut des Alltags überflutet wird durch Lärm (auch Gedankenlärm und lärmende Informationen mit tiefen, schweren Frequenzen) …

    So ist das äussere Hören ein anderes als das innere Hören. Und darum ist es vielleicht natürlich, dass das äussere Hören im Alter nachlässt, wenn der inneren göttlichen Stimme zu wenig Beachtung geschenkt wurde – damit der Reiz des Aussen abklingt und der feine Ruf des Geistes erhört wird?

    Denn aus Gnade erhalten wir die Gelegenheit, aufzuarbeiten, anzunehmen, zu vergeben und zu erlösen …

    Lassen wir über unsere Ohren, die wie riesige Trichter sind, Göttliches einfliessen, indem wir liebevolle Gedanken denken, die sich auch in unseren Worten und Taten äussern. Dies wird sich auf uns, unser geistiges Wachstum, auf das Grosse, Ganze und auf das Leben als solches wie ein Verstärker der Liebe auswirken.

    Nachweis:

    * Originaltext, Übersetzung aus dem Sumerischen ins Englische: S.N. Kramer in WOLKSTEIN, DIANE / KRAMER SAMUEL NOAH. Inanna, Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. New York 1983 (Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche durch die Autorin).


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