In der ersten Phase der erwachsenen Beziehung lebt das Paar Ganzheit in der Ergänzung (s. Abb. Yin/Yang). Jeder Partner hat seine Eigenart und Stärken und zusammen sind sie ganz. In jedem ist auch etwas vom anderen drin: Die weiblichen Persönlichkeitsanteile des Mannes entsprechen seiner inneren Tochter (weisse Punkt in Yin/Yang: Geist), die männlichen Anteile der Frau ihrem inneren Sohn (schwarzer Punkt: Körper, Materie). Diese gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile sind zunächst unreif und müssen sich noch entwickeln.
Gefahr von Missbrauch
Dies ist einerseits ein Gewinn: Der Sohn verbindet die Mutter mit ihrem Körper und ihrer Kraft. Die Tochter bringt den Vater mit seiner bedingungslosen Liebe in Berührung. Doch es birgt auch die Gefahr des Missbrauchs, indem zum Beispiel das Kind an die Stelle des Partners gesetzt und von ihm gegengeschlechtliche Energie genommen wird (die einem der Partner vielleicht verweigert; s. Missbrauch – das gestohlene Leben).
Negative Paardynamik
Die unterschiedlichen Energien können auch zu einer negativen Paardynamik führen:
- In jungen Jahren: Der stürmische junge Mann (rot) erobert die junge Frau (weiss) ohne Rücksicht auf Verlust.
- Im Erwachsenenalter: Die starke Frau (im Griff ihres inneren Machos, rot) will sich nicht mehr alles gefallen lassen und bekämpft den Mann, der als weisser Ritter auf dem Weg ist, seine sanfte weibliche Seite und die Liebe zu integrieren (weiss).
Schwarz – Gold: Ganzheit durch Integration des Geistes
Reife nach der Krise der mittleren Jahre und Integration der Schatten
Erst wenn beide ihr Ego, die Identität der Macht, überwunden und ihre Schatten integriert haben (schwarz), können sie vollkommene Einheit leben. Die Frau integriert die männliche Seites des Geistes und damit ihren Körperantrieb und der Mann integriert mit der weiblichen Seite des Geistes die Liebe.