Das Bewusstsein!
Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist das Bewusstsein. Es ist das, was am Menschen «göttlich» oder «Gott gleich» macht.
Das Bewusstsein ist die einzigartige Fähigkeit des Menschen, sich selbst wie «von aussen» zu betrachten, sich zu reflektieren und instruieren und damit kreativ (schöpferisch) im eigenen Leben zu stehen und es zu gestalten.
[Das menschliche Bewusstsein.]
Automatische Funktionen und das Tier im Menschen
Der Mensch steckt in einem ehemals „tierischen“ Körper, der über weite Strecken „automatisch“ gesteuert wird. (So muss man zum Beispiel nicht darüber nachdenken, welche Nervenbahnen und Muskeln aktiviert werden müssen, damit man ein Glas vom Tisch heben und zum Mund führen kann. Oder wenn auf einem Waldspaziergang im Gehölz ein Ast dem Auge gefährlich nahekommt, hat sich dieses zum Schutz bereits geschlossen, bevor man den Ast überhaupt bewusst wahrgenommen hat.)
Die Entwicklung von unbewusst zu bewusst
[S. Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg.]
Tiere; unbewusstes Leben
Im Gegensatz zum Menschen haben Pflanzen und Tiere noch unbewusstes, körperlich-materielles Leben. Selbsterhaltung und Arterhaltung sind in ihnen als «Programme» angelegt. Höher entwickelte Tiere verfügen jedoch auch über eine Seele. Das bedeutet, dass sie lernfähig sind und darüber hinaus zudem Gefühle wie Freude oder Ärger oder sogar Scham zeigen können.
Der Mensch: von unbewusstem zu bewusstem Leben
Beim Heranwachsen entwickelt der Mensch zunächst seine seelische Existenz, bevor er lernt, sowohl über seinen Körper (Triebe, Emotionen) wie auch über seine Seele (Wille, Verstand, Gefühle) mittels seinem Bewusstsein Kontrolle auszuüben. (Solange er dies nicht kann, das heisst, solange er im Griff seiner Triebe oder noch schlimmer des Egos ist, ist er nicht viel besser als ein Tier).
[S. Der Mensch 3-in-1, Körper, Seele und Geist und Was ist die Seele und wo im Körper befindet sie sich?.]
Der Mensch und sein Trieb
Solange der Mensch im Griff seiner Triebe ist, lebt er nicht bewusst, dann geht es mit ihm einfach ab. So hat sich beim Menschen der tierische Arterhaltungstrieb zum Sexualtrieb entwickelt und der Selbsterhaltungstrieb hat sich mithilfe des Bewusstseins zum Ego, zur Identität der Macht pervertiert. So treibt dieses nun mit listiger Strategie ohne Rücksicht auf Verlust die eigenen (Macht-)Interessen voran.
[S. Das 3. Auge und Schlangenzunge | Der Sündenfall-Bericht und das Geheimnis der Schlange und Der Drache, die alte Schlange und ihre Überwindung.].
Das Ego, der alte Tyrann
Das Ego ist grenzenlos gierig und phobisch misstrauisch, ist das Tier im Menschen, das auf dem Thron sitzt. In Überlieferungen wird es durch den dunklen Schattenherrscher, welcher den Menschen knechtet, symbolisiert. (So z. B. in Der Herr der Ringe, s. auch Der negative Animus als Teufel oder Tier).
Das mythologische Ziel für den Menschen und die Kräfte der Weisheit
Das mythologische Ziel für den Menschen ist aber, dass er «Gott gleich» sein Leben wie auch seine Ressourcen schöpferisch gestaltet. So enthält bereits die sumerische Überlieferung eine lange Liste von göttlich-kreativen Fähigkeiten, die sogenannten ME (Kräfte der Weisheit), die den Menschen gegeben sind.
Das menschliche Bewusstsein und die Meta-Ebene, Ebene des Geistes
Der Mensch kann sich einen Überblick über sein Leben und seine Ressourcen verschaffen, indem er sich im Geist wie ausserhalb von sich selbst begibt, auf eine sogenannte «META-EBENE». Von hier kann er sich in seiner geistigen Vorstellungskraft wie ein neutraler Beobachter von aussen betrachten.
Dabei nimmt er sich in seinem Umfeld wahr, denkt darüber nach, was und wie er Umstände und Dinge verändern könnte, um die Situation nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. Gemäss den gewonnenen Erkenntnissen kann er in einem nächsten Schritt sich selbst instruieren, das heisst seinem Körper und auch seinen Gefühlen Impulse geben (z. B. «Ruhe bewahren»!) und so sein Verhalten nach seinem Willen lenken.
Auf diese Weise übt er Königsherrschaft oder «Herrschaft Gottes» in seinem eigenen Leben aus. Das ist das hohe Ziel für den Menschen.