2. Das Ego – die Identität der Macht
Negativität: Angst, Triebe, Macht und Lüge
Macht aus dem Unbewussten
Das Ego ist in Mangel und Negativität und bezieht auch seine Existenzberechtigung aus der Negativität. Es nährt sich davon und erzeugt so immer mehr Negativität für den Menschen selbst und auch für seine Umgebung. Um ungehindert herrschen zu können, verbirgt sich das Ego aber im Schatten, nämlich im Unbewussten, und manipuliert den Menschen von da über die Triebe, über negative Einreden oder Angst.
Zugriff auf das Bewusstsein
Weil ihm das Vertrauen fehlt, dass es erhalten wird, was es braucht, will es Macht, um nehmen und herrschen zu können. Und um seine Macht auszuweiten, instrumentalisiert es auch das Bewusstsein. Indem es dieses mit Lügen und Angst vergiftet ist, missbraucht es dessen Fähigkeit zu strategischer Planung, welche zu «List» wird, um egoistische Ziele vorwärtszutreiben. Auch wird der Verstand missbraucht, um üble Taten anschliessend zu rechtfertigen («Die Welt ist so ungerecht, darum muss ich …»; s. Der Aufstieg der Schlange und das Ego).
Der ehemalige tierische Selbsterhaltungstrieb
Mithilfe des Bewusstseins wächst das Ego rasch über die blosse Selbsterhaltung hinaus. Denn es hat nie genug, sondern will immer mehr: Mehr Ressourcen, mehr Geld, mehr Macht, und seine Gier kennt keine Grenzen.
Herrschaft durch Abwertung und Verurteilung
So wirkt das Ego als gnadenloser Schattenherrscher, der sofort mit der Wertung, Anklage und Verurteilung zur Stelle ist. Und weil sein Urteil hart und unbarmherzig ist, kann es auch das Problem unmöglich bei sich selbst sehen. Vielmehr ist es auch die Quelle der Scham und fürchtet Strafe, sodass es vielmehr die verhassten Schwächen und Eigenschaften nach aussen projiziert und allen anderen Schuld zuweist (s. Die Projektion des Schattens).