Der Animus als der gute oder der böse Trieb
Der Animus kann in der Energie des rohen Triebes auftreten oder als Antrieb aus Liebe und damit negativ oder positiv. In seiner negativen Form ist er Antrieb aus Mangel, der nackte Trieb («TIER») oder der Antrieb aus Negativität wie Angst, Schmerz, Mangel und Defizitempfinden, die Peitsche im Nacken, die gnadenlos zu Höchstleistungen antreibt («TEUFEL»). In seiner positiven Form ist er die Leidenschaft für das Gute, der Antrieb aus Liebe, Vertrauen und Barmherzigkeit («CHRISTUS»).
Macht oder Liebe? Trieb oder Bewusstsein?
Als Lebenstrieb ist er aber zunächst einmal wertneutral. Er bedeutet Lebenskraft, welche zu Bewusstsein aufsteigt. Hat er dies erreicht, ist der Mensch herausgefordert, sich zu entscheiden: Will er Macht oder Liebe leben? Will er nehmen oder geben? Will er sein Ego verwirklichen und seine Triebe leben oder sucht er ein höheres Ziel und eine grössere Wahrheit anstreben? (S. Das Leben und die Schlange: Auf- und Abstieg).
Die Wertung, das Urteil als Konsequenz des «Bösen» und Machtmittel des Egos
Die Wertung „gut oder böse“ ist bereits die Konsequenz des „Falles“ aus der Ganzheit. Sie taucht mit negativer Energie (Abwertung) dann auf, wenn das Problem schon im Raum steht. Auf dessen Bühne tritt das Ego ins Spiel, welches sofort mit Ablehnung und Verurteilung zur Stelle ist.
Neutralität und Lösungsorientierung!
Damit man sich mit seinem liebenden Bewusstsein auf einen konstruktiven Weg begeben kann, ist es besser, auf Wertung zu verzichten. So erhält das Ego mit seiner Sucht nach Negativität keinen Raum und stattdessen kann eine Lösung oder Erlösung können angestrebt werden. Das Nachdenken über schwierige Umstände und Erfahrungen hat nur dann eine Berechtigung, wenn dabei erkannt werden kann, was in Zukunft besser gemacht werden sollte. (S. Wie lenke ich mein Leben konkret in eine positive Richtung?.)