Die Jungfrau über 5000 Jahre: Von der Göttin der Luft zum Meer aller Möglichkeiten
Die Vorstellung von diesem «ätherischen Element», welches der Jungfrau anhaftet, hat über die Jahrtausende unterschiedliche Gestalt angenommen:
Die Göttin der Luft in Sumer
NinLil war der sumerische Name für die jungfräuliche Göttin der Luft. Sie stellte zarte, feinfühlige, verletzliche und hingebungsvolle Liebe dar. Ihr Gatte war EnLil, der stürmische Gott der Luft. Ihre Ehe war die erste Tragödie im Götterhimmel. Sie machte aus NinLil EreshKiGal, die Herrscherin der Unterwelt.
Griechenland und der Äther als Quintessenz
Auch die griechische Mythologie kannte den „Aither“ als den personifizierten „oberen Himmel“. Aristoteles sprach von einer „Quintessenz“ als dem fünften Element, welches Die vier Elemente, Feuer, Wasser, Erde und Luft zusammenhalten kann. Diese Gedanken gingen später in die Alchemie über.
Die wunderwirkende Jungfrau-Mutter in der Kirche: Potenzial und Realität
In christlichen Kirchen wird die Jungfrau häufig als Mutter mit dem Kind im Arm dargestellt. Dies ist an sich schon ein «Wunder», welches der menschlichen Erfahrung widerspricht. Denn eine Mutter, die geboren hat, kann nicht noch immer Jungfrau sein. Als Symbol für das Potenzial, mit dem Kind als Hinweis auf die neue Realität, ist sie jedoch fraglos (s.u.). Passend dazu wurden der Jungfrau von der Kirche auch übernatürliche, wunderwirkende und heilende Kräfte zugesprochen.
Der Äther und die Verbreitung des Lichts
In der Aufklärung und der Physik des 17. Jahrhunderts wurde der „Äther“ als verbindendes Element zur gedanklichen Erklärung für die Verbreitung des Lichts. Auch dies enthält eine starke Symbolik. So ist es tatsächlich die Liebe (Äther), welche Bewusstwerdung (Verbreitung des Lichts) fördert.
Albert Einstein, der Äther und die Nahewirkung
Albert Einstein bezeichnete den Äther im Zusammenhang mit seiner Relativitätstheorie [1] als unabdingbar für die Nahewirkung. Damit hat das Element wie zurzeit der Griechen noch immer die Eigenschaft, ausserhalb von Raum und Zeit zu stehen.
Das Meer aller Möglichkeiten in der Quantenphysik
Das Potenzial, von welchem die Quantenphysik spricht, hat ebenfalls Eigenschaften eines unsichtbaren und verbindenden Elements. Es wird als das „Meer aller Möglichkeiten“ bezeichnet. Tatsächlich gehört das Wasser zum Weiblichen. Dazu passen auch seine verschiedenen Aggregatszustände: Als flüssige Leben tragende Substanz («Wasser») dient es als Bild für das Mutter-Element, während es als Gas («Luft») zur JUNGFRAU passt. So wurde gemäss dem biblischen Schöpfungsbericht am zweiten Tag das Wasser «im Himmel» (Potenzial) vom Wasser «auf der Erde» (Realität) getrennt.
(Die feste Form, Eis und Schnee, symbolisiert die negative Anima, s. Die Eis-Dynamik.)