Pfingsten – Aufhebung der babylonischen Trennung
Kommunikation statt Sprachverwirrung
Mit dieser überaus gelungenen Kommunikation im Zusammenhang mit dem Wirken des Heiligen Geistes wurde ein grosses Zeichen gegen die babylonische Sprachverwirrung gesetzt, welche damit aufgehoben wird.
Babylon und der Turm der Macht
In der jüdischen Überlieferung und dem Alten Testament der Bibel [7] wird berichtet, dass die Menschen Babylons einen «Turm bis zum Himmel» bauen wollten. Dies ist ein Bild für Macht statt Liebe, die bis «in den Himmel», nämlich in den Bereich des Geistes, vordringt.
So symbolisiert der Turm bis zum Himmel phallische, invasive männliche Eroberungskraft, die auch vor den ewigen «göttlichen» Ordnungen nicht zurückschreckt. Diese wird zum ersten Mal im babylonischen Gilgamesh-Epos verherrlicht. (In J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe stellt Saurons Turm diese Seite der dunklen Macht anschaulich dar.)
Verwirrung der Sprache: Verständigungsschwierigkeiten
Wenn es Liebe fehlt und stattdessen Macht regiert, fehlt sowohl das verbindende Element als auch der Wunsch, den anderen zu verstehen. Allfällige «Erkenntnisse» darüber, wie das Gegenüber funktioniert, werden höchstens als Machtmittel gebraucht, um zu manipulieren und zu dominieren. So entsteht Verwirrung und Trennung unter den Menschen und die Kommunikation interessiert nicht mehr.
Fruchtbare Kommunikation als Herzenssache
Gelebte Liebe bedeutet hingegen, das Gegenüber anzunehmen, so wie es ist. Sie macht es möglich, sich für Personen in ihrer Andersartigkeit zu interessieren und sich zu bemühen, ihnen dort, wo sie stehen, zu begegnen. Im Wort Kommunikation steckt das lateinische communio, was Gemeinschaft bedeutet. Communicatio bedeutet Mitteilung. Darin steckt das deutsche Wort «teilen».
Wer liebt, nimmt nicht, sondern gibt und teilt, was er hat. Dazu gehören auch Einfühlungsvermögen, Verständnis und Begeisterung.
Pfingsten: Einheit, Freude und Kraft
Diese Lebenshaltung kommt gemäss der Apostelgeschichte der Bibel nach dem Pfingstereignis zum Ausdruck: Die Jünger lebten in Einheit zusammen und teilten alles, was sie hatten.
So hob das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten die babylonische Trennung auf, in der jeder seine eigenen Wege geht, um seine eigene Macht zu erweitern und auch Kommunikation einzig dem Zweck zu dienen hat, die eigenen Interessen auf Kosten des Gegenübers durchzusetzen.
Pfingsten brachte die Gemeinsamkeiten zurück: Geteilte Ressourcen, überfliessende Freude, ansteckende Begeisterung und die gemeinsame Vision für eine bessere Welt.