Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Anima und Animus in der Paarbeziehung: der/die Dritte

Eine Tasse Kaffee für Anima und Animus in der Paarbeziehung

By on 2. März 2023

Eine Tasse Kaffee für Anima und Animus in der Paarbeziehung

Bildbeschreibung: Eine Tasse Kaffee für Anima und Animus in der Paarbeziehung – gemütliches Zusammensein oder partnerschaftliche Auseinandersetzung? Der Milchschaum in der Crema deutet ein lächelndes Herz mit zwei Hälften an. Rechts eine Form wie die zunehmende Mondsichel (für die Anima) und in der Mitte eine kleine Fratze (für den negativen Animus).

Anima und Animus in der Paarbeziehung

Einführung: Das dritte Element in der Paarbeziehung

Das innere Bild von Weiblichkeit und Männlichkeit

Anima und Animus sind ambivalente Archetypen, welche in der Paarbeziehung eine bedeutsame Rolle spielen, denn sie stellen das innere Bild von Männlichkeit beziehungsweise Weiblichkeit und damit auch die gegengeschlechtlichen Anteile der Partner dar. Diese sind wiederum wichtig, um mit einer Person anderen Geschlechts in Beziehung zu treten.

Während Anima und Animus auf der einen Seite eine stark motivierende Kraft ausüben, können sie auf der anderen Seite auch eine Paarbeziehung als «der unsichtbare Dritte im Bunde» kräftig aufmischen und sind zudem die Drahtzieher der negativen Paardynamik.

“Magische” Energie aus dem Schatten

Solange Anima und Animus nicht integriert sind, das heisst, solange der Mann nichts von seiner inneren Frau wissen will und die Frau nichts von ihrem inneren Mann, sind diese Kräfte noch im Unbewussten. Das bedeutet, dass sie jeweils mit negativer Energie aus dem Schatten «auftauchen» (weil sie verdrängt sind und nicht am Leben teilhaben dürfen). Somit spuken also die beiden «Geister» als «Engel» oder «Phantom» in der Paarbeziehung herum und manifestieren sich, indem sie durch ungesteuertes und triebhaftes Verhalten Probleme verursachen. Ihr Markenzeichen ist starke Emotionen wie Verliebtheit oder andere Arten von Stress, die ihre Tätigkeit entlarven.

[S. Verliebtheit als Projektion der gegengeschlechtlichen Anteile im Schatten und Starke Emotionen und das Unbewusste

Anima und Animus – Magie aus dem Unbewussten

MotivAction

Durch ihre starke Ausstrahlung symbolisieren Anima und Animus grundsätzlich den geistigen Antrieb der Seele (Motivation: Anima) und im Körper (Aktion: Animus): MotivAction. Dabei kann der Antrieb positiver oder negativer Art sein, Liebe oder Macht, Hingabe oder Manipulation, Freiheit oder Unterdrückung.

Als der weibliche und der männliche Geist oder als Archetypen Ur-Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit verfügen sie über eine starke oder «magische» Anziehungskraft. Ihre «Magie» kommt daher, dass sie aus dem Unbewussten, dem Reich der Schatten wirken, sodass der Mensch zwar ihre unausweichliche Kraft spürt, aber keine Ursache erkennen kann. Darum ordnet er seinem Erleben einen «göttlichen» oder «magischen» Ursprung zu. (Was es ja auch ist, in dem Sinn, als dass es sich um eine geistige Ursache handelt).

[S. Anima und Animus und Magie – die Macht des Unbewussten.]

Meerjungfrau und Krake (Nadine Kulis)

Meerjungfrau und Krake von Nadine Kulis

Projektion von Anima und Animus auf den Partner

Zu Beginn lebt der Mensch eine Seite am Licht (meistens jene, die seinem biologischen Geschlecht entspricht), während die andere Seite im Schatten verborgen oder verdrängt ist.  Aber ….

Die gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile helfen der Person, mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu treten!

Dabei projiziert der Mensch seine eigenen gegengeschlechtlichen Anteile häufig auf ein mehr oder weniger geeignetes Gegenüber, um den Zauber der Magie zu erleben (statt sie zu integrieren, das heisst, in sich selbst zu entdecken und zu leben).

Die Anima als innere (Traum-)Frau des Mannes und Robbie Williams’ «Angels»

Innere (Traum-)Frau und Seele des Mannes

Die Anima herrscht im Bereich der Seele und des Geistes. Sie strahlt das reine Licht der Liebe (Jungfrau) oder das verblendende Irrlicht der Verführung aus (Hure oder Schlange). Als innere Frau des Mannes repräsentiert sie sein Ideal- oder Traumbild von Weiblichkeit und ist damit seine «Göttin» (lat. anima bedeutet «Seele»). Dies ganz im Sinn von Goethe: «Das ewig Weibliche zieht uns hinan».
Ein anschauliches Beispiel für die Beziehung des Mannes zu seiner Anima findet sich in Robbie Williams’ Song «Angels»: Wenn die Liebe (in der Partnerschaft) gestorben ist, liebt er stattdessen «Engel». Und eine eher urtümliche Anima-Vision, die ebenfalls die Empfindungen des Mannes mobilisiert, ist in Goethes Gedicht Der Fischer (von der Begegnung mit einer Meerjungfrau) beschrieben.

Gefangen in der Materie und im Körper

Die negative Anima als HURE verführt den Mann zu Lust und hält ihn so in der Materie und im Körper gefangen, sodass er seine Seele und die Freiheit des Geistes nicht erfahren kann (s. wie das Biest in Die Schöne und das Biest). Als SCHLANGE verleitet sie ihn zu strategisch-intrigantem Verhalten, um sein Ziel zu erreichen (“List”; s. Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange).

[S. Die Anima als innere Frau des Mannes.]

Der Animus als der innere Mann der Frau: erlösender Prinz oder Phantom im Keller

Antrieb im Körper und Emotionen

Der Bereich des Animus ist hingegen der Körper, die Materie und das Unbewusste. Hier wirkt er als geistiger (Lebens-)Trieb oder Antrieb. Als der innere Mann der Frau steht er in Bezug zu dem, was sie mit Männlichkeit verbindet und ihre Emotionen schürt ­– zum Guten wie zum Bösen (s. Starke Emotionen und das Unbewusste). Christus, der erlösende Prinz oder der liebende Vater stellen positive Animus-Figuren dar, der grausame Despot hingegen, der Pharao, der das Volk knechtet, oder der Teufel negative.

Ein Beispiel für den positiven Animus als der liebende Vater findet sich in Robert Redfords Film “Der Pferdeflüsterer”. Ein Beispiel für die dunkle Faszination des Animus als innerer Schattenherrscher in Das Phantom der Oper.

Macht und Schmerz in der Erotik

Zum inneren Mann der Frau gehört ihr Körper – schön und strahlend, doch häufig schon (zu) früh mit dem Gebot der Sexyness und mit männlichem Begehren konfrontiert. So schwankt die junge Frau zwischen dem Rausch ihrer erotisierenden Macht und pubertärer Ohnmacht aus Überforderung hin und her (s. Inanna, der Baum im Garten und Lilith oder Dornröschen / Maleficent – vom Fluch zur Ganzheit.)

[S. Der Animus als innerer Mann der Frau.]

Das Strohfeuer der Verliebtheit

Gelingt die Projektion des inneren Mannes oder der inneren Frau auf eine Person anderen Geschlechts, verliebt man sich. Zu Beginn fühlt man sich wie im Himmel, doch die Gefühle lassen nach, sobald man merkt: «Er/Sie ist ja gar nicht so, wie ich dachte» (genauer «wie ICH»). Dann zerfällt die Projektion wieder, der Alltag kehrt ein und die harte Arbeit im Ringen um wahre Liebe in der Paarbeziehung kann (hoffentlich) beginnen.

Das Ziel: Integration von Anima und Animus

Somit ist das Ziel, den Schatten und insbesondere Anima und Animus wahrzunehmen und sie zu integrieren. C.G. Jung schrieb:

Die Integration das Schattens, das heisst die Bewusstmachung des persönlichen Unbewussten, [ist] ohne eine Erkenntnis von Anima und Animus unmöglich […].
Der Schatten kann nur durch die Beziehung zu einem Gegenüber realisiert werden und Anima und Animus nur durch die Beziehung zum Gegengeschlecht, weil ihre Projektionen nur dort wirksam sind.
[1]

Indem der Mensch beides, seine männlichen und seine weiblichen Anteile am Licht seines Lebens hat, erreicht er Ganzheit (s. Gott, Ganzheit, 3-in-1, männlich und weiblich und Die heilige Hochzeit und unten).

Grafische Darstellungen der Ganzheit in der Partnerschaft:

Partnerschafts-Triaden (M-W) und das Hexagramm als Symbol für Ganzheit

OBEN für die jüngere Beziehung: Vereinigung der Beziehungstriaden (das männliche Dreieck mit der Spitze nach oben und das weibliche mit der Spitze nach unten) zu Ganzheit in der Ergänzung (Hexagramm mit Mitte, die Liebe).
UNTEN für die reife Beziehung: Die Quadratur des Kreises als Verschmelzung der Triaden zu Ganzheit in Einheit (symbolisiert durch den Kreis).
[Mehr dazu s. Grundlagen der (negativen) Paardynamik und Die Integration von Anima und Animus.]

Von der Triade zur Quadratur des Kreises

Belastete Paarbeziehung aus frühen Prägungen

Die Eltern und das Bild vom andern Geschlecht

Die Art, wie eine Person mit dem Partner umgeht, wird zunächst durch frühere Erlebnisse und Erfahrungen geprägt. Dies geschieht insbesondere durch die Beziehung zu Vater und Mutter und ist nicht immer unproblematisch. Konkret kann das so aussehen:

  • Ist ein Mann von seiner Mutter verhätschelt, verwöhnt und als Seelenpartner missbraucht worden, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er auch künftig von Frauen erwartet, für nichts alles zu bekommen, ihnen aber aus Selbstschutz sein Herz vorenthält.
  • Auf der anderen Seite ist nachvollziehbar, dass eine Frau, die meint, dass sie mit ihrer blossen Ausstrahlung alles gewinnt, sich noch immer wie Papas Prinzessin verhält. Ist sie hingegen missbraucht worden, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie zu Männern wie auch zu ihrem Körper ein problematisches Verhältnis hat (als „Schmerzkörper“).

[S. Missbrauch, das gestohlene Leben und der Fluch und Dunkle Geheimnisse als Fluch.]

Kollektive Bilder und Vorstellungen von Anima und Animus

Der Macho und die Tussi

Über erlebnismässige Prägungen hinaus wird das individuelle Bild vom anderen Geschlecht auch noch durch das kollektive Männer- und Frauenbild unterstützt und bestätigt. Konkret: Ist in der Gesellschaft der erfolgreiche Draufgänger («Macho»), der vor nichts zurückschreckt, das männliche Idealbild und ist die jugendlich-verführerische Frau das weibliche, dann verstärken sie die entsprechenden individuellen Prägungen noch.

Ein über 3000 Jahre alter kollektiver weiblicher Schmerzkörper

Dies sind keine ausschliesslich «modernen» gesellschaftlichen Erscheinungen. Vielmehr wurde schon im babylonischen Gilgamesh-Epos (ca. 1200 v. Chr.) zum ersten Mal der despotische Unterdrücker, der sich rücksichtslos nimmt, was er will, und nicht einmal vor dem Himmel zurückschreckt, verherrlicht und erhielt göttlichen Status (Animus als Tier).
Zudem wurde das Weibliche mit seiner Verführungskraft verteufelt (s. die Göttin der Liebe (Anima) als Hure und Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange).
Dies führte in logischer Konsequenz zur gesellschaftlichen Legitimierung von Ausbeutung und Unterdrückung des Weiblichen (Frauen, Volk, Erde). Daraus wuchs wiederum als Folge ein kollektiver weiblicher Schmerzkörper (als negativer Animus) heran, der mit unterschwelligem Zorn und mit Wut gegen Männer einhergeht.

[S. Der sumerische Schöpfungsbericht oder wie alles begann und Christus / Messias, der Gesalbte und der Anti-Christus und Der vergiftete Apfel – Missbrauch als kollektive Realität.]

Mann und Frau und der Fluch (Schaufensterpuppen)

Die Folge: das Zerbrechen der Paarbeziehung

Die Erbsünde und der Fluch als Ursache

Persönliche oder gesellschaftliche Vorbelastungen, aus denen problematische Verhaltensmuster entstanden sind, werden in den Überlieferungen als der Fluch oder «die Erbsünde» bezeichnet. Sie sind das Minus, welches die Partner in die Beziehung hineinbringen und führen nicht selten zum Auseinanderbrechen der Partnerschaft (sofern sie nicht durch Liebe überwunden werden).

[S. Negative PaardynamikDie 10 Plagen Ägyptens und der Tod der Erstgeburt | Die grosse Erbsünde und der Fluch | Familiengeheimnisse als Fluch | Die Auflösung der Negativdynamik.]

Dazu C.G. Jung:

Die […] Ehescheidungsrate […] beweist, dass die Anima sich vorzugsweise in der Projektion auf das andere Geschlecht befindet, wodurch magisch komplizierte Beziehungen entstehen.[2]

Anima und Animus in Interaktion

Verstrickungen in der Paarbeziehung

Die dunklen Verstrickungen sind die Bühne für Anima und Animus in ihrer negativen Gestalt als HURE/SCHLANGE respektive TIER/TEUFEL. Sie verführen zu Macht statt Liebe und werfen das Spiel von Verführung und dunklem Zauber an. Sie ist das innere, verführerische Frauenbild des Mannes und seine «Göttin», er ist der Starke, dem sie erliegt und das geheimnisvolle Phantom im Keller ihres Lebenshauses, das sein Leiden nicht preisgibt.

Der Dritte im Bunde zum Nachteil des Partners

  • Die negative Anima des Mannes als HURE verführt ihn, auf eigene Befriedigung aus zu sein, statt sich der Partnerin hinzugeben. Mit seiner körperlichen Lust ohne seelische Liebe gräbt er ihr so buchstäblich das Wasser ab.
  • Der negative Animus der Frau als TIER treibt die Frau in Negativität und trennt sie so von ihrer stärksten Kraft, ihrer Wunder wirkenden Liebe, sodass sie ohnmächtig wird wie Dornröschen oder verführt sie stattdessen zu Negativität, Machtstreben, Dominanz und aggressivem Verhalten (wie die böse Fee).
Animus und Anima in ihrer negativen Gestalt

Animus und Anima in der Gestalt von Maleficent und Conchita Wurst als die Archetypen “Teufel” und “Hure”

Wenn nun Mann und Frau in ein Machtspiel involviert sind, können sie den Partner/die Partnerin zu egoistischen Zwecken manipulieren, indem sie sich mit deren gegengeschlechtlichen Anteilen, Anima und Animus in ihrer negativen Gestalt, identifizieren.

Macht über den Partner/die Partnerin durch Identifikation mit Anima/Animus

  • Die Frau hat Macht über den Mann, indem sie sich mit seiner inneren Frau (Anima) als HURE identifiziert und das Tier in ihm, weckt. Dann ist er nicht mehr Herr der Lage, sondern verfällt seinem Trieb
  • Der Mann hat Macht über die Frau, indem er sich mit ihrem inneren Mann als Tier identifiziert (sie abwertet und unterdrückt) und so ihren Schmerzkörper (negativen emotionalen Trieb) aktiviert. Auf diese Weise verliert sie ihre Verankerung in der Liebe und ist einfach zu Fall zu bringen.

Dies ist die Ausgangslage für die negative Paardynamik.

Negative Paardynamik, FEUER und EIS

Eskalierende, tödliche Dynamik

Anima und Animus können sich in der Paarbeziehung gegenseitig in einem Teufelskreis hochschrauben, der zuletzt auf das Sterben der Beziehung hinausläuft. Dabei werfen sie je ihre eigene negative Dynamik an: FEUER (der negative Animus) und EIS (die negative Anima).

Zur Interaktion von Anima und Animus ein paar knackige Aussagen von C.G. Jung:

Wenn wir diese [beiden, Anima und Animus] in vivo und in voller Aktion beobachten, [erscheinen sie] als verheerenden, blind-eigensinnigen Meinungsteufel bei der Frau und als verblendende, possessive, schillernde und sentimentale Verführerin beim Manne.[3]

Oder:

Wenn Anima und Animus sich begegnen, so zückt der Animus das Schwert seiner Macht, und die Anima spritzt das Gift ihrer Täuschung und Verführung.[4]

Und:

[…] kein Mann kann sich mit einem Animus auch nur die kürzeste Zeit unterhalten, ohne sofort seiner Anima zu verfallen.[5]

Dies kommt schon in der sumerischen Überlieferung zum Ausdruck. Als die zornige Göttin in Begleitung der Dämonen der Unterwelt ihren Götter-Gatten konfrontiert, lässt er sich sogleich in eine Schlange verwandeln. (Die Göttin ist dabei im Griff ihres negativen Animus als Teufel, und er kippt in seine negative Anima als Schlange; s. Inannas Aufstieg aus der Unterwelt und die Galla.)

Eine lähmende Zwickmühle

Der Mann ortet nämlich die aggressive Partnerin intuitiv als Feind, wenn sie ihm mit negativer Männlichkeit (Animus) begegnet.
Dabei hat er dann (aus seiner unreifen Sicht) zwei Möglichkeiten: Entweder er bekämpft sie wie einen Mann (aber sie ist ja keiner!) oder er stellt die geschlechtliche Spannung wieder herzustellen, indem er im Gegenzug seiner inneren Frau, der Anima verfällt. Er wird also weichlich-«weibisch»-sentimental.
(Ein reifer Mann hingegen, der mit seiner Anima Warmherzigkeit integriert hat, weiss der aufgebrachten Frau als liebender Vater zu begegnen und bleibt somit ruhig, indem er sie in dieser Situation zum Beispiel fragt: «Warum bist du so aufgebracht? Erzähl mal …».)

Die Integration von Anima und Animus

Ein Feuerordal – die Feuerprobe!

Die Integration der Anima ist eine existenzielle Herausforderung. Dazu wiederum C.G. Jung:

Ist die Auseinandersetzung mit dem Schatten das Gesellenstück, so ist diejenige mit der Anima das Meisterstück. Denn die Beziehung zur Anima ist wieder eine Mutprobe und ein Feuerordal für die geistigen und moralischen Kräfte des Mannes. [6]

Analoges gilt für den Animus der Frau.

Der Weg durch das Reich der Schatten

Auf dem Weg durch die Unterwelt, welche auch den persönlichen Schatten symbolisiert, überwindet das Individuum sein Ego und gewinnt damit Zugang zum Geist sowie Vollmacht über die Materie und auch das ewige Leben.

[S. Das Selbst – die Identität der Liebe.]

Rettung der Paarbeziehung und Ganzheit

Doch die Anstrengung lohnt sich definitiv.

Hierzu wieder Jung:

Jüngere Leute vor der Lebensmitte […] können ohne Schaden auch den anscheinend völligen Verlust der Anima ertragen. […] Der heranwachsende Jüngling muss sich von der Animafaszination der Mutter befreien können.
Nach der Lebensmitte hingegen bedeutet dauernder Animaverlust eine zunehmende Einbusse an Lebendigkeit, Flexibilität und Menschlichkeit.[7]

(Für die Frau bedeutet dauernder Animusverlust zunehmende Einbusse Lebendigkeit, Stärke und Kreativität.)

Ganzheit in Einheit

Wenn die Integration von Anima und Animus als die weibliche und die männliche Seite des Geistes jedoch gelingt, erreicht der Mensch wie erwähnt Ganzheit. Dies führt dazu, dass sich beide Partner auf beiden Ebenen begegnen können. Auf der Ebene des Körpers erfahren sie erfüllte Sexualität, auf der Ebene der Seele innige Gemeinschaft und gegenseitiges Verständnis.

Die erfüllte Beziehung ist das Geschenk für die dritte Phase des Lebens, das reife Alter.

[S. Die Integration von Anima und Animus.]

Alchemie und Ganzheit (Altar Nr. 3, Hilma af Klint)

Erwähnte Überlieferungen:

Die sumerische Mythologie von Inanna, der Göttin der Liebe (Zusammenfassung)
Der sumerische Schöpfungsbericht oder wie alles begann
Inanna, der Baum im Garten und Lilith
Inannas Aufstieg aus der Unterwelt und die Galla
Das babylonische Gilgamesh-Epos (Einführung)
Die Göttin der Liebe (Anima) als Hure
Der Sündenfall-Bericht der Bibel und das Geheimnis der Schlange)
Dornröschen / Maleficent – vom Fluch zur Ganzheit
Schneewittchens vergifteter Apfel – Missbrauch als kollektive Realität

Archetypen:

Anima und Animus
Die Anima – Inspiration und Motivation der Seele
Die negative Anima als Hure oder Schlange
Die Anima als innere Frau des Mannes
Die negative Anima des Mannes ohne Seele
Der Animus – Antrieb im Körper
Der Animus als innerer Mann der Frau
Der negative Animus als Schmerzkörper der Frau

Christus / Messias, der Gesalbte und der Anti-Christus
Die Jungfrau – Wunder wirkende Liebe und Potenzial

Weiterführende Beiträge:

Magie – die Macht des Unbewussten
Die Projektion des Schattens
Starke Emotionen und das Unbewusste

Negative Paardynamik
Die 10 Plagen Ägyptens und der Tod der Erstgeburt (der ersten Beziehung)
Die Erbsünde als kollektives menschliches Problem
Familiengeheimnisse als Fluch
Missbrauch, das gestohlene Leben und der Fluch
Der Trieb
Die Auflösung der Negativdynamik

Kunst:

Zitate von C.G. Jung:

[1] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/II, Beiträge zur Symbolik des Selbst, S. 17ff., 31, § 42

[2] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/I, Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, S. 39

[3] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/II, Beiträge zur Symbolik des Selbst, S. 281

[4] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/II, Beiträge zur Symbolik des Selbst, S. 24, § 31

[5] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/II, Beiträge zur Symbolik des Selbst, S. 24, § 30

[6] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/I, Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, S. 38 ff.

[7] C.G. Jung (gesammelte Werke), Band 9/I, Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, S.86 f.

 

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