Malena:
Das Fest des Lebens und die guten Gaben
Mein Körper begann sich zu verändern. Er wurde weiblicher. Ich merkte auch, dass ich hübsch war und dass ich vor allem die Blicke von Männern auf mich zog … meine langen schlanken Beine, mein langes blondes Haar, meine makellose Haut …
Gewiss: Es hatte auch etwas Berauschendes zu merken, was ich in Männern auslösen konnte. – Und in mir wurde die Sehnsucht nach Liebe stärker und konkreter …
Auch meine Beziehung zu Stefan veränderte sich. Wenn wir uns balgten, waren da plötzlich andere Gefühle … Wenn er mich packte, mich berührte … Es war unverkennbar, dass es ihm gleich erging. Er schien ebenfalls etwas verunsichert und verwirrt.
Dornröschen und der Fluch
Das alles bereitete mir Mühe und ich sträubte mich dagegen. Nein, ich wollte nicht erwachsen werden! Es machte mir Angst. Ich wollte nicht so werden wie Die, die Erwachsenen … Ich wollte keine Frau werden, welche depressiv oder aggressiv auf einen Mann wartet, der nie für sie da ist. Mutter wirkte unzufrieden – oder war sie gar eifersüchtig auf mich, auf meine Freiheit?
Die («böse Stief-«) Mutter als dreizehnte Fee
Auf alle Fälle war sie nun noch härter mit mir und strenger, wachsamer. Ich durfte nicht mehr tagelang von zu Hause wegbleiben. Sie kontrollierte mich und betonte immer wieder, dass es um meine Zukunft gehe. Ich hatte aber auch das Gefühl, dass sie mich zurückbinden wolle. Ich fühlte mich von ihr eingeengt und traf mich darum heimlich mit Stefan – nur schon aus Trotz. Dies, obwohl er neuerdings manchmal Macho-Allüren an den Tag legte, die mich nervten. Manchmal kam er mir plötzlich fremd vor, er hatte sich verändert …
Milderung des Fluches: 100 Jahre Schlaf und Erlösung
Ich versuchte in meinen Gedanken und inneren Konflikten ein Gleichgewicht zu finden. «Gott sei Dank ist die Welt nicht mehr wie vor 100 Jahren, und hat man heute auch als Frau viele Möglichkeiten! – Und überhaupt: Ich muss ja nicht so werden wie DIE», sagte ich mir. «Ich kann für mich und mein eigenes Leben kämpfen, damit ich frei und glücklich sein kann … Ja, das will ich tun!»