Goldspur

Der Ewigkeit auf der Spur

Ninshubur – Kampf um die Liebe und Paardynamik (7)

NINSHUBUR (Sieg über die ENKUM)

By on 11. März 2023

Ninshubur und der Kampf um die ME-Kräfte

Ninshubur und der Kampf um die ME-Kräfte

Negative Paardynamik!

Ninshubur, Inannas Sukkal, kämpft erfolgreich gegen die ENKUM-Kreaturen, welche Isimud begleiten, und besiegt diese. Mit anderen Worten gelingt es ihr, in der Kraft der Liebe die negative Paardynamik zu durchbrechen.

Diese Episode betrachtet somit die Frage: “Wer ist Ninshubur?” und beschreibt zudem die Enkum als die fünf Phasen der negativen Paardynamik FEUER. 

Was bisher geschah (Handlung und Deutungen)

Erster Geschlechtsverkehr mit Gilgamesh (Fällung ihres Lebensbaumes)

Nachdem Inanna mit Gilgamesh geschlafen hatte (symbolisiert durch die Fällung ihres Lebensbaums, s. Episode 3). suchte sie in Gestalt der Königin der Erde (NinShuBur) EnKi, den Vater und Gott der Weisheit auf, um ein Gebet an ihn zu richten.

Der Rausch des Vaters: die ME für die Göttin

Die beiden tranken zusammen Bier und der Vater liess im Rausch Isimud (seinen Sukkal oder Avatar) sämtliche ME (Kräfte der Weisheit) ins Himmelsboot der Göttin (Symbol für die Vulva) laden. Kaum ausgenüchtert bereute er jedoch die Tat und schickte Isimud zusammen mit den ENKUM-Monstern los, um die ME zurückzuholen.

Ambivalenz des Vaters? Animus als Trieb und Antrieb (Liebe oder aus Egoismus)

EnKi ist als Gott der Erde eine Animus-Gestalt. Zu ihm gehören die Kräfte der Natur, das heisst Trieb und Antrieb in der Materie und im Körper. Diese Kräfte können, wie in der letzten Episode näher beschrieben, positiv oder negativ wirken. Als Antrieb aus Liebe wirken sie positiv zu neuem Leben und neuer Realität zusammen. Sind hingegen Macht und Egoismus der treibende Faktor, dann entsteht eine destruktive Dynamik, welche zum Sterben der Beziehung und der Liebe führt.

Von dieser negativen Dynamik in der Paarbeziehung handelt nun diese Episode.

[S. auch Der Fluch und die Vertreibung aus dem Paradies und Die beiden Bäume im Paradies und die verbotene Frucht.]

Ninshubur und der Kampf um die ME im Originaltext *

Ausgangslage

Inanna reagiert mit Empörung, als Isimud in Begleitung der ENKUM-Monster erscheint, um die ME zurückzuholen. Dies leitet die Negativdynamik ein (denn ihr Zorn ist bereits Teil der ENKUM, s. unten).

Mein Vater hat sein Wort gebrochen!
Er hat mich getäuscht! Er hält sich nicht an sein Versprechen!
In trügerischer Absicht hat er dich zu mir geschickt!!

Angriff der ENKUM-Kreaturen

Kaum hatte Inanna diese Worte gesprochen, da griffen die Enkum das Boot an:

  1. Die wild behaarten ENKUM-Kreaturen packten das Himmelsboot.
  2. Die fünfzig fliegenden URU-Riesen packten das Himmelsboot.
  3. Die fünfzig LAHAMA-Meeresungeheuer packten das Himmelsboot.
  4. Als viertes schickte Enki die ohrenbetäubenden KUGALGAL.
  5. Als fünftes schickte Enki die ENUNUN (Isimud und die Wächter des Iturungal Kanals ergriffen das Himmelsboot).

Die Verteidigung des Himmelsbootes im Kampf um die ME

Um die Enkum abzuwehren, rief Inanna ihren SUKKAL, Ninshubur, zu Hilfe:

Komm, Ninshubur, einst warst du die Königin des Ostens;
Nun bist du treue Dienerin des Heiligtums in Uruk.
Wasser hat deine Hand nicht berührt,
Wasser hat deinen Fuss nicht berührt.
mein SUKKAL, der mich berät,
meine Kriegerin, die an meiner Seite kämpft,
rette das Himmelsboot mit den heiligen ME!

Ninshuburs Kampf und Sieg über die ENKUM

Ninshubur zerschnitt die Luft mit ihrer Hand
und gab einen Schrei von sich, der die Erde erschüttern liess.
Die Enkum-Wesen wurden nach Eridu zurückgeschleudert.

Kurze Zusammenfassung von Inanna und der Kampf um die ME

Isimud, Enkis SUKKAL, greift nun also mit den ENKUM-Monstern das Himmelsboot an, um die ME zurückzuholen. Daraufhin ruft Inanna ihrerseits ihren SUKKAL. Ninshubur rettet das Himmelsboot für Inanna, und die Enkum werden nach Eridu zurückgeschleudert.

Die Himmelsboot mit den ME

Boot mit flachem Boden, Zylindersiegel, Mesopotamien, ca. 2112-2004 v. Chr., 16 x 7 mm. [1]

Wer ist Ninshubur, Inannas Sukkal

Menschliche Dienerin und initiierte Frau

Der Text enthält zu dieser Frage einige wichtige Informationen:

Was ist ein SUKKAL? – AVATAR oder menschlicher Ausführender der Gottheit

Was ist ein SUKKAL?

Das Wort «SUKKAL» wird mit «Diener» übersetzt. Doch was steckt dahinter?
SUKKAL bezeichnet in der sumerischen Mythologie eine Person, welche die Anweisungen der Götter ausführt, modern formuliert könnte man sagen: ein AVATAR.

Die Menschen als Avatare der Götter in der sumerischen Überlieferung

Der Mensch als Kind, als Sohn oder Tochter der Gottheit …
SUKKAL ist sowohl männlich als auch weiblich. So hat also ENKI seinen SUKKAL Isimud, während Inanna ihren Sukkal NinSchubUr hat.

Die Götter als Leitfiguren oder Archetypen

Die Menschen als Handelnde und Ausführende der Götter zu sehen ist ein interessanter Ansatz. Damit erscheinen die Götter als geistige Wesen oder auch als geistige Inhalte, welche die Menschen beeinflussen, prägen und bewegen können.
Mit anderen Worten können sie auch als Archetypen bezeichnet werden, indem sie verschiedene Handlungsoptionen des Menschen darstellen.

Ninshubur: initiierte Frau (nicht mehr Jungfrau)

Einst Königin des Ostens: Jungfrau

Einst war Ninshubur Königin des Ostens, nämlich Jungfrau (jetzt nicht mehr!).
Venus, der Stern der Göttin der Liebe, geht im Osten auf. Aus diesem Grund ist die “Königin des Ostens” eine Umschreibung für die Göttin in ihrem ersten Aspekt, als Jungfrau (s. Weibliche Ganzheit, die Göttin 3-in-1: Jungfrau, Mutter, alte Weise).

Jetzt treue Dienerin der Göttin der Liebe

Nach dem vollzogenen Geschlechtsverkehr ist Ninshubur jedoch eine initiierte Frau, welche nun auch körperliche Liebe zu verschenken hat. (Vielleicht ist sie eine Königstochter damit nun eingeweihte Priesterin im Tempel der Göttin der Liebe). Als treue Dienerin der Göttin der Liebe ist sie jedoch nach wie vor berufen, wahre Liebe zu bewahren und nötigenfalls für sie zu kämpfen und sie zu retten.

Ninshubur, Königin der Erde und die Shugurra (Krone der Erde)

Der Name NinShuBur bedeutet Königin der ERDE (Symbol für den weiblichen Körper, s. Die vier Elemente). Als solche ist sie mit der Göttin in ihrem zweiten Aspekt identifiziert (rot; s. Weibliche Ganzheit – die Göttin, Weiss / Rot / Schwarz s. Episode 4, die Königin der Erde),  zu welcher die ShuGurRa gehört, die Krone der Erde.

Wortbedeutung NinShuBur: Königin der Erde

Die Silbe Nin bedeutet Göttin oder Königin. Der zweite Teil: „SchuBur – SchuGur – SchuKur wahrscheinlich für Herrscherin des Landes. (B und G scheinen im sumerischen austauschbar gewesen zu sein, ebenso weiche wie harte Konsonanten K/G; So gesehen bedeutet B/Kur Erde, und Schu mag die weibliche Form von Schah = Herrscher sein, s. auch Notizen zur sumerischen Sprache und ihrer Entwicklung).  

Inannas Sukkal Ninshubur: ihre (menschliche!) Beraterin

Als Sukkal ist Ninshubur die Ausführende der Göttin in der menschlich-irdischen Realität – und damit auf derselben Stufe wie Isimud!
Doch interessant ist in diesem Zusammenhang ihre Berater-Funktion. Diese steht im Gegensatz zu Isimuds Funktion, der Enki als dessen Diener gehorchen muss. Ninshubur hingegen darf die Göttin beraten, während sie mitten im Geschehen drinsteht und dieses mitprägt. (Was das konkret bedeutet, s. nächste Episode).

Wie kommt sie zu dieser wichtigen Rolle?

Ganz einfach: Solange das Herz der Frau auf Liebe ausgerichtet ist, ist sie im Einklang mit der Göttin der Liebe und mit ihr identifiziert. In diese Richtung gehen denn auch die folgenden Aussagen:

Ninshubur ist also nicht mehr Jungfrau, sondern initiierte Frau.
Darum ist nun der Augenmerk auf dieser wichtigen Frage:

Wie steht es denn nun um die Liebe der jungen Frau, nachdem sie entjungfert worden ist?
Ist diese (trotzdem) noch intakt und damit noch immer rein, stark und Wunder wirkend?

– Denn nur so kann sie wahre Dienerin der Göttin der Liebe sein!
Diese Frage wird in der nächsten Aussage beantwortet:

Kämpferin für die Liebe

Wasser hat deine Hand nicht berührt,
Wasser hat deinen Fuss nicht berührt.

Reine Liebe Ninshuburs! (Unberührt vom Wasser "des Todes")

Hand und Fuss für weibliche und männliche Sexualität

Hände drücken Zärtlichkeit und Emotionen aus und stehen damit für die weibliche Seite der Sexualität; die Füsse hingegen symbolisieren die äusseren Geschlechtsorgane (s. in König Ödipus = “Schwellfuss” oder die Achillesferse als der einzigen Stelle, an welcher der Held verwundbar ist).

Liebe oder Ego? (Wasser des Todes oder Wasser des Lebens?)

In diesem Zusammenhang steht das Wasser für das Ausleben des egoistischen Triebes, was zum Sterben der Liebe führt, darum «Wasser des Todes». Davon soll man die Hände lassen und auch nicht die Füsse hineinsetzen (zu Fuss Wasser durchqueren bedeutet einen Akt der Initiation – und sei es auf dem Weg ins «verheissene Land).

Was ist denn hier die Bedeutung des Wassers?

Grundsätzlich symbolisiert Wasser einerseits die Seele der Frau, welche, wenn sie voll Liebe ist, im Körper die Scheidenflüssigkeit («Salbung») hervorbringt. Andererseits symbolisiert Wasser auch das Unbewusste (s. Wasser – Symbol für das Weibliche und das Unbewusste).

Das Unbewusste ­– Antrieb in der Materie und der Körpertrieb

Beim Geschlechtsakt fliessen das „männliche Wasser“ (Samenflüssigkeit) und das „weibliche Wasser“ («Salbung») zusammen.

Die Wasser des Todes im Gilgamesh-Epos

Doch wenn er sein Begehren nicht zügeln kann, wird sein Wasser zu «Wasser des Todes» (wenn er ihre Liebe und damit ihr Leben nimmt, ohne ihr sein Herz zu schenken). Im Gilgamesh-Epos dürfen die «Wasser des Todes» (Symbol für egoistisches Begehren) mit der Hand nicht berührt werden.

Reine Liebe – pures Gold

Angedeutet wird hier bildhaft, dass diese junge Frau nicht vom Rausch der Triebe und ihrer weiblichen Macht davongetragen worden ist, sondern dass sie vielmehr noch immer auf reine Liebe ausgerichtet ist. Darum ergeht der Appell der Göttin an sie: “Rette die Liebe und lass sie nicht in Trieb und Unbewusstheit versinken, nicht in Negativität ertrinken (im “Wasser des Todes”)!”. 
Zu diesem Zweck soll sie sich auf ihre jungfräuliche Kraft und Stärke besinnen (“Einst warst du Königin des Ostens”) und auch deinen Mann für die Liebe gewinnen (“das Wasser des Lebens”, die Salbung). Dieses Thema durchzieht die ganze Mythologie von Inanna.

Meine Kriegerin, die an meiner Seite kämpft,
rette das Himmelsboot mit den heiligen ME!

Die Frau kämpft als Heldin für die Liebe.

Leider geraten die meisten jungen Frauen aufgrund der mangelnden Liebe der jungen Männer (Unreife) in Negativität, das heisst Unbewusstheit. Durch sie werden sie von der Kraft ihrer Liebe getrennt und geraten stattdessen in den Griff ihres negativen emotionalen Triebes.

[S. Starke Emotionen und das UnbewussteDer Schmerzkörper der Frau – dunkler Herrscher im Schatten; Der Heldenweg der Frau – Die Liebe bewahren und Maria Magdalena und die Frau als Heldin.]

Gal Gadot in Wonder Woman (2017) für Ninshubur, Inannas Sukkal

Die ENKUM-Kreaturen als negative Paardynamik 

Auseinandersetzung zweier Menschen (SUKKAL gegen SUKKAL)

Der Kampf um die ME, welche die Kräfte der Weisheit und damit auch Herrschaft im Leben darstellen, findet zwischen den beiden SUKKAL der Gottheiten statt. Sie sind deren menschliche Vertreter auf der Erde, die an ihrer Stelle und für sie handeln.

Isimud und Ninshubur: Mann und Frau

Ausführende der Götter – im Bann der Archetypen

Ninshubur kämpft im Namen der Göttin um ihre Integrität und die Liebe in der Beziehung, während Isimud im Namen des Vaters (des Bewusstseins) die Kontrolle sucht. (Die Götter stellen dabei nicht zuletzt Archetypen dar, welche das menschliche Handeln beeinflussen. Dabei steht der Vater als das Bewusstsein für die männliche Seite des Geistes und die Göttin der Liebe für die weibliche Seite.)

[S. Männlich und weiblich, die beiden Ur-Kräfte der Schöpfung.]

Die Menschen mit ihrem Bewusstsein als Söhne und Töchter Gottes

“Gott gleich” mit Bewusstsein und freiem Willen

Das Besondere an den Menschen ist, dass sie einen freien Willen und damit auch eine Verantwortung haben, ihr Leben in eine gute Richtung zu lenken, das heisst im Sinn der ME, der guten, höheren Ordnungen zu handeln. Mit ihrem Bewusstsein können sie Situationen analysieren und ihr Verhalten planen (das heisst, sich selbst geistige Impulse geben). Damit sind sie «Gott gleich». Idealerweise handeln sie dabei im Einklang mit ihrem inneren göttlichen Kern oder anders formuliert «nach dem Willen Gottes».

[S. Das menschliche Bewusstsein.]

Hintergrund: Isimud-Gilgamesh, der verkehrte Sohn des Vaters

Die beiden Söhne des Vaters: Christus und der “Anti-Christus”

Der Sohn symbolisiert die Kraft und Potenz des (künftigen) Vaters. Alles dreht sich dabei um die Frage, ob dieser seinen “Sohn” (sprich Trieb) im Griff hat, das heisst, ob er aus Trieb oder aus Liebe handelt.
Der gute (gehorsame) Sohn des Vaters gibt sich aus Liebe dem Weiblichen hin (der Frau, den Menschen als Kollektiv und der Erde). Das bedeutet, dass er sich nicht aufdrängt, sondern wartet, bis er in Liebe empfangen wird (mit der die Salbung; s. Christus / Messias, der Gesalbte und der Anti-Christus).

Gilgamesh-Isimud, der verkehrte Sohn des Vaters

Mit seinem noch unreifen Bewusstsein hat Isimud aber aus Trieb statt aus Liebe gehandelt und möchte darum das Geschehen (den Geschlechtsverkehr) lieber wieder rückgängig machen, um auf diese Weise wieder Herr der Lage zu sein. Damit erweist er sich als der “verkehrte” Sohn des liebenden Vaters (iZiMud als Umkehr von Dum-u-Zi = Sohn des Lebens; Zi = Leben, Dum = Sohn). Gemeint ist damit Gilgamesh, der die Göttin entjungfert hat (s. Episode 4: Inanna, Königin der Erde).

Die Lebenskraft im Schoss der Frau und Missbrauch

Weil es dem Sohn zunächst an Weisheit mangelt und sein Trieb stark ist, hat der Vater zum Schutz beider das Gebot gegeben, welches allem voran lautet: “Du sollst nicht Leben von anderen nehmen!”. Und das ist genau, was beim Geschlechtsverkehr geschieht. Es ist ein Geheimnis, dass der Mann, der in den Schoss der Frau eingeht, wo die Quelle des Lebens verborgen liegt, von ihr Lebenskraft, Liebe und geistige Kraft empfängt. Verlässt er sie danach, hat er ihr ganzes Leben “gestohlen” (ihren Körper, ihr Inneres/ihre Seele und ihren Geist/ihre Liebe. 

[S. Die Frau – Körper/Seele/Geist | Missbrauch – das gestohlene Leben und Der Schoss der Frau als Wunder wirkendes Gefäss.]

Das liebende Bewusstsein als der wahre Vater und der “Vater der Lüge”

Der wahre Vater als das liebende Bewusstsein hat seine weiblichen Anteile (Anima) integriert. Damit steht er im Gegensatz zum “Vater der Lüge”, der die Wahrheit (hier die Beziehung!) leugnet. Dieser entspricht dem Bewusstsein des unreifen Mannes (in der roten Phase, der Gott der Luft, s. Christus / Messias, der Gesalbte und der Anti-Christus und Männliche Ganzheit 3-in-1, rot, weiss, schwarz).

So wies Jesus seine Gegner mit diesen Worten scharf zurecht: “Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit …” (Joh 8,44 im Bibelserver).

Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, ist aufgerufen, in der göttlich-geistigen Kraft des liebenden Bewusstseins jene Monster zu bekämpfen, welche ihn an der Fülle des Lebens hindern wollen!

Negative Paardynamik: Kampf der Geschlechter

Der Trieb, männlich und weiblich, als Auslöser

Weil die beiden Menschen aber noch jung und unreif sind, geraten sie in einen Kampf um Macht und Oberhand in der Beziehung, dessen einzelne Phasen durch die ENKUM-Kreaturen, die den Trieb symbolisieren, dargestellt werden.
Dabei treibt der feurige Trieb mit körperlichem Begehren auf der einen Seite und Schmerz und Zorn auf der anderen die beiden in eine eskalierende Paardynamik der Gewalt.

Trieb gegen Trieb: Sexualtrieb und emotionaler Trieb in der FEUER-Dynamik

Männliche und weibliche destruktive Kräfte

Die Angriffe erfolgen aus dem Wasser, dem Element der weiblichen Seele, und aus der Luft, dem Element der männlichen Seele.

Die wild behaarten Wesen Enkum-Kreaturen, welche Isimud begleiten, symbolisieren den nackten Trieb (s. auch das Märchen Der Eisenhans/Der wilde Mann), das heisst einerseits den männlichen Sexual- und Machttrieb und andererseits den weiblichen negativen Trieb und Schmerzkörper.

Der männliche gegen den weiblichen Trieb

[S. Der Trieb und Starke Emotionen und das Unbewusste.]

Dies ist die Energie des negativen Animus als Tier oder Teufel, der die FEUER-Dynamik anwirft, eine eskalierende Dynamik, in welcher das Klima immer stickiger wird und sich die Gewalt hoch und höher schraubt.

Die Zahl 50 als Hinweis auf die Negativdynamik (50 Shades ...)

Jeweils 50 Angriffe erfolgen aus der Luft (dem Symbol für die männliche Seele) und 50 aus dem WASSER (dem Symbol der weiblichen Seele). Die Zahl 50 bedeutet, dass das Paar (männlich und weiblich = 2) in jedem der 5 Bereiche eine doppelte Umrundung mit wiederum 5 Faktoren macht: 2 x 5 x 5 = 50.

Das Spiel von Verführung und Unterdrückung, weisser und schwarzer Magie, wird zum Beispiel im Buch «50 Shades of Grey» (Wikipedia) geschildert und im Märchen von «Aladin und die Wunderlampe» minutiös ausgeführt.)

Die ENKUM als 5 Phasen der negativen Paardynamik FEUER

Die Enkum als fünf Phasen der negativen Paardynamik FEUER: Die Angriffe auf das Himmelsboot erfolgen aus fünf verschiedenen Warten und können mit der negativen Paardynamik FEUER in Verbindung gebracht werden. (Grafik unten: Start an der untersten Spitze, den Pfeilen folgen.)

Die FEUER-Dynamik: 1 Geist und 4 Elemente (Körper und Seele, m-w)

1 Geist, vier Elemente (Körper und Seele, männlich und weiblich)

In der FEUER-Dynamik wirkt der negative Animus als TEUFEL oder TIER als geistiger Antrieb (aus Zorn, Schmerz und Negativität). Er versammelt die 4 destruktiven Kräfte um sich, die in Körper und Seele, männlich und weiblich, zu einer eskalierenden Dynamik zusammenwirken und treibt sie in den Angriff auf das Himmelsboot, sprich die Sexualität der Frau.
Die vier verschiedenen Manifestationen der Enkum (welche jeweils einen andern Namen haben) können der negativen Dynamik der vier Elemente zugeordnet werden. (Grafik: Start unten.)

Die ENKUM im Kampf um die ME (negative Paardynamik)
START: Die haarigen ENKUM (der FEUER-GEIST als TIER: Abwertung, «Grab her by the pussy!»)

Die wild behaarten ENKUM, triebhaftes Begehren, schlagen zu: «Grab her by the pussy!» oder «I want it all and I want it now!”: Pack sie und nimm sie! Der Mann in Identifikation mit dem negativen Animus (der Frau!) als Teufel oder Tier greift durch Abwertung und Stress die Liebe der Frau an, um sie zu schwächen und zu Fall zu bringen.

(1) 50 fliegende URU-Riesen: W. Seele (WASSER) kocht und geht vor Zorn in die LUFT.

Die junge Frau als Göttin ist darüber empört und schmerzhaft berührt und geht vor Zorn in die Luft. Damit ist ihr Schmerzkörper aktiviert, das heisst ihr negativer emotionaler Trieb, der sie von der Verankerung in ihrem Körper und von der Kraft ihrer Liebe trennt: Frustration, Tränen, Vorwürfe.

(2) 50 LAHAMA-Meeresungeheuer: Leidenschaft erlischt (m. Körper FEUER zu ERDE: Konsum, Materialismus).

Sie lamentiert, und er (Gilgamesh-Isimud) entzieht sich der Verantwortung: Seine Leidenschaft erlischt angesichts ihrer Empörung und ihrer Tränen. Was bleibt ist das Begehren nach Konsum (ERDE). Er wird kalt und manipulativ oder gewalttätig.

(3) Die ohrenbetäubenden KUGALGAL: Sie tickt aus (w. Körper: ERDE zu FEUER)

Seine Kälte und Lieblosigkeit bringt sie erst recht zum Austicken. Sie wird nun erst richtig wütend: Big Drama! Das FEUER brennt in ihrem Körper voll Schmerz und Zorn. Sie wird darum körperlich ausfällig, schreit, schlägt oder wirft Dingen um sich und setzt sich so tragischerweise ins Unrecht.

Zur Wortbedeutung: Ku(r) = Erde; Gal = Unterwelt: Der weibliche Körper (ERDE) reagiert mit rasender Wut (Zorn aus dem Schatten, Unterwelt).

(4) ENUNUN, Wächter: Moral, Verurteilung und Abwertung der Frau (m. Seele, LUFT)

In Antwort auf ihr Drama kann er sich kühl und überlegen geben und als Hüter der Moral die Frau, die sich ins Unrecht gesetzt hat, abwerten. Auf diese Weise ist es ihm gelungen, sie zum Sündenbock für seine Lieblosigkeit zu machen. Nun muss sie es wieder gut machen, beweisen, dass sie ihn liebt …

Zur Wortbedeutung: EN = Gott; (R)UN = Kanal (?), diese stehen in der Mehrzahl (2);  (ITU = dunkel; RUN = Kanal; GAL = Unterwelt, Innerstes); Itu-Run-Gal-Kanal für die Vagina? Der Mann als Wächter über der Sexualität der Frau?!

So auch im Lied der Lieder des Salomo (Hl 5,7 im Bibelserver): “Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Schleier.”

(5) Start: Und wieder von vorne, 2. Runde ...

Die männliche Seele, statt Mitleid und Verständnis zu zeigen, bleibt kalt und verurteilt die Raserei der Frau aus Schmerz und Wut (4). Auf diese Weise identifiziert sich der Partner wiederum mit dem weiblichen Schmerzkörper, was zur weiterem Erhitzung des Klimas und zu mehr eskalierendem Drama führt.
Indem auf diese Weise das Feuer weiter geschürt wird, geht der Teufelskreis in die zweite Runde. 

Auf diese Weise verstricken sich beide, Mann und Frau, immer tiefer in einer eskalierenden Negativdynamik, in welcher früher oder später auch der Mann zu handfester Gewalt greift (denn sie muss “bestraft” werden).
(Die einzelnen Phasen werden im freien Text unten mit den Zahlen 1-5 angegeben.)

Sieg durch Selbstliebe und Respekt

Ninshubur zerschnitt die Luft mit ihrer Hand
und gab einen Schrei von sich, der die Erde erschüttern liess.
Die Enkum-Wesen wurden nach Eridu zurückgeschleudert.

Als mutige Kämpferin der Göttin der Liebe setzt die Frau nun ein klares Zeichen:
Stopp! Bis hier und nicht weiter!!!

Das Ziel: die Liebe retten und den Mann ins Boot holen!

Allem voran gilt es für die Frau, sich selbst zu lieben, ihre Integrität zu schützen und so ihre Liebe zu retten. Das bedeutet konkret, dass sie auf alle Versuche, sie abzuwerten, schon gar nicht erst eingeht und Übergriffe seelischer und körperlicher Art entschieden zurückweist. So ist und bleibt sie Quelle der Liebe.
Das Ziel der Liebe ist auch, den Mann ins Boot zu holen. Die Liebe verbindet ihn mit seiner positiven inneren Frau als Jungfrau, welche seine Seele darstellt.

Boot vor dem Nigulla-Tor, Zylindersiegel, Tell Billa, Mesopotamien, ca. 3200-3000 v. Chr., 4,3 x 3,5 cm. [2]

Ninshubur und der Kampf um die ME als moderne Erzählung

Die Göttin der Liebe:

Gil hat mit Anna Kontakt aufgenommen. Ich habe sie darum, – als sie schlief, – immer wieder an die Kraft der Liebe erinnert.

Nun hoffte ich und zittere um sie, dass sie schaffen wird, Gils Attacken gegenüber fest und unverrückbar zu bleiben, wie ein Fels, der steinhart ist und nicht nachgibt.

***

Gil erzählt von seiner letzten Begegnung mit Anna:

(1) Angriff durch die ENKUM-Kreaturen

Weil ich Anna einfach nicht vergessen konnte und sie immer wieder in meinen Träumen war, nahm ich schliesslich Kontakt mit ihr auf. Sie schlug vor, dass wir uns in einem Kaffee treffen sollten.

Als sie zur Tür hereinkam, hatte sie wieder ihr gewinnendes Lächeln, und mir stockte der Atem.
Sie behielt ihr Lächeln auf, war freundlich, aber auch etwas distanziert und angespannt, während wir ein paar belanglose Dinge austauschten.

Ich versuchte, die Situation etwas aufzulockern, indem ich ein paar coole Sprüche machte, wie:
­– He, wo hast du den diesen Mantel her? Von deiner Grossmutter???
– Klar! Sagte sie und lächelte mich weiter an.

Ich fasste das als Ermutigung auf und sagte:
– Dass wir uns in diesem schmuddeligen Café treffen, ist ja gut und recht, aber nachher gehen wir zusammen etwas essen – nicht wahr?

Wir sassen nebeneinander auf einer Polsterbank und sie blickte mich mit einem Blick an, der schwer zu deuten war, also fuhr ich fort:
– Und dann … könnten wir noch zu mir gehen … Oder?

(2) 50 fliegende URU-Riesen

Sie hob die Augenbrauen und blickte mich mit einem Blick an, der schwer zu deuten war, als sie fragte:
– So wie letztes Mal …??

Leider war ich in einer Art Trance, sodass ich ihren drohenden Unterton nicht wahrnahm, sondern arglos meine Hand auf ihren Schenkel legte:
– So wie letztes Mal! War doch cool, ich meine: mega heiss …

Oops, das war jetzt doch zu heiss. Denn mit einem unwirschen Schlag wischte sie meine Hand weg.
– He! Was soll das?!, zischte sie.

(3) 50 Lahama-Meeresungeheuer

 Erst jetzt realisierte ich die dunkle Wolke, die über ihr Gesicht gezogen war.
– Was ist? Ich mag dich … ja mehr: ich finde dich umwerfend … Warum stellst du dich plötzlich so an?, fragte ich irritiert.

Nun blickte sie mich an mit einem Blick … wenn Blicke töten könnten … (4)
– Schon gut, – schon gut!, sagte ich beschwichtigend …: Ich dachte, du seist anders …

Sie atmete tief ein und sagte langsam:
– Tatsächlich! Ich bin anders! Ich hätte wohl wissen müssen, dass du nur mit mir ins Bett willst!, sagte sie.

Das fand ich jetzt doch ziemlich daneben und spürte, wie ich innerlich kalt wurde:
– Oh! Sind wir nun beleidigt oder was? Findest du nicht, dass du etwas überreagierst? Ich freue mich, dich zu sehen und du? Du machst gleich ein Theater.

Ninshuburs Kampf um die Liebe, auch zu sich selbst

Nun zögerte sie, bevor sie weitersprach und sagte mit gesenktem Blick:
– Ja … Und ich …? Ich war so dumm zu glauben, dass du es ernst meinst. – Und leise fuhr sie fort: … dachte, du würdest dich bei mir entschuldigen.

Ich fühlte mich unbehaglich:
– Entschuldigen? Wofür???
– Vielleicht, dass du mich verletzt hast? Sitzen gelassen hast? Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, wieder von dir zu hören.

Das verstand ich nun gar nicht und sagte ratlos:
– Aber ich habe mich doch wieder bei dir gemeldet …

Trocken meinte sie:
– Ja, warum eigentlich? ??

Es fühlte sich an, als würde sich eine Schlinge um meinen Hals zuziehen.
– Ich dachte, wir könnten eine schöne Zeit, etwas Spass haben …

(3) Die ohrenbetäubenden Kugalgal

Sie starrte auf den Boden, dann sagte sie, indem sie mich mit ihrem Blick fixierte:
– Spass nennst du das??? Es war für mich kein Spass. Ich war noch Jungfrau, habe mich dir hingegeben und du, … du hast mich achtlos genommen und dann wirfst du mich einfach weg, tummelst dich mit einer Anderen?! –

Nun war sie doch etwas laut geworden. Das war mir peinlich:
– He, psst … nicht so laut …!

Doch das machte sie nur noch wütender:
– Ist mir doch scheissegal!, sagte sie: Sollen die Leute doch hören, was für ein Scheisskerl du bist! Geh doch zu einer Hure, mit der kannst du vielleicht machen, was du willst, aber nicht mit mir!

Sie war aufgestanden und starrte auf den Tisch. Dann nahm sie das Glas, das noch voll war, und – bevor ich wusste, was geschah, – hob sie es auf und schmiss mir das Wasser – mitten ins Gesicht! Dann ging sie.

Die ENUNUN kommen nicht mehr zum Zug

Ich starrte ihr nach und meine Gefühle gingen durcheinander. Gerne hätte ich ihr noch etwas nachgeworfen wie: “– Und wer hat mich verführt? Und wer benimmt sich hier daneben???”

Die ENKUM zurückgeschleudert

Aber die Tür hatte sich bereits wieder hinter ihr geschlossen. Also sass ich nun da, diesmal tatsächlich ein bis in den innersten Kern begossener Pudel, während etwas in mir sagte:
– Wow, diese Frau! Ich muss sie einfach haben!

***

Die Göttin der Liebe:

Ich bin stolz auf meine Tochter! Sie hat es geschafft! Mutig und aufrichtig ging sie in die Konfrontation. Dabei hat sie sich nicht manipulieren lassen und auch ihre Gefühle nicht geleugnet, sondern ist sich selbst treu geblieben.

Hilma af Klint: "menschliche Keuschheit"

“Menschliche Keuschheit” von Hilma af Klint (zum Wikipedia-Beitrag) für die reine Liebe, welche das Herz bewahrt. (Sie wird durch die Jungfrau symbolisiert, welche auch die innere Frau und Seele des Mannes darstellt.)

Nachweise:

* Originaltext, Übersetzung aus dem Sumerischen ins Englische: S.N. Kramer in WOLKSTEIN, DIANE / KRAMER SAMUEL NOAH. Inanna, Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. New York 1983 (Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche durch die Autorin).

Abbildungen, Kunst aus Mesopotamien:

[1] Abbildung: Ein flaches Boot für flache Gewässer oder Sumpflandschaften, Zylindersiegel, Mesopotamien, Neo-sumerische Periode, ca. 2112-2004 v. Chr., 16 x 7 mm, Brooklyn Museum, New York aus WOLKSTEIN, DIANE / KRAMER SAMUEL NOAH. Inanna, Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. New York 1983S. 19 und 182.

[2] Boot vor dem Nigulla-Tor, Zylindersiegel, Tell Billa, Mesopotamien, späte Uruk-Nasr Periode, ca. 3200-3000 v. Chr., 4,3 x 3,5 cm auf schwarzem Diorit, Irak Museum, IM 11953, Photografiert durch Corethia Qualls, aus WOLKSTEIN, DIANE / KRAMER SAMUEL NOAH. Inanna, Queen of Heaven and Earth. Her Stories and Hymns from Sumer. New York 1983S. 25 und 183. Darin auch die Deutung, dass es sich um das Tor zum Heiligtum handelt, die Pfeiler mit den Ringen möglicherweise das Zeichen eines männlichen Gottes (Dumuzi), sowie Inannas Schlaufen-Embleme über dem Tor.


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